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ausschüttend/thesaurierend und Zinseszinseffekt

60 ANTWORTEN

buddy
Experte
79 Beiträge

Moin @Zilch ,

danke dass du dich auch mit so einer ausführlichen Antwort eingeschaltet hast.

 


@Zilch  schrieb:

Unterschiedliche ETFs haben unterschiedliche Ausschüttungsquoten. Das heißt bei einem ETF mit z.B. einer Ausschüttungsquote von 2% des Anlagevolumens hättest du eine zu versteuernde Ausschüttung von 700€ wenn du 50.000€ in diesem ETF investiert hast (50.000€ x 0,02 = 1.000€ abzüglich 30% Teilfreistellung sind 700€). Wenn du jedoch einen ETF besparst, welcher eine 3%ige Ausschüttungsquote hat so brauchst du "nur" 33.300€ investieren um deinen Freibetrag auszunutzen (33.300€ x 0,03 = 999€ abzüglich Teilfreistellung 30% sind 699,30€ Ausschüttung die zu versteuern wäre aber durch den Freibetrag gedeckt ist).

Alles klar, so erschließt sich mir was gemeint war. 

 


@Zilch  schrieb:

 

So viel verkaufen, dass zu versteuernder Gewinn + Ausschüttungen = FSA in Höhe sein wird ist eine mathematische Herausforderung und nicht mal eben so erledigt.

Genau das Problem sehe ich eben auch bei der Herangehensweise erst Ausschütter, dann Thesaurierer. 

 


@Zilch  schrieb:


Nein. Gehe zurück zu diesem Beitrag und schau dir das Video in dem verlinkten Beitrag an (von Finanztip). Da wird alles exakt erklärt. Die beste Strategie ist immer noch erst Ausschütter, dann Thesaurierer. 

Exakt dieses Video war Anstoss meiner neuerlichen Überlegungen und eben der genannte Fall, erst Ausschütter und dann Thesaurierer, wird darin überhaupt nicht erwähnt. Im Gegenteil, als Nonplusultra wird Thesaurierer mit Verkauf und Rückkauf dargelegt. 

 


@Zilch  schrieb:


§181 BGB hat hiermit nichts zu tun. Du schließt ja keinen Vertrag mit dir selber wenn du deine Anteile eines ETFs verkaufst und dann neue Anteile wieder kaufst. Du verkaufst ja nicht an dich selbst und kaufst nicht von dir selbst sondern an einen Emittenten und von diesem.


Naja, wenn man die Kauforder schon im Orderbuch hat und dann Anteile verkauft könnte das schon passieren, oder? Wollte nur darauf hinweisen, dass man eben erst verkaufen und anschließend die Kauforder aufegeben sollte. 

 

Vielleicht nochmal im direkten Vergleich die Vor- und Nachteile, die ich sehe:

 

Nachteile von erst Ausschütter, dann Thesaurierer:

- lange nur geringes Ausnutzen des FSA, da nur die Ausschüttungsrendite dafür genutzt wird, die Kursrendite bleibt ungenutzt

- später wird es sehr komplex, da man für den Idealfall Anteile des Ausschütters verkaufen muss

- Supergau wäre dabei, wenn man dann in der Ansparphase auf die Ausschüttungen irgendwann Steuern zahlt, weil man den Verkaufsaufwand scheut 

 

Vorteile von Beginn an auf Thesaurierer zu setzen: 

- von Beginn an wird jährlich mehr FSA ausgenutzt, weil man zum Jahresende die passenden Anteile (in den ersten Jahren vermutlich alles) verkauft und wieder kauft. Dadurch profitiert man von der Gesamtrendite, nicht nur von den Ausschüttungen.

- kein Strategiewechsel nach x Jahren. Man muss sich nur eine Verkauf-/Kaufstrategie aneignen und zieht diese endlos durch. Natürlich ist auch das komplex, unter Berücksichtigung der FiFo-Regel, allerdings denke ich dennoch leichter, als der andere Fall.

 

Nicht falsch verstehen, will hier nicht irgendwie Unruhe stiften. Habe ja bis vor paar Wochen ebenfalls die Meinung vertreten, dass Ausschütter+später Thesaurierer der Idealfall ist. Aber das Video hat mir etwas die Augen geöffnet und nochmal zum Nachdenken angeregt. Deshalb finde ich das Thema zum wiederholten Male diskussionswürdig.

 

@GetBetter , @Crazyalex 

Sorry, hätte die WKN dazu schreiben sollen. Meinte mit WMF den World Momentum Factor ETF (A12ATF), der hier diskutiert wird.

 

 

Grüße,

Buddy

 

PS: Bearbeitungen betrafen nur sprachliche Defizite, inhaltlich keine Veränderung

 

 

 

 

GetBetter
Legende
8.091 Beiträge

Wer den Freibetrag in jedem Jahr optimal ausnutzen will, der wird um einen Teilverkauf am Jahresende inkl. Berechnung der dazu notwendigen Anteile und unter Berücksichtigung der jeweiligen Steuergesetze und Übergangsbestimmungen nicht herumkommen. Der Thesaurierer-Anleger wird nur etwas mehr verkaufen als derjenige, der in Ausschütter anlegt.

 

Aber ich denke, wir sollten uns mal von der Theorie abwenden und anstelle dessen die Realität betrachten. Und die sieht aus meiner Sicht eher so, dass das kein Otto Normalanleger macht.

 

Für die gilt also: Wer den Steuerbetrag bestmöglich (in Abgrenzung zu optimal) nutzen will und die einfach zu handhabende Wiederanlage nicht scheut, der nimmt einen Ausschütter. Alle anderen nehmen einen Thesaurierer.

 

Für den interessierteren Anleger (z.B. hier in der Community versammelte) stellt der Verkauf/Wiederkauf keine unüberwindbare Hürde dar. Der kann machen was er will, zumal er im Regelfall ohnehin nicht dauerhaft bei einem ETF-Sparplan bleibt sondern meist mit der Zeit die Aktivitäten ausweitet.

 

Jene Aktivitäten führen aber durch regelmäßige Erträge oder Verlustverrechnungen etc. zu einer permanenten Störgröße in der vorher so schön zurechtgelegten Berechnung, so dass die Idee sehr bald obsolet ist.

 

Für den, der hier die FAQ liest und gar nichts weiß, halte ich aus oben genannten Gründen also nach wie vor den Ausschütter für besser (den Willen zur konsequenten Wiederanlage vorausgesetzt).

hsvfan09
Experte ★
162 Beiträge

@buddy :

 

Hier gibt es noch ein weiteres Video von Finanztip, ab Minute 8:55 wird nochmal auf ausschüttende ETF eingegangen und deren Vorteile bezüglich dem Ausnutzen des Sparerpauschbetrages.

 

buddy
Experte
79 Beiträge

@GetBetter 

 

Gut geschrieben, schön zusammengefasst und auf den Punkt gebracht. 

 

Einzig bei deinem letzten Absatz bin ich mir eben nicht ganz sicher: 


@GetBetter  schrieb:

Für den, der hier die FAQ liest und gar nichts weiß, halte ich aus oben genannten Gründen also nach wie vor den Ausschütter für besser (den Willen zur konsequenten Wiederanlage vorausgesetzt).


Ich hab vor zwei Jahren ja auch den Empfehlungen hier folgend mit einem Ausschütter begonnen. Rückblickend muss ich aber sagen, dass ich auch den Aufwand nicht gescheut hätte, mich weiter in die Thematik einzuarbeiten und dann die Verkaufs-/Kaufstrategie zu fahren - zumal sie eben schon frühzeitig noch lukrativer ist und durchgehend gleich bleibt. 

Wie dem auch sei. Freut mich, dass du wenigstens bestätigst, dass ich nicht ganz falsch liege. Muss halt jeder auf lange Sicht seinen Weg finden.

 

@hsvfan09 

Was in dem Video zu dem Thema gesagt wird, ist mir alles bewusst. Ich glaube eher, dass du den Kern meines Anstoßes nicht verstanden hast. Vielleicht nochmal genau lesen.

GetBetter
Legende
8.091 Beiträge

@buddy  schrieb:

 

Einzig bei deinem letzten Absatz bin ich mir eben nicht ganz sicher: 

 


@GetBetter  schrieb:

Für den, der hier die FAQ liest und gar nichts weiß, halte ich aus oben genannten Gründen also nach wie vor den Ausschütter für besser (den Willen zur konsequenten Wiederanlage vorausgesetzt).


Vielleicht nochmal zur Verdeutlichung in der etwas ausgewalzteren Form:

Ein ganz großer Teil derer, die die FAQ als Anleitung nutzen, hat bis dahin mit Investieren und ETFs nie oder nur ganz oberflächlich zu tun gehabt. Das kann ich nicht beweisen, halte ich aber für sehr wahrscheinlich.

 

Von denen wiederum wird der Großteil sich einen Überblick verschaffen, möglicherweise einen mehr oder weniger sinnvollen Sparplan starten und sich anschließend wieder anderen Dingen widmen. Steuerthemen gehören da sicher nicht zur Bettlektüre.

Für all jene ist steuerlich der Ausschütter besser – vorausgesetzt sie kriegen die Sache mit der Wiederanlage in den Griff.

 

Unter den Verbleibenden wird sich ein relativ überschaubarer Kreis finden der plötzlich Blut leckt und das ganze Thema tiefer ergründen will. Die haben dann evtl. auch den Drang die Steueraspekte zu optimieren. Allerdings haben sie dazu durchaus das eine odere andere Jahr Zeit. Ganz am Anfang dürfte sich der Verkauf/Kauf mangels Masse nämlich nicht großartig lohnen und um so einen Freibetrag auszunutzen müssen ja schließlich erstmal 1.100 € Gewinn eingefahren werden. Um das bei einer monatlichen Sparrate von 250 € und einer Performance von 7% p.a. zu erreichen dauert es immerhin mehr als 3 Jahre.

Es besteht also kein Grund zur Eile.

 

Innerhalb dieser 3 Jahre hat diese Gruppe jederzeit die Gelegenheit die anfängliche Entscheidung auf eine ambitioniertere Variante umzubauen, ohne dass die ursprüngliche Vorgehensweise zu irgendwelchen Einbußen geführt hätte.

 

Und dann gibt's noch diejenigen die noch tiefer tauchen und mit Aktien, Zertifikaten und sonstigen Dingen anfangen. Die brauchen sich bzgl. des Freibetrag sowieso  keine speziellen Gedanken mehr machen da jede vorherige Planung spätestens zu Ostern obsolet ist.

 

Du gehörst offenbar in die zweite oder sogar dritte Gruppe.

Wenn Du jetzt rückblickend meinst, Du hättest anders vorgehen sollen, dann hast Du ja jederzeit die Möglichkeit das umzusetzen.

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

@buddy nur kurz da mobil aber in dem Video von finanztip wird Ausschütter und dann Thesaurierer als non plus ultra genannt. Bitte ganz zuende schauen, ganz zum Schluss erwähnt er es ohne es ausführlich zu berechnen.

 

Auch stimmen deine Vor- und Nachteile nicht. Um deinen Freibetrag auszunutzen musst du beim Thesaurierer am Ende des Jahres Anteile verkaufen, denn der Unterschied ist doch nur dass du die Ausschüttung nicht auf dein Konto gehen sondern innerhalb des Fonds neu angelegt werden. Steuern darauf werden aufgeschoben, aber nicht aufgehoben, und auch hier erreichst du die Ausnutzung des FSA nicht von Anfang an.

 

Edit: zum Verständnis wie @GetBetter schon sagte ist die Höhe der zu verkaufenden Anteile. Ist der Wert der Anteile gleich musst du beim Thesaurierer mehr Anteile verkaufen als beim Ausschütter um den FSA auszunutzen weil die Ausschüttungen schon versteuert wurden und den FSA angegriffen haben. Du lässt den Ausschütter nicht liegen und wartest bis der FSA durch die Ausschüttungen aufgebraucht wird sondern Jahr für Jahr aktiv verkaufen.

Und wenn du das Video von Finanztip gesehen hast dann wirst du gesehen haben dass die Variante nur Thesaurierer nicht als Nonplusultra genannt wird sondern andere Varianten am Ende mehr bringen, wenn auch nicht viel, aber auch mehr Aufwand bedeuten. Und er sagt wer keine Lust auf den Aufwand hat fährt nur minimal schlechter. 

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Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

buddy
Experte
79 Beiträge

@Zilch  schrieb:

@buddy nur kurz da mobil aber in dem Video von finanztip wird Ausschütter und dann Thesaurierer als non plus ultra genannt. Bitte ganz zuende schauen, ganz zum Schluss erwähnt er es ohne es ausführlich zu berechnen.


Sorry, aber das stimmt so nicht. Schau du dir das Video bitte auch noch einmal ganz genau an. Am Ende erwähnt er die Option erst Ausschütter und dann Thesaurierer als Option für die, die "ein wenig Steuern optimieren möchten" (Zitat!). Der Grund dafür ist, dass das ohne kompliziertes Rechnen vonstattengeht.

Also genau wie @GetBetter es auch geschrieben hat: das ist ein Kompromiss, um sich steuerlich ein bisschen besser zu stellen, ohne jährlich mit FiFo rum rechnen zu müssen. Benchmark bleibt aber der Investor, der von Beginn an  jährlich passend Anteile verkauft und zurück kauft - zunächst einmal egal ob Thesaurierer oder Ausschütter. Nur WENN ich den Aufwand angehe und ohnehin Anteile verkaufe und zurück kaufe, dann kann ich auch gleich auf die Ausschüttungen verzichten. Diese verkomplizieren das Ganze dann nur und bringen auch nicht mehr Ersparnis. 

Deshalb ist der Idealfall halt Thesaurierer und davon jährlich verkaufen und zurück kaufen. 

Ist doch auch logisch. Der Thesaurierer-Investor nutzt jährlich die volle Kursrendite, angenommen 7% (Beispiel), wenn er passend ver-/kauft. Wer erst auf einen Ausschütter setzt und sonst weiter nichts macht als diese zu reinvestieren, der nutzt von den beispielhaften 7% Gesamtrendite nur die vielleicht 2% Ausschüttungsrendite. Die verbleibenden 5% Kursgewinn bleiben links liegen. Das ist der Hebel, um den es geht. 

 

Aber das eigentliche Fazit des Videos ist ja: egal was man macht, man macht es richtig. 🙂 Sind ja alle quasi gleichauf. Deshalb find ich's auch mühselig das Video weiter zu sezieren. Soll jeder machen, was er für richtig hält. 

Wenn man ganz spitzfindig wäre, müsste man auch noch Ordergebühren berücksichtigen. Aber das geht nun zu weit. 

Ich wollte es eigentlich nur mal erwähnen, weil hier oft der Eindruck entsteht, dass Ausschüter und später Thesaurierer das Optimum sei. Ganz so ist es halt nicht. 

Hätte ich geahnt, was ich für eine Lawine lostrete, hätte ich nichts geschrieben...

 

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

Ja, es ist etwas mühselig, aber ich glaube du interpretierst das Video auch völlig anders. 

 


@buddy  schrieb:


Sorry, aber das stimmt so nicht. Schau du dir das Video bitte auch noch einmal ganz genau an. Am Ende erwähnt er die Option erst Ausschütter und dann Thesaurierer als Option für die, die "ein wenig Steuern optimieren möchten" (Zitat!). Der Grund dafür ist, dass das ohne kompliziertes Rechnen vonstattengeht.


Wenn du zitierst dann bitte auch den Kontext mit beachten. Auch außerhalb des Kontext liegst du schlichtweg falsch.

 

Er stellt vier Verfahren vor:

 

1) Thesaurierender ETF, besparen und dann NICHTS mehr machen

Ergebnis: 267.900,00€ Vermögen

 

2) Ausschüttender ETF, besparen und dann NICHTS mehr machen

Ergebnis: 228.600,00€ Vermögen

 

3) Ausschüttender ETF, besparen und Ausschüttungen neu anlegen

Ergebnis: 268.900,00€ Vermögen

 

4) Thesaurierender ETF, besparen und jedes Jahr Anteile verkaufen und neu anlegen (FiFo, mühselig, praktisch nicht exakt machbar)

Ergebnis: 270.800,00€

 

Also ist das Ergebnis vorerst: Weg 4 ist im Vergleich das Beste, aber extrem mühselig und eigentlich gar nicht machbar. Also ist Ausschüttender ETF und wieder anlegen besser, aber eben nur minimal als einfach in einen thesaurierenden ETF zu investieren. 

Also ist die Reihenfolge: 4 -> 3 -> 1 -> 2

 

Und deswegen:

 


@buddy  schrieb:

Also genau wie @GetBetter es auch geschrieben hat: das ist ein Kompromiss, um sich steuerlich ein bisschen besser zu stellen, ohne jährlich mit FiFo rum rechnen zu müssen. Benchmark bleibt aber der Investor, der von Beginn an  jährlich passend Anteile verkauft und zurück kauft - zunächst einmal egal ob Thesaurierer oder Ausschütter. Nur WENN ich den Aufwand angehe und ohnehin Anteile verkaufe und zurück kaufe, dann kann ich auch gleich auf die Ausschüttungen verzichten. Diese verkomplizieren das Ganze dann nur und bringen auch nicht mehr Ersparnis. 


ist das schlichtweg nicht richtig. Selbst wenn ich nicht mit FiFo rumrechnen würde hat das Video ganz klar gezeigt, dass in einen ausschüttenden ETF investieren und die Ausschüttungen wieder anlegen am Ende BESSER läuft. Nur minimal, aber dennoch im Ergebnis BESSER.

Und diese vier, zwei oder eine Ausschüttungen im Jahr (je nach ETF, manche zahlen quartalsweise aus, manche halbjährlich, manche jährlich) wieder neu anzulegen ist KEIN Aufwand der besonders groß ist. Es wird also nicht verkompliziert, und es bringt mehr Ersparnis. Ob ich am Ende noch Anteile verkaufe und meinen FSA voll ausnutze ist belanglos, besonders wenn man bedenkt dass es für thesaurierende ETFs schwerer zu berechnen ist als für ausschüttende ETFs.

 

Das Video zeigt eindeutig nur: Wenn du gar keinen Aufwand betreiben willst dann ist eben die Möglichkeit nur in einen thesaurierer zu investieren nicht viel schlechter. Schlechter ja, aber nicht viel. Aber da wir hier ja Steuern optimieren wollen ist das eben nicht die empfehlenswerte Variante.

 

Kommen wir wieder zurück zur ursprünglichen Aussage, und jetzt zitiere ich noch mal aus dem Video:
"Und wem es aber Spaß, und wer eben ein wenig Steuern optimieren möchte, der macht sozusagen  eine Kombination aus Chris und Emre: Ihr fangt mit einem ausschüttenden ETF an, und die Ausschüttungen die Reinvestiert ihr fleißig jedes Jahr wieder. [....] Und wenn euer ausschüttender ETF dann so ca. 20.000€ vielleicht auch 30.000€ Wert ist, dann lasst ihr ihn liegen und macht den Sparplan auf einen thesaurierenden ETF." 

 

So, sorry für das nerven aber: er stellt vier Wege vor und sagt dann am Ende "Und wer noch optimieren will" - und du behauptest nun ernsthaft das sei nicht das zu empfehlende non-plus-ultra? Er sagt doch selber ganz eindeutig, dass es der beste Weg ist. Ganz klar und deutlich. Er sagt nicht "es ist eine Alternative die auch nicht mehr bringt" sondern er sagt "wer das [die vorgestellten Verfahren] noch optimieren will". Optimieren bedeutet nach meinem Verständnis "verbessern", nach Definition auch. 

 


@buddy  schrieb:

Ist doch auch logisch. Der Thesaurierer-Investor nutzt jährlich die volle Kursrendite, angenommen 7% (Beispiel), wenn er passend ver-/kauft. Wer erst auf einen Ausschütter setzt und sonst weiter nichts macht als diese zu reinvestieren, der nutzt von den beispielhaften 7% Gesamtrendite nur die vielleicht 2% Ausschüttungsrendite. Die verbleibenden 5% Kursgewinn bleiben links liegen. Das ist der Hebel, um den es geht. 


Hier vermischst du Sachen miteinander um deinen Punkt zu verfestigen, was aber nicht richtig ist.

Du sagst einerseits, dass du beim thesaurierenden ETF am Ende Kursrendite mitnimmst, beim ausschüttenden aber nicht. Das ist falsch.

Sorry aber du kannst nicht einfach sagen "Thesaurierer ist besser weil ich 7% Kursrendite mitnehme aber beim Ausschütter nur 2% Ausschüttung" weil du unterschlägst dass ich beim Ausschütter auch die Kursrendite noch mitnehmen kann indem ich Anteile verkaufe und neu kaufe. Das ist von dir einfach nicht ganz durchdacht.

Richtig wäre der Vergleich, wenn du entweder sagst du nimmst beim Thesaurierer nur die Vorabpauschale mit und beim Ausschütter eben nur die Ausschüttungen oder aber du vergleichst richtig indem du sagst du berechnest deine Vorabpauschale, verkaufst passend und investierst neu und machst dasselbe beim Ausschütter.

 


@buddy  schrieb:

Aber das eigentliche Fazit des Videos ist ja: egal was man macht, man macht es richtig. 🙂 Sind ja alle quasi gleichauf. Deshalb find ich's auch mühselig das Video weiter zu sezieren. Soll jeder machen, was er für richtig hält. 


Egal was man macht, man macht es nicht falsch. Aber man kann noch optimieren, und deswegen sind wir hier und deswegen gibt es diese Diskussion. Man optimiert um am Ende ein paar T€ mehr zu haben und geht dafür den Weg ein bisschen sich drum zu kümmern. Ja, jeder soll machen was er für richtig hält und wie er Lust hat, aber man sollte schon bei einer Diskussion bei den Tatsachen bleiben und wenn jemand nicht ganz richtige Annahmen trifft dann korrigiert man ihn gerne 😉 🙂

 


@buddy  schrieb:

Wenn man ganz spitzfindig wäre, müsste man auch noch Ordergebühren berücksichtigen. Aber das geht nun zu weit. 


Ja oder unterschiedliche Wertentwicklungen von unterschiedlichen ETFs im Vergleich auf die dritte Nachkommastelle 😉

 


@buddy  schrieb:

Ich wollte es eigentlich nur mal erwähnen, weil hier oft der Eindruck entsteht, dass Ausschüter und später Thesaurierer das Optimum sei. Ganz so ist es halt nicht. 


Doch, genau exakt so ist es. Im Video von Finanztip noch mal erwähnt, hier ebenfalls mehrfach diskutiert und durchgerechnet, mit Tabellen hinterlegt.

Es ist genau so: Erst ausschüttender ETF, dann thesaurierender ETF ist das steuerliche Optimimum wenn man sich nicht scheut ein ganz klein wenig Aufwand zu betreiben aber dann doch nicht so viel Aufwand betreiben will nach FiFo zu berechnen und aufzuschreiben und zu händeln. 

 


@buddy  schrieb:

Hätte ich geahnt, was ich für eine Lawine lostrete, hätte ich nichts geschrieben...


Und würdest immer noch falsche Annahmen treffen, also positiv sehen 😉

 

Fazit: Für denjenigen, der gar keinen Aufwand betreiben will, geht ein thesaurierer in Ordnung. Wer steuerlich etwas besser darstehen will nimmt einen Ausschütter. Wer das ganze optimieren will und mit geringstem Aufwand das beste Ergebnis will der nimmt erst einen ausschüttenden ETF und dann einen thesaurierenden und wer das absolute non-plus-ultra will der muss eben viel dokumentieren und rechnen und sehr viel Aufwand betreiben. 

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buddy
Experte
79 Beiträge

Lieber @Zilch ,

 

ich hatte eben schon wieder mit zig Zitaten Stellung gegen deinen Text bezogen, allerdings muss ich sagen, habe ich auf einen digitalen Kleinkrieg hier keinen Bock. 

Dein Ton ist wieder mal relativ scharf, kann ich aber ab. Du läufst dabei aber Gefahr, dass du mal kein kritisches Feedback mehr bekommst, obwohl du eigentlich im Unrecht bist.  Durch die Tatsache, dass du sehr aktiv hier im Forum bist, sehr viele richtig gute Kommentare von dir gibst und halt auch einen ziemlich rechthaberischen, forschen Ton anschlägst, hat dein Wort hier Gewicht.

Manchmal wäre eine ergebnisoffenere Diskussion mit dir jedoch wünschenswert.

Im vorliegenden Fall willst du mich eventuell nicht verstehen oder du magst es nicht akzeptieren. Du drehst mir Worte im Mund rum und wirst teilweise überheblich. 

 

Deshalb diesmal nur ein kurzes Zitat, in dem du dir meiner Ansicht nach selbst widersprichst:

 


@Zilch  schrieb:

 

Fazit: Für denjenigen, der gar keinen Aufwand betreiben will, geht ein thesaurierer in Ordnung. Wer steuerlich etwas besser darstehen will nimmt einen Ausschütter. Wer das ganze optimieren will und mit geringstem Aufwand das beste Ergebnis will der nimmt erst einen ausschüttenden ETF und dann einen thesaurierenden und wer das absolute non-plus-ultra will der muss eben viel dokumentieren und rechnen und sehr viel Aufwand betreiben. 


Genau das, was du im Fazit zusammenfasst, sage ich doch die ganze Zeit. Erst Ausschütter, dann Thesaurierer ist ein Kompromiss, mit dem man ETWAS optimieren kann. Das Nonplusultra ist jedoch nur mit Verkauf und Rückkauf zu erreichen - und zwar UNABHÄNGIG davon, welche Ertragsverwendung mein ETF im Depot hat.

Das ist auch die Erkenntnis vom Video! Minimalen Vorsprung hat derjenige, der den größten Aufwand durch Verkauf und Rückkauf tätigt. Die Taktik mit erst Ausschütter und später Thesaurierer bewegt sich also zwischen Variante 3 und 4. Sowohl im Anlageverhalten, als auch im Ergebnis! 

Deshalb wird das am Ende noch empfohlen, für eine sinnvollere "Lebenszeitallokation", weil der Unterschied marginal ist.

Genau deswegen bin ich hier dann auch mal raus. Ist nämlich auch recht sinnlos hier, das Drehen im Kreis. 🙂

 

 

 

 

GetBetter
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8.091 Beiträge

Ich mach's kurz:

 


@Zilch  schrieb:

Er stellt vier Verfahren vor:

 

1) Thesaurierender ETF, besparen und dann NICHTS mehr machen

Ergebnis: 267.900,00€ Vermögen

 

2) Ausschüttender ETF, besparen und dann NICHTS mehr machen

Ergebnis: 228.600,00€ Vermögen

 

3) Ausschüttender ETF, besparen und Ausschüttungen neu anlegen

Ergebnis: 268.900,00€ Vermögen

 

4) Thesaurierender ETF, besparen und jedes Jahr Anteile verkaufen und neu anlegen (FiFo, mühselig, praktisch nicht exakt machbar)

Ergebnis: 270.800,00€

 

Also ist das Ergebnis vorerst: Weg 4 ist im Vergleich das Beste, aber extrem mühselig und eigentlich gar nicht machbar. Also ist Ausschüttender ETF und wieder anlegen besser, aber eben nur minimal als einfach in einen thesaurierenden ETF zu investieren. 

Also ist die Reihenfolge: 4 -> 3 -> 1 -> 2


Option 2 ist offenichtlich raus. Und wo man zwischen den 3 verbleibenden Optionen das beste Aufwand-Rendite-Verhältnis bekommt möge jeder für sich entscheiden.

Wem die 2.000 € Vorsprung von 4) gegenüber 3) egal sind, der kann angesichts der Zahlen auf die nächsten 1.000 € auch noch verzichten und direkt zu 1) übergehen.

 

Nachtrag:

Ich würde das trotzdem niemandem empfehlen weil ich die Betrachtung einerseits für zu theoretisch halte (Basiszins von 0,3%, gleichmäßige Wertentwicklung etc.). Andererseits finde ich es besser wenn die Leute sich zumindest ein wenig aktiv verhalten müssen und auf die Art vielleicht erst merken dass es auch Spaß machen kann (und plötzlich Option 4) doch spannend wird).

 

 

 


@Zilch  schrieb:

Aber man kann noch optimieren, und deswegen sind wir hier und deswegen gibt es diese Diskussion.  


Ich weiß gar nicht ob wir das alle so sehen, ich sehe das jedenfalls nicht so.

Für mich geht es um die Frage warum hier regelmäßig die Wiederanlage von Ausschüttungen empfohlen wird. Und das ist nicht, weil es das machbare Optimum ist, sondern weil es für einen Einsteiger (der seine zukünftige Bereitschaft noch nicht richtig einschätzen kann) der beste Kompromiss ist.