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Aktiensplit Fiserv

dg2210
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7.776 Beiträge

Wer den ehemaligen Top-Wert Fiserv im Depot hat, wundert sich über einen nichtangekündigten Split: Die Aktie ist nur noch ca 50% des gestrigen Betrags wert...

 

Screenshot_20251029_205049.png  

 

 

 

Allerdings warten diese Anleger wohl vergebens auf die Einbuchung neuer Anteile: Es sieht aus wie ein Split, ist aber nur ein brutaler Absturz nach nicht-perfekten Quartalszahlen.

 

Glücklicherweise (dank der unermüdlichen Lobbyarbeit von @nmh ) sind die normalen Anleger spätestens im April/Mai nach dem Unterschreiten der 200-Tage-Line ausgestiegen und sehen sich das Blutbad von der Seitenlinie aus an. Immerhin ist die Aktie nun so billig, daß sie eigentlich nur noch steigen kann.

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)
17 ANTWORTEN

GetBetter
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8.087 Beiträge

@FD774  schrieb:

Diverse Investmentfonds mit ähnlichen Strategien habe ich viele Jahre beobachtet und das Ergebnis ist immer das gleiche: Niemand schlägt den Markt.


Ich bestreitet Deine Beobachtung in keinster Weise (entsprechende Untersuchungen gibt es haufenweise), trotzdem halte ich die Schlussfolgerung, dass in Eigenregie geführte Portfolios deswegen auch nicht in der Lage seien den Markt zu schlagen, für unzulässig. Im Wesentlichen sehe ich zwei entscheidende Unterschiede:

 

  1. Die Kosten. Ein professionell gemanagte Investmentfonds muss nicht nur besser sondern deutlich besser sein, damit er den ETF nach Kosten schlägt. Wenn der Markt 8% macht (und der ETF aufgrund mittlerweile sehr geringer Kosten fast das gleiche), dann braucht der Fonds vor Kosten schon etwa 10%. Das ist sportlich (zumal die zur Verfügung stehenden Instrumente aufgrund der Bedingungen begrenzt sind) und gelingt zumeist nicht. 
  2. Die Flexibilität. Das Fondsmanagement ist von äußeren Zwängen geleitet, die ein Privatanleger nicht unbedingt hat. Beispielsweise kann es nicht frei entscheiden wann es kauft und verkauft. Der ambitionierte Amateur kann sich  jederzeit überlegen ob bzw. wann er ein- oder aussteigt. Der Manager dagegen muss kaufen sobald Geld zufließt bzw. verkaufen sobald Anleger Anteile zurückgeben. Die zittrigen Hände der Investoren (z.B. im Corona-Crash) werden also dem Manager angelastet, obwohl der bei freier Wahl eigentlich ganz anders agieren wollen würde.

Letzlich ist es für den engagierten Privatanleger also leichter (was nicht gleichbedeutend mit leicht ist) als für professionellen Fondsmanager den Markt zu schlagen, einfach weil die Latte niedriger hängt und er nicht mit Zusatzgewicht in den Taschen springt. 

dg2210
Legende
7.776 Beiträge

@FD774  schrieb:

Diverse Investmentfonds mit ähnlichen Strategien habe ich viele Jahre beobachtet und das Ergebnis ist immer das gleiche: Niemand schlägt den Markt.t 😉

Das ist Quatsch.

 

Der 'Markt' ist die Summe aller Anleger und daher muß jedem (relativen) Verlust eines Anlegers ein entsprechender Gewinn eines anderen Anlegers gegenüberstehen.

 

 

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)

dg2210
Legende
7.776 Beiträge

@GetBetter  schrieb:

  1. Die Flexibilität. Das Fondsmanagement ist von äußeren Zwängen geleitet, die ein Privatanleger nicht unbedingt hat. Beispielsweise kann es nicht frei entscheiden wann es kauft und verkauft. Der ambitionierte Amateur kann sich  jederzeit überlegen ob bzw. wann er ein- oder aussteigt. Der Manager dagegen muss kaufen sobald Geld zufließt bzw. verkaufen sobald Anleger Anteile zurückgeben.

Auch noch wichtig: Oft sind den Managern aktiver Fonds die Mindest- und Höchstmengen bestimmer Wertpapiere vorgeschrieben. Dann muß der Fonds eben auch in Krisenzeiten zu 25% oder 50% in Aktien investiert sein oder in Boomphasen 25% in Anleihen halten.

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)

CurtisNewton
Legende
4.845 Beiträge

@dg2210  schrieb:

 

Auch noch wichtig: Oft sind den Managern aktiver Fonds die Mindest- und Höchstmengen bestimmer Wertpapiere vorgeschrieben. Dann muß der Fonds eben auch in Krisenzeiten zu 25% oder 50% in Aktien investiert sein oder in Boomphasen 25% in Anleihen halten.

Yepp in UCITS Land ist bei aktiven Fonds z.B. bei 10% Gewicht eines Wertpapiers Schluss . Damit kann ein Fondsmanager nicht mal den DAX abbilden, der passive Indexfonds darf nämlich den Index abbilden (und der hat aktuell einen Cap von 15%)

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"I am a dwarf and I'm digging a hole. Diggy diggy hole, diggy diggy hole. I am a dwarf and I′m digging a hole. Diggy diggy hole, digging a hole" - Wind Rose

Shane 1
Mentor ★★★
2.059 Beiträge

@dg2210 

Deine Beiträge lese ich immer gerne, aber hier liegst du etwas daneben. Deine Aussage (Der 'Markt' ist die Summe aller Anleger und daher muß jedem (relativen) Verlust eines Anlegers ein entsprechender Gewinn eines anderen Anlegers gegenüberstehen.) ist so nicht folgerichtig, denn die Börse ist kein Nullsummenspiel! (Was der eine gewinnt, muss ein anderer verlieren, ist leider nur ein populäres Vorurteil über die Börse).

 

Der Grund, warum zumindest der Aktienmarkt kein Nullsummenspiel ist, ist einfach: Aktien gewinnen mit der Zeit an Wert. Empirisch ist belegt, dass die Aktienmärkte insgesamt auf lange Sicht eine Rendite von rund sieben Prozent pro Jahr abwerfen. Dieser Wertzuwachs bei Aktien, der sich aus Kursgewinnen und Dividenden zusammensetzt, basiert ganz einfach darauf, dass Aktien Anteile an Unternehmen sind und diese Unternehmen in der Regel einen Gewinn erwirtschaften.

 

Die Gewinne der Unternehmen werden entweder an die Anleger ausbezahlt (Dividenden) und/oder in das Unternehmen reinvestiert und machen das Unternehmen mit der Zeit wertvoller, so dass auch die Aktienkurse zulegen (Kursgewinne). Aktien sind in diesem Sinne produktive Vermögenswerte. Der langfristige Wertzuwachs bei Aktien gilt allerdings immer nur für den Gesamtmarkt und nicht für einzelne Aktien. Aktien einzelner Unternehmen können durchaus natürlich auch wertlos werden.

 

Aus der Tatsache, dass die Anleger insgesamt immer die Rendite des Gesamtmarktes erzielen werden, lässt sich aber noch eine weitere Erkenntnis folgern: Gelingt es einigen Anlegern, eine Überrendite (engl. Outperformance) gegenüber dem Gesamtmarkt zu erzielen, so folgt daraus mit mathematischer Sicherheit, dass es andere Anleger geben muss, die nur eine unterdurchschnittliche Rendite erzielen. In der Realität gehören sogar die allermeisten Anleger zu den Unterperformern. Ein wichtiger Grund dafür sind leider die Transaktionskosten.

Festhalten lässt sich also: Der Aktienmarkt ist kein Nullsummenspiel, was die langfristigen Renditen der Anleger betrifft. Er ist aber sehr wohl ein Nullsummenspiel, was die Überrenditen betrifft und diese schlagen bei fest installierten Stopp (Ausnahme Neonbroker) gewaltig ins Kontor.

 

Nimm dir etwas Zeit, zum Nachdenken, denn daraus folgt eine weitere Erkenntnis: Der kurzfristige Handel mit Aktien hat für die Gesamtzahl der Anleger keinen Mehrwert. Was die einen Anleger zusätzlich zur Gesamtmarktrendite verdienen, weil sie zum Beispiel besonders günstige Ein- und Ausstiegszeitpunkte finden, verlieren zwangsläufig andere Anleger, weil sie zu eher ungünstigen Zeitpunkten Transaktionen tätigen. Gleichzeitig führen kurzfristige Käufe und Verkäufe allerdings bei allen Anlegern zu den bereits erwähnten Transaktionskosten.

Mehrwert entsteht für Anleger (jedenfalls in ihrer Gesamtheit) nicht durch den Handel von Aktien, sondern dadurch, dass Aktien langfristig gehalten werden und die Anleger damit an der Marktrendite partizipieren. Das heißt allerdings nicht zwangsläufig, dass sich kurzfristiger Handel für alle Anleger nicht lohnt. Nur: Was die einen durch kurzfristige Anlageentscheidungen zusätzlich verdienen, müssen natürlich andere verlieren!

 

Ich verliere mich hier in oberlehrerhafte Erläuterungen, zurück zu deinem Eingangsthread (die brutale Abstrafung von Fiserv ist mir natürlich auch aufgefallen) - zuerst dachte ich hier an einen rentablen Schnäppchenkauf (zusätzlich noch abgefedert über ein Discoutzertifikat) Nachdem ich aber am Abend mehrere Stunden über Fiserv nachgelesen hatte, nahm ich Abstand.

 

Ich möchte hier nicht mit umfangreichen Erkenntnissen langweilen, es handelt sich bei Fiserv um selbst fabrizierte Rückschläge, strategische Fehler, von mir aus nennen wir es auch operative Schwächen, aber wenn hier weitere negative Meldungen im Internet auftauchen.  Die schwachen Quartalsergebnisse (2,04 USD) entgegen den erwarteten 2,64 USD waren ein Auslöser,  und dieser Abverkauf kann sich bei weiteren Hiobsbotschaften durchaus fortsetzen.

Grüßle - Shane

Thorsten_
Legende
4.656 Beiträge

@Shane 1  schrieb:

Aus der Tatsache, dass die Anleger insgesamt immer die Rendite des Gesamtmarktes erzielen werden, lässt sich aber noch eine weitere Erkenntnis folgern: Gelingt es einigen Anlegern, eine Überrendite (engl. Outperformance) gegenüber dem Gesamtmarkt zu erzielen, so folgt daraus mit mathematischer Sicherheit, dass es andere Anleger geben muss, die nur eine unterdurchschnittliche Rendite erzielen.


Und genau das war die Aussage von @dg2210.

Shane 1
Mentor ★★★
2.059 Beiträge

 

@Thorsten_

würde mich eher mal darüber freuen, wenn ich von dir auch einmal eine verwertbare Information zu einem Konzern lesen würde, nicht immer nur deine pingeligen Haarspaltereien, denn eigentlich geht es ja um Fiserv.       

Aber für dich nochmal: @FD774 schrieb seine persönliche Meinung, niemand schlägt den Markt (wozu sich @dg2210 inhaltlich zwar dann richtig - aber leider auch etwas derb zu dem Mitglied mit dem Satz "das ist Quatsch" äußert. 

Dann folgt lustigerweise aber eine falsche Begründung dazu, nämlich jedem Verlust eines Anlegers muss ein Gewinn eines Anderen entgegenstehen.

  

Und genau das ist eine Aussage, welche nur als Momentaufnahme seine Richtigkeit hat denn der Mehrwert der Aktienanlage entsteht für Anleger (jedenfalls in ihrer Gesamtheit) nicht durch den Handel von Aktien, sondern dadurch, dass Aktien langfristig gehalten werden und die Anleger ähnlich der Verteuerung von Immobilien (beides Sachwerte) damit an der Marktrendite partizipieren. 

 

Somit ist bei längerfristigen Börseninvestitionen (und Börse ist normalereise ja nichts anderes wie eine langfristige Beteiligung an der Wirtschaft) diese Begründung von dg2210 zwar eine gängige und gern getätigte Aussage, aber leider ebenfalls so nicht korrekt.

 

Aber wenn es dein Buchhaltergewissen beruhigt, soll es mir auch recht sein.    

Grüße - Shane  

 

FD774
Autor ★★★
69 Beiträge

Jetzt kriegt euch mal wieder ein 😉. Meine Aussage war isoliert betrachtet natürlich zu pauschal, allerdings bezog sie sich im Kontext gesehen auf Fonds, die mit Trendfolgemodellen arbeiten und ihre Benchmarks nicht schlagen.

 

Modelle sind immer nett, bis sie von der Marktentwicklung zerstört werden, was ich oft genug gesehen habe. Kann sich noch jemand an die "Neuronen" erinnern? Die haben auch nicht funktioniert. Und jetzt kommt Frank Thelen mit neuen Produkten an den Markt, die den S&P 500 oder Nasdaq100 schlagen sollen. Das nennt sich dann "datengetriebener Quant-Ansatz" und "Machine Learning". Ich lasse mich überraschen, habe aber große Zweifel, daß die eingesetzte KI die Kurse voraussehen kann ...