Der Kunde hat eine einfache Vorstellung von einem Konto: Es verhält sich wie ein Eimer: Macht man mehr rein, ist mehr drinnen - und nimmt man was raus, ist weniger drinnen. Aber Comdirect gelingt es nicht, das so einfach darzustellen. Stattdessen wird unterschieden zwischen "Kontostand" und "verfügbar" - und das macht die Sache kompliziert.
Das mag bank-technisch korrekt sein - aber so denkt der Kunde nicht! Der Kunde will seinen Konto wie ein Eimer benutzen! Eine Zahl pro Konto und fertig! Wenn ich z.B. einen neuen Geldeingang oder -ausgang habe, dann will ich den sofort dieser Zahl hinzuaddiert oder abgezogen wissen - und nicht erst einen Tag oder ein Wochenende lang als "offenen Umsatz" irgendwo sehen, wo ich nie genau weiß ob dieser offene Umsatz jetzt bereits berücksichtigt wurde in meinem Kontostand und in meinem verfügbaren Kontostand.
Richtig lustig wirds in der App, wo einem die beiden Kontostände mangels Platz ohne erläuternden Text angezeigt werden. 99% der Kunden haben hier keine Ahnung was was ist. Spätestens dann, wenn es mal wichtig ist, weil große Beträge bewegt werden, nervt's richtig. Oder, wenn wie vom Vorredner vorgetragen, man einen großen Betrag vom Verrechnungskonto aufs Giro schiebt, dieser aber nicht gleich schnell im Giro auftaucht wie er vom Verrechnungskonto verschwindet. Jedes mal soooo nervig und instransparent. Wenn ich von einem Eimer was in den anderen kippe, sollte der im gleichen Maße voll werden wie der andere leer wird. Aber das ist Comdirect nicht in der Lage darzustellen. Techniker und Bankiers haben sich hier offensichtlich durchgesetzt - gegen "User-Experiencler".
