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Stimmt die Steuersimulation bei comdirect?

Udok
Autor
3 Beiträge

Hallo,

 

Ich habe ein paar ETFs bei comdirect, die meisten in den letzten Jahren mit guten Gewinnen. Nehmen wir z.B.  einen auf den NASDAQ, gekauft für ca. 49.000 €, jetzt Wert fast 70.000 €. Gewinn ca. 20.800 €, Steuern lt. Simulation nur 425 €. Und ähnlich bei den anderen.

 

Ich weiß, dass nur 70% bei ETF versteuert werden. also 70% von 20.800 mit 25% versteuert ergibt € 3.640.

Kein Freistellungsauftrag aktiv. Wo liegt der Fehler, bei der comdirect  oder bei mir?

 

11 ANTWORTEN

SlayerMG
Autor ★★
23 Beiträge

Hi Udok,

 

ich gehe einfach mal davon aus, dass die Teilfreistellung (TFS) von 30% für den ETF korrekt ist. Je nach Gewichtung kann die TFS ja etwas anders ausfallen (bis maximal 80%). Die Steuersimulation arbeitet zwar mit den Originalen Anschaffungsdaten, jedoch werden etwaige steuerliche Besonderheiten wie Teilfreistellungssätze (oder bspw. bei Telekom, vorherige Erträge von Dividenden aus dem Steuerlichen Einlagekonto Edit in Blau: den Kryptozertifikaten und deren Besteuerung vor und nach einem Jahr  Haltezeit [betreffende Werte werden bei comdirect wegen dem Steuermerkmal bei WM Datenservice unabhängig der Haltezeit ohne Steuerabzug behandelt. Muss man in der Eigenveranlagung selbst angeben insofern relevant] oder gestundete Beträge der ETFs bzw. Fonds, welche im Zuge der Investmentsteuerreform Anfang 2018 bei den Fiktiven Verkäufen einmalig ermittelt wurden) nicht berücksichtigt.

Würde bedeuten, dass die Simulation schlicht mit dem Schlusskurs vom Vortag und einer regulären Besteuerung der Abgeltungssteuer rechnet.

 

Ist ein angenehmes Tool, aber für solche Speziellen Sachen leider nicht zu gebrauchen. Ob die TFS mal zukünftig da einprogrammiert werden halte ich zwar für unwahrscheinlich, da die Emittenten diese ja jederzeit theoretisch Ändern können, so hat man im aktuellen Anwendungsfall halt nur weniger Steuerabzug als dort ermittelt.

Ein entsprechender Hinweis, dass diverse Besonderheiten nicht berücksichtigt werden können in der Simulation wäre aber ganz nett. <- Das könnte man vielleicht mal als Verbesserungsvorschlag weitergeben, neben dem Wunsch zur Berücksichtigung der TFS (gegebenenfalls mit Hinweis zu welchem Datum der herangezogene TFS für die Berechnung aus den Stammdaten gezogen wurde).

 

PS.: Hab leider noch keine Signatur, freu mich jedoch über Feedback und hinweise zu meinen Post jeglicher Art. Bleibt Geschmeidig, euer SlayerMG^^

Udok
Autor
3 Beiträge

Danke für die Antwort. 

 

Leider hilft sie mir nicht. Wie gesagt, habe ich noch andere ETFs. Hier andere Beispiele

 

  • ISHS CORE DAX UC.ETF EOA:  Steuersimulation ergibt 4,89 % Steuern auf den Gewinn
  • ISHSIII-CORE MSCI WLD DLA: Ergebnis 9,9% Steuern auf den Gewinn
  • ISHARES NASDAQ-100 U.ETF: Ergebnis 1,7% Steuern auf den Gewinn

Das wäre zwar schön, aber doch sehr unwahrscheinlich. Und was ist an diesen wirklich Standard ETF ein Spezialfall? Genau dafür ist die Steuersimulation doch gedacht.

 

 

SlayerMG
Autor ★★
23 Beiträge

Hi Udok,

entschuldige die Späte Antwort, bin leider nicht so aktiv unterwegs hier wie ich es gern wäre^^

Mit Speziell meinte ich allgemein Fonds/ETFs in der Steuersimulation. Dadurch das bei Fonds/ETFs allein wegen der TFS welche in der Simulation nicht berücksichtigt werden und gegebenenfalls Teilanschaffungen generell bzw. vor, nach oder beides bzgl. der Investmentsteuerreform erworben wurde ist die Implementierung wohl etwas umfangreicher als man annehmen würde, da verschiedene Faktoren nur für bestimmte Stücke relevant sein können.

Es muss die bereits gezahlte Vorabpauschale berücksichtigt werden, welche seit 2018 jährlich anfällt (insofern der Basiszins für die Berechnung nicht zu gering ausfällt).  Für 2019 war das 0,52% und für 2020 waren es 0,07% und 2021 und 2022 jeweils 0,00%. Je nach Fondsart (Aktienquote <25%,>=25% oder >=51%) und Fondswert zum jeweiligen Jahresanfang für die Haltezeit und ergeben sich hier also Fonds/ETF abhängig andere Werte.

Wurden Stücke vor dem 01.01.2018 angeschafft sind auch die vorher erhaltenen Erträge zusätzlich zu berücksichtigen, da auch diese bei dem Verkauf angerechnet werden müssen.

Setzt sich der Individuelle Bestand dann noch aus Anschaffungen von vor und nach 2018 zusammen wird es zusätzlich komplexer für die Programmierung (bei Sparplänen mit Bruchstückanschaffungen ergeben sich gegebenenfalls noch andere Parameter welche ich gerade nicht bedenke).

 

Genau dafür ist die Steuersimulation doch gedacht.


Leider nein, die Steuersimulation wurde mal entwickelt bei Einführung der Abgeltungssteuer in 2009 und da war es entsprechend Simpel, also Abzug der Kapitalertragssteuer, Soli und Kirchensteuer anhand des voraussichtlichen Gewinns bei Verkauf. Ob da seither viel dran gemacht wurde bezweifle ich.

Es würden aber bestimmt einige begrüßen, wenn das Tool mal ein Update bekäme, fragt sich halt, ob comdirect Kapazitäten dafür hat ein kostenloses Tool dahingehend zu aktualisieren. Wenigstens die Berücksichtigung der Teilfreistellungssätze (wobei hier bereits einiges an zusätzlichen Schnittstellen zum Abruf der Wertpapierdaten in Verbindung mit den vorhandenen Anschaffungsdaten einiges an aufwand machen sollte) sollte jedoch generell machbar sein, für eine Implementierung von vor 2018 angeschafften Stücken sehe ich jedoch schwarz, da kann ja ohnehin keiner mehr neue bestände aufbauen und vorhandene werden langfristig nur weniger.

 

Anhand deiner Beispiele lässt sich wenig zu deinen Ergebnissen sagen, dafür bräuchte man Einblick in deine einzelnen Wertpapierdaten (wie beispielsweise WKN, Stücke und Kurs je Kauf). Ist daher leider eher ein Thema, welches man mit den vollständigen Kaufabrechungen und Steuermitteilungen der betreffenden WKN besser beantworten könnte und den Rahmen für das Forum Sprengt. Mir macht es zwar durchaus Spaß sowas sauber durch zu Rechnen und falls erforderlich Recherchen zu betreiben, aber da das mitunter einige Stunden dauern kann und dafür hab ich dann nicht genug Freizeit übrig. Aber genau dafür gibt es Steuerberater, kosten natürlich auch was, aber sollten ihr Handwerk besser verstehen als ich Laie.

 

Kannst natürlich aus deiner Kaufstaffel in der Steuersimulation nur den ältesten Kauf aus einer Position nehmen für eine Simulation und mit dem Ergebnis nochmal Schreiben, gegebenenfalls lässt sich daraus schon was genaueres ableiten bzw. könntest du die Antwort auf die anderen Käufe replizieren um die Zahlen deiner Gesamtergebnisse besser nachvollziehen zu können.

Silver_Wolf
Mentor ★★★
3.143 Beiträge

@SlayerMG  schrieb:

Hi Udok,

 

ich gehe einfach mal davon aus, dass die Teilfreistellung (TFS) von 30% für den ETF korrekt ist. Je nach Gewichtung kann die TFS ja etwas anders ausfallen (bis maximal 80%). Die Steuersimulation arbeitet zwar mit den Originalen Anschaffungsdaten, jedoch werden etwaige steuerliche Besonderheiten wie Teilfreistellungssätze (oder bspw. bei Telekom, vorherige Erträge von Dividenden aus dem Steuerlichen Einlagekonto oder gestundete Beträge der ETFs bzw. Fonds, welche im Zuge der Investmentsteuerreform Anfang 2018 bei den Fiktiven Verkäufen einmalig ermittelt wurden) nicht berücksichtigt.

 

Ist ein angenehmes Tool, aber für solche Speziellen Sachen leider nicht zu gebrauchen. Ob die TFS mal zukünftig da einprogrammiert werden halte ich zwar für unwahrscheinlich, da die Emittenten diese ja jederzeit theoretisch Ändern können, so hat man im aktuellen Anwendungsfall halt nur weniger Steuerabzug als dort ermittelt.

 

Ein entsprechender Hinweis, dass diverse Besonderheiten nicht berücksichtigt werden können in der Simulation wäre aber ganz nett. <- Das könnte man vielleicht mal als Verbesserungsvorschlag weitergeben, neben dem Wunsch zur Berücksichtigung der TFS


Die Hinweise gibt es doch.

Man muß das nur lesen.  🙂

 

https://kunde.comdirect.de/cms/media/corp0313.pdf

 

Ein nettes Werkzeug für normale Anlagen.

Bei Fonds sollte man aber lieber selbst rechnen.

Also falls die Steuerbelastung wirklich noch interessiert.

 

Lars123
Experte ★★
284 Beiträge

@SlayerMG  schrieb:

Hi Udok,

 

....Die Steuersimulation arbeitet zwar mit den Originalen Anschaffungsdaten, jedoch werden etwaige steuerliche Besonderheiten wie Teilfreistellungssätze (oder bspw. bei Telekom, vorherige Erträge von Dividenden aus dem Steuerlichen Einlagekonto oder gestundete Beträge der ETFs bzw. Fonds, welche im Zuge der Investmentsteuerreform Anfang 2018 bei den Fiktiven Verkäufen einmalig ermittelt wurden) nicht berücksichtigt.

Würde bedeuten, dass die Simulation schlicht mit dem Schlusskurs vom Vortag und einer regulären Besteuerung der Abgeltungssteuer rechnet.....

.....

 

 Also zumindest bei Telekom sind bei mir die Dividenden aus dem steuerlichen Einlagekonto definitiv in der Steuersimulation berücksichtigt. Ich habe es jetzt nicht genau nachgerechnet, aber der steuerlich relevante Anschaffungspreis ist deutlich unter dem z.B. in der Depot-Übersicht angezeigten Kaufpreis und so grob überschlagen würde ich sagen, das kommt mit den Dividenden, die ich bekommen habe, ganz gut hin. Bei anderen Werten ist der (dann kleine) Unterschied zwischen Depotübersicht und Steuersimulation bzgl. Kaufwert ja durch die in der Depotübersicht nicht eingerechneten Gebühren begründet. Aber bei der Telekom sind da mMn zusätzlich auch die Dividenden korrekt mit eingerechnet in der Steuersimulation....

Silver_Wolf
Mentor ★★★
3.143 Beiträge

@Lars123  schrieb:

 

 Also zumindest bei Telekom sind bei mir die Dividenden aus dem steuerlichen Einlagekonto definitiv in der Steuersimulation berücksichtigt. Ich habe es jetzt nicht genau nachgerechnet, aber der steuerlich relevante Anschaffungspreis ist deutlich unter dem z.B. in der Depot-Übersicht angezeigten Kaufpreis und so grob überschlagen würde ich sagen, das kommt mit den Dividenden, die ich bekommen habe, ganz gut hin. Bei anderen Werten ist der (dann kleine) Unterschied zwischen Depotübersicht und Steuersimulation bzgl. Kaufwert ja durch die in der Depotübersicht nicht eingerechneten Gebühren begründet. Aber bei der Telekom sind da mMn zusätzlich auch die Dividenden korrekt mit eingerechnet in der Steuersimulation....


Das funktioniert natürlich korrekt.

Bei diesen Dividenden wird der Anschaffungspreis entsprechend reduziert.

Lars123
Experte ★★
284 Beiträge

@Silver_Wolf  schrieb:

@Lars123  schrieb:

 

 Also zumindest bei Telekom sind bei mir die Dividenden aus dem steuerlichen Einlagekonto definitiv in der Steuersimulation berücksichtigt. Ich habe es jetzt nicht genau nachgerechnet, aber der steuerlich relevante Anschaffungspreis ist deutlich unter dem z.B. in der Depot-Übersicht angezeigten Kaufpreis und so grob überschlagen würde ich sagen, das kommt mit den Dividenden, die ich bekommen habe, ganz gut hin. Bei anderen Werten ist der (dann kleine) Unterschied zwischen Depotübersicht und Steuersimulation bzgl. Kaufwert ja durch die in der Depotübersicht nicht eingerechneten Gebühren begründet. Aber bei der Telekom sind da mMn zusätzlich auch die Dividenden korrekt mit eingerechnet in der Steuersimulation....


Das funktioniert natürlich korrekt.

Bei diesen Dividenden wird der Anschaffungspreis entsprechend reduziert.


Sehr richtig, aber wie Du dem von mir dazu zitierten Beitrag von @SlayerMG entnehmen kannst, hat SlayerMG das anders dargestellt für die Steuersimulation. Deshalb mein Beitrag...

SlayerMG
Autor ★★
23 Beiträge

Hallo zusammen,

 

danke für die Nachträge @Silver_Wolf und @Lars123. Da muss ich mich entschuldigen, dass mit Telekom ist entsprechend falsch an der stelle (werde das Beispiel entsprechend anpassen).

Ihr habt recht bzgl. Telekom und dem Steuerlichen Einlagekonto, da wie @Silver_Wolf schon geschrieben hat, der Anschaffungspreis entsprechend direkt angepasst wird stimmt der Wert dabei in der Simulation. War da wohl gedanklich zu sehr im Fonds/ETF Thema beim Schreiben^^

 

Danke auch für den Link zu dem Infodokument @Silver_Wolf. Dessen Existenz hatte ich tatsächlich vergessen😅

Udok
Autor
3 Beiträge

Hallo zusammen,

 

danke, dass da noch etwas nachgekommen ist, wobei die Diskussion leider irgendwo in Richtung Telekom u.a. abgedriftet ist.

 

Einige haben nach konkreteren Zahlen gefragt. Ich nehme aus der o.g. Mail mal das eklatanteste Beispiel heraus, meinen Nasdaq ETF.

 

Den habe ich im Sommer 2020 gekauft, 500 Stück und seitdem nicht angerührt, nichts nachgekauft oder verkauft.

 

WKN: A0F5UF, ISHARES NASDAQ-100 U.ETF
Stück: 500,000 
Kaufpreis: € 48.950,00 

 

Wert vor ein paar Minuten: € 68.640,00

Gewinn: 19.572,43

 

In der Steuersimulation mache ich nun nur bei diesem einen ETF den Haken.

Daraus folgen ausgewiesene Steuern: -200,68

 

Das sind gerade etwas mehr als 1% und nicht > 20%. 

 

Vielleicht wird die Frage jetzt noch deutlicher.

 

Danke