am 24.07.2024 09:47
Personalmangel hat viele Ursachen. Bei dem Zeitgeist und dem Umgang miteinander wollen Viele eben nicht im Kundenservice arbeiten - auch wenn man mehr Geld bietet, weil Geld ist nicht alles und Manch einer denkt sich, weniger Geld ist ok, dafür entspannteres Arbeiten, ohne das man in einer Tour wie Leibeigner behandelt wird.
am 24.07.2024 10:23
am 24.07.2024 12:01
Wie es Mitarbeitern bei der Commerzbank so geht, ist ja allgemein bekannt: Mitarbeiter stellen Commerzbank-Führung desaströses Zeugnis aus
Aber die Commerzbank wäre nicht die Commerzbank, wenn sie nicht direkt eine richtig gute und sinnvolle Lösung für das Problem findet: Man ändert einfach die Art der Befragung und streicht die besonders kritisch bewerten Fragen raus. Und Schwupps...schon sieht die Welt gleich viel rosaroter aus: Neue Mitarbeiterumfrage: Stimmung in der Commerzbank ist wieder etwas besser
"Wie das Blatt schreibt, war der Umfang des Fragenkatalogs mit vier Fragen deutlich kürzer als der „Pulse Check“ im Sommer 2023 mit 20 Fragen. [...] Auch hätten diesmal viele kritische Fragen gefehlt – etwa zum Vertrauen ins Topmanagement oder zur Nachvollziehbarkeit von Vorstandsentscheidungen. Das wiederum löste im Intranet neue Diskussionen aus, hieß es."
am 24.07.2024 12:48
In der Jobbörse der Commerzbank finde ich aktuell gerade 6 Stellen für die codi in der Kundendenberatung/Vertrieb, verteilt auf Quickborn und Rostock.
Diese 6 Personen sollten doch irgendwo zu finden sein?? Lassen wir uns mal überraschen.
am 24.07.2024 16:37
Ich meinte mit Leibeigner eher wie man von Kunden behandelt wird 😉
am 24.07.2024 16:47
am 25.07.2024 10:10
@solaman schrieb:In der Jobbörse der Commerzbank finde ich aktuell gerade 6 Stellen für die codi in der Kundendenberatung/Vertrieb, verteilt auf Quickborn und Rostock.
Ich hab da jetzt nicht nachgeschaut, aber sechs Stellenbeschreibungen entsprechen nicht zwingend exakt sechs offenen Stellen. Das sind mit hoher Wahrscheinlichkeit deutlich mehr Mitarbeiter, die da gesucht werden, nur eben mit dem selben Profil.
am 11.08.2024 10:46
Du wirst lachen:
Als Wirecard unterging haben wir intern solche Listen erstellt und versendet, um den Leuten zu helfen - selbstverständlich nach Einwilligung durch die Personen.
am 11.08.2024 18:12
Die Stellen sind tatsächlich seit Anfang des Jahres ausgeschrieben und werden immer wieder verlängert. Mir hat ein Leiter mal gesagt, dass sie massive Probleme haben, Personal zu finden. Manchmal gäbe es nur eine Bewerbung… und die Person passt dann nicht mal ins Profil, weil sie vorher z.B. nur im Verkauf gearbeitet hat oder keinerlei Abschluss/Erfahrungen mitbringt.
Auch die Stellen für das Beratungscenter der Commerzbank sind seit langem ausgeschrieben und werden immer verlängert.
Wundert mich aber nicht. Die Banken hier im Norden suchen alle händeringend. Kleine VR Bank hier, hat ü1 Jahr gebraucht um eine Stelle als Berater zu besetzen.
Bewirbt sich einfach niemand…
11.08.2024 19:15 - bearbeitet 11.08.2024 19:17
Dass der Arbeitsmarkt wie leer gefegt ist, ist sicherlich richtig, auf dem ganzen Spektrum vom Facharbeiter bis zum Dr. Mabuse Wenn wir in Hintertupfling eine Stelle ausschreiben bekommen wir eher eine Bewerbung aus Portugal, Indien oder China als aus dem eigenen Landkreis. Was ja per se in Bezug auf den Bewerber auch ok ist wenn die Qualifikation passt, aber ein eher zweifelhaftes Bild auf die Zukunftsfähigkeit unseres Landes wirft. Ohne massive Einwanderung von Menschen die auch arbeiten wollen und nicht nur drei Tage lang dafür bezahlt werden wollen das andere ihre Arbeit machen ist hier bald das Licht aus.
Aber: Im speziellen Fall der comdirect, oder besser Commerzbank, ist das Problem sicherlich auch hausgemacht. Glaubt man der Presse, wurden erst 10.000 Stellen abgebaut um dann mit Abschluss der Aktion festzustellen man brauche 20.000 neue Mitarbeiter wegen Fluktuation und Rente.
Das sind erst mal verschiedene Zahlen, die eine bezieht sich auf die Gesamtzahl der Mitarbeiter zu einem bestimmten Zeitpunkt, die andere auf Mitarbeiterwanderung über einen längeren Zeitraum, aber natürlich, die Zahlen korrelieren irgendwie, und sicherlich hätte der eine oder andere abgebaute auch im Service aushelfen könnten. Richtig ortsgebunden ist man ja im Schrift- und Telefonverkehr heute nicht mehr.
Das sich in Mitarbeiterbefragungen 40% der Mitarbeiter negativ über das eigene Unternehmen äußern ist sicherlich beim Recruitment auch nicht hilfreich.
Getreu dem Motto, ist der Ruf erst ruiniert: Das ganze erinnert ein bisschen an die berühmten Personalplanung im Kultusministerium die regelmäßig daran scheitert aus der Anzahl der Neugeborenen den Bedarf an Grundschullehrern zu berechnen. Oder, vermutlich näher an der Realität, so etwas passiert wenn man als börsennotiertes Unternehmen in erster Linie dem Shareholder Value verpflichtet ist und damit von kurzfristigen Ergebnissen getrieben wird. Oder auch, so was passiert, wenn man 20 Jahre lang Digitalisierung verschlafen hat und Dinge per Handbetrieb erledigen muss die woanders längst automatisiert sind (was von den Verantwortlichen so auch mehrfach in diversen Medien thematisiert wurde).
"Der böse Arbeitsmarkt" ist sicherlich Teil des Problems, ein monokausaler Erklärungsversuch greift wohl aber zu kurz,
MfG
Optimus