am 26.04.2021 19:02
@UlrichBerlin keine Sorge, gibt es schon. Nennt sich "Suchfunktion", "Selbstständigkeit" und "Eigenleistung". Ich hab dir ne PN geschickt nachdem ich geantwortet habe in dem ich dir zumindest einen Anfang genannt habe, und wenn du nach knock outs gesucht hättest wärst du selber drauf gekommen. Dadurch kommst du zu einer Seite die dir absolutes Basiswissen vermittelt und dir deine Frage schon beantwortet.
Das alles hättest du selber herausfinden können, mit nicht mal 10 Minuten Arbeit.
Es geht nicht darum, dass du ahnungslos bist und eine Frage stellst. Es geht darum, dass du eine Sache zu speziellen und riskanteren Produkten stellst und keine eigene Vorleistung erkennen lässt. Du willst Knock Outs erklärt haben? Steht zur Genüge im Forum, da hat einfach keiner Lust dir die einfache Sucharbeit abzunehmen und alles noch mal zu erklären. Das ist alles. Schließlich geht's um riskante Produkte UND einem reißerischem Titel, bei dem man sich fragt "echt jetzt?".
am 26.04.2021 19:05
@UlrichBerlin schrieb:Darf ich nochmal fragen...
es ändert sich nicht nur die Knock out Schwelle, sondern auch der Hebel eines Produkts?
Wie wird denn der Hebel am liebsten angepasst?
Die KO Schwelle wird nur bei Endloszertifikaten angepasst, ansonsten bleibt die fix.
Was meinst du mit am liebsten angepasst?
@UlrichBerlin ich hab dir einen Link per PN geschickt, oder such im Forum nach "Knock Outs" oder "Derivate" und wirst die Antwort die du suchst finden (ich habe gerade ein Deja Vu :D)
26.04.2021 19:24 - bearbeitet 26.04.2021 19:24
Um Dir jetzt zur Abwechslung mal eine professionelle Antwort auf Deine durchaus berechtigte Frage zu geben: Man kann Hebelzertifikate (Knock Out, TurboBull, Mini-Long, Mini-Future; die Unterschiede zwischen diesen Produkten spielen nur im Detail eine Rolle) durchaus mehrere Jahre lang halten.
Mich stören bei US-Aktien die Quartalsdividenden und speziell die Arbeit für die Verbuchung, daher habe ich früher bei vielen US-Aktien stattdessen Hebelzertifikate mit niedrigem Hebel (kleiner 2,0) gekauft und viele Jahre gehalten. Dabei wird die Dividende automatisch reinvestiert. Leider gibt es heute keine attraktiven Zertifikate mehr auf dividendenstarke US-Aktien; Stichwort: section 871m (bitte googeln).
Für Einsteiger wie Dich sollte der Hebel beim Kauf nicht größer als etwa 4,0 sein. Ansonsten gilt das, was @dg2210 (danke!) völlig zutreffend geschrieben hat.
Vorteil von Hebelzertifikaten gegenüber Aktien: Verluste sind steuerlich mit allen Gewinnen (auch Dividenden) verrechenbar, während Aktienverluste nur mit Aktiengewinnen, aber nicht mit anderen Gewinnen zu verrechnen sind. Außerdem fallen beim Handel mit Hebelprodukten bei comdirect u.U. nur Provisionen von 3,90 Euro an.
Rein mathematisch besteht kein Unterschied zwischen einem Investment von 2000 Euro in Apple-Aktien und einem Investment von 500 Euro in ein Hebelzertifikat auf Apple mit einem Hebel von 4,0. Allerdings fallen für die "fehlenden" 1500 Euro Zinsen (Finanzierungskosten, die der Emittent der Zertifikate kassiert) an, die recht hoch sein können. Daher bitte den Hebel gering halten, wenn Du langfristig investiert bleiben willst. Siehe oben.
Wichtig: Für Hebelprodukte sind Stopkurse lebenswichtig. Denn man kann Verluste nicht einfach aussitzen. Wenn Du das beachtest, kann Du den obigen Kommentar von tutsichtgut getrost ignorieren. Solche Zertifikate sind nicht riskanter als entsprechende Aktien. Man muss nur den Stopkurs enger setzen. Wie man den Stopkurs für eine Aktie in den Stopkurs für ein Hebelzertifikat umrechnet, habe ich schon oft in der Community gepostet. Die allseits bekannte Formel lautet:
Stopkurs_Zertifikat = ( [Stopkurs_Basiswert] minus [Basispreis] ) x Bezugsverhältnis / Devisenkurs
Viel Erfolg für Deine ersten Versuche mit Hebelprodukten!
Beste Grüße aus einem sonnigen München
nmh
am 26.04.2021 19:25
@UlrichBerlin schrieb:Darf ich nochmal fragen...
es ändert sich nicht nur die Knock out Schwelle, sondern auch der Hebel eines Produkts?
Ja, die beiden Werte sind miteinander gekoppelt, analog zum Hebelgesetz (daher der Name!) Kraft * Kraftarm = Last * Lastarm.
am 26.04.2021 19:42
@dg2210 schrieb:
@UlrichBerlin schrieb:Darf ich nochmal fragen...
es ändert sich nicht nur die Knock out Schwelle, sondern auch der Hebel eines Produkts?
Ja, die beiden Werte sind miteinander gekoppelt, analog zum Hebelgesetz (daher der Name!) Kraft * Kraftarm = Last * Lastarm.
Nicht ganz, das ist nur ein indirektes Verhältnis. Das habe ich in einem früheren Post ausführlich erklärt.
Kurzfassung:
Hebel = Kurs Basiswert * Bezugsverhältnis / Kurs Knock-Out
Da ist nichts von der KO Schwelle zu sehen
Weiterhin:
Preis des KO z.B Long = (Kurs Basiswert - Basispreis)* Bezugsverhältnis + Aufgeld
Auch hier nichts von KO Schwelle.
Es hängt vom Basispreis ab, der unterschiedlich zur KO Schwelle sein kann.
Die Frage des Threaderstellers und alle notwendigen Informationen hierzu findet er hier
Den Link habe ich ihm indirekt per PN zugeschickt, um zumindest etwas zu helfen. Indirekt weil der Link in einem der umfangreichen Threads zum Thema direkt zu finden ist.
Den hätte er mit 5 Minuten suchen auch so gefunden.
Was KO und Stop angeht steht das ebenso in den umfangreichen Threads zur Berechnung.
Wie immer wollen wir dir nichts böses @UlrichBerlin - nur Hilfe zur Selbsthilfe.
am 26.04.2021 19:45
Ich habe gerade mal im Computer nachgesehen. Das Turbozertifikat, das ich am längsten ohne Unterbrechung im Depot hatte, war ein TurboBull auf Amazon.com, das ich von Mitte 2006 bis Ende 2018 gehalten habe - über zehn Jahre. Das Zertifikat hatte beim Kauf einen Hebel von etwa 2,5 und hat sich während der zwölf Jahre ver-120-facht (!!!). Amazon hat in dem Zeitraum um den Faktor 50 zugelegt.
Offenbar war ich aber der einzige Anleger, der dieses Zertifikat im Depot hatte. Denn wenige Tage nachdem ich 2018 verkauft habe, hat die Commerzbank das Papier vom Markt genommen. Diesen Effekt beobachte ich häufig: Unmittelbar nachdem ich ein Produkt restlos verkauft habe stellt der Emittent keine Kurse mehr. Das gilt vor allem für Discount-Zertifikate, die ihre Obergrenze fast erreicht haben.
nmh
am 26.04.2021 19:50
Du bist echt nicht von dieser Welt @nmh 😄
Wie in der PN gesagt kann man die Frage nach der mittleren Haltedauer nicht nennen. Ich habe Zertifikate seit letztem Jahr und welche nur zwei Tage - völlig unterschiedlich.
Etwas, was man erwähnen sollte und überall gesagt wurde:
Zertifikate nicht auf Zockerwerte. Einfach gemütlich auf gute Titel, von Procter & Gamble bis Sartorius oder Esker geht alles. Sternelisten liefern gute Anreize.
So, genug geholfen, nun hast du sehr viel Input. Dass @nmh auch immer ein schlechtes Gewissen verursachen muss... 😉
am 26.04.2021 19:53
Super, vielen Dank. Nun gut, wenn es niemanden stört, will ich jetzt mal ganz konkret werden. Ich hatte das mit den Hebelanpassungen übersehen und deshalb einige Kurse meiner Zertifikate nicht verstanden. Jetzt ist mir klar, dass ich erstmal nur mit konstanten Hebeln arbeite. Ich muss auch sagen, dass diese schwerer zu finden sind.
Also: Ich gehe davon aus, das CD Projekt weiter sinkt... nun habe ich dieses Produkt erworben. MA0E1K
Der Hebel wird also konstant bleiben? Gibt es hier noch etwas, was ich übersehen haben könnte?
am 26.04.2021 20:01
Alle Maschinen stop lieber @UlrichBerlin
Du hast ein Faktorzertifikat rausgesucht, das ist was anderes. Hier hast du sowas wie Pfadabhängigkeit. Das ist ganz gefährlich und kann teuer werden.
Was du wollen würdest könnte ein Hebel-Bear-Zertifikat sein, ein knock out auf fallende Kurse.
Dafür gehst du in den Informer und suchst nach Hebel (Knock out) und dann bear.
Ich glaube aber zu CD Projekt gibt's keine Bear, mobil sagt er gerade nein.
am 26.04.2021 20:01
@Zilch schrieb:
@dg2210 schrieb:
@UlrichBerlin schrieb:Darf ich nochmal fragen...
es ändert sich nicht nur die Knock out Schwelle, sondern auch der Hebel eines Produkts?
Ja, die beiden Werte sind miteinander gekoppelt, analog zum Hebelgesetz (daher der Name!) Kraft * Kraftarm = Last * Lastarm.
Nicht ganz, das ist nur ein indirektes Verhältnis. Das habe ich in einem früheren Post ausführlich erklärt.
@Zilch: Darum schrieb ich auch "analog". Jedes Modell (insbesondere jedes mechanische Modell) ist eine vereinfachte Beschreibung der Wirklichkeit. Trotzdem bzw deswegen sind Modelle so nützlich.