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Neuigkeiten bei Girocard

Klever
Mentor ★★
1.906 Beiträge

Bei Girocard, der "beliebtesten Debitkarte Deutschlands", gibt es spektakuläre Neuerung: 

girocard wertet Bezahlerlebnis mit Sensory Branding auf

"Bezahlt. Gehört. Gemerkt: girocard mit neuem Sensory Branding"

 

Hier einige Zitate: 

 

... setzt beim Bezahlen künftig auf ein modernes multisensorisches Markenerlebnis: Statt des gewohnten einfachen Pieptons signalisiert in Zukunft ein unverwechselbares Soundlogo – bestehend aus einer aufsteigenden Tonfolge – eine erfolgreiche girocard-Transaktion. Auf dem Display wird dies visuell durch eine kurze Animation ergänzt.

 

„Das neue Sensory Branding der girocard verwandelt den alltäglichen Bezahlvorgang in ein positives Erlebnis, ..."

"...einen modernen Service, der den Bezahlvorgang aufwertet, indem erfolgreiche Transaktionen audiovisuell positiv begleitet werden.“

 

Bei über 7,9 Mrd. Transaktionen im Jahr 2024 hat das Sensory Branding der girocard das Potenzial, der meistgehörte Ton Deutschlands zu sein.

Die Tonfolge ... fördert eine positive Wahrnehmung des Einkaufserlebnisses.

 

Visa Debit: Ihr könnt einpacken! Girocard gewinnt! 

 

Ich bin ja ohnehin ein großer Fan der Girokarte, wie ich schon mehrfach hier geschrieben habe und nutze die Girocard (einer Sparkasse übrigens) ganz häufig, denn sie funktioniert immer und überall. 

 

Zukünftig wird mir die Girokarte zudem ein positives Einkaufserlebnis bescheren! 😀

Um dieses positive Erlebnis sogar noch öfter erfahren zu dürften, werde ich größere Einkäufe in mehrere kleinere unterteilen. 😍 🎵🎵🎵

 

Wir sehen (und hören) uns an der Kasse! 

 

Grüße

Klever

37 ANTWORTEN

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@Klever  schrieb:

Meine Girocard sieht genauso aus, d.h. kein Unterschriftenfeld mehr. (Die der Sparkasse hat eines.) 


Interessant. Von wann ist denn die Karte? Meine alte Karte mit Unterschriftsfeld stammt aus dem Herbst 2021 (gültig bis 12/2025). Das dürfte die erste Charge der grün-gelben Girocards ohne VPay gewesen sein.

Klever
Mentor ★★
1.906 Beiträge

@ehemaliger Nutzer  schrieb:

@Klever  schrieb:

Meine Girocard sieht genauso aus, d.h. kein Unterschriftenfeld mehr. (Die der Sparkasse hat eines.) 


Interessant. Von wann ist denn die Karte? 


Ganz genau kann ich das nicht sagen, da ich den Brief dazu nicht mehr finde. 

Die Karte ist aber bis 12/28 gültig und damit ein Jahr älter als Deine Karte. 

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Dann wirst du sie vor einem Jahr erhalten haben, normalerweise werden die Folgekarten im Oktober verschickt und sind dann 4 Jahre gültig.

 

Mir ist das jetzt auch nur aufgefallen, weil ich die Karte noch schnell unterschreiben wollte, bevor ich sie direkt in der Schublade mit anderen unnützen Dingen verschwinden lasse. Einfach nur um zu verhindern, dass ein Einbrecher die Karte findet und sie dann noch mit seiner eigenen Unterschrift versehen kann 🤣 

 

Im Anschreiben ist auch nichts mehr bzgl. Unterschrift erwähnt. In 2021 stand da noch "Bitte unterschreiben Sie Ihre neue girocard sofort nach Erhalt in dem dafür vorgesehenen Feld auf der Rückseite".

kammann
Experte ★★
320 Beiträge

@ehemaliger Nutzer  schrieb:

@CurtisNewton  schrieb:

Da muss man meiner Erfahrung nach aber immer noch auf dem Touch des Terminals unterschreiben. Oder meinst Du im Web ganz ohne Terminal?

Ja, man muss immer unterschreiben. Irgendwie muss man ja auch die Einzugsermächtigung erteilen und dem ganzen Inkassoverfahren zustimmen. Wenn nicht per Unterschrift wie dann?

 


Man muss überhaupt nicht mehr unterschreiben. Die Rechtslage hat sich 2018 geändert: Früher musste man dafür unterschreiben, dass im Falle mangelnder Kontodeckung die kartenausgebende Bank die Adresse des Kunden an ein Inkassounternehmen weitergeben durfte. Seit Einführung der DSGVO genügt ein "berechtigtes Interesse" um diese Auskunft zu erhalten - und zwar nicht von der Bank, sondern von der Schufa, wo alle Girokonten inklusive IBAN gemeldet sind. Und ein berechtigtes Interesse liegt bereits vor, wenn der Kunde eine Girocard zur Zahlung "genutzt" hat - egal ob mit oder ohne Unterschrift. Die Schufa prüft dabei auch nichts - jede Anfrage eines Inkassunternehmens wird beauskunftet (immerhin beeinflusst diese Auskunft nicht den Schufa-Score, da als Adressauskunft "getarnt").

 

VISA Debitkarten sind hingegen nicht in der Schufa gespeichert, hier muss der Händler sicherstellen, dass die Transaktion gedeckt ist.

Bei Zahlung mit der Girocard wird leider die IBAN (bzw. die sog. PAN aus der sich die IBAN berechnen lässt) übermittelt, d.h. das Zahlungsterminal gibt vor, eine Girocardtransaktion vornehmen zu wollen, bricht den Vorgang aber nach Erhalt der IBAN ab und macht dann ELV (mit Unterschrift oder ohne im Falle eines Folgemandats). Deswegen lässt sich ELV auch bei digitalen Girokarten (die die comdirect nicht anbietet) nicht sperren. Man kann als Kunde nur die Transaktion am Terminal abbrechen und dann über die sog. "Anwendungsauswahl" in einem neuen Versuch manuell "Girocard" (oder ein eventuelles Cobranding) auswählen. Das ist aber natürlich umständlich und muss bei jedem Zahlungsvorgang erneut geschehen.

Das ist ein tolles Geschäftsmodell, dass sich Payone&Co sich da auf dem Rücken der Banken ausgedacht haben - und daher drängen vielen Banken (auch die comdirect) ihre Kunden zu den VISA/Mastercards wo diese Umgehung mittels ELV nicht möglich ist. Die Banken haben da aber wohl weniger den Datenschutz des Kunden im Blick als die Transaktionskosten- bei VISA erhalten sie 0,2%-0,3% des Umsatzes, bei Girocard immerhin 0,18% und bei ELV gar nichts.  Aldi Süd führt übrigens ELV gerade großflächig ein, alle Terminals wurden mit Stiften ausgestattet -für die einmaligen 3 Kreuze...

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Danke für die ausführlichen Informationen.

 

Aber selbst wenn man der Adressweitergabe mittlerweile nicht mehr zustimmen muss, dann muss ich doch immer noch ein Lastschriftmandat erteilen. Hierfür kann ja das bloße Stecken einer Karte nicht ausreichend sein, vor allem weiß doch der Kunde in dem Moment wo er die Karte ins Terminal steckt oder meist nur noch dranhält noch gar nichts davon, dass überhaupt per Lastschrift bezahlt werden soll. Muss man an dieser Stelle vielleicht noch OK drücken nachdem irgendwas am Bildschirm angezeigt wird? Keine Ahnung, ich habe schon seit vielen Jahren keine Girocard mehr verwendet. Aber selbst wenn, eine OK-Taste kann hier doch keine Unterschrift ersetzen. Oder etwa doch?

Klever
Mentor ★★
1.906 Beiträge

Hallo @kammann ,

 

ich danke auch für die ausführlichen und interessanten Informationen. 

Allerdings ist aus Deinem Text nicht ganz klar geworden, ob man bei ELV nun unterschreiben muss oder nicht. 

 

Dass es ELV-Zahlungen am Terminal gibt, die ohne Unterschrift erfolgt sind, habe ich wie gesagt selbst schon erlebt. 

 

Grüße

Klever

kammann
Experte ★★
320 Beiträge

Beim größten deutschen Zahlungsdienstleister (Payone) läuft das so ab, dass bei einer neuen, bislang unbekannten Bankverbindung die erste Zahlung immer als echte Girocardzahlung (ggf. mit PIN) erfolgt. Bei Händlern, die kein Factoring/Forderungsabtretung mit Payone gemacht haben, bleiben auch Folgezahlungen echte Girocardzahlungen (das sind meiner Erfahrung nach vor allem kleinere Händler & Dienstleister, z.B. Bäckereien, Restaurants, Schwimmbäder etc). 

 

Bei Händlern, die Factoring bzw. den Payone-Service "Revolv" gebucht haben, präsentiert das POS-Terminal bei der zweiten Zahlung ein Unterschriften-Feld ohne weiteren Text - es gibt einen OK und einen INFO-Button. Mit dem INFO-Button kann man sich durch 4 Seiten Text "blättern", der ein umfassendes SEPA-Mandat mit Schufa-Einwilligung enthält. Auf dem Unterschriftenfeld müssen "zwei Berührungen" mit dem Stift oder Finger erfolgen. Ein Strich genügt also nicht, ein Kreuz schon. Bei moderneren Kassen sieht der Kassierer die Stifteingabe, könnte theoretisch also beurteilen, ob es sich hierbei um eine Unterschrift handelt. Payone interessiert es definitiv nicht. Drückt man danach den "OK"-Button, hat man der Payone ein Dauermandat erteilt, dass bis zu 3 Jahre nach der letzten Zahlung gültig ist. Folgezahlungen beim selben Händler werden dann als ELV gebucht, kontaktlos ohne Unterschrift.

Bei Gemeinschaftskonten genügt es, wenn ein Kontoinhaber bewusst oder unbewusst ein Mandat erteilt hat, da es sich auf die IBAN bezieht und nicht auf die Karte. Momentan "traut" sich Payone noch nicht, ein solches Mandat händlerübergreifend zu nutzen.

Quelle: Mehrfache DSGVO-Auskunftsanfragen bei Payone - öffentlich gibt diese Firma nur wenig preis, siehe: https://www.payone.com/DE-de/grosskunden/produkte/revolv

 

In Süddeutschland, Österreich und Italien gibt es mit "Hobex" einen weiteren Player im ELV-Umfeld, dieser ist vor allem in Ski/Wandergebieten und Unterkünften aktiv.  So sparen sich österreichische und italienische Händler die Gebühren für eine Zahlung via Cobranding (VPAY, VISA etc).

Für comdirect-Kunden mit reiner Girocard ist das sogar von Vorteil, denn normalerweise sind ja über Girocard keine Zahlungen im Ausland möglich, über ELV aber schon. 

Österreichische Bankomatkarten sind von diesem Zauber nicht betroffen, da es dort keine Schufa-ähnliche Institution gibt, die bei Zahlungsausfällen Auskünfte erteilen könnte. Für deutsche Girocardinhaber gibt es bei Hobex aber immerhin eine Opt-Out Möglichkeit über deren Datenschutzabteilung.

 

 

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Danke für die interessanten Details. Ich werde dann auch zukünftig komplett auf den Einsatz der Girocard verzichten 😀

 

Gut, dann ist hier doch zumindest einmalig eine Unterschrift erforderlich. Es war für mich nicht vorstellbar, dass das grundsätzlich möglich sein soll ohne dass ich als Zahlungspflichtiger diesem Verfahren ausdrücklich zugestimmt habe. Auch wenn letztendlich wohl niemand die Möglichkeit hat vorher zur lesen, was er dort am Terminal eigentlich genau unterschreibt.

 

Stellt sich die Frage, was die comdirect jetzt durch das Entfernen der Unterschriftsfelds bezweckt. Soll ELV damit unterbunden oder zumindest erschwert werden? Aber was bringt es, wenn heutzutage anscheinend sowieso niemand mehr die Unterschrift abgleicht und es vollkommen egal zu sein scheint, ob da überhaupt eine auf der Karte drauf ist?

 

Das war früher mal anders, da wurde das alles noch ganz genau geprüft. Ich erinnere mich, wie ich vor sehr langer Zeit eine neue Karte erhalten habe. Die Karte hatte ich nicht sofort unterschrieben und dann irgendwann einfach eingesteckt. Beim ersten Versuch damit zu bezahlen wurde die Karte sofort vom Personal abgelehnt wegen fehlender Unterschrift. Auch eine Erklärung und die Vorlage des Personalausweises konnten daran nichts mehr ändern. Wahrscheinlich muss ich noch froh sein, dass man nicht direkt die Polizei gerufen hat 😀

 

Vielleicht ist es aber auch einfach nur ein Kostenthema und man spart sich bei der Herstellung der Karte 0,5 Cent wenn kein Unterschriftsfeld mehr drauf ist. 

X25
Experte
95 Beiträge

@kammann Man muss die Transaktion natürlich nicht abbrechen und einen neuen Versuch starten, sondern vor beginn des Bezahlvorganges auf die Auswahltaste drücken, dann die Karte vorhalten bzw. einstecken, und dann dass gewünschte, auf der Karte vorhandene und vom Händler unterstützte Zahlverfahren (z.B. girocard) auswählen. Dann kann man ELV komplett umgehen.

kammann
Experte ★★
320 Beiträge

@ehemaliger Nutzer: Früher (vor 2018) musste das Inkassounternehmen den vom Kunden unterschriebenen Beleg seiner Bank vorlegen. Diese prüfte die Unterschrift mit der Vorlage in den Kundenstammdaten und hat nur bei Übereinstimmung die Adresse des Kunden herausgegeben. Somit hatte der Händler ein großes Eigeninteresse daran, die Unterschrift schon bei der Zahlung zu überprüfen (dabei wurde natürlich vorausgesetzt, dass die Unterschrift auf der Karte auch mit der bei der Bank hinterlegten Unterschrift übereinstimmt). Heute gibt die Schufa die Adressen einfach so heraus und erst in einem regulären Gerichtsverfahren würden die Umstände geprüft werden. Voraus gehen aber Mahnung, Inkasso und gerichtlicher Mahnbescheid und für diese Schritte genügt die Behauptung des Inkassounternehmens dass die Zahlung erfolgt sei. Die Bank hat in diesem Spiel keine eigenen "Aktien" - und lassen das Unterschriftsfeld einfach weg.

 

@X25Das setzt aber voraus, dass ich vor der Zahlung weiß, dass der Händler ELV macht. Schließlich möchte ich ja nicht bei jeder Girocardzahlung den umständlichen Weg über die Anwendungsauswahl gehen - gerade bei kontaktloser Zahlung per Smartphone ist das zudem fehleranfällig. Und es gibt Händler, da hängt es von der Kasse ab, ob ELV gemacht wird. Bei Rossmann z.B. nur an mit Personal besetzten Kassen, nicht aber an den Selbstbedienungskassen. Letztere machen aber natürlich Folgelastschriften, wenn man mal an einer normalen Kasse eine Unterschrift geleistet hat.

Das Ganze ist ziemlich vermurkst und könnte durch ein dauerhaftes Opt-in/out gelöst werden - bei den Folgelastschriften gilt doch auch das einmal erteilte Mandat. Aber offensichtlich besteht hier in Deutschland kein politischer Wille dazu und die Banken wehren sich auf ihre Art (Abkehr von der Girocard). Und auf EU-Ebene ist das kein Thema, da nur in Deutschland so praktiziert.