am 05.01.2022 22:44
Danke für Dein Feedback. Ich gehe davon aus, dass Du am Telefon freundlich geblieben bist, weil Du weißt, dass man im Leben am weitesten kommt, wenn man höflich bleibt und nicht Leute beschimpft, die nichts dafür können. Eben genau so, wie auch @digitus das völlig zu Recht empfiehlt.
Da Du höflich geblieben bist, hat Dir die Kollegin mit Sicherheit die Lösung angeboten (oder zumindest Deinen entsprechenden Vorschlag akzeptiert), die ich auch oben schon beschrieben habe: Eine sogenannte "Dispositionsbuchung" sorgt dafür, dass Du (oder Dein Finanzamt) über das Geld verfügen kannst, auch wenn Dein Konto im Minus ist.
Das Geld für den Anwalt kann man sich sparen. Das sage ich Dir als Jurist.
Bei allem verständlichen Ärger von uns Kunden: IT und Steuerabteilung bei comdirect arbeiten hart an der Lösung, einige Konten wurden gestern und heute bereits manuell bereinigt, und ich bin mir sicher, dass Anfang nächster Woche keiner mehr Grund hat zur Klage.
Heute nachmittag habe ich übrigens auch gehört, dass die bei einigen Kunden (z.B. in meinem Fall: hoher fünfstelliger Betrag) fehlerhafte Valuta der Korrekturbuchung (Gutschrift des extrem hohen Betrages) händisch korrigiert wird. Da geht jetzt tatsächlich jemand (genauer: mehrere Personen) eine Excel-Liste durch und bereinigt die Konten manuell ("Valutenkorrekturbuchung"). Da insgesamt nicht viele Kunden betroffen sind, wird das ein paar Tage dauern, aber im Ergebnis funktionieren.
Dass ich hier die Rolle der Kundenbetreuung in der Community übernehme und comdirect fast keine offiziellen Informationen herausgibt, ist ärgerlich, aber besser als nichts. Ich suche nach Lösungen, nicht nach Problemen und schon gar nicht nach Schuldigen. Das ist so meine Art, und ich hoffe, damit Euch allen etwas helfen zu können. Denn Euer Ärger ist absolut nachvollziehbar und berechtigt.
nmh
06.01.2022 08:41 - bearbeitet 06.01.2022 08:44
06.01.2022 08:41 - bearbeitet 06.01.2022 08:44
Hallo zusammen,
wir bedauern den Fehler bei den Steuerberechnungen sehr und bitten in aller Form um Entschuldigung. Es steht außer Frage, dass ein derartiger Fehler mit seinen teilweise extremen Auswirkungen nicht auftreten darf, aber leider ist es dennoch geschehen.
@SMT_Jan-Ove und @nmh haben in diesem Thread bereits darauf hingewiesen, dass unsere Kollegen im Kundenservice mit Hochdruck an der Bereinigung der Fehlbuchungen arbeiten.
Wir Moderatoren vom Social-Media-Team können an dieser Stelle leider keine konkrete Hilfestellung geben, außer dass wir die Fälle von Betroffenen, die noch keinen direkten Kontakt mit unserem Kundenservice aufnehmen konnten, gerne an die Kollegen weiterleiten.
Bitte sendet uns eine Direktnachricht an @SMT_Erik oder @SMT_Jan-Ove, wenn ihr betroffen seid und eure Reklamation noch nicht bei uns platzieren konntet.
Gruß
Erik
am 06.01.2022 15:16
@SMT_Erik schrieb:wir bedauern den Fehler bei den Steuerberechnungen sehr und bitten in aller Form um Entschuldigung. Es steht außer Frage, dass ein derartiger Fehler mit seinen teilweise extremen Auswirkungen nicht auftreten darf, aber leider ist es dennoch geschehen.
Lieber Erik, ich bedanke mich bei dir dafür, dass du für diesen Fehler um Entschuldigung bittest. Haltet mich für altmodisch, aber genau so eine Bitte um Entschuldigung erwarte ich. Für mich ist das einfach ein Gebot der Höflichkeit und des Respekts dem anderen gegenüber, insbesondere da es sich um Kunden* handelt.
Mein Wunsch für eine Reaktion seitens der comdirect bei so einem Fehler – und zwar proaktiv; aber spätestens beim ersten Kontakt mit dem reklamierenden Kunden*:
Eine Zwischenlösung könnte z.B. ein unmittelbares manuelles Storno der Falschbuchung sein oder, wenn das nicht möglich ist, eine um den entsprechenden Betrag erhöhte Kreditlinie auf dem betroffenen Konto einzurichten (mit späterer Erstattung eventuell angefallener Zinsen).
Aber eigentlich müsste die comdirect ja selbst auf solche Ideen kommen, oder?
* Ich bin sehr altmodisch und meine mit dem Wort Kunden ganz selbstverständlich sowohl männliche als auch weibliche Personen, sowie diejenigen, die sich nicht diesen beiden Kategorien unterordnen mögen.
am 06.01.2022 15:35
Hallo zusammen,
ich bin auch betroffen. Eine 5€ Dividende mit einer Steuerlast von 5600€, direkt abgebucht und Girokonto gecrasht. Der Betrag ist immer noch nicht korrigiert. Das Vertrauen in die Bank ist stark gestört.
am 06.01.2022 19:39
Bin ebenfalls betroffen. Von meinem Konto wurden anstatt einer Steuergutschrift fälschlicherweise rund 212.000 € abgebucht. Habe mich sofort an dem "comdirect first" Support gewendet und warte seit zwei Tagen auf eine Rückmeldung sowie mein Geld.
Es ärgert mich extrem stattdessen nur in diesem Forum von einem Systemfehler zu erfahren. Ich habe den Fehler natürlich erstmal bei mir gesucht und Zeit und Nerven damit verschwendet, diese Buchung nachzuvollziehen.
Ich erwarte hier keine direkte Hilfe. Der Post dient lediglich dazu, das Ausmaß zu verdeutlichen. Ich habe doch das starke Gefühl, dass man versucht etwas unter den Teppich zu kehren.
am 07.01.2022 02:22
@clktmr schrieb:Bin ebenfalls betroffen. Von meinem Konto wurden anstatt einer Steuergutschrift fälschlicherweise rund 212.000 € abgebucht.
Wow. Allmählich erscheint mir die Auswirkung doch größer als anfangs vermutet. "Nur einige wenige Kunden"? Bei solchen Beträgen kann ich das für die Bank nur zu hoffen!
Darf ich fragen mit welcher Valuta in diesem Fall gebucht wurde?
Dass die Fehlbuchungen nicht so kurzfristig korrigiert werden wie man es sich wünschen würde, hängt vielleicht auch damit zusammen, dass es sich ja um errechnete Steuern handelt und diese vielleicht sofort ans Betriebsfinanzamt weitergeleitet wurde. Ich könnte mir vorstellen, dass es generell nicht so einfach ist, die Finanzkasse zur einer schnellen Rücküberweisung zu bewegen...?
Ja, so ist das: Wenn die Informationen fehlt, beginnt die Spekulation. 🤔
am 07.01.2022 02:31
Nein, ganz so flott geht es nicht, die einbehaltene Kapitalertragsteuer ist von der Bank bis zum 10. des Folgemonats anzumelden und zu überweisen, die aus dem gesamten Monat Januar also bis zum 10. Februar.
am 07.01.2022 02:39
@NordlichtSH schrieb:Nein, ganz so flott geht es nicht, die einbehaltene Kapitalertragsteuer ist von der Bank bis zum 10. des Folgemonats anzumelden und zu überweisen, die aus dem gesamten Monat Januar also bis zum 10. Februar.
Aha, vielen Dank für Info. Dann ist ja zumindest für die Valuten vom Januar noch Zeit. Theoretisch wäre es also machbar, alles mit Storno-Buchungen rückgängig machen und dann in Ruhe den Fehler zu beheben.
am 07.01.2022 10:03
@mySenf.cd schrieb:Darf ich fragen mit welcher Valuta in diesem Fall gebucht wurde?
Handelstag 30.12.2021, Valuta 03.01.2022.
Mir geht es gar nicht so sehr darum, dass die Rücküberweisung noch nicht erfolgt ist. Eine persönliche schriftliche Zusicherung zur Behebung des Problems hätte mir kurzfristig gereicht. Habe aber auch das "Glück" gehabt, dass von meinem Verrechnungskonto abgebucht wurde und ich mein Girokonto daher weiter nutzen kann.
am 07.01.2022 11:39
Hallo, bin auch betroffen. Bislang gab es leider seitens der comdirect keine Reaktion auf meine Reklamation und die Bitte den Fehler zu korrigieren... ärgerlich.