am 30.01.2019 16:46
Hallo zusammen,
ein Artikel in der Financial Times über verdächtige Geschäftspraktien und
betrügerische Geldströme in Zusammenhang mit
Geschäften von Wirecard in Asien führte heute nachmittag zu einem heftigen
Kurssturz bei Wirecard (WKN: 747206)
Hier der Link zum Artikel:
https://www.ft.com/content/03a5e318-2479-11e9-8ce6-5db4543da632
Ähnliche Berichte zu Wirecard sind schon in der Vergangheit aufgetaucht.
Also mal abwarten, wie die Sache sich entwickelt.
Gruß, Pramax
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 22.10.2019 22:44
Respekt.
Endlich mal über ein paar Seiten eine sachbezogene Diskussion mit wertvollen Beiträgen. Weiter so.![]()
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Ich werde mich nicht aktiv beteiligen, da mir das Geschäftsmodell trotz Aufklärung nicht klar ist.
Ich handle weiter nach dem Leitsatz: Kaufe nur das, was du verstehst!
Macht weiter so!
am 22.10.2019 23:48
Mein lieber esoterischer waldörflerischer Philantrop (wenn ich dein Alias-Bild richtig deute :-))
...selbstverständlich werden wir uns alle Mühe geben, deinen Ansprüchen zu genügen
...was sagt eigentlich Rudolf Steiner zu deinen Börsenaktivitäten, sind die anthroposophisch genug?
...lass Dich nicht erwischen bei deiner heimlichen Mitleserschaft (:-)
am 23.10.2019 00:05
das Geschäftsmodell versteht eigentlich niemand so richtig, und anscheinend liegt dem Vorstand auch wenig an ihren Aktionären. Wahrscheinlich würden wir es sowieso nicht ins Detail begreifen, zu komplex erscheint mir die Materie für Laien.
Robert Halver von der Baader Bank fordert ja auch mehr Öffentlichkeitsarbeit und Information für die Aktionäre. Wahrscheinlich bezieht er sich auf die Langfristanleger, denn anscheinend sind hier nur Hedgefonds und unzählige Spekulanten dabei, eben weil die Chancen (und Risiken) gewaltig sind.
Maydorn (vom Aktionär) hat ja stets für Wirecard getrommelt und heute das Handtuch geworfen, da ihm die Kurskapriolen nicht nachvollziehbar sind.
Kann ich verstehen, letzte Woche wurde z.B. Johnson & Johnson von einem Gericht in New Orleans zu einer Strafe von 8 Milliarden Dollar (nicht Millionen, nur um die Dimensionen zu verstehen) wegen fehlender Medikamenteninformation verurteilt.
Die Aktie brach etwa 7 oder 8 Dollar ein, aber das steht doch in keinem Verhältnis zu Wirecard, welche jetzt rund 6 Milliarden an Börsenwert verloren haben.
Welche DAX-Aktie unterliegt oder unterlag solchen massiven Schwankungen. Die FT wird sicher in altbekannter Weise nochmals nachlegen und für weitere Kursverluste sorgen und das Risiko wird dadurch tatsächlich immer geringer.
Das KGV nähert sich vertretbaren Regionen und wir reden hier ja schließlich über einen Daxwert und nicht über eine Diamantenmine in Timbuktu.
So gesehen hat der Sensenmann recht, für Spekulanten ein El Dorado, welches mit sinkenden Kursen sogar an Attraktivität zunimmt.
Ich wollte, ich könnte nur einige Augenblicke in die Kurse der Zukunft sehen, leider haben Träume jedoch nichts mit der Realität gemein. Ratschläge hätte ich aber massenhaft zu verschenken, und fallen mir auch viel leichter.
Logisch, es handelt sich ja nicht um mein eigenes Geld welches den Bach hinabschwimmen könnte.
Grüßle - Shane
am 23.10.2019 14:38
Wobei die hohe Volatilität nicht unbedingt typisch für die Wirecard-Aktie ist, zumindest in Relation zu der sehr starken Performance der Aktie. Schaut man sich den Kursverlauf seit dem Jahr 2001 an, so hat sich die Aktie die meiste Zeit über relativ ruhig verhalten. Starke Kursausschläge gab es vor 2019 eigentlich nur nach dem Platzen der Dotcom-Blase sowie während der Finanzkrise.
Ich denke, die Lage wird sich auch hier in einigen Monaten wieder beruhigt haben. Nach der sehr interessanten Diskussion hier habe ich die Aktie mal auf meine Watchlist gesetzt. Sofern sich die Anschuldigungen als weitestgehend unzutreffend herausstellen sollten, könnte ein Boden um die 100 Euro eine attraktive längerfriste Einstiegschance sein.
Viele Grüße
Weinlese
am 23.10.2019 18:27
Bei 90 Euro, (worauf einige schon wieder hoffen), läge das KGV sogar unter 20.
So günstig war die Aktie seit 2010 nicht mehr, und damals wurde sie noch unter 10 Euro gehandelt.
Auch ich habe Wirecard in meiner Watchliste aufgenommen. Allerdings warte ich nicht auf einen bestimmten Kurs, sondern lediglich auf den nächsten Artikel des Herrn Dan Mc Crum von der FT.
Nicht erst seit Jahresanfang, sondern bereits 2016 hatte er ja mit einer Berichterstattung bereits für einen Kursverfall bei Wirecard gesorgt. Was hält den Mann bloß davon ab, jetzt schleunigst wieder nachzulegen, bisher hatte er doch keine Probleme damit.
Er wird doch wohl nicht krank sein, oder gehen ihm die Länder aus? (Indien, Philippinen, Dubai, Irland,Singapur (was vergessen)?
Eine Einstiegschance für etwas waghalsigere Börsianer ist es bereits jetzt schon.
Für das Gesamtjahr wird ein Gewinn von 4,35 Euro je Aktie erwartet. Wirecard kommt dementsprechend auf ein KGVe von 27. In den letzten fünf Jahren lag der Wert durchschnittlich bei 41. Im Verhältnis zum Wachstum ist die Bewertung absolut vertretbar und ich würde sie sogar als günstig bezeichnen.
Nebenbei, auch wenn auf den Philippinen gegen ihn und Stefania Palma ein Verfahren läuft hoffe ich doch, er hat die Kraft weiter zu machen.
Wünschen wir Hr. Mc. Crum gute Besserung, damit er schnellstens wieder seine Artikel verfassen kann, bevor die Aktie sich wieder erholt und uns zu teuer wird!
Grüßle - Shane
am 23.10.2019 20:35
@Shane 1 schrieb:...
Eine Einstiegschance für etwas waghalsigere Börsianer ist es bereits jetzt schon.
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Hallo @Shane 1 ,
einen Einstieg halte ich für einen Griff ins fallende Messer. Der Chart ist eine Katastrofe. Die nächste Unterstützung liegt bei 90 € und wird wohl auch getestet werden. Ob sie hält? Fallen die Gewinnerwartungen nicht so aus, wie prognostieziert, werden wir noch tiefere Kurse sehen.
am 23.10.2019 23:33
@ehemaliger Nutzer
Ja Reno, da hast du einen gesunden Einwand beigetragen. Kann man diese Aktie mit Maßstäben der gültigen Charttechnik bewerten? Ich weiß es nicht, reagiert sie doch bei den total verunsicherten Anhängern wie ein JoJo auf jeden kleinen Bericht und die Anleger haben Angst, irgendeine Neuigkeit zu verpassen, um sofort handeln zu können. Eigentlich keine Aktie, an welche man sich als Langzeitinvestor längerfristig binden möchte, aber unbestreitbar auch eine der am meisten diskutiertesten Aktien auf dem deutschen Kurszettel.
Ich glaube ja - wie weiter oben bereits erwähnt habe - auch, dass noch weitere Berichte auftauchen werden, denn sie werden ja schon fast in einem stetig gleichen Schema veröffentlicht und dies zu weiterem Kurseinbruch führen wird. Diese erneuten Bilanzprüfungen dienen offensichtlich nur zur Nervenberuhigung der Aktionäre, ebenso wie der offerierte, kaum nennenswerte kleine Aktienrückkauf welchen der Konzern anstrebt.
Bisher wurde an den Vorwürfen nichts gravierendes festgestellt, eigentlich nur Kleinigkeiten und es sieht bisher so aus, als wiederholt sich alles (Und täglich grüßt das Murmeltier) aufs Neue.
Und wenn an diesen Vorwürfen und den Bilanzzahlen nicht gedreht wurde, ist die Aktie nun wieder günstig zu haben. Einem Bericht der Wirtschaftswoche zufolge sind 5 der 28 größten Online-Händler Kunden des Zahlungsdienstleisters. Unter den 100 umsatzstärksten Shops findet man 18 Kunden von Wirecard. Es geht um Milliardensummen, welche der Konzern verarbeitet, deshalb verstehe ich auch nicht, warum sich der Vorstand immer so bedeckt hält. Vielleicht fürchtet man auch Betriebsgeheimnisse zu lüften, Nachahmer von der Konkurrenz usw.
Die Branche hat zweifellos Zukunft, Wirecard ist zu groß, um wegen kleinerer Fehlbuchungen ins Wanken zu geraten und wenn man die Aktie dann konsequent halten will, ist es auf Sicht mehrerer Jahre nicht mehr wichtig. ob man beim Kauf nun ein paar Euro mehr oder weniger bezahlt hat.
Schließlich liegt sie schon jetzt viele Euros unter ihrem Höchststand und wer sie will, kann auf die letzten paar Prozente Kurseinbruch bestimmt verzichten!
Grüßle - Shane
am 24.10.2019 18:19
herrscht hier bei Wirecard die berühmte Ruhe vor dem Sturm?
Heute habe ich vergeblich auf neue Attacken des Hr. Mc Crum gewartet, er wird doch nicht schon sein komplettes Pulver verschossen haben? Jedenfalls ist etwas Ruhe eingekehrt, aber ich bin zuversichtlich, dass die nächste Attacke nicht mehr lange auf sich warten läßt.
Warum? (ganz einfach, dazu ein soeben veröffentlichter - verkürzter Hinweis)
Der Hedgefonds Marshall Wace LLP mit Sitz in London hat seine vorher bereits bestehende Short-Position gleich um 23,5 Prozentpunkte ausgebaut und hat nun einen Short-Anteil von 0,63 Prozent aller Wirecard-Aktien. Noch aggressiver setzt der Hedgefonds Slate Path Capital LP aus New York auf eine weiter sinkende Aktie des Zahlungsdienstleisters - er hat seine Short-Position von zuvor 0,46 Prozent auf nun 0,94 Prozent aller Wirecard-Papiere ausgebaut.
Im Frühjahr hatte ein Banker ausgesagt, bereits im Vorfeld von einem weiteren erscheinenden Artikel Vorabinformationen erhalten zu haben.
Hedgefonds verdienen ihr Geld mit Leerverkäufen (kurz erläutert), sie leihen sich günstig Aktien zu einem vereinbarten Zinssatz oder Festpreis, und geben die Aktien oder den Gegenwert an das verleihende Institut erst nach Ablauf eines bestimmten Zeitraumes zurück, natürlich in der Annahme, dass dadurch gewaltig Geld zu verdienen ist, die Kursdifferenz ist dann natürlich ihr Gewinn.
Da ich davon ausgehe, dass hier Insider die Fäden ziehen und diese Hedgefondmanager clever sind, dürften wir bald wieder von Hr. Crum hören.
Es wäre ärgerlich, wenn plötzlich einfach so die Spielregeln geändert würden, gerade jetzt, wo ich doch auch einmal spekulieren will. Was heißt spekulieren, eigentlich nur die volatilste Aktie im DAX erwerben. Kann man sich plötzlich nicht mehr an allgemein übliche bekannte Muster halten?
Mein Gott, was bin ich vor Vorfreude schon aufgeregt !!!!
Grüßle - Shane
am 24.10.2019 18:26
Aber selber shorten wirst ne nicht @Shane 1 oder?
Der Absatz über die big player hedgefonds verleitet einen ja fast dazu das als definitiv zu nehmen und mit aufzusteigen.
am 24.10.2019 18:41
Moin @Chrissel, ich denke, vorher geht @Shane 1 in Siemens short als in Wirecard.
Eine Trading-Idee für VerRÜCKte: Den KO-Put PX4P2X (Barriere ca. 129,80) beobachten und in einer Trendbewegung einstoppen lassen.
Ich würde so etwas aber nicht über Nacht halten, sondern die Sense für unterwegs auspacken und vor Handelsschluss verkaufen. Nicht, dass Markus Braun und Wulf Matthias zur besten Tagesthemen-Zeit verkünden, dass KPMG keine Unregelmäßigkeiten gefunden haben.
Bei Wirecard ist zu konstatieren, dass es fast jeden Tag in eine andere Richtung geht. Da muss den Noxxern Zockern unter uns (?) doch das Herz aufgehen.
Herzlichst,
Euer optimistischer Tod
"Es gibt keine Gerechtigkeit, es gibt nur mich!"
Gevatter Tod