am 28.04.2022 15:36
@Morgenmond , ich hatte zwischen 2003-2006 ein Konto bei der comdirect als Freiberuflerin. Damals rief ich bei der Bank an, ob es sich dann um ein Firmenkonto handeln würde und das wurde verneint. Als Freiberufler durfte ich ein Konto für die Honorare haben.
Ich glaube mich auch zu erinnern, dass bei der Kontoeröffnung der Berufsstatus 'Freiberufler' gewählt werden konnte.
Ob das jetzt alles noch so ist, weiß ich nicht.
Evtl. hatte @FraglicheTou ja auch nachgefragt.
28.04.2022 15:57 - bearbeitet 28.04.2022 15:58
28.04.2022 15:57 - bearbeitet 28.04.2022 15:58
Es ist ja ein Unterschied ob es sich um ein Privatkonto einer Freiberuflerin handelt oder ob dieses Konto der Freiberuflerin als Geschäftskonto explizit zur Abwicklung der freiberuflichen Tätigkeit dient.
Ersteres ist kein Problem, letzteres schon.
Hier mal der Ausschnitt eines Eröffnungsantrages aus 2012:
Ein Kreuz rechts bei "Selbständige/r" ist völlig OK, ein Kreuz oben bei "geschäftlich" führt dagegen zum KO.
am 28.04.2022 16:00
Das ist aktuell von der comdirect-Seite kopiert.
"
Als Freiberufler (gem. § 18 Einkommensteuergesetz) oder Kleinunternehmer (gem. § 19 Umsatzsteuergesetz) können Sie das comdirect Girokonto auch für Umsätze aus Ihrer Tätigkeit nutzen.
"
Das ist nicht auslegbar. Dann muss die comdirect dieses Angebot für Freiberufler einstellen, um vertrauenswürdig zu bleiben.
Ich bleibe bei meiner Einstellung: die comdirect sortiert aus, sowie auch die Mutter Commerzbank. Die gibt es auch offen zu unter dem Begriff Kontenbereinigung.
am 28.04.2022 16:14
@FraglicheTou schrieb:Das ist aktuell von der comdirect-Seite kopiert.
"
Als Freiberufler (gem. § 18 Einkommensteuergesetz) oder Kleinunternehmer (gem. § 19 Umsatzsteuergesetz) können Sie das comdirect Girokonto auch für Umsätze aus Ihrer Tätigkeit nutzen.
"
Das ist nicht auslegbar.
Du hast das Zitat aber nicht komplett eingestellt. Es geht nämlich noch weiter (Quelle😞
"Beachten Sie bitte, dass eine überwiegend private Nutzung des Kontos erforderlich ist, da sich unser Angebot grundsätzlich an Privatkunden richtet."
Das wiederum ist sehr wohl auslegbar, z.B. bzgl. der Frage was "überwiegend" bedeutet.
Geht es um die Anzahl der Buchungen, um deren Volumen, auf welchen Zeitraum ist es bezogen etc.?
Dein erster Beitrag lässt sich beispielsweise so verstehen, dass das Konto ausschließlich für die freiberufliche Tätigkeit genutzt wird.
am 28.04.2022 18:56
Das ist das Schreiben der comdirect:
"wir haben festgestellt, dass Sie Ihr Girokonto auch als Geschäftskonto nutzen. comdirect bietet ausschließlich Privatkonten auf eigene Rechnung an. Diese dürfen nicht für geschäftliche Zwecke verwendet werden."
Anmerkung Geschäftskonto: (Ich bin Freiberufler. Es gehen "nur" Honorarrechnungen ein und Steuern und diverse Ausgaben ab. Ich bin weder als Gewerbe oder als irgendeine juristische Person gelistet ( z.B. GmbH)
Wie ist das mit:
"Als Freiberufler (gem. § 18 Einkommensteuergesetz) oder Kleinunternehmer (gem. § 19 Umsatzsteuergesetz) können Sie das comdirect Girokonto auch für Umsätze aus Ihrer Tätigkeit nutzen."
vereinbar?
Antwort: Gar nicht. Streng genommen widerspricht sich das Anschreibens in sich. Was denn jetzt? Auf eigene Rechnung zulässig aber nicht geschäftlich. Welcher Freiberufler agiert denn nicht geschäftlich?
Spielt aber auch keine Rolle mehr. Ich bin für den Wechsel vorbereitet und warte auf die Kündigung.
Meine Aussage zu Kunden mit Depot, dass diese kündigungsicher wären, widerrufe ich. Nachdem ich hier weitere Beträge gelesen haben.
Ich empfehle allen Kunden grundsätzlich auf eine Kündigung vorbereitet zu sein. Und verweise noch mal auf den Mutterkonzern Commerzbank, der derzeit rigoros grundlos (unwirtschaftlichen Kunden) kündigt, dies auch offen unter dem Begriff Kontenbereinigung kommuniziert.
Viel Erfolg den anderen Kunden und gebt acht.
am 28.04.2022 23:29
Viele Worte und trotzdem konsequent nichts gesagt.
Da Du scheinbar zur Frage des Umfangs der geschäftlichen Nutzung nichts sagen willst (Stichworte "überwiegend" bzw. "auch") sind weitere Hinweise aber ohnehin nicht mehr zielführend und ich klinke mich aus.
11.05.2022 17:34 - bearbeitet 11.05.2022 17:41
Liebe Freunde,
in Ausgabe 6/2022 der Zeitschrift "Finanztest" auf Seite 38 berichtet die Redaktion unter der Überschrift "Plötzlich unter Verdacht", dass comdirect angeblich "massenhaft Kunden ohne Begründung" das Konto kündigt. Dahinter stehe, so die Redaktion, "wohl ein -- oftmals falscher -- Geldwäscheverdacht".
Der Artikel liest sich spannend und reißerisch, vermittelt aber ein falsches Bild:
am 12.05.2022 06:38
Es zeigt sich eben, dass auch die ehemals vielleicht seriöse Finanzpresse zu reißerischen Artikelüberschriften greifen muss.
Nichtsdestotrotz zeigt der Blick auf öffentliche Plattformen wie trustpilot, dass es bei der comdirect wohl mehr Kündigungen geben muss als beim direkten Wettbewerb (mal rein auf die Anzahl der Meldungen bezogen). Die Gründe hast du ja aufgeführt: Die comdirect / Commerzbank mag eben kein Krypto (obwohl die Commerzbank ja eine Krypto-Verwahrlizenz beantragt hat) und zu viel Bargeld mag sie auch nicht. Und hier und da mag der Algorithmus auch mal danebenliegen (aber das tut er bei anderen Bank wohl auch mal gelegentlich).
am 12.05.2022 10:53
@nmh schrieb:...Trotz allem bleibt es bei meiner dringenden Empfehlung: Man darf nicht nur Kunde einer einzigen Bank sein. Verteilt Euer Vermögen auf mehrere Institute. Ich habe Wertpapierdepots und Konten bei einer ganzen Reihe von Banken. Das liegt auch daran, dass es die eine perfekte Bank nicht gibt. Auf diese Weise kann ich die unterschiedlichen Vorzüge der Banken nutzen und habe auch eine gute Ausgangsposition, wenn es darum geht, mit einer Bank über Konditionen zu verhandeln.Viele Grüße aus einem hochsommerlichen Münchennmh___________________________*) Die Redaktion schreibt auch "vorsätzlich", das ist aber aus juristischer Sicht Unsinn, denn natürlich erfolgt eine solche Sperre immer mit dem Vorsatz, den Kunden an Verfügungen zu hindern.
Von mir gab es einen "Daumen" für die dringende Empfehlung, die man nicht oft genug wiederholen kann.
Das schreibe und erzähle ich schon länger (auch im Bekannten-u. Verwandtenkreis) aber leider scheinen viele Menschen
dies noch zu sorglos zu nehmen.
Mit der Verschärfung der Gesetzeslage in Bezug auf das Thema Geldwäsche ist dies mMn das Wichtigste was man tun kann
um sich etwas vor bösen Überraschungen zu schützen.
Es wäre wünschenwert wenn solche seriöseren Medien, wie z.B. "Finanztest", dies vermehrt kommunizieren würden.
Gruß Morgenmond
am 15.05.2022 22:48
Mein Depot ist nicht so groß, daß es sich lohnen würde, es auf mehrere Banken aufzuteilen. Allerdings habe ich ein weiteres Girokonto bei der Sparkasse vor Ort, auf dem ich genügend Guthaben unterhalte, um einige Zeit über die Runden zu kommen. Falls comdirect auf dumme Gedanken kommen sollte, bin ich also erstmal sicher.