am 11.08.2021 11:16
Hallo,
ich bin mittlerweile bei meinem Aktienportfolio von ca. 20 Titeln angelangt - was ich eigentlich persönlich als eine gute Diversifikation betrachte (habe auch noch ETFs).
Jetzt frage ich mich, ob ich anfangen soll, meine Titel aufzustocken oder in neue Titel zu investieren? Die Watchlist ist dank der Sternenliste(n) natürlich prall gefüllt 🙂
Wahrscheinlich hängt es ja auch davon ab, wie viel Aufwand ich betreiben möchte. Aktien analysieren macht mir grundsätzlich Spaß, aber aktuell stelle ich mir die Frage, wann man mal einen "Cut" machen sollte.
Vielleicht steht ja jemand hier vor derselben Frage. Mich würde auf jeden Fall eure Meinung(en) dazu interessieren 🙂
Best,
CC
11.08.2021 11:58 - bearbeitet 11.08.2021 12:00
Wenn Du Lust auf mehr Aktien hast, spricht eigentlich nichts dagegen - sofern Du die Zeit hast, Dein Portfolio entsprechend zu überwachen. Mit steigender Zahl an Einzeltiteln ist das wichtig, da man sich sonst schnell verzetteln kann.
am 11.08.2021 13:55
Hallo,
@Cash_Chriese schrieb:Wahrscheinlich hängt es ja auch davon ab, wie viel Aufwand ich betreiben möchte.
Genau der Aufwand ist der Grund für meine derzeit 6 Einzeltitel. 20 kann ich mir schon auch noch vorstellen, aber mehr Titel = mehr Arbeit.
Wie sagte Warren Buffet?:
"There are no 50 Coca Colas".
Mein aktiver Teil und die Einzeltitel sind ein klarer Fall von Rosinenpickerei und müssen es schon aus steuerlichen Gründen auch sein.
Da liefere ich 'mal meine Fassung:" Es gibt nur 16 Rosinen auf dem Rosinenkuchen."
Gruß: KWie2
... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...
am 11.08.2021 14:23
@Cash_Chriese schrieb:ich bin mittlerweile bei meinem Aktienportfolio von ca. 20 Titeln angelangt - was ich eigentlich persönlich als eine gute Diversifikation betrachte (habe auch noch ETFs).
Die reine Anzahl Deiner einzelnen Titel sagt noch gar nichts über Deine Diversifikation aus. Ebensowenig wie der Hinweis darauf, dass Du zudem noch ETF´s besitzt. Hast Du eine Grafik oder eine Aufstellung Deiner Depotanteile?
@Cash_Chriese schrieb:Jetzt frage ich mich, ob ich anfangen soll, meine Titel aufzustocken oder in neue Titel zu investieren? Die Watchlist ist dank der Sternenliste(n) natürlich prall gefüllt 🙂
Das kann ich gut verstehen. Vor diesem Dilemma stehe ich auch von Zeit zu Zeit. Und ja, die Sternelisten von @nmh aktivieren auch bei mir immer wieder Engelchen und Teufelchen auf meinen Schultern 😉
@Cash_Chriese schrieb:Wahrscheinlich hängt es ja auch davon ab, wie viel Aufwand ich betreiben möchte. Aktien analysieren macht mir grundsätzlich Spaß, aber aktuell stelle ich mir die Frage, wann man mal einen "Cut" machen sollte.
Den Cut" würde ich spätestens dann machen, wenn Dir der Spaß verloren geht oder Du den Überblick verlierst.
Hast Du ein bestimmtes System, welches Du für Deine Nachkäufe bestehender Aktien nutzt / nutzen möchtest? Wenn ja, vielleicht kannst Du dazu etwas sagen.
am 11.08.2021 14:38
Hey @Cash_Chriese
wie @MMJ schon sagte (und seinen Beitrag veröffentlichte, während ich auf Antworten geklickt habe :D) macht die Anzahl nicht die Diversifizierung. Länder/Branchen machen die Diversifizierung.
Auch die Rendite fördert es nicht unbedingt. Da fährt @KWie2 zwar augenscheinlich auf Sparflamme, aber es ist erwiesen, dass es nicht mehr benötigt.
Hier gibt es diverse Grafiken zu, dass sich Renditen breit gestreuter Portfolios um einen Mittelwert einpendeln. Und mal logisch nachgedacht: Ob du sechs Aktien hast, die 20% p.a. bringen, oder ob du 20 Aktien hast, die alle zwischen 15% und 25% p.a. bringen - macht keinen Unterschied für deine Rendite.
Ich kann den Punkt "mehr Aktien = mehr Arbeit" aber nicht nachvollziehen. Denn es hängt definitiv von deiner Strategie ab.
Fährst du eine Buy and Hold oder Dividendenstrategie dann ja: Viel Aufwand. Nicht nur die Vorauswahl, sondern auch die regelmäßige Kontrolle der Daten. Bilanzen lesen ist sehr aufwändig.
Verfolgst du dagegen eine Trendstrategie, ist die Arbeit sehr begrenzt. Kaufen, Stopkurs setzen, das wars. Wo ist da die Arbeit, außer ab und zu den Stop eventuell anzupassen? Keine Analysen, keine langen Berichte, keine Vergleiche zwischen den Jahren. Nur Gewinne laufen lassen. Ja, so einfach kann Börse sein. Natürlich kann man vorher den Spaß haben und die Unternehmen anschauen, mache ich auch, aber danach habe ich mich nicht mehr mit den Unternehmen beschäftigt. Der Kurs läuft, das will ich mitmachen, nur daran kann ich verdienen.
Du machst den Cut einfach da, wo es aufhört dir Spaß zu machen, wo es dir zu unübersichtlich ist. Wenn ich so lese, dass manche 200 Titel auf der Watchlist haben mag ich mir gar nicht vorstellen, was sich da alles für Ramsch tummelt. Aber das ist deren Sache, die haben Spaß daran, und wenn irgendwann 300 Titel im Depot sind - so what? Wenn du nur 20 haben möchtest und dir das genügend ist, dann ist das auch okay. Dann stock auf.
Bei mir persönlich ist es so: Ich habe einen mittleren zweistelligen Bereich an Titeln, und nur noch eine sehr sehr kleine Liste die ich abarbeite, und danach ist Schluss. Dann wird nur noch aufgestockt, weil ich nicht unbedingt jede Aktie aus den Listen besitzen muss. Die besten, die, die ständig vorkommen, reichen da völlig aus. Wenn eine Aktie ausgestopt wird, dann wird sie ersetzt. Dann hab ich meine Datenbank und die Listen und ersetze.
Also: Hab so viele, wie es dich glücklich macht und du einfach auch haben möchtest. Es gibt kein Limit oder Minimum.
am 11.08.2021 16:09
Da ich mein Aktieninvestment größtenteils in Etf’s stecken habe und da wiederum das Meiste im All World und S&P 500, ist der Diversifikation Genüge getan und meine ca. 20 Einzelwerte sind nach Performance ausgewählt.
Neue kommen nur dazu wenn ich mir von einem Wert eine Outperformance gegenüber den bestehenden erhoffe und erwarte. Prinzipiell kaufe ich lieber gute Aktien, welche dich bewährt haben, nach als neue hinzuzunehmen
gruss ae
am 11.08.2021 17:22
Alleine Diversifikation aufgrund der Anzahl an Titel habe ich nicht, sondern ich achte schon sehr auf eine Branchen- und (partiell) Regionen-diversifikation (Wobei der Großteil aus USA kommt). Die ETFs sind ein EM und World.
Das mit Nachkaufen ist halt so eine Sache über die ich mir bislang noch nicht so richtig Gedanken gemacht habe. Bislang habe ich sorgfältig einen Titel ausgewählt und den dann per Einmalinvestition gekauft.
@Zilch Ich verfolge die Trendstrategie mit aktiven SLs - das erfordert ja schon "Arbeit", aber ist überschaubar. Für die Übersicht nutze ich Portfolio Performance, deshalb habe ich aktuell auch nicht das Gefühl, dass ich den Überblick verliere oder mich verzettel. "Mittlerer zweistelliger Bereich" wäre mir dann aber persönlich wohl doch zu viel, aber ich denke, eine Handvoll guter Sternenaktien könnte noch drin sein 🙂
am 12.08.2021 09:49
Hallo,
@Cash_Chriese schrieb:aber ich denke, eine Handvoll guter Sternenaktien könnte noch drin sein 🙂
das ist doch nun wirklich kein Thema und mach' doch einfach.
Ich kann mir auch 5 oder 6 Währungskonten und entsprechend viele Werte je Währungsraum vorstellen, wenn jemand das wirklich als Hobby hat, wie Modellflugzeugbauer den Modellbau.
Aber meine 6 Werte bzw. 16 Rosinen beziehen sich darauf, was ich als Privatanleger wirklich tue und was mir ausreicht (just enough), und nicht darauf, was ich ganz selbstverständlich z.B. bei der Verwaltung eines Stiftungsvermögens erwarten würde.
Gruß: KWie2
... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...
am 12.08.2021 10:10
Diversification preserves wealth, concentration builds wealth.
Ich habe auf 16 sorgfältig ausgewählte Titel getrimmt und werde diese ausschließlich aufstocken. Sollte jedoch eine Trendwende stattfinden, wird jener Titel ausgetauscht.
am 12.08.2021 10:39
@Cash_Chriese schrieb:Ich verfolge die Trendstrategie mit aktiven SLs - das erfordert ja schon "Arbeit", aber ist überschaubar.
Die Trendfolgestrategie ist für mein Dafürhalten die Anlagestrategie, die am wenigsten Zeit in Anspruch nimmt.
@Cash_Chriese schrieb:Für die Übersicht nutze ich Portfolio Performance, deshalb habe ich aktuell auch nicht das Gefühl, dass ich den Überblick verliere oder mich verzettel.
Portfolio Performance bietet eine Menge Möglichkeiten der Auswertungen. Wenn Du diese Möglichkeiten geschickt nutzt und ggf. fehlende Informationen, die Du u. U. benötigst, z. B. in Excel darstellst, kann Dir das sicherlich hilfreich sein.
Mal ein Beispiel...
Du kannst sicherlich ganz schnell beantworten, wie hoch Deine aktuellen Buchgewinne und die jeweilige Performance Deiner einzelnen Positionen sind. Weisst Du denn auch, wie hoch Dein aktuelles Risiko pro Position ist, sollte der Stopkurs greifen oder wie hoch Dein realisierter Gewinn in diesem Fall ist? So hast Du ggf. eine Möglichkeit zu prüfen, ob ein Nachkauf für Dich sinnvoll ist oder Du vielleicht doch eine andere Entscheidung triffst.
Letztendlich kommt es aber auch ganz darauf an, ob Du Dir selber gewisse Regeln vorgibst. Sollte das der Fall sein, solltest Du Dich auch daran halten. Wenn Du Dich nicht daran halten möchtest, warum auch immer, stelle diese Regel einmal in Frage.
Auf hierzu ein Beispiel ...
Es gibt Menschen, die z. B. pro Position einen maximalen Betrag in Euro festlegen, den sie investieren wollen. Andere wiederum investieren einen maximalen %-Anteil Ihres Gesamtportfolios. Die einen investieren diesen Betrag in einem Einzelinvest, die anderen in einer bestimmten Anzahl an Tranchen, und wiederum andere im Rahmen eines Sparplanes. Dann gibt es noch diejenigen, die das Money Management nutzen, wie es @nmh beschreibt, und legen das max. Risiko fest. Du siehst, jeder investiert nach eigenen Regeln.
Unterm Strich geht es darum, eigene Erfahrungen zu sammeln, aus den eigenen Erfahrungen der Vergangenheit zu lernen und dies für zukünftige eigene Entscheidungen zu nutzen. Denn was andere erzählen kann, muss aber nicht, richtig sein.