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Kredit parallel zu Depot sinnvoll?

flowyo
Autor ★★★
50 Beiträge

Guten Tag,

 

ich habe ein Depot aus überwiegend ETFs und ein paar Aktien, eigentlich zur langfristigen Anlage geplant. Insgesamt ist das Depot rund 10% im Plus.

 

Angesichts eines anstehenden Autokaufs stelle ich mir gerade folgende Frage:

 

Depot unangetastet lassen und einen Kredit aufnehmen - oder mir selbst Kredit geben durch Verkauf aus dem Depot und das Festlegen einer monatlichen Sparrate zum Wiederauffüllen?

 

Danke für Meinungen dazu und vorweihnachtliche Grüße!

 

 

 

19 ANTWORTEN

GetBetter
Legende
7.282 Beiträge

Regel I: Man soll nur Geld investieren auf das man langfristig verzichten kann.

Regel II: Ob das Depot gerade 10% im Plus oder im Minus steht spielt keine Rolle da es das Ergebnis der Vergangenheit ist, wichtig für die Entscheidung ist aber ausschliesslich die Zukunft.

 

Ok, das hilft jetzt alles bei der konkreten Frage noch nicht so wahnsinnig viel weiter.

Ich würde es von den Konditionen des Kredites und dessen Laufzeit abhängig machen. Je kürzer und je niedriger der Zinssatz desto eher würde ich das Depot behalten. Ohne eine konkrete Zahl zu kennen ist die Sache aber auch nicht einfach zu beantworten.

 

t.w.
Legende
4.910 Beiträge

Hallo @flowyo,

 

meine Antwort passt nicht ganz zu Deiner Frage, wenn Du sie nicht lesen willst, bitte überlesen Smiley (zwinkernd)

 

Ich würde beide Varianten verwerfen und mir ein Auto kaufen, das ich mir wirklich leisten kann. Ich bin strikter Gegner von Konsumkrediten und kann nicht nachvollziehen, warum Menschen sich freiwillig verschulden, um heute Dinge zu kaufen, die nicht ohne Weiteres bezahlbar sind. Daher meine Meinung: Für Konsum (dazu zählt für mich auch das Auto) wird weder Fremdkapital aufgenommen noch die Altervorsorge angetastet. Wenn's nur für einen Ford Fiesta reicht, wird eben nur ein Ford Fiesta gekauft. 

 

Mir ist bewusst, dass ich mit dieser Meinung wohl in der Minderheit bin, vielleicht regt sie aber trotzdem zum Nachdenken an. 

flowyo
Autor ★★★
50 Beiträge

Danke für die Antworten!

 

@GetBetter: Beide Regeln verstehe ich ehrlich gesagt nicht so richtig. Wenn ich den benötigten Betrag aus meinem Depot entnehme, sind die 10% nicht Vergangenheit, sondern ein gegenwärtiger handfester Gewinn, den ich nicht gemacht hätte, wenn ich das Geld so lange auf dem Tagesgeldkonto aufgehoben hätte.

Und mit dem Verzichten... ich kann darauf verzichten, wenn z.B. jetzt der Stand -10% wäre, würde ich über eine Entnahme gar nicht nachdenken.

 

@t.w.: Sicher will ich das lesen, auch generelle Einwände sind willkommen. Prinzipiell finde ich deinen Standpunkt sympathisch. Wenn jeder dem folgte, gäbe es allerdings sehr viel weniger Eigenheim- und Autobesitzer. Ich hatte sogar in Erwägung gezogen, es einmal ganz ohne Auto zu versuchen.

Wenn wir es aber wollen (es handelt sich übrigens um ein Wohnmobil, also kein reines Fortbewegungsmittel), gibt es aus den Umständen heraus einige Gründe, es jetzt kaufen (einer davon wäre, es dann auch jetzt nutzen zu können - Lebenszeit verrinnt bekanntlich und kann nicht für später gespart werden). Die Erklärung würde mir hier zu weit führen. Wir verfügen über ein gesichertes und weit überdurchschnittliches Einkommen, so dass die Abbezahlung nur eine Zeitfrage wäre. Auch haben wir keine Immobilienkredit parallel laufen und zahlen keine Miete...

huhuhu
Legende
7.296 Beiträge

@flowyo  schrieb:

Danke für die Antworten!

 

@GetBetter: Beide Regeln verstehe ich ehrlich gesagt nicht so richtig. Wenn ich den benötigten Betrag aus meinem Depot entnehme, sind die 10% nicht Vergangenheit, sondern ein gegenwärtiger handfester Gewinn, den ich nicht gemacht hätte, wenn ich das Geld so lange auf dem Tagesgeldkonto aufgehoben hätte.

Und mit dem Verzichten... ich kann darauf verzichten, wenn z.B. jetzt der Stand -10% wäre, würde ich über eine Entnahme gar nicht nachdenken.

 

@t.w.: Sicher will ich das lesen, auch generelle Einwände sind willkommen. Prinzipiell finde ich deinen Standpunkt sympathisch. Wenn jeder dem folgte, gäbe es allerdings sehr viel weniger Eigenheim- und Autobesitzer. Ich hatte sogar in Erwägung gezogen, es einmal ganz ohne Auto zu versuchen.

Wenn wir es aber wollen (es handelt sich übrigens um ein Wohnmobil, also kein reines Fortbewegungsmittel), gibt es aus den Umständen heraus einige Gründe, es jetzt kaufen (einer davon wäre, es dann auch jetzt nutzen zu können - Lebenszeit verrinnt bekanntlich und kann nicht für später gespart werden). Die Erklärung würde mir hier zu weit führen. Wir verfügen über ein gesichertes und weit überdurchschnittliches Einkommen, so dass die Abbezahlung nur eine Zeitfrage wäre. Auch haben wir keine Immobilienkredit parallel laufen und zahlen keine Miete...


 

Guten Tag flowyo,

 

im Grunde haben wir die Einstellung und sind so erzogen wie tw. es darstellt,

möchten Dir aber trotzdem Empfehlen

<< mach et >>

 

Man kann nichts mitnehmen "Spruch von unserem Familien Vorstand"

 

Und Deine Voraussetzungen sind doch nahezu Ideal.

 

Eventuell kannst Du ja gewisse Kosten des Darlehen auch noch absetzten.

 

Viel Spaß mit dem Camper,

und Grüße

 

T.hu

 

 

 

 

huhuhu
Legende
7.296 Beiträge

Hallo tw.

 

insbesondere bezüglich Hausbau möchte ich flowyo absolut zustimmen Smiley (zwinkernd)

 

Grüße von einem, der davon lebt.

 

T.hu

GetBetter
Legende
7.282 Beiträge

@flowyo  schrieb:

Beide Regeln verstehe ich ehrlich gesagt nicht so richtig. Wenn ich den benötigten Betrag aus meinem Depot entnehme, sind die 10% nicht Vergangenheit, sondern ein gegenwärtiger handfester Gewinn, den ich nicht gemacht hätte, wenn ich das Geld so lange auf dem Tagesgeldkonto aufgehoben hätte.


Das ist natürlich richtig, sollte aber bei der Entscheidung keine Rolle spielen.

Dafür wäre nämlich nicht entscheidend was das Depot bisher gemacht hat sondern was er voraussichtlich in der Zukunft machen wird.

 

Wenn Du davon ausgehst, dass es in den kommenden Jahren (hier die Laufzeit des Vertrages einsetzen) mehr erwirtschaftet als Dich der Kredit kostet, dann behalte das Depot, andernfalls verkaufe es.

 

Wie es zum aktuellen Depotstand gekommen ist sollte also für die Entscheidung keine Rolle spielen. Oft tut es das trotzdem. Das Phänomen heißt Ankereffekt und ist in der Wissenschaft wohlbekannt.

 

 


@flowyo  schrieb:

ich kann darauf verzichten, wenn z.B. jetzt der Stand -10% wäre, würde ich über eine Entnahme gar nicht nachdenken.

Ich war bei meiner Antwort noch davon ausgegangen es handelt sich um eine Pflichtanschaffung, z.B. um zur Arbeit zu kommen. Dem ist offensichtlich nicht so.

 

Insofern bin ich aufgrund der neuen Situation voll bei @t.w.: Keine Konsumschulden!

 

Wenn Du das Depot als frei verfügbares Kapital betrachtest und Dir das Wohnmobil leiten kannst und willst, dann steht Dir das natürlich frei.

Wenn das Depot aber als Altersvorsorge geplant hattest würde ich nicht eine Millisekunde zögern und das Thema Wohnmobil so lange aufschieben bis ich die Kohle separat angespart habe.

huhuhu
Legende
7.296 Beiträge

Hallo Getbetter,

 

insbesondere Deinem letzten Satz möchte ich uneingeschränkt zustimmen.

 

Dem Beitrag von flowyo zufolge, steht er aber wohl im vollen Sonnenlicht des Lebens, was Ihm von Herzen gegönnt sei.

 

Da bin ich schon der Meinung man sollte solch eine Entscheidung nicht unbedingt  einer wissenschaftlichen Überprüfung unterziehen Smiley (zwinkernd)

welches hier ja schon sehr oft getan wird.

 

Er sollte sein Herz & seine Freude entscheiden lassen,

wie schnell kann alles vorbei sein.

 

Ich zb. hatte mir im Sommer eine Horex zugelegt.

Mein Sparkonto nahezu leer, aber glaube mir

ich bereue es keine einzige Minute, und weine keinem Cent hinterher.

 

heute Nachmittag wird SIE mich wieder erfreuen.

 

viele Grüße

 

T.hu

 

 

 

 

 

GetBetter
Legende
7.282 Beiträge

@huhuhu  schrieb:

Da bin ich schon der Meinung man sollte solch eine Entscheidung nicht unbedingt  einer wissenschaftlichen Überprüfung unterziehen Smiley (zwinkernd)

welches hier ja schon sehr oft getan wird.


Einverstanden.

Die dazu passende Antwort gibt's, bei leicht modifizierter Fragestellung, im Forum von

www.ick-kauf-mich-dat-ding.de. Smiley (überglücklich)

 

Also gahe ich mal einen Schritt zurück und beantworte die Eingangsfrage mal aus anderer Perspektive:

Gesetzt den Fall, die Entscheidung ist gefallen und "dat DIng" soll her, dann würde ich tendenziell eher den Kredit nehmen (sinnvolle Konditionen vorausgesetzt). Der Grund liegt dann weniger in wirtschaftlicher Logik (die ist ohnehin grenzwertig, s.o.), sondern auf psychologischer Ebene.

 

Wenn einmal die Schwelle überschritten ist die Altersvorsorge ohne Not (!) anzutasten, dann fällt es zukünftig leichter das wieder zu tun. Das Ergebnis wird dann erkennbar wenn's zeitlich nicht mehr reparabel ist. Daher Finger weg von der Altersvorsorge!

ehemaliger Nutzer
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Ich persönlich halte gar nichts davon, Kredite aufzunehmen. Eine Ausnahme würde ich nur beim Immobilienerwerb machen.