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Riester-Rente -Was tun?

CapHook
Autor ★★
21 Beiträge

Hallo in die Runde,

 

jetzt bitte nicht lachen: Ich hab ne Riester-Rente und gehöre zu jenen Millionen, die sich so ein Ding haben aufschwatzen lassen, zu einer Zeit, als diese Form der Altersvorsorge als "alternativos" galt - zumindest für als Uninformierrter. Seit ein paar Jahren hört, liest und sieht man, dass wohl nicht alles Gold ist was riestert. Tja, und nun die Frage, was tun wennn's brennt?

Riestern tun ich seit 2011 bei der Zurich und habe Stand Ende 2016 bisher etwas über 9k eingezahlt. Mich ärgert es schon ein wenig, dass ich diesen Betrag nicht in einen ETF oder dergleichen investiert habe. Aber die Wertpapiere etc. waren damals für mich das sprichwörtliche Dorf in Böhmen. Kenn ich nicht. Kauf ich nicht. Der Versicherungs-Mensch hat mir aber deutlich gemacht, dass ich dringend etwas für's Alter tun muss. Ein paar Schaubilder und Rechenbeispiele später, habe ich unterschrieben.

 

Ich werde mich in nächsten Schrittt einmal bei der Versicherung erkundigen, was unter bestimmten Umständen mit meinen eingezahlten Beiträgen passieren wird:

 

- Kündigung der Versicherung und Rückkauf durch Versicherer

- Zahlungen ruhen lassen

- Hab ich weitere Optionen?

 

Mich würde einmal eure Meinung und Erfahrungen in dieser Sache interessieren?

 

Freue mich auf Feedback.

Ahoi

Der Captain

321 ANTWORTEN

putour
Autor ★★
16 Beiträge

So - habe dies jetzt einmal fuer mich durchgerechnet. Leider habe ich die Jahresabrechnung von 2018 noch nicht.... Daher mit den Zahlen von 2017. Eingezahltes Kapital seit November 2005 EUR 25.200, Zulagen von EUR 1.690. Kapitalstand 31.12.2017 EUR 34.740. Nach Kosten und Ausgabeaufschlaegen ergibt der interne Zinsfuss (IRR) 5.25% p.a. 

 

Also jetzt nicht fantastisch aber auch keine totale Geldverbrennung wie es immer heisst. Und dabei muss man beachten, dass aufgrund meines Alters (45) lediglich von 63.4% komplett in Aktien sind. Der Rest ist bereits in Rentenfonds. Mal sehen was 2018 gebracht hat.

 

Fuer mich heisst es auf jeden Fall ich lass das mal so laufen.

Noxx
Legende
7.051 Beiträge

...welches Produkt ist das?

Towo
Experte ★★
315 Beiträge

@putour 

Das habe ich noch nicht verstanden. Was meinst Du mit "eingezahltem Kapital"? Die Summe aller Gelder die in den Vertrag geflossen sind oder nur Dein Eigenanteil ohne Zulagen und Steuererstattungen?

 

Deine 34.740 Euro sind ja noch zu versteuern. Wenn Du in Rente gehst sind 100% Deiner Rente zu versteuern. Bei einem Grenzsteuersatz von z.B. 28% werden aus 34.740 Euro nur noch 25.012,80 Euro.

 

25.200 Euro minus 1690 Euro ergibt 23.510 Euro. Wenn daraus nun 25012,80 Euro werden, wäre das eine Verzinsung von rund 1% per anno. Wie kommst Du auf 5,25%?

putour
Autor ★★
16 Beiträge

@Noxx Vertrag ist DWS Toprente Dynamik. War zum damaligen Zeitpunkt das Produkt, welches am risikoreichsten in Aktienanlagen investierte als Riester Produkt.

 

@Towo Also ich persoenlich habe EUR 25.200 eingezahlt auf monatlicher Basis seit November 2005. Am Anfang etwas weniger und seit einigen Jahren regelmaessig EUR 175/Monat. Zusaetzlich habe ich insgesamt EUR 1.690 an Zulagen erhalten. Der interne Zinsfuss auf lediglich meine eingezahlten Beitraege (da ich ja die Zulagen zusaetzlich vom Staat erhalten habe) betraegt nun ca. 5.25% p.a. wenn am 31.12.2017 ein Guthaben von EUR 34.740 steht.

 

Bin nicht sicher worauf du bei den Steuern hinaus willst. Versteuern muss ich spaeter als Rentner doch sowieso all mein Einkommen (nach Freibetraegen). Ob dies jetzt aus gesetzlicher, betrieblicher oder Riester Rente kommt ist doch egal. Einkommen aus Vermietungen, sowie Dividenden etc etc ebenfalls.

Noxx
Legende
7.051 Beiträge

@putour 

 

...stimmt, als Rentner musst Du alle Einkünfte versteuern (abgesehen von Freibeträgen) aber schau mal in deinen Vertrag, ob dadrin auch die 30%ige Rückstellung versteckt ist wie bei Union Invest

Towo
Experte ★★
315 Beiträge

@putour 

Normaler Weise versteuert man ja nur die Gewinne, bei der Riesterente wird der komplette Auszahlbetrag versteuert.

Dafür erhältst Du ja während des Ansparens Zulagen und Steuererstattungen. Wobei die Steuererstattungen um die ausgezahlten Zulagen gekürzt werden.

 

Hattest Du keine Steuerstattungen bekommen? Wenn doch warum hast Du diese nicht beim Berechnen berücksichtigt?

 

Wenn Du nur die Zulagen bekommen hast dann hast Du sogar eine negative Förderung.

Wenn Du 12 x 175 Euro einzahlst und 175 Euro Zulagen bekommst dann hast von 2100 Euro 1925 Euro selbst gezahlt.

Ziehst Du nun 28% Steuern von 2100 Euro ab dann bleiben 1512 Euro übrig. Also eine negative Förderung von minus 413 Euro.

 

Ich hoffe Du hattest noch Steuererstattungen beantragt und bekommen.

putour
Autor ★★
16 Beiträge

Hallo @Towo Steuererstattungen habe ich bekommen, aber mir ehrlicherweise bisher nicht die Muehe gemacht, auszurechnen welcher Teil der Erstattung auf die Riestereinzahlungen (fuer meine Frau und mich) entfaellt.

 

Zugegeben waeren natuerlich genaue Nachsteuerrenditen besser. Dazu muesste ich aber meine genaue Steuersituation in ca 20 Jahren wissen. Schwierig.

 

Die Gesetzgebung kann sich bei allem ja noch aendern, deswegen hatte ich eben bisher auf viele Standbeine gesetzt. Riester, betriebliche AV, ETF's, eigene und vermietete Immobilien. Breit streuen und Daumen druecken!

 

Wie in einem anderen Post angesprochen denke ich derzeit eher in die Richung die beiden Riestervertraege fuer die Rueckzahlung des Darlehens unserer eigenen Immobilie zu nutzen. Soweit ich dies verstanden habe, sollte das moeglich sein.

 

 

 

Noxx
Legende
7.051 Beiträge

@Towo 

 

...meine Steuerkenntnisse sind bescheiden

...aber ist es nicht so, dass Du bei Riester deine Einzahlungen vom Bruttoeinkommen abgezogen bekommst, also quasi steuerfreies Einkommen oder täusche ich mich da?

Towo
Experte ★★
315 Beiträge

@Noxx 

Ja das ist so. Habe ich ja auch geschrieben. Die sogenannten Zulagen werden dann aber wieder abgezogen. Man hat also im Normalfall nur den Vorteil der nachgelagerten Versteuerung. 

 

Geringverdiener und Kinderreiche profitieren von den Zulagen.

 

Man muss natürlich auch die Beiträge beim Finanzamt angeben.

 

Seltsamer Weise wird immer mit den Zulagen geworben und gefeiert wenn diese von 159 auf 175 Euro steigen obwohl sie ja wieder von der Steuerersparnis abgezogen werden.

Noxx
Legende
7.051 Beiträge

...genau, dann haben wir die gleiche Grundlage der Betrachtung

...der spätere Auszahlbetrag wird quasi komplett nachversteuert, weil er vorher steuerfrei war

...deshalb hast Du recht, dass wenn der komplette Auszahlbetrag versteuert werden muss quasi auch die vom Staat gezahlten Zulagen versteuert werden müssen

...es ist doch immer wieder verblüffend wie naiv die Menschen in Anlagen investieren, deren Auswirkungen sie selbst nicht berechnen können

...seit Jahrzehnten predige ich dafür, Religion als Unterrichtsfach zu streichen und dafür Finanzkunde einzuführen