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Money Management: Die geheime Gewinnformel

179 ANTWORTEN

eckhardschnell
Experte ★★★
663 Beiträge

Hallo @dg2210

bzgl des Rebalancing möchte ich Dir widersprechen.


Beim Re-Balancing geht es eher darum eine für mich bestimmte Assetallokation und damit das Gesamtrisiko meines Portfolios wieder herzustellen.

Rebalancing kann man entweder nur mit Käufe realisieren allerdings auch mit Käufe und Verkäufe zu dem Zeitpunkt des Rebalancings.

Angenommen ich hab zwei Assets A und B im Verhältnis 70/30.
A ist um 20 Prozent gestiegen B dagegen nur um 5, dann kaufe ich beim Rebalancing natürlich B nach. B hat ist aber kein Verlustbringer da ja mit 5% gestiegen.

Grüße Eckhard

SG1
Experte
111 Beiträge

Guten Abend,

 

wie handhabst Du/Ihr die Absicherung bei "plötzlich" sehr volatilen Titeln ?

Ich möchte gerne Wirecard ( WKN 747206 ) als Beispiel nehmen:

 

Diese Aktie stieg in letzter Zeit sehr gleichmäßig, dann gab es wohl eine/einige voluminöse Gewinnmitnahmen und sie sank um ca. 6€. 

Mein Trailing-Stop-Loss war bei 5,98€, ich wurde also ausgestoppt und

Wirecard stieg im laufe der nächsten Tage wieder auf einen neuen Höchststand.   

 

Nun die Frage:

Legt ihr die Stop Loss Order bei Unterschreiten d. 200 Tage-Linie oder noch tiefer um so etwas zu vermeiden ?

Nach Money Management, egal ob sie danach wieder steigt - oder dann wieder kaufen ? 

Wie sieht man "halbwegs rechtzeitig" ob der Aufwärtstrend wirklich gebrochen ist?

 

Viele Grüße,

SG1

 

 

nmh
Legende
9.960 Beiträge

@SG1:

 

Eine sehr schwierige Frage. Ich lege bei solchen Aktien meinen Stop- und den Nachziehkurs weiter auseinander und habe dafür weniger Stücke. Im Falle von Wirecard, WKN 747206, zum Beispiel Stopkurs 81 und Nachziehkurs 89 Euro* (diese Begriffe sind hier erklärt).

 

Dann ist es auch eine Frage, ob man wirklich alles verkauft, wenn der Stop unterschritten wird. Bei Wirecard bin ich sehr stark im Plus, so dass auch ein Verkauf einer Teilposition (ein Drittel oder die Hälfte) nach Bankgebühren noch sinnvoll ist. Nach diesem Teilverkauf darf ich dann für den Restbestand nach meinen eigenen Regeln (konstanter "Hub") Stop- und Nachziehkurs weiter auseinander legen, weil die Stückzahl kleiner wird.

 

Die 200-Tage-Linie bei Wirecard liegt erst sehr tief bei ca. 61 Euro. Bis dahin würde ich nicht warten mit dem Stopkurs. Machs doch so: Stopkurse bei 81, 71 und 61 Euro für jeweils ein Drittel von Wirecard. Natürlich werden alle drei regelmäßig nachgezogen.

 

Merke: Unglücklich ausgestoppt zu werden (und die Aktie steigt danach wieder) passiert sehr, sehr, sehr oft. Bei einer großen Position (in Euro) betrifft es dann glücklicherweise nur einen Teilbestand, der Rest steigt für mich mit. Wenn Du bei einer kleinen Position voll ausgestoppt wirst, und der Titel steigt danach wieder, dann verbietet Dir ja niemand, wieder einzusteigen.

 

Hilft Dir das?

 

nmh

 

 ___________________

*) Mir fällt gerade auf, dass 81/89 schon sehr nah beieinander ist. Das liegt daran, dass ich ziemlich viele Stücke von Wirecard halte. Das wiederum liegt daran, dass ich seit meinem letzten Kauf im April 2016 großes Glück hatte und nicht ausgestoppt wurde.

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

SG1
Experte
111 Beiträge

Hallo nmh,

ja, diese Ausführung und die Erklärung des Hub sind super verständlich. Vielen Dank dafür !

 

Die wohl größten Probleme dabei sind Angst & Gier...;-)

aber Ich werde nun große Positionen in mehrere Hub aufteilen, bei kleinen Positionen paar Euros ( da gut im plus ) über dem Kaufkurs ein Stop-Loss einsetzen und bei gegebener Zeit anpassen. 

 

Bei Wirecard bin ich wieder eingestiegen, da ich darin für die nächsten Jahre ein Riesen-Potenzial sehe.

 

Viele Grüße,

SG1

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Sehr gut, @SG1, ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Umsetzung.

 

Wenn Du die Technik ganz diszipliniert umsetzt, dann sind Angst und Gier automatisch ausgeschlossen. Das ist ja Sinn der Sache.

 

Danke für Dein Lob!

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

Wolv
Experte ★★
489 Beiträge

Ein Kauf wäre GE wohl erst, wenn von diesem Konzern die verschachtelten Bereiche einzeln verkauft oder selbstständig an die Börse gebracht werden.

Dann wird Geld gemacht...

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Liebe Privatanleger,

 

ich habe exklusiv für Euch meine riesigen Datenbestände ausgewertet, um einmal statistisch zu überprüfen, womit man besser fährt: mit dem Auffangen von Tieffliegern per Abstauberlimit oder durch einen Kauf am Allzeithoch.

 

Das Ergebnis wird für viele Hobby-Investoren erschütternd sein. Bitte hier klicken und dann viel Vergnügen beim Lesen!

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

kan23
Autor ★★
33 Beiträge

Hallo,

bin ein Neuling und habe kürzlich in ein ETF investiert. In Deiner tollen Erklärung schreibst Du, dass Du ETF´s nicht absichert. Angenommen man möchte dennoch gegen einen masiven Kurssturz absichern, was würdest Du einem Newb raten?

Bei welchem Wert könnte man ein Stop-Loss setzen, wenn man ursprünglich garnicht nach Deiner beschrieben Methode eingekauft hat? 😉

 

PS: So wie ich es verstanden habe wird ein Stop-Loss bei 10-12% gesetzt oder einem markanten Wert im Chart, allerdings will man ja gegen einen masiven Absturz absichern, welcher theoretisch 20% und mehr fallen würde...

 

Grüße

nmh
Legende
9.960 Beiträge

@kan23:

 

Danke für Dein Lob und herzlich willkommen in dieser Community.

 

Das richtige Platzieren von Stop Loss-Kursen ist eine Wissenschaft für sich, also sehr schwierig. Keinesfalls wird ein Stopkurs bei pauschal 10 oder 12 Prozent unterhalb des aktuelles Kurses gesetzt, wie Du vermutest. Die richtige Höhe des Stopkurses hängt u.a. auch davon ab, wie stark die Aktie oder der ETF schwankt. Normalerweise orientiert man sich für Stopkurs am Kursbild (Chart), aber es kostet viele Jahre Erfahrung. Über die richtige Platzierung von Stopkursen könnte ich ohne weiteres ein Buch schreiben.

 

Wenn Du mir die WKN Deines ETFs mitteilst, kann ich vielleicht eine Empfehlung für einen möglichen Stopkurs geben, wenn es denn sein muß. Aber ich empfehle, ETF ohne Stopkurs zu fahren. Denn:

 

Ich gehe davon aus, dass Du Deine ETFs langfristig (10, 20, 30 Jahre) halten möchtest. Und im Idealfall kaufst Du regelmäßig, z.B. einmal pro Monat oder einmal pro Jahr, für einen konstanten Euro-Betrag nach. In diesem Fall würde ich tatsächlich auf eine Absicherung per Stop Loss verzichten. Denn langfristig (siehe oben) wirst Du aller Voraussicht nach mit breit gestreuten Aktien (also mit ETFs) Geld gewinnen. Warum, steht hier.

 

Falls Du dennoch Dein Risiko begrenzen möchtest, solltest Du den Stopkurs so setzen, daß der Verlust, der dann entsteht, Deiner maximalen Schmerzgrenze entspricht. Wie das geht, steht hier und oben in diesem Thread.

 

Aber wie gesagt, meine persönliche Meinung ist, dass man als langfristiger Investor Stopkurse nur für Einzelaktien braucht, nicht aber für breite Investments wie z.B. ETF. Da kann man Verluste (auch von 20%, 30% oder noch mehr, siehe z.B. DAX in den Jahren ab 2000) aussitzen; der DAX hat sich von dem Einbruch ab 2000 ja auch wieder gut erholt. Achtung: Das gilt nur für Indizes oder ETFs auf große Aktienkörbe, nicht jedoch für Einzelaktien - eine einzelne Firma kann auch mal pleite gehen und wird sich davon nicht mehr erholen. Daher sind Stopkurse für Einzelaktien wichtig - aber nicht für breite Körbe mit sehr vielen unterschiedlichen Aktien, wie sie beispielsweise in Form von ETF verkauft werden.

 

Und indem Du regelmäßig gleich hohe Euro-Beträge investierst, kaufst Du automatisch mehr Anteile, wenn die Börse "unten" ist und weniger bei hohen Kursen.

 

Hoffen wir, dass ich recht behalte.

 

Hilft Dir das ein wenig?

 

Viel Erfolg für Deine Investments, viele Grüße aus München

 

nmh

 

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

Dietus
Experte ★★★
760 Beiträge

Hallo @kan23,

 

Willkommen in der Community.

Du kannst nach meiner persönlichen Einschätzung deine ETFs gerne mit einem Stopp-Loss absichern.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Stopp-Loss bei Neulingen eine sehr wohltuende, psychologische Wirkung hat. 

 

Ich habe mich bei meinen ETFs  nach den maximalen Verlusten der letzten 5 Jahre gerichtet (z.B. finanztest)  und habe noch ein paar Prozente draufgerechnet. 

Beispiel: Lyxor  MSCI World WKN LYX0AG. Hier betrug lt Finanztest der max. Verlust in den vergangenen 5 Jahren 12%. Ich habe dann den ETF mit 15% abgesichert (Trading Stopp-Loss)

Das gab mir in der ersten Zeit in der "Börsenwelt" das Gefühl einer Sicherheit in Form des berechenbaren Risikos.

 

Seit einigen Monaten sind meine ETFs nicht mehr mit Stopp-Loss abgesichert, sondern nur noch meine Einzelaktien. 

Die Hinweise und Argumente von @nmh haben mich (wie immer) überzeugt. 

 

Ausserdem habe ich auch mehr Zeit, mich um meine Finanzen zu kümmern.  

 

Ich wünsche dir für deine ETFs viel Erfolg!

 

Gruß

Dietus