am 25.11.2025 12:40
@Morgenmond schrieb:Unangebracht sind diffuse Wahrnehmungen von Erpressung die man nicht belegen kann weil es dem eigenen Mindset entspringt.
Ist es wirklich so schwer mit Fakten diese "Erpressung" zu belegen ?
[...]
Letztendlich wird erst die Zukunft zeigen wer richtig lag.
Es ist essentiell bereits im Vorfeld mögliche Rieiken zu erkennen und diesen frühzeitig entgegenzuwirken. Wenn die derzeit noch diffusen Wahrnehmungen sich erstmal anhand einer tatsächlich stattfindenden Erpressung belegen lassen, ist es leider zu spät noch darauf zu reagieren.
Dass ein Erpressungspotential besteht dürfte wohl unstrittig sein. Dieses resultiert leider aus einer viel zu langen Untätigkeit der Europäer in allen wichtigen Bereichen. Der medizinische Fachbegriff lautet "Lethargie". Das Ergebnis ist beispielsweise, aber nicht nur, eine technologische Abhängigkeit.
Ob dieses Potential jemals zu einem echten Problem wird, wird, wie Du richtigerweise sagst, erst die Zukunft zeigen. Dass sich die USA ihrer starken Position aber bewußt ist und diese neuerdings auch bereit ist, selbst gegenüber bisherigen Partnern auszuspielen, ist schon heute offensichtlich. Das sind keine diffusen Wahrnehmungen mehr, das ist evidenzbaisert und lässt sich sogar nachlesen.
Als Beispiel sei das Memorandum "Defending American Companies and Innovators From Overseas Extortion and Unfair Fines and Penalties" aus dem Februar dieses Jahres erwähnt (um nur eines zu nennen).
Nun kann man sich natürlich wunderbar in der vorhandenen Abhängigkeit einrichten und die Trägheit der letzten Jahrzehnte einfach munter weiterpraktizieren. Oder man nimmt endlich mal Gefahren wahr und kommt ins Machen.
Dass Paypal bezogen auf das Ganze nur ein mini-mini-mini Ausschnitt ist – und Wero folglich nur eine mini-mini-mini-Antwort – ist doch vollkommen klar. Aber es ist zumindest mal ein europäisches Lebenszeichen, sich nicht auf alle Ewigkeit in kritischen Bereichen auf Dritte verlassen zu wollen.
Wenn ich aber sehe, wie viel Energie einige in ihre Abwehrbemühungen stecken (warum eigentlich? niemand will euch Paypal wegnehmen), dann lässt das tatsächlich kein gutes Ende für Wero erwarten.
am 26.11.2025 04:52
@Silver_Wolf schrieb:Der digitale Euro ist eigentlich ein noch lächerliches Projekt.
Allein schon vom Namen her. Zahlvorgänge ohne Bargeld und Überweisungen und Lastschriften sind doch bereits digitale Vorgänge. LOL
Also was ist der Unterschied und was bringt mir das? Da hat mir noch niemand einen Nutzen erklären können.
Ich möchte jedenfalls kein Giralgeld das nachverfolgbar ist und von einer Behörde willkürlich gesperrt werden kann. 😞
Der Kernpunkt eines digitalen Euros wäre, dass es sich dabei eben nicht um Giralgeld sondern echtes Zentralbankgeld handeln würde. Damit wäre es eine digitale Variante des Euro-Bargelds (das momentan im Übrigen noch alleiniges offizielles Zahlungsmittel ist). Theoretisch wäre es somit möglich, digitale Euros auch außerhalb des Bankensystems direkt zwischen zwei Teilnehmern zu überweisen. Allerdings ist die Umsetzung einer solchen Möglichkeit eher unwahrscheinlich.
Ein entscheidender Vorteil für Privatpersonen wäre die Sicherheit im Falle einer Banken- oder Finanzkrise. Momentan sind Kundeneinlagen bei den Geschäftsbanken so eine Art Privatdarlehen an die Bank, bei dem als Versicherung für Einlagen bis 100.000 Euro die gesetzliche Einlagensicherung greift, darüber hinaus nur freiwillige Einlagensicherungssysteme der Banken. Mit dem digitalen Euro wäre eine Einlagensicherung für die Zentralbankeinlagen nicht mehr notwendig, weil eine Zentralbank per Definition nicht pleite gehen kann. Ein Bankrun wäre ausgeschlossen; im Notfall "druckt" die Zentralbank einfach so viele Euros wie notwendig.
Ob ein digitaler Euro transparenter wäre als das aktuelle Giralgeldsystem, ist die Frage. Für Behörden würde es sicher einfacher werden, die verschiedenen Finanzströme einzusehen. Soweit ich weiß, ist das aber jetzt auch schon möglich, der Aufwand ist vermutlich nur höher, da für jede Bank einzeln Anfragen gestellt werden müssen.
Abgesehen davon üntergräbt das doch wohl einige Geschäftsmodelle der Geschäftsbanken.
Für mich ist das der kritischste Punkt überhaupt. Einlagen bei der Zentralbank wären quasi ohne Risiko. Warum sollten Kunden daher noch Geld bei einer Privatbank lagern, vorausgesetzt Überweisungen könnten von den Zentralbankkonten genau so leicht abgewickelt werden? Ohne Kundeneinlagen wird ab einem gewissen Punkt aber auch die Kreditvergabe der Geschäftsbanken poblematisch, womit das ganze Geschäftsmodell auf wackligen Füßen steht.
Mir ist tatsählich nicht klar, wie dieses Modell von digitalem Zentralbankgeld in unserem etablierten Bankensystem überhaupt im großen Stil funktionieren soll. Je stärker der digitale Euro ausgerollt wird, desto kritischer die Lage für die Geschäftsbanken. Vielleicht ist die Zögerlichkeit der Europäer hier einmal etwas Positives. So können wir erst einmal Erfahrungswerte in anderen Währungsräumen abwarten.
Viele Grüße
Weinlese
am 26.11.2025 12:38
@Weinlese schrieb:
@Silver_Wolf schrieb:Der digitale Euro ist eigentlich ein noch lächerliches Projekt.
Allein schon vom Namen her. Zahlvorgänge ohne Bargeld und Überweisungen und Lastschriften sind doch bereits digitale Vorgänge. LOL
Also was ist der Unterschied und was bringt mir das? Da hat mir noch niemand einen Nutzen erklären können.
Ich möchte jedenfalls kein Giralgeld das nachverfolgbar ist und von einer Behörde willkürlich gesperrt werden kann. 😞
Der Kernpunkt eines digitalen Euros wäre, dass es sich dabei eben nicht um Giralgeld sondern echtes Zentralbankgeld handeln würde. Damit wäre es eine digitale Variante des Euro-Bargelds (das momentan im Übrigen noch alleiniges offizielles Zahlungsmittel ist). Theoretisch wäre es somit möglich, digitale Euros auch außerhalb des Bankensystems direkt zwischen zwei Teilnehmern zu überweisen. Allerdings ist die Umsetzung einer solchen Möglichkeit eher unwahrscheinlich.
Ein entscheidender Vorteil für Privatpersonen wäre die Sicherheit im Falle einer Banken- oder Finanzkrise. Momentan sind Kundeneinlagen bei den Geschäftsbanken so eine Art Privatdarlehen an die Bank, bei dem als Versicherung für Einlagen bis 100.000 Euro die gesetzliche Einlagensicherung greift, darüber hinaus nur freiwillige Einlagensicherungssysteme der Banken. Mit dem digitalen Euro wäre eine Einlagensicherung für die Zentralbankeinlagen nicht mehr notwendig, weil eine Zentralbank per Definition nicht pleite gehen kann. Ein Bankrun wäre ausgeschlossen; im Notfall "druckt" die Zentralbank einfach so viele Euros wie notwendig.
Was soll nun der Unterschied sein zwischen Giralgeld von einer Geschäftsbank und dem tollen Zentralbankgeld?
Das sehe ich nun nicht wirklich.
am 27.11.2025 13:59
@Silver_Wolf schrieb:Was soll nun der Unterschied sein zwischen Giralgeld von einer Geschäftsbank und dem tollen Zentralbankgeld?
Das sehe ich nun nicht wirklich.
Habe ich doch geschrieben: die Sicherheit im Krisenfall. Giralgeld ist das Privatgeld der Geschäftsbanken, das nur innerhalb des jeweiligen Geldinstituts gültig ist. Für Dich als Kunden ist es nur eine Forderung an die Bank. Alle Transaktionen mit Kunden oder anderen Banken müssen mit "richtigem" Geld, also Zentralbankgeld, beglichen werden.
Solange die Geschäftsbank genug Zentralbankgeld vorrätig hat, gibt es für den Kunden keinen offensichtlichen Unterschied zwischen Giralgeld und Zentralbankgeld. Gerät die Bank aber (zum Beispiel im Zuge eines Bankruns) in Zahlungsschwierigkeiten und trägt die Einlagensicherung nicht mehr, ist das Giralgeld auf dem Konto nicht mehr als nur eine Zahl.
Stell es Dir vor wie bei Bitcoin: Zentralbankgeld sind die echten Coins, die Du in Deiner Wallet speichern kannst; Giralgeld ist der Krypto-ETP, bei dem Du hoffen muss, der Emittent hält auch genug Coins als Sicherheiten vor.
Viele Grüße
Weinlese
am 28.11.2025 07:56
@Morgenmond schrieb:.Unangebracht sind diffuse Wahrnehmungen von Erpressung die man nicht belegen kann weil es dem eigenen Mindset entspringt.
Ist es wirklich so schwer mit Fakten diese "Erpressung" zu belegen ?
Frisch aus der Digitalpresse: "Wie die Trump-Regierung die Europäer erpresst" (klick)
am 28.11.2025 12:42
Hallo comdirect, war
bei heise.de fand ich einen Artikel über den ICC-Richter Nicolas Guillou. Der Richter war an der Erteilung von Haftbefehlen gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und den Verteidigungsminister Yoav Gallant wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Gaza beteiligt.
https://www.heise.de/news/Wie-ein-franzoesischer-Richter-von-den-USA-digital-abgeklemmt-wurde-110874...
Dagegen können sich die Betroffenen gegenüber den erteilenden Instanzen wehren.
Was aber gar nicht zu rechtfertigen ist, dass dem Richter in der weitere Nutzung amerikanischer Systeme Visa, Paypal, Air B'n'B, Amazon etc. gesperrt wird.
Was Donny & Co bei der Einzelperson "schaffen" traue ich auch im größeren Stil an anderen Europäern zu bei beliebigen missliebigen Verhalten.
Es ist an der Zeit unabhäniger bei Bankgeschäften unabhängiger von amerikanischen Einflüssen und Zahlugsabwicklern zu werden. Zeit für WERO.
Mein Appell : comdirect führt WERO ein !!!
am 28.11.2025 12:57
@bus-de schrieb:Hallo comdirect, war
bei heise.de fand ich einen Artikel über den ICC-Richter Nicolas Guillou. Der Richter war an der Erteilung von Haftbefehlen gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und den Verteidigungsminister Yoav Gallant wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Gaza beteiligt.
https://www.heise.de/news/Wie-ein-franzoesischer-Richter-von-den-USA-digital-abgeklemmt-wurde-110874...
Dagegen können sich die Betroffenen gegenüber den erteilenden Instanzen wehren.
Was aber gar nicht zu rechtfertigen ist, dass dem Richter in der weitere Nutzung amerikanischer Systeme Visa, Paypal, Air B'n'B, Amazon etc. gesperrt wird.
Was Donny & Co bei der Einzelperson "schaffen" traue ich auch im größeren Stil an anderen Europäern zu bei beliebigen missliebigen Verhalten.
Es ist an der Zeit unabhäniger bei Bankgeschäften unabhängiger von amerikanischen Einflüssen und Zahlugsabwicklern zu werden. Zeit für WERO.
Mein Appell : comdirect führt WERO ein !!!
Komisch, in Frankreich hätte der betroffene Richter doch problemlos WERO nutzen können.
Also alles kein Problem.
Anstatt das zu schreiben wird im Artikel immer nur darauf hingewiesen, was er (vermeintlich) nicht mehr darf und kann. 🤔
am 28.11.2025 13:45
Stimmt Wero hätte er wahrscheinlich nutzen können.
Ist aber schon mehr als "blöd", wenn bei Amazon etc dein Konto gesperrt wird. Dann hilft dir WERO als Zahlungsalternative auch nichts.
Es ist halt schon wichtig meiner Meinung nach unabhäniger von den US Techgiganten zu werden.
WERO wäre bei den Finanztransfers ein wichtiger Schritt.
am 28.11.2025 18:39
@Inkognito schrieb:Komisch, in Frankreich hätte der betroffene Richter doch problemlos WERO nutzen können.
Also alles kein Problem.
Anstatt das zu schreiben wird im Artikel immer nur darauf hingewiesen, was er (vermeintlich) nicht mehr darf und kann. 🤔
Wie soll er denn in Frankreich mit Wero zahlen, wenn es die Bezahlfunktion von Wero dort überhaupt noch nicht gibt? 🤔
Die kommt doch dort erst 2026.
28.11.2025 19:21 - bearbeitet 28.11.2025 19:22
28.11.2025 19:21 - bearbeitet 28.11.2025 19:22
@manu457 schrieb:Wie soll er denn in Frankreich mit Wero zahlen, wenn es die Bezahlfunktion von Wero dort überhaupt noch nicht gibt? 🤔
Die kommt doch dort erst 2026.
Wirklich ? Dann stehen auf der Wero-Seite aber falsche Angaben.
Was stimmt denn nun ? 🤔
Gruß Morgenmond