Hallo zusammen,
ich war auf der Aurelius HV in München. Mein Eindruck: Sehr positiv.
Zuerst hat Dr. Dirk Markus (Vorstandsvorsitzender) das Geschäftsmodell von Aurelius in freier Rede vorgestellt. Man sucht Unternehmen/Geschäftseinheiten in einer Sondersituation. Diese können sein: Die Geschäftseinheit passt nicht so gut zum Hauptgeschäft oder die Nachfahren des Unternehmers wollen/können das Unternehmen nicht weiterführen. Daraus filtert das Unternehmen aus einigen Hundert eine kleine Anzahl an Unternehmen raus, die am Ende gekauft werden.
Die weiteren Schritte wurden am Beispiel von Solidus erklärt. Im Unternehmen werden nach Optimierungsmöglichkeiten in den Prozessen, den Kosten und im Management gesucht um das Unternehmen wieder/noch profitabler zu machen.
Danach wird geschaut, welche Unternehmen/Geschäftseinheiten können zu dem gekauften Unternehmen als Add-On zugekauft werden, um das Wachstum zu stärken. Für die Hotelkette GHOTEL wurden zum Beispiel in letzter Zeit neue Hotels zugekauft.
Wenn der komplette Optimierungsprozess fertig ist, wird das Unternehmen bei einem angemessenen Preis wieder verkauft und der Gewinn aus diesem Prozess wird teilweise an die Aktionäre ausgeschüttet.
Es wurde eine Grafik gezeigt, wie lange sich die Unternehmen im Besitz von Aurelius befinden und in welcher Phase sie sich gerade befinden. Aktuell sind GHOTEL und HanseYachts ziemlich weit in der Optimierungsphase vorangeschritten. Es gibt zahlenmäßig viel mehr Unternehmen, die noch am Anfang bzw. mitten in der Optimierungsphase stecken. Über eine Beteiligung, die sich in Insolvenz befindet, wurde auch berichtet (welche das war, weiß ich jedoch nicht mehr). Die Grafik erklärt für mich, warum die Jahre 2018 und das erste Halbjahr 2019 gegenüber dem Jahr 2017 so wenige Verkäufe hatten. Die Mehrzahl der Unternehmen ist aktuell noch nicht reif für einen Verkauf.
Die zweite Sache ist die mit der Dividende. 2017 5,00 EUR; 2018 4,00 EUR, 2019 3,00 EUR. Mit dem Wissen der HV ist das ganze für mich logisch nachvollziehbar. Wenn es keine Unternehmen gibt, die verkauft werden, kann auch nicht so viel ausgeschüttet werden. Anders gesagt, Aurelius ist kein Unternehmen, welches wie z. B. NIKE jedes Quartal einen ähnlichen Umsatz und einen ähnlichen Gewinn erzielt, sondern die Umsätze und Gewinne unterliegen Schwankungen. Die Zahl der Exits bestimmt, wie viel Gewinn und Dividende es gibt. Und dann schließt sich auch der Kreis für mich zum oberen Absatz (weniger verkaufte Unternehmen - weniger Dividende).
Zwei Fragen wurden mir nach der HV mitgegeben: Kann ein Unternehmen sich in so vielen Branchen auskennen, in denen Aurelius tätig ist? Warum nimmt der Kapitalmarkt die Nachrichten so schlecht auf bzw warum sollte sich das ändern? Die Aktie hat bei mir das größte Minus und die deutlichste Underperformance im Depot.
Disclaimer: Meinen Bericht habe ich nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Ich übernehme keine Haftung für eventuelle Fehler oder fehlende Angaben (ich habe sicher einen Schritt beim Verändern der Unternehmen vergessen). Alles ohne Gewähr.
Grüße aus Dresden
Sonni
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