am 30.01.2019 16:46
Hallo zusammen,
ein Artikel in der Financial Times über verdächtige Geschäftspraktien und
betrügerische Geldströme in Zusammenhang mit
Geschäften von Wirecard in Asien führte heute nachmittag zu einem heftigen
Kurssturz bei Wirecard (WKN: 747206)
Hier der Link zum Artikel:
https://www.ft.com/content/03a5e318-2479-11e9-8ce6-5db4543da632
Ähnliche Berichte zu Wirecard sind schon in der Vergangheit aufgetaucht.
Also mal abwarten, wie die Sache sich entwickelt.
Gruß, Pramax
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
18.10.2019 23:24 - bearbeitet 18.10.2019 23:37
18.10.2019 23:24 - bearbeitet 18.10.2019 23:37
mir gefiel Hildebrandt, seine direkte Art und sein langjähriger Scheibenwischer, und habe daher auch sofort deine Leihgabe von ihm erkannt. aber auch Urban Priol oder Dieter Nuhr schaue ich mir gerne an.
Ob man nun Olaf Schubert, oder Rüdiger Hoffmann auf eine Ebene stellen und sie als Kabarettisten bezeichnen kann, bezweifle ich ernsthaft, würde sie eher als Fernsehclowns bezeichnen (Comedians heißt das ja inzwischen).
toller Beitrag und überdenkenswerte Ansicht zu Wirecard, solltest deine Beiträge öfter mit eigenen Ansichten untermauern. Gibt einen Daumen dafür (ich mag nachvollziehbare Begründungen zu einer Ausage, unabhängig, ob ich sie teile)!
am 19.10.2019 12:50
Hallo @longtrader und Shane,
wie versprochen die etwas ausführlichere Antwort:
Innovationskraft
Wirecard ist in der Lage, über neue Zahlungsdienstlösungen nachzudenken und sie an den Kunden (Händler) zu bringen. Boon ist ein gelungenes Beispiel.
Die Strategie, mehrheitlich auf Kooperation anstatt auf Übernahme und Integration zu setzen, hat Für und Wider. Ich denke, die Jeff-Bezos-Ich-überroll-euch-einfach-Strategie ist die bessere, da die Fintech-Branche Innovationen schneller hervorbringt, als bestehende intergriert werden können. Der Verdrängungswettbewerb ist groß. So gesehen ist es m.E. besser, Geld für weitere Innovation einzusetzen.
Finanzkennzahlen
@Shane 1s Analyse ist im Grunde nichts hinzuzufügen.
Konkurrenz
Groß, aber der Markt ist im Umbruch. Im Heimatmarkt Deutschland war Wirecard noch nicht so aktiv. Letztens gab es den zweiten Teil des Ritterschlags - nach Aldi -, und zwar Zahlungen mit ausländischen Karten für Lidl abzuwickeln. Sicher auch ein Versuchsballon für Lidl.
Die Konkurrenten im deutschen Markt schließen sich zum beiderseitigen Nutzen in anderen Märkten jeoch zusammen. (Ich denke gerade an Ingenico und Indonesien.) Die Konsolidierung hat aber eingesetzt.
Financial-Times-Kontroverse
Ich sehe noch keine Logik in McCrums Verhalten. Profitiert er nachweislich, ist er nicht nur seinen Job los. Ansonsten würde ein Journalist aber auch Beweise auf den Tisch legen.
Herzlichst,
"Es gibt keine Gerechtigkeit, es gibt nur mich!"
Gevatter Tod
19.10.2019 16:06 - bearbeitet 19.10.2019 16:08
19.10.2019 16:06 - bearbeitet 19.10.2019 16:08
Ich persönlich habe ja nichts gegen "Zockerpapiere" (z.B. Bayer kaufen auf dem Höhepunkt des Monsanto/Glyphosatz-Debakels), aber bei Wirecard bin ich Vorsichtig.
Weil:
- Der Finanz- und Bankensektor im Generellen ein Sache für sich ist.
- Im speziellen nochmal die ganzen Fintechs und Zahlungsdienstleister. Gefühlt jede Woche ein neues Einhorn und ein neuer Trend (Hypetrain?)
- Wirecard ein relativ undurchsichtiges Unternehmen mit schwer greifbarem Geschäftsmodell ist (gerade für einen Dax-Konzern).
- Und als ob das nicht genug wäre, ist Wirecard auch noch eine extreme Growth Aktie.
Ich frage mich: Zwischen der Deutschen Bank, der comdirect, N26, Visa, Paypal, Apple, Klarna, Alipay und Wirecard (um nur die bekanntesten Vertreter ihres Segments zu nennen), wo soll das ganze Geld herkommen was die verdienen wollen? Gerade in der EU gibt es für Kreditkartentransaktionen maximal 0,3% Gebühren. Die teilen sich dann (bei Apple pay) Apple, Visa und die comdirect... nicht gerade eine Goldgrube.
Jetzt soll Wirecard ein paar Transaktionen für Lidl und Aldi abwickeln....Sorry, aber da kann sich jeder denken wer bei den Verhandlungen am längeren Hebel sitzt. Aldi und Lidl werden da fette Rabatte rausgehandelt haben. Bei Aldi geht es um Kreditkarten-Umsätze von weniger als 2 Milliarden im Jahr. Davon bekommt Wirecard dann vielleicht 1%, also 20 Millionen Euro (was natürlich nur Umsatz und nicht Gewinn ist). Und bei Lidl wohl noch deutlich weniger, da nur ausländische Kreditkarten.
Mobile Paypment, Bargeldloses Payment und überhaupt ist gerade sehr im kommen und deswegen sehr gehyped (was als Anleger schonmal ein Warnsignal ist btw.) . Das wird sich alles legen und man wird feststellen: Niemand verschenkt Geld. Auch nicht bei digitalen Bezahlvorgängen.
Soweit meine Meinung 🙂
19.10.2019 18:40 - bearbeitet 19.10.2019 18:48
19.10.2019 18:40 - bearbeitet 19.10.2019 18:48
@basti1333 schrieb:Ich persönlich habe ja nichts gegen "Zockerpapiere" (z.B. Bayer kaufen auf dem Höhepunkt des Monsanto/Glyphosatz-Debakels), aber bei Wirecard bin ich Vorsichtig.
Weil:
- Der Finanz- und Bankensektor im Generellen ein Sache für sich ist.
- Im speziellen nochmal die ganzen Fintechs und Zahlungsdienstleister. Gefühlt jede Woche ein neues Einhorn und ein neuer Trend (Hypetrain?)
- Wirecard ein relativ undurchsichtiges Unternehmen mit schwer greifbarem Geschäftsmodell ist (gerade für einen Dax-Konzern).
- Und als ob das nicht genug wäre, ist Wirecard auch noch eine extreme Growth Aktie.
Ich frage mich: Zwischen der Deutschen Bank, der comdirect, N26, Visa, Paypal, Apple, Klarna, Alipay und Wirecard (um nur die bekanntesten Vertreter ihres Segments zu nennen), wo soll das ganze Geld herkommen was die verdienen wollen? Gerade in der EU gibt es für Kreditkartentransaktionen maximal 0,3% Gebühren. Die teilen sich dann (bei Apple pay) Apple, Visa und die comdirect... nicht gerade eine Goldgrube.
Jetzt soll Wirecard ein paar Transaktionen für Lidl und Aldi abwickeln....Sorry, aber da kann sich jeder denken wer bei den Verhandlungen am längeren Hebel sitzt. Aldi und Lidl werden da fette Rabatte rausgehandelt haben. Bei Aldi geht es um Kreditkarten-Umsätze von weniger als 2 Milliarden im Jahr. Davon bekommt Wirecard dann vielleicht 1%, also 20 Millionen Euro (was natürlich nur Umsatz und nicht Gewinn ist). Und bei Lidl wohl noch deutlich weniger, da nur ausländische Kreditkarten.
Mobile Paypment, Bargeldloses Payment und überhaupt ist gerade sehr im kommen und deswegen sehr gehyped (was als Anleger schonmal ein Warnsignal ist btw.) . Das wird sich alles legen und man wird feststellen: Niemand verschenkt Geld. Auch nicht bei digitalen Bezahlvorgängen.
Soweit meine Meinung 🙂
Hallo @basti1333
Ich versuche es mal mit dem zu erklären, was ich zum Thema "Wirecard" glaube verstanden zu haben.
Deine Einschätzung zum Bankensektor teile ich. Ich sehe aber auch, dass der Bankensektor (trotz steigender Gebühren [Negativzinsen]) kaum noch seinem Job nachkommt (Zahlungsabwicklung UND Kreditvergabe) und beim Konsumenten in steigendem Umfang Vertrauen verliert. Das sind Rahmenbedingungen die einen größeren Wandel tendenziell unterstützen. Wirecard ist mittlerweile 20 Jahre aktiv und verdient eigenes Geld; ist also nicht mehr finanziell vom Gründer abhängig. Ich erwähne das, weil es für mich ein Reifegrad bei innovativen Unternehmen darstellt. Netflix, Tesla, Trade Republic wären auch gerne schon soweit. Selbst, wenn man das Geschäftsmodell nicht verstünde würde man wohl akzeptieren müssen, dass es eins gäbe. Man kann auch nicht 20 Jahre die Bilanzen/ GuV frisieren. Auf dem Girokonto steht die Wahrheit und vom Girokonto werden die Rechnungen bezahlt.
Wie schlimm ist es also, wenn man das Geschäftsmodell (noch) nicht verstanden hat? Halb so wild wie ich finde. Mit großen Veränderungen kommt auch immer die Irritation einher. Man versucht die Innovation mit dem Wissen und den Glaubenssätzen aus dem Status Quo zu erklären. Das funktioniert aber nicht immer. Bei "Evolution" geht das. Bei "Revolution" eher nicht. Wir haben erst sehr spät verstanden wie Facebook Geld verdient und warum es für die User nicht kostenlos ist. Wirecard ist so disrupitiv, dass es den Bankensektor revolutionieren kann. Man merkt es daran, dass die Wettbewerber teilweise noch gar nicht verstanden haben, was da überhaupt passiert. Es gibt sogar heute noch Filialbanken, die nicht verstanden haben, warum die Kunden tatsächlich in Scharen zu den Direktbanken gewandert sind. Denen kann man nicht helfen und ich würde solche Aktien auch nicht mehr kaufen.
Welchen Mehrwert bietet die Wirecard? Ich glaube es sind zwei große Bereiche: a) Zahlungsabwicklung und b) Services.
Zahlungsabwicklung: Wirecard bringt zusammen, was noch strikt getrennt ist. Das Online- und das Offlinebusiness. Die Plattform ist auf der bankennahen Seite sehr vielsprachig unterwegs. Es lässt sich gegen alles und nichts abrechnen, was auf der Welt angeboten wird. (So das Ziel). Auf der Händlerseite ist die Plattform ebenfalls sehr breit aufgestellt. Wirecard stellt n:n-Beziehungen zwischen Handel und den Konten her. Global und technologieübergreifend. Wenn Aldi sich also nun an die Wirecard-Plattform anschließt, dann kann es Aldi künftig egal sein, was dort passiert. Egal womit der Kunde zahlen will - Aldi kann es (früher oder später) akzeptieren. Somit wäre Wirecard optimaler Partner an Flughäfen und in Flugzeugen. Da trifft der IT-Nerd aus Indien auf den klassischen REWE-Shop und das Renterehepaar aus dem Sauerland auf Netflix. Jeder Händler will verkaufen. Kein Händler will auf Umsatz verzichten, weil es am Bezahlvorgang scheitert. Aktuell werden die Zahlungsmittel der östlichen Welt an die Plattform angeschlossen. Kann für Aldi relevant sein, muss es aber nicht. Schaden wird es Aldi definitiv nicht.
Services: Das ist der wohl intransparantere Teil des Geschäftsmodells und da muss ich auch wenig mehr im Konjunktiv bleiben. Wirecard bietet - so wie ich verstanden habe - zusätzlich zum technischen Bezahlvorgang auch an, das Risiko für den Zahlungsausfall zu übernehmen. Dem Händler kann es also egal sein, ob das Konto gedeckt ist oder nicht. Über Wirecard bezahlt heißt "Geldeingang". Dafür wird Wirecard sich eine Gebühr nehmen dürfen. Für Aldi ist das dennoch lukrativ, weil Aldi den Rücklastschriften nicht mehr nachläuft. Durch Durch BigData und vermutlich auch KI ermmitelt Wirecard wohl wie wahrscheinlich ein Zahlungsausfall ist und entscheidet dann darüber ob die Zahlung ausgeführt wird. Diese Bonitätsüberprüfung ist derzeit Einnahmequelle bei Schufa und arvato. Die Händler zahlen gut dafür. Es gibt keine Versicherung, keinen Handyvertrag und keine Urlaubsreise ohne Bonitätsprüfung. Wenn Wirecard das gut macht, dann gibt es künftig weniger gebührenpflichtige Rücklastschriften bei den Banken. Da werden sich die Sparkassen, DB, PB, CoBa etc. freuen. Zusätzlich zur Bonitätsprüfung (und der damit einhergehenden Risikoübernahme) kann man mit diesen Daten auch noch ganz andere Services anbieten. Das wäre aber zu spekulativ. Aber da kann noch ganz viel Wachstum entstehen. Wir wissen bei Google auch nur das was wir wissen sollen. Der Rest ist "Innovation" und "Geschäftsgeheimnis". 😄
Nichtsdestotrotz ein spekulativer Wert. Aber einer mit Fantasie und endlich wieder ein Unternehmen aus Deutschland was global technologieführend ist und das wir schützen sollten. Das haben wir bei Kuka zu spät erkannt. Sowohl die Chinesen als auch die Amis machen das anders. Unvorstellbar, dass ein Europäer Coca-Cola Google oder Amazon kaufen könnte.
am 19.10.2019 20:10
Nun, ein Geschäftsmodell hat Wirecard, das bestreite ich nicht. Und auf eigenen Füßen stehen tun sie damit auch. Die Frage ist: Passt ihr Geschäft zur momentanen Bewertung an der Börse? Und da habe ich halt große Zweifel. Vielleicht bietet Wiecard das beste Risiko/Chance Verhältnis im Dax. Aber das ist halt schwer zu beurteilen und das Marktumfeld (wie ich es oben beschrieben habe) spricht meiner Meinung nach nicht unbedingt dafür.
Deine Erklärung bzgl. der Zahlungabwicklung ist aber interessant (ich sollte mich mehr damit beschäftigen!).
Was mich halt skeptisch macht: Zahlungsabwicklung ist keine Raketentechnik. Die können nicht unendlich Gebühren verlangen, das machen die großen Handelsketten nicht mit. Die "Sonderfälle" (Flughäfen, Touristenzentren u.ä.) sind letztendlich kein nennenswerter Markt. Die allermeisten (digitalen) Bezahlvorgänge sind halt langweilige Kreditkarten oder noch langweiligere Girokartenzahlungen von Kunden deutscher Banken. Sicherlich ist es ein Markt diese abzuwickeln und sich um die Eintreibung von ungedeckten Lastschriften zu kümmern, aber ich denke nicht das dies ausreichend Erträge abwirft die die derzeitige Bewertung rechtfertigen.
Wenn die Betrugskuh solange durchs Dorf getrieben wird, das die Aktie auf <75€ fällt, denke ich über einen Einstieg nach 😉
am 20.10.2019 10:03
ein durchdachter und lesenswerter Beitrag, in welchem du dir Mühe gegeben hast. Ich wollte mich bei Wirecard ja gar nicht so vertiefen und mir persönlich gefällt nicht, dass ich mich anfange, mich für Wirecard zu interessieren. Aber nach den wochenlangen Problemchen, welche hier nachgefragt werden, endlich mal wieder spezielles zu Aktien.
Vorab jedoch einige kleine Einwände zu deiner Zustimmung über @basti1333 Beitrag.
Ich glaube nicht, dass wir Wirecard (FinTech) mit einer Bank (Zahlungsverkehr) wie der Deutschen Bank, oder der Comdirect einfach vergleichen können. Hier haben wir zwei verschiedene Schuhe, welche man nicht vergleichen kann. Als großen Konkurrenten und zur Auflistung hätte ich jetzt wie Visa noch Mastercard akzeptiert. Auch sprießen Unicorns (Einhörner) nicht wie Pilze aus dem Boden, sondern sind als IPO an der Börse eher ein richtiges Event (wenn auch mehr im Silicon Valley angesiedelt.
Aber diese kleine Logikfehler sind ja nicht erheblich, wenn wir daraus resümieren, dass doch tatsächlich kein weiteres deutsches Unternehmen (und immerhin ein DAX- Wert) in dieser Branche vertreten ist. Ein bestimmt nicht von der Hand zu weisender Punkt, im Gegensatz zu Banken und Filialen, welcher an jeder Ecke vertreten sind und um Kunden kämpfen müssen.
Und Firmenkunden, wen sie einmal bei Wirecard sind, werden so schnell nicht wieder wechseln. Deshalb generieren sie ständig wiederkehrende Einnahmen, den die Kunden sind auf ihr Einkaufshaus zentriert und nicht darauf, wo dieses die Zahlungen verbucht. Ich sehe deshalb weiterhin großes Potential, Wirecard hat es in den letzten Jahren regelmäßig geschafft, sich immer besser global positionieren zu können. Mit der Übernahme der „Prepaid Card-Services“ von der Citibank konnte man die letzte größere regionale Lücke schließen und auch auf dem US-amerikanischen Markt Fuß fassen. Ein weiterer Fokus liegt auf der Weiterentwicklung des Geschäftsmodells sowie Wachstum in den Emerging Markets.
Wirecard gilt auch weiterhin als potentieller aktiver „Player“ im Rahmen der anhaltenden Konsolidierung des Zahlungsverkehrs-Marktes und wird daher neben organischem Wachstum (z.B. durch Gewinnung weiterer großer Outsourcings-Aufträge von Kunden) zusätzliche Akquisitionen tätigen. Ein Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit stellte die verkündete Übernahme der „Payment Services“ der französischen Bank Credit Agricole dar. Auch die Expansion in Asien schreitet voran. Die Mizuho Bank (eines der größten Finanzinstitute Japans) konnte als wichtiger neuer Großkunde gewonnen werden.
Leider kann ich mit diese Meldungen nicht verwerten, eben weil ich nur grob verstehe, was Wirecard macht und ungläubig staune, wenn man mit der Uhr am Handgelenk bezahlen kann.
Es ergehr mir ähnlich wie bei Walt Disney, ein Riesenmedienkonzern, welcher sich aufmacht, im November die Streamingwelt Netflix, Amazon und dergleichen aufzumischen, doch bei den verschachtelten Strukturen ich den Überblick nicht habe.
Was wollte ich eigentlich jetzt noch beitragen, richtig, das Argument von @longtrader fand ich logisch und einfach verständlich. Hier lauern wieder Hedgefonds im Gebüsch, welche mit dem alten System (war bei Wirecard am Jahresbeginn nicht das erste Mal so) , mit dubiosen Berichten die Aktionäre verängstigen und anschließend wieder Milliarden ziehen.
Eine Aussage wie - wenn die Aktie auf einen Betrag xxx fällt, kaufe ich - ist
eine keine fundierte Aussage und nicht für eine Entscheidung der Leser hier wichtig.
Wichtig sind die Erkenntnisse, welche wir bisher haben (Größe, bisheriges Wachstum, Zukunftsaussichten und natürlich Glaubwürdigkeit). Verfehlungen bei Konzernen werden immer wieder mal auftauchen und breit getreten, das ist nicht Neues. In wieweit wir uns nun von den Analysten und Jounalisten verängstigen lassen, hier hat jeder seine eigene Hemmschwelle.
Mitnichten,@Gevatter_Tod hat recht, eine der interessantesten Spekulationen der letzten Jahre mit hohem Risiko und traumhaften Gewinnmöglichkeiten.
Ich für meinen Teil habe nun mit den vorliegenden Erkenntnissen meine Entscheidung getroffen. Ob ich richtig liege, wird die Zukunft zeigen. Zumindest haben alle Leser, welche hier im Forum ihre Informationen ziehen, den gleichen Informationsstand.
Grüßle - Shane
am 21.10.2019 13:01
Gevatter---> mit Deinem PZ7KEC gehe ich mit Dir in den Tod
am 21.10.2019 15:56
Hallo @Noxx,
ich freue mich über deine Begleitung.
Es ist wirklich schön, zu zwei ausgenoxxt zu werden anstatt alleine zu sterben.
Hinterher ist man zwar immer schlauer (hätte ich am Freitag schnell noch einen Put ge- und vor Handelsende verkauft), aber nun ja. Ich denke weiterhin, dass Wirecard ein guter Kauf ist.
Herzlichst,
"Es gibt keine Gerechtigkeit, es gibt nur mich!"
Gevatter Tod
am 21.10.2019 17:12
@Gevatter_Todschreibt: Es ist wirklich schön, zu zwei ausgenoxxt zu werden anstatt alleine zu sterben.
Zitat der Eisenmänner aus Game of Thrones:
W a s t o t i s t , k a n n n i c h t s t e r b e n !
am 22.10.2019 20:55
Ich habe in diesem Thread den Eindruck gewonnen, dass das Geschäftsmodell von Wirecard für Verwirrung sorgt. Ich erlaube mir eine Kurzzusammenfassung.
Bank
Wirecard hat seit 2006 eine Vollbanklizenz. Praktisch für Mobile Payment (Stichwort boon) mit Anbindung an Apple Pay, Google Pay, Alipay, WeChat etc. boon wird übrigens seit gestern kostenlos angeboten.
Die Bereitstellung der virtuellen Kreditkarte verursacht nachtürlich Kosten. Hier kommen wir dem Verdienst von Wirecard auf die Spur: die schiere Masse an Transaktionen.
Zahlungsplattform
Beispiel Web-/Onlineshop: Den Betreibern bietet Wirecard ein „Payment Gateway“ (frühere Lösungen: Checkout Page oder Checkout Seamless) zur Integration in ihr Shopsystem an. Zahlungen können z.B. per Lastschrift, Kreditkarte, Apple Pay, iDEAL oder giropay getätigt werden.
Die Transaktionen werden dabei autorisiert, der Shophändler erhält direkt seinen Umsatz. Diese Garantie kostet natürlich ein bisschen.
Wirecard tritt hier nicht nur als „Acquirer“, sondern auch als Payment-Service-Provider auf. Die Aschheimer rechnen die Zahlung ab und kümmern sich um die technische Integration.
Softwareanbieter
Unter dem Namen Shopify bietet Wirecard ein Shop-System für Einsteiger und Unternehmensgründer an. Praktischerweise ist die Zahlungsplattform gleich integriert.
Acquiring/Issuing
Wirecard gibt zum einen z.B. in Deutschland Kreditkarten für die Privatbanken aus. Sie treten als kartenausgebende Bank („Issuer“) auf.
Es gib hier schon den Einwand, dass die Entgelte für Kreditkartenzahlungen via Europarecht auf 0,3 % des Umsatzes gedeckelt sind. Dies gilt aber nur für „card-present-Geschäfte“, für Online-Transaktionen dürfen die Transaktionskosten bis 1,5 % des Umsatzes betragen.
Ebenso gilt es nicht für die Innenprovision, die Wirecard als Acquirer für die Dienstleistung, die Zahlung abzurechnen, dem Händler in Rechnung stellt.
So kann Wirecard sowohl Gläubiger als auch Schuldner dieses so genannten „multilateralen Interbankenentgeltes“ sein.
Betrugsprävention
Wirecard ermöglicht den Händlern Zugriff auf Sperrlisten. Vornehmlich dient dies dazu, Betrugsversuche zu erkennen. Des Weiteren können nicht solvente Kunden direkt abgewiesen oder auf eine andere Zahlungsart - als zum Beispiel Lastschrift - verwiesen werden.
Big Data und die Anzahl an bereits durchgeführten Transaktionen machen es möglich.
Darüber hinaus verdingt sich Wirecard auch bei Dynamic Pricing und Loyality (Kupons, Treueangebote...).
Extra-Goodie für @Pramax:
Das leckerste Bio-Hundefutter Österreichs, Hundejause, vertraut auf Wirecard.
In diesem Sinne , auf erhellende Einblicke hoffend, sende ich euch viele Grüße aus der Scheibenwelt.
"Es gibt keine Gerechtigkeit, es gibt nur mich!"
Gevatter Tod