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1. Sparplan - Kritik und Meinungen?

LauHeiDan
Autor ★
8 Beiträge

Hallo zusammen zu meinem ersten Beitrag im Forum! Vielen Dank schon mal, dass ihr reinschaut (-:

 

Habe im Dezember mein erstes Depot eröffnet und nach bestem Wissen und Gewissen ein Sparplan eingerichtet. Jegliche Erfahrung in diesem Bereich resultiert aus FAZ und Handelsblatt Lektüre, bin aber sicherlich einer der vielen blutigen Anfänger in der Börsenwelt.

Außerdem habe ich auch einige schlechte Erfahrungen aus dem Intraday Trading vorzuweisen, aber das habe ich jetzt schon ein paar Jahre hinter mir gelassen (:

Mein Ziel ist eine mittel- und langfristige Anlage, bei der ich auch gerne Risikos in Kauf nehme. Erstmals Geld entnehmen möchte ich im Frühjahr 2023.

 

Würde mich über jegliche Meinungen und Kritik an meinen ersten Depot Bemühungen freuen.

 

AB SICAV I AB American Growth Portfolio - WKN: 986838 

JPMorgan Funds Pacific Equity Fund - WKN: 971609

Vontobel Emerging Markets Equity - WKN: 972721

Lyxor MSCI World UCITS ETF - WKN: LYX0AG

Xtrackers MSCI World Information Technology UCITS ETF - WKN: A113FM

 

Sparrate im Monat: 500€ gesamt, gleichmäßig in jede Anlage 100€.

Habe erstmal 3 Fonds und 2 ETFs ausgewählt. Hintergrund der Auswahl ist, dass ich sowohl Amerika, Asien und auch die Emerging Markets abdecken wollte.

Habe jetzt allerdings gemerkt, dass ich Europa etwas außen vor gelassen habe und überlege, ob ich da nicht etwas ändern sollte? Besonders "WKN: A113FM" erscheint mir etwas "doppelt gemoppelt", weil die Gewichtung stark in die Richtung IT-Software in Amerika ausfällt. Das habe ich ja eigentlich schon mit "WKN: LYX0AG" und "WKN: 986838" ganz gut abgedeckelt.

Weiterhin stellt sich mir die Frage, ob es vielleicht zu viele Anlageobjekte sind, welche ich mir ausgesucht habe? 5 Stück und je 20% Sparrate auf alle? Sollte ich vielleicht auf 4 und 25% reduzieren? Überlege da nur in Richtung der Spargebühren, welche sich im Schnitt bei 5-30 Cent pro Überweisung einpendeln.

Gerade weil ich derzeit plane, die Sparrate noch etwas höher anzusetzen, stellen sich mir jetzt diese Fragen, welche ich lieber vorher geklärt haben möchte.

 

Bin ganz gespannt auf jegliche Anregungen, Meinungen und Kritik von Euch! 🙂

 

Schöne Grüße aus Hamburg!

10 ANTWORTEN

GetBetter
Legende
7.309 Beiträge

Hallo @LauHeiDan und willkommen in der Community.

 

Aus Zeitgründen zunächst von mir nur eine kurze Frage vorab:

Was waren die Kriterien nach denen Du Deine 5 Fonds ausgewählt hast, inbesondere die 3 erstgenannten?

LauHeiDan
Autor ★
8 Beiträge

Hallo @GetBetter , vielen Dank dafür!

 

Gerne, dass habe ich im Eingangspost nicht so genau ausgeführt.

 

Also ich bin quasi so herangegangen.

1. Fonds > Einzelaktie. 

Aufgrund meiner unzureichenden Erfahrung in der Bewertung von den Einzelwerten.

2. Niedrige Transaktionkosten. 

Da diese Werte von ComDirect empfohlen werden, war mein Gedanke, dass ich natürlich von niedrigeren Service Gebühren profitiere.

3. Streuung auf Aktien aus "aller Welt"

3.1 Amerika: Ich denke, dass amerikanische Wert sehr stabil sind und eigentlich immer gute Wachstumsaussichten haben. Sowohl in der jetzigen politischen Lage, als auch in der Zukunft. Daher passte mir ein Fond, der nur Amerika im Visier hat ganz gut.

3.2 Pazifik-Raum

Einerseits wieder den Schwerpunkt auf breite Streuung in der Welt und die Länder Japan, China, Australien und Indien hatte ich als Länder mit guten Aussichten eingestuft. Besonders China und Indien aufgrund der Masse an Menschen und steigenden Lebensstandards.

Nicht zuletzt wurde ich auch beeinflußt, dass der Fond von JP Morgan gemanaget wird. Also habe ich ganz banal etwas Vertrauen in große Namen gehabt.

3.3 Emerging Markets

Ein bisschen als risikoreichere Anlage gedacht, weil ich die aufstrebenden Nationen mit großen Wachstumsaussichten verbinde. Wieder China und Indien als Zugtiere, gepaart mit kleineren Nationen. 

 

Das waren so meine 3 Gedankengänge, welche ich dabei durchlaufen bin. 

GetBetter
Legende
7.309 Beiträge

Hallo @LauHeiDan 

 

so in der Art hatte ich mir das vorgestellt. Insbesondere war auffällig, dass 4 von 5 der Fonds gerade im Angebot sind.

 

Offensichtlich geht's Dir vor allem um eine breite regionale Streuung wobei China und Indien nicht zu kurz kommen sollen. Lässt sich nichts gegen sagen und ist ein weitverbreiteter Ansatz.

 

Der LYX0AG deckt schon einen Großteil Deiner Wünsche ab:

  • weite Streuung aber trotzdem Amerika-lastig
  • Japan und Australien sind enthalten
  • Europa ist ebenfalls enthalten

Nicht enthalten sind China, Indien und die "kleineren Nationen" sind nicht enthalten. Dies kannst Du durch ein Investment in einen ETF auf die Emerging Markets korrigieren.

 

Was aus meiner Sicht sofort aussortiert gehört sind die drei Fonds (inkl. dem auf Emerging Markets). 

Alle drei sind mit hohen Kosten verbunden. Von der Tatsache, dass sie derzeit als Top-Preis-Fonds kostenlos besparbar sind solltest Du Dich nicht blenden lassen. Zum einen ist dieser Vorteil nicht langsfristig garantiert, zum anderen betragen die laufenden Kosten selbst beim günstigten der 3 immer noch stattliche 1,74%

 

Gegenüber einem ETF mit laufenden Kosten von üblicherweise 0,2-0,5% ist das ein nicht unerheblicher Nachteil der nachweislich von praktisch keinem aktiv gemanagten Fonds dauerhaft (!) aufgeholt wird.

 

Meiner Meinung nach wäre eine klassische Aufteilung MSCI World (LYX0AG) plus Hinzunahme eines ETFs auf die Emerging Markets eine gute Grundlage. Wenn Du einen zusätzlichen Schwerpunkt auf Information Technology setzen willst, dann lasse den A113FM mit einem Prozensatz von max. 15% weiter mitlaufen.

 

Ein Punkt ist aber noch kritisch: Du erwähnst, dass Du die erste Entnahme im Frühjar 2023 machen willst. Was ist da konkret geplant? Ein großangelegter Verkauf wegen Immobilen o.ä. oder regelmäßige Entnahmen wegen Renteneintritt etc.?

4 Jahre sind nämlich nicht lang und somit besteht da durchaus ein Risiko.

LauHeiDan
Autor ★
8 Beiträge

Hallo @GetBetter 

 

Vielen Dank für Deine ausführliche Meinung. Du hast meine Ziele ganz gut auf den Punkt gebracht.

 

Die drei Fonds lassen mich tatsächlich stutzig werden, nachdem was Du mir erzählt hast. Ich hatte doch einen deutlichen anderen Eindruck von den vorgeschlagenen Fonds, allerdings auch nicht ausgiebig nachgeforscht. Tatäschlich hatte ich vermutet, dass die niedrigeren Gebühren auch längerfristig) gelten und die Kosten damit unterschätzt. 

Alleine schon ob der Gebühren, werde ich mich wohl von den Fonds trennen und vorerst lieber Deinen Ansatz verfolgen. Den A113FM werde ich wohl beibehalten.

 

Zur Entnahme: Ja, ich plane dort ein Eigenheim zu erwerben. Der Zeitpunkt ist absolut nicht bindend, allerdings wollte ich das erledigen, bevor ich 30 werde. 2023 habe ich daher als Kompromiss für mich gewählt (28 in 2023).

Ansparen wollte ich daher in dieser ETF Form, weil ich ggf. von positiven Kursentwicklungen profitieren möchte. Im Falle von negativen Entwicklungen hätte ich schlichtweg auf eine höhere Finanzierung zurückgegriffen.

Wieviel ich entnehme kann ich noch nicht sagen, aber vermutlich so 50%?

t.w.
Legende
4.912 Beiträge

Zur Depotaufstellung hat @GetBetter ja in gewohnt perfekter Weise geantwortet, dem ist kaum etwas hinzuzufügen. 

 

Kritisch sehe auch ich die geringe Ansparzeit von vier Jahren. Es könnte unter Umständen sein, dass gerade dann nur noch 50% der von Dir angesparten Beträge vorhanden ist. Wenn Du dann für die Finanzierung von Wohneigentum 50% entnehmen musst, hast Du die anderen 50% einfach nur verloren. Das wäre natürlich tragisch und eine sehr schlechte Rendite Smiley (zwinkernd)

 

Wenn Du also einen Plan B hast, der vorsieht, dass Du auch 10-15 Jahre warten kann, würde ich Dir zu der Depotempfehlung raten, die ihr bereits gemeinsam erarbeitet habt. Wenn Du diesen Plan nicht hast und wirklich in vier Jahren auf die Hälfte des Vermögens angewiesen bist, würde ich dringend die Finger von dem Vorhaben lassen.

 

Alternativ könntest Du eben nur so lange dabei bleiben, wie der Markt streng nach oben läuft. Also immer das Depot per Stop-Order absichern und aussteigen, sobald es ein bisschen abwärts geht. Das stelle ich mir aber sehr unpraktisch vor, ein Risiko bleibt auch hier und lange wird das eh nicht gut gehen, der Markt und Deine angestrebte Rendite leben eben von der Volatilität. 

GetBetter
Legende
7.309 Beiträge

Hallo @LauHeiDan,

 

alles was @t.w. geschrieben hat ist richtig (vor allem auch der 1. Satz Smiley (zwinkernd) – kleiner Scherz).

 

Noch ein Gedanke zum kurzen Anlagehorizont:

Da Du nach eigener Aussage damit leben könntest nur 50% der angesparten Depots zu liquidieren würde ich vorschlagen vor Anfang an eine entsprechende Aufteilung vorzunehmen. Investiere 50% Deiner Sparrate in die ETFs, die anderen 50% gehen auf ein langweiliges Tagesgeldkonto.

 

Wenn Du in 2023 das Geld brauchst, dann kannst Du immer noch entscheiden wo Du es hernimmst. Im positiven Fall hat sich das Depot gut entwickelt und verkaufst alles (hast jetzt also 100% + x), im Schlimmsten Fall nimmst Du die 50% vom Tagesgeld, lässt das Depot unangetastet und wartest auf bessere Zeiten.

 

Den Immobilienkauf einfach mal um ein paar Jahre aufzuschieben (und somit die Lebensplanung aus den Angeln zu heben, Thema Nestbau und so) führt mitunter zu angeregten DIskussionen mit dem Partner Smiley (zwinkernd)

 

t.w.
Legende
4.912 Beiträge

Auf jeden Fall gehört meiner Meinung nach so ein Thema mit dem Partner diskustiert. So halten wir es jedenfalls und Investitionen, die unsere gemeinsame Zukunft beeinflussen, werden auch gemeinsam abgestimmt. Zum Glück habe ich eine Partnerin gefunden, die dahingehend ähnlich tickt. Ich kenne Leute, die würden gern investieren, "dürfen" aber nicht, weil der/die Partner/in alles außer Tagesgeld für Teufelszeug hält.

LauHeiDan
Autor ★
8 Beiträge

Hallo @t.w.,

hallo @GetBetter,

 

danke für Eure Beiträge, dass bringt mich doch ziemlich voran.

 

Also ich habe es mir nochmal genau überlegt und ich denke ich belasse es lieber beim Investieren mit offenem Horizont. Alle mit Stop-Ordern abzusichern, wie von @t.w. erwähnt, wäre auch nichts für mich. Möchte lieber in Ruhe einzahlen und ab und zu mal nach dem Rechten sehen.

Bei dem Tagesgeldkonto und der derzeitigen Verzinsung rinnt mir auch das Geld durch die Hände, wie auf einem normalen Bankkonto.

 

Ich werde, wie von @GetBetter vorgeschlagen, mein Depot anpassen und weiterhin darauf einzahlen. Vermutlich mache ich den Traum vom Eigenheim lieber von der Depotentwicklung abhängig und nicht von meinem Alter.

 

Mit meiner Partnerin brauche ich nichts absprechen, da diese nicht vorhanden ist, also kann ich nach eigenem Gutdünken handeln. Hat auch Vorteile 🙂

 

Vielen Dank für Eure Hilfe. Hat mir in mehrfacher Hinsicht was gebracht!

t.w.
Legende
4.912 Beiträge

Sehr schön, dann viel Erfolg mit dieser Strategie Smiley (fröhlich)