24.05.2019 13:14 - bearbeitet 24.05.2019 13:17
24.05.2019 13:14 - bearbeitet 24.05.2019 13:17
@t.w.
Inwiefern ist das unsportlich?
Dann wäre es ja auch unsportlich an einer günstigeren Tankstelle zu tanken bzw. überhaupt Angebote zu vergleichen.
@ehemaliger Nutzer
Kaufst/verkaufst du regelmäßig Aktien? Wenn ja, warum ist die App keine Option für dich?
Im Video wird gesagt, dass man günstiger ist, weil man halt neuere Technik und Software nutzt. Das ist der Grund für so einen großen Unterschied? Kann ich mir fast nicht vorstellen. Andere Depotanbieter sind ja nicht auf dem Stand 1977.
am 24.05.2019 13:20
Ich finde es insofern unsportlich, als dass Du zwar die günstigen Konditionen des Billiganbieters abgreifen, anschließend aber trotzdem den nicht bezahlten guten Service der comdirect in Anspruch nehmen würdest.
Deswegen finde ich: Entweder die Bank nehmen, die mir den gewünschten Service bietet und dann auch entsprechend die Gebühren dafür zahlen oder eben den Billiganbieter nehmen und dafür auf manche Annehmlichekeiten verzichten.
Angebote vergleichen ist völlig ok, anschließend suche ich mir das Angebot heraus, das für mich das beste Preis-Leistungs-Verhältnis aufweist. Aber den günsteigen Preis des einen mit der besseren Leistung des anderen Anbieters zu kombinieren käme für mich persönlich nicht in Frage.
24.05.2019 13:38 - bearbeitet 24.05.2019 13:39
24.05.2019 13:38 - bearbeitet 24.05.2019 13:39
Ich habe mehrere Depots und jetzt auch noch eines bei Trade Republic (TR) eröffnet. Ich habe einen ersten Kauf (SDAX Wert) getätigt, in einem Umfang, der sich bei einem herkömmlichen Inlands-Broker kaum gelohnt hätte. Kursstellung bei L&S fand ich ok. Ich kaufe aber auch gerade in kleinen Mengen Unilever bei comdirect (als Neukunde profitiere ich noch von geringen Gebühren) und bin ehrlich gesagt begeistert und bereit in Zukunft auch die vollen Gebühren zu bezahlen!
Wenn ich mich entscheide ein Wertpapier bei einem Broker zu kaufen, berechne ich Kaufgebühren in meinen Entscheidungsprozess mit ein und allenfalls auch Verkaufsgebühren beim selben Broker(!), jedoch ein geringerem Maße, da ich mittlerweile eher Buy&Hold betreiben möchte.
Es würde bgzl. Gebühren kaum Sinn ergeben, ein Wertpapiert bei TR zu kaufen und zu einem anderen Broker zu übertragen, denn da würden ja wieder höhere Verkaufsgebühren anfallen. Ein Depotübertrag zu TR, wo dann günstig verkauft werden könnte, ist (noch) nicht möglich, soweit ich das verstanden habe.
am 24.05.2019 14:20
@Sempiternal schrieb:Kaufst/verkaufst du regelmäßig Aktien? Wenn ja, warum ist die App keine Option für dich?
Ich bespare zurzeit nur meinen ETF-Sparplan. Ansonsten: Siehe die Argumente von @t.w.
@Sempiternal schrieb
Im Video wird gesagt, dass man günstiger ist, weil man halt neuere Technik und Software nutzt. Das ist der Grund für so einen großen Unterschied? Kann ich mir fast nicht vorstellen. Andere Depotanbieter sind ja nicht auf dem Stand 1977.
Irr dich da mal nicht.
am 25.05.2019 10:19
@Alle, die überlegen, zu einem Billigbroker zu wechseln:
für die Bank fallen in Deutschland bei jedem Trade Abwicklungsgebühren (für die Börsensysteme) von knapp 3,50 Euro an, unabhängig vom Volumen. Wer von seinen Kunden weniger verlangt, macht zwangsläufig Verluste. Das Geld holt man sich also auf Umwegen vom Kunden, sei es über Gebühren für Dividenden, für Kapitalmaßnahmen oder auf anderem Weg. Falls das nicht klappt, ist die Insolvenz unvermeidbar.
Dass es bei einem solchen Broker keinerlei Kundenservice gibt, der bei Schwierigkeiten weiterhilft, ist ohnehin eine Selbstverständlichkeit. Aus diesem Grund wäre ich auch vorsichtig, ob Depotüberträge überhaupt zeitnah ausgeführt oder nicht einfach ignoriert werden, das ist aber nur eine Vermutung von mir.
Wenn so ein Broker insolvent wird, kommt Ihr für einige Wochen oder Monate nicht an Eure Wertpapiere, und das Geld ist weg.
Wer das nicht glaubt, gibt bitte mal "Systracom" in Google ein. Das war vor über 15 Jahren, heute erinnert sich niemand mehr dran.
nmh
am 25.05.2019 11:34
Ich glaube Trade Republic finanziert sich nicht durch den einen Euro, sondern durch eine Rückvergütung durch den Handelspartner. Im Übrigen gibt es nur einen Handelspartner, die LS Exchange, es kann also sein, dass man mit der Hamburger Börse einen guten Deal ausgehandelt hat.
Beim Kundenservice wirst du vermutlich Recht haben, Trade Republic sagt ja selber, dass sie möglichst viel Infrastruktur digitalisieren und Kosten minimieren, da ist der Faktor "menschlicher Kundenbetreuer" durchaus lästig.
Darüber hinaus ist die Plattform doch (noch) ziemlich eingeschränkt (nur iShares ETFs handelbar, keine Sparpläne, kein Online-Zugang, ...).
am 25.05.2019 14:47
@nmh
Ich weiß dass du hier DER Experte dafür bist, aber ich glaube die Ausage "wer unter 3,50 € anbietet ist bald insovent" und der damit verbundenen Unterstellung gegenüber dem Unternehmen und deren Investoren nicht "rechnen" zu können, ist doch etwas pauschal.
Ich denke nicht, dass das Konzept von TR auf diesem alten Denken basiert und man bei jedem Trade 2,50 Verlust mit einrechnet bzw. man nicht merkt, dass man Verluste macht. Man wird schon ein System gefunden haben um trotzdem profitabel zu arbeiten (vielleicht ein Deal mit L&S). Nur weil man das System (noch) nicht durchblickt, heißt das ja nicht automatisch dass dort nur Verluste gemacht werden.
Dass man sich die fehlenden Gelder über die Dividendengebühr für Auslandsaktien wieder rein holt, ist sicher nicht die grundlegende Geschäftsidee. Zumal diese Gebühr wohl demnächst ebenfalls wegfallen soll.
Die Sache mit dem Kundenservice höre ich auch immer wieder. Aber hast du (nmh) den Kundenservice von TR getestet und kannst das beurteilen? Oder ist das eine Pauschalausage (günstig = schlechter Service). Wenn alle billigeren Broker schlechter sind, dürfte man auch nicht zur ComDirect wechseln bzw. hätte man zum Zeitpunkt der ersten Onlinebanken den Teufel an die Wand malen müssen.
Ich hab immer irgendwie das Gefühl, dass Viele einfach grundsätzlich neuen Dingen negativ gegenüberstehen, ohne es mal getestet zu haben. Vielleicht entwickeln sich ja jetzt langsam Alternative zu dem bestehenden Gebührensystem? In den Staaten scheint das System TR sehr gut zu funktionieren (siehe robinhood).
Ich hab aber auch (im Vergleich) einfach keine Ahnung davon! Ich hab mein Depot hier bei ComDirect und habe bisher ohnehin nur zwei ETF. Es war also rein interessehalber...
am 25.05.2019 16:31
Danke für Dein Feedback. Ich habe nicht geschrieben, daß TR nicht rechnen kann. Fakt ist aber, daß die Abwicklung deutscher Wertpapiere den genannten Betrag kostet. Das sogenannte Clearing (bitte googeln!) wird auch nicht von L&S durchgeführt, sondern von einer Tochter der deutschen Börse AG.
Hast Du recherchiert, wie die Lage damals bei Systracom war? Wenn nein, bitte nachholen!
Vorschlag: schreib mal eine E-Mail an TR und stelle einige Fragen. Meine Prognose: Du wirst, wenn überhaupt, nur eine sehr formale Antwort erhalten. Entscheide dann selbst, welcher Kundenservice Dich erwartet, wenn es mit einem Deiner Wertpapieregeschäfte Probleme gibt. Und Schwierigkeiten bei der Abwicklung sind völlig normal, auch bei comdirect. Dort bezahle ich höhere Provisionen und erhalte bei Fragen hervorragenden Service.
Deine Unterstellung "Neuem gegenüber negativ" darf ich ganz freundlich und freundschaftlich zurückweisen, zumal Du möglicherweise noch nicht viel Erfahrung an der Börse und noch ausbaufähige Kenntnisse der Mechanismen und Prozesse hinter Börsengeschäften hast und gerade als Einsteiger vorsichtig in Bezug auf vermeintlich günstige Angebote sein solltest.
Du schreibst "Alte Denke". Die genannten Kosten sind allerdings eine Konstante, die Du vermutlich ebenfalls mit Google (oder durch Rückfrage bei den beteiligten Clearing-Firmen) recherchieren kannst, da Du mir nicht glaubst. Mich erinnert das ein wenig an den Witz mit der Eierfrau, die ihre Eier für 10 Cent kauft und für 8 Cent weiterverkauft. Auf die Frage, wie sie davon leben kann, antwortet sie: "Ja, die Menge macht's!".
Beste Grüße!
nmh
am 26.05.2019 11:35
Vorab: Ich kenne Trade Republic nur dem Namen nach, kann also zu deren Geschäftsmodell nichts sagen. Zwei Dinge muss ich trotzdem loswerden:
@Sempiternal schrieb:Man wird schon ein System gefunden haben um trotzdem profitabel zu arbeiten (vielleicht ein Deal mit L&S). Nur weil man das System (noch) nicht durchblickt, heißt das ja nicht automatisch dass dort nur Verluste gemacht werden.
Ich hoffe, Du verfährst bei der Auswahl Deiner Investments nicht nach der gleichen Devise.
Ich persönlich werde bei Firmen, die den Eindruck erwecken wollen, den Stein der Weisen gefunden zu haben, immer extrem vorsichtig. Ich bin da 100% auf der Seite von John Ruskin der das schon vor mehr als 100 Jahren sehr treffend zusammengefasst hat: Klick.
am 29.05.2019 22:22
Für 1 Euro bei Trade Republic zu kaufen und dann an Comdirect zu übertragen, ist leider auch nicht ganz so einfach, wie hier beschrieben.
Denn in vielen Fällen berechnet Trade Republic in diesem Fall bei einem Übertrag angebliche Fremdspesen des Abwicklungspartners HSBC in Höhe von 11,90 Euro zuzüglich Umsatzsteuer und belastet damit das Trade Republic Verrechnungskonto.
Und das, obwohl Gebühren bei einem innerdeutschen Depotübertrag nicht anfallen dürfen (BGH Urteile). Es werden Gebühren für Dienstleistungen berechnet, welche laut BGH Urteilen kostenfrei erbracht werden müssen.
Vielleicht kann comdirect mal der Sache nachgehen, da sich wettbewerbsrechtlich ein enormer Nachteil ergeben dürfte: Kunden, die einmal bei Trade Republic sind, können aufgrund der hohen Kosten bei einem Depotübertrag dann nicht mehr so einfach zu einer anderen Bank wechseln. Hingegen halten sich Banken wie comdirect, Consors, Ing Diba usw. an die geltende Rechtsprechung und die Kunden können von dort ohne Probleme zu anderen Banken wechseln.