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plug-in-Hybride sind eine "Mogelpackung" ...?

krokodil1
Experte ★★
464 Beiträge

https://magazin.comdirect.de/maerkte-im-blick/interview-schwope-automobilwirtschaft-hybrid-technik-i...

 

comdirect: Was halten Sie von der Plug-in-Hybrid-Technik?

Schwope: Hybrid ist eine Mogelpackung. Manch ein Dienstwagenfahrer hat sein Ladekabel bisher nicht einmal ausgepackt. Zwei Antriebssysteme kosten mehr Ressourcen und bringen unnötigen Ballast. Die Förderung für Plug-in-Hybridfahrzeuge finde ich völlig verfehlt.

 

... Und deswegen sind plug-in-Hybride eine "Mogelpackung" ...? Wenn ich mit einem SUV ausschließlich durch die Stadt fahre, ist der SUV ja auch keine "Mogelpackung". 

 

Ich selbst fahren einen plug-in-Hybrid, und dieser Wagen wird sehr wohl "elektrisch betrieben" und nach jeder Fahrt "aufgeladen". Wenn sich aber viele(?) Leute solch ein Ding kaufen, um dann nur mit Benzin herumzufahren, beweist dies doch nur eines: Elektro-Mobilität ist nicht gefragt; aber die Förderung nimmt man gerne mit.  Wer nicht elektrisch laden möchte, kann sich ja einen "normalen" Hybrid oder gleich einen reinen Benziner anschaffen.

 

Im Winter "muss" der Benziner zeitweise eingeschaltet werden, damit geheizt wird. Und sonst? Ich würde mir wünschen, dass das Auto nicht 60, sondern 120 - 150 km Reichweite hätte, einen stärkeren E-Motor (mit dem man auch bergauf überholen und über 120 km/h fahren kann) und einen kleinen(!) Benziner (vielleicht 20 - 30 kW) mit Generator, der bei größeren Strecken für angemessene Reichweiten sorgt. Ein solches Konzept wäre bestimmt der "kurzfristige Durchbruch" für E-Autos:

 

Noch 30 km Reichweite, nach Hause sind es noch 40 km? - Mist, ich will jetzt nach Hause, jetzt muss ich mir erst noch eine Ladesäule suchen ... dies gibt es bei plug-in-Hybriden nicht. Zur Not kippt man eben aus dem Reservekanister 5 Liter Benzin in den Tank.

 

kroko

5 ANTWORTEN

Koyot
Experte ★★
275 Beiträge

Liebe/-r @krokodil1 ,

 

ein Konzept wie von Dir beschrieben gab es ab Anfang 2012 zu kaufen: den Opel Ampera. Der Antriebsstrang (111 kW stark) rein elektrisch, dank kleinem 16 kWh Akku ein relativ niedriges Gewicht von ca. 1,7 Tonnen und ein Benziner mit 86 PS, welcher als Range Extender ausschließlich den Akku lädt. 
Die Verkaufszahlen waren unterirdisch, obwohl das Konzept gut ist. 

Zu den Plug In-Hybriden: unsere Geschäftswagen (Mercedes GLC 300 de) werden genau wie im Interview beschrieben genutzt. Der Steuervorteil wird gerne mitgenommen, elektrisch fahren war aber nur die ersten paar tausend Kilometer interessant. Diesel muss ja sowieso getankt werden, warum dann also zusätzlich die Mühe, täglich auch noch das Stromkabel einzustecken?*

Der Verbrauch der Fahrzeuge liegt bei uns bei ca. 7-8 Liter Diesel UND 20 kWh pro 100 Kilometer. Kombiniert also ein äußerst hoher Verbrauch!

 

Die Hybriden täglich (am besten über Photovoltaik) für die Pendelstrecke laden um diese elektrisch zu bewältigen ist ein schöner, aber häufig unrealistischer Gedanke. 
Dass die Hersteller massenhaft Bestandsmodelle (wie "unsere" GLC) mit einem Facelift elektrifizieren, ist meiner Meinung nach nur für den Absatz der Hersteller gut. Die Versteuerung ist so billig, dass in der Modellpalette gerne eins höher gegriffen wird - der Umweltgedanke spielt dabei aber scheinbar oft keine Rolle. 

 

*spiegelt nicht meine persönliche Einstellung wider, sondern verdeutlicht das Nutzungsverhalten meiner Arbeitskollegen 

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@krokodil1 Der Plug-in-Hybrid hat verloren - get over it. Er kombiniert zwar das beste aus beiden Welten, gleichzeitig aber auch das schlechteste, insbesondere die immensen Kosten für Anschaffung und Wartung von 2 Antriebssträngen. Damit ist er nur interessant für die Kundschaft, bei der Geld keine wesentliche Rolle spielt - und das ist ein kleiner Kreis. Zum anderen greift diese Kundschaft lieber zum Zweitwagen, und gönnt sich so das (aller)beste aus beiden Welten.

 


@krokodil1  schrieb:

Elektro-Mobilität ist nicht gefragt


Wie bitte?! Jeder zehnte Neuwagen ist bereits ein Elektroauto, Tendenz stark steigend (+118%, aber sieh selbst). Verbrenner und Plug-in haben verloren und werden sterben!

 


@krokodil1  schrieb:

Und sonst? Ich würde mir wünschen, dass das Auto nicht 60, sondern 120 - 150 km Reichweite hätte


Das ist nun wirklich ulkig! Merkst du was? Du wünschst dir ein Elektroauto!

dg2210
Legende
7.777 Beiträge

Bei der Überschrift dachte ich zuerst an das, was auch unter dem Begriff "Ladyboy" läuft: falsche Prostituierte, die sich tatsächlich als Mogelpackung (= es ist nicht das drin, was der Kunde erwartet) herausstellen...wie einige Promi-Fussballer schon erfahren mussten...

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)

baha
Mentor ★★★
2.834 Beiträge

@Koyot  schrieb:

ein Konzept wie von Dir beschrieben gab es ab Anfang 2012 zu kaufen: den Opel Ampera. Der Antriebsstrang (111 kW stark) rein elektrisch, dank kleinem 16 kWh Akku ein relativ niedriges Gewicht von ca. 1,7 Tonnen und ein Benziner mit 86 PS, welcher als Range Extender ausschließlich den Akku lädt. 
Die Verkaufszahlen waren unterirdisch, obwohl das Konzept gut ist. 


Das Konzept war gut, aber nicht nur die Verkaufszahlen waren unterirdisch, sondern auch die Umsetzung des Konzepts.

 

Der Verbrauch dieses Fahrzeugs nach Ende der Batterieladung war eine komplette Katastrophe. Und leider ist das auch bei den allermeisten Plug-Ins von heute noch so, wie du ja selbst schon schreibst. Der Unterschied ist nur, heute gibt es die Förderung.

 

Leider wird das alles durch den super-duper EU-Rechenweg des Verbrauchs von Plugins übertüncht. Angegeben werden ja viele solcher Autos mit 1,5 Liter/100km oder ähnlichen Angaben. Realistisch ist jedoch ein Vielfaches - und der Stromverbrauch kommt ja immer noch on top.

 

Dass das nicht so sein muss, wurde längst bewiesen, siehe Toyota Prius Plug-In. Verbraucht ohne Ladung sogar weniger als der Nicht-Plug-In, weil er besser rekuperiert.

 

Selbst hab ich ja schon seit langen Jahren einen Toyota nicht-Plugin-Hybrid. So gut wie kein Plugin (Ausnahme s.o.) kommt auch nur in die Nähe der Verbrauchswerte.

Von der Zuverlässigkeit fang ich erst gar nicht an (aktueller Fall).

 

Dennoch mein Respekt an die Plug-In-Fahrer, die tatsächlich die meisten Strecken elektrisch zurücklegen und nur auf Langstrecke selten mal Benzin verbraten. So genutzt kann sogar ein Spritschlucker Plug-In Sinn machen.

krokodil1
Experte ★★
464 Beiträge

@ehemaliger Nutzer

Das ist nun wirklich ulkig! Merkst du was? Du wünschst dir ein Elektroauto!

 

Natürlich "wünsche" ich mir ein Elektroauto (mein IONIQ plug-in ist ja zu 1/3 elektrisch). Ich möchte mit meinem Auto aber auch problemlos Touren, wie von Flensburg nach Garmisch oder von Emden in die Sächsische Schweiz fahren können und wieder zurück. Auch wenn solche Touren vielleicht nur 2 - 4 x pro Jahr anfallen: Ich habe nur partout keinen Bock, dass es mir Angst und Bange wird, irgendwo in der "Walachei" mit leerem Akku dazustehen und die Karre dann abgeschleppt werden muss (E-Auto müsste auf Autotransporter, darf nicht von anderem Auto zu einer Ladesäule geschleppt werden!) . Bei einem plug-in kommt man "zur Not" immer noch mit Benzin weiter - Tankstellen gibt es praktisch überall und ein Reservekanister kann auch erst mal weiter helfen.

 

Die (großen) Akkus sind noch sehr teuer und unter Umweltgesichtspunkten (Litium-Produktion etc.) problematisch. Aber: wie oft im Jahr fährt man tatsächlich mehr als 100 km am Tag, ohne die Möglichkeit zu haben (am Zielort, beim Arbeitgeber ...) nachladen zu können? Viele E-Autos schleppen einen riesigen Akku mit sich herum, der vielleicht 10 x im Jahr wirklich "fast leergefahren" wird (wäre da nicht ein "kleiner Akku" mit Notstromaggregat sinnvoller, ökologischer und preiswerter?). - In 5 oder 10 Jahren sieht es vielleicht anders aus.

 

Zu meinem Zitat: Elektro-Mobilität ist nicht gefragt. Darüber kann man sich streiten. "Nur" 10 % der Neuzulassungen sind E-Autos ..., trotz Förderung? Und wenn sich mal herumspricht, was eine Ladung (rechnerisch 100 km Strom) an der Schnellladesäule kostet ..., wird so mach stolzer E-Autofahrer sich seinen guten alten Benziner herbeiwünschen. ("Man" - oder besser "frau" hat vergessen, das Auto abends an die Wallbox anzuschließen und "man" braucht das Auto am nächsten Morgen ...).

 

Dabei ist noch zu berücksichtigen, dass, wer Benzin tankt, ordentlich Mineralölsteuer - Neudeutsch "Energiesteuer" zahlt, ein E-Fahrer zahlt nur einen Bruchtteil an Energiesteuer (pro gefahrenem km). Über kurz oder lang werden hohe Steuerausfälle bei der Mineralölsteuer das Finanzministerium "kreativ" werden lassen - sollten sich E-Autos im Großen durchsetzen.

 

Ich halte E-Autos für sehr interssant und v.a. komfortabel. Elektrisch fahren ist "kein Vergleich" mit einem Benziner, selbst wenn er DSG hat. Ich würde mir wünschen, dass die Reichweite bei meinem plug-in deutlich höher ist (2. Akku, stärkerer E-Motor); dafür aber ein (kleinen, preiswerten!) Benziner hat, der lediglich als "Notstromaggregat" und als Heizung im Winter dient (dafür kann dann auch auf die (teuere) Wärmepume verzichtet werden). Bei längeren Fahrten soll der Benziner "immer" mitbrummen, um den Akku zu schonen, damit man problemlos von Flensburg nach Garmisch kommt. Wer solche Strecken jede Woche fährt, für den ist ein E-Auto sowieso erst mal noch uninteressant.

 

Ich kenne den Opel-Ampera. Dieser war viel zu teuer; auch dieser hatte leider auch nur einen relativ kleinen Akku und dafür einen "großen" Benziner. 

 

Was mich noch bei meinem IONIQ plug-in stört, ist, dass nach 15.000 km ein (teuerer) Ölwechsel fällig wird, selbst wenn der Benziner vielleicht nur 5.000 km gelaufen hat. 

 

Wa meinen 1. Beitrag angeht: plug-in-Hybride sind eine "Mogelpackung". Eine "Mogelpackung" ist nicht das Auto, sondern der steuerliche Missbrauch diverser Leute. Auch die Verbrauchsageben (1,2 l/100 km) sind unsinnig. Wer nur elektrisch fährt, braucht gar kein Benzin. Wer nie an der Steckdose lädt, braucht ungefähr so viel Benzin wie ein "normaler" Hybrid, also (v. a. in der Stadt) deutlich weniger als ein "normaler" Benziner.

 

Gruß

kroko