Welches Knockout-Zertifikat ist das "Richtige"?
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am 28.05.2019 21:01
Hallo zusammen,
seit drei Jahren bin ich (wieder) im Aktienmarkt investiert, nachdem ich 2008 zu den Angsthasen gehört habe und alles verkauft habe.
Angefangen habe ich 2016 mit den klassischen ETF´s. Diese habe ich nach und nach um einige wenige Einzeltitel ergänzt. Nun beschäftige ich mich fast täglich mit dem Aktienmarkt und verfolge die eingängigen Medien.
Mein Interesse (und auch die Neugier) gilt seit etwa zwei Monaten den Knockout-Zertifikaten. Mit Hilfe des Musterdepots habe ich mir immer wieder mal das ein oder andere Zertifikat "gekauft" und beobachtet. Das Positive ist, dass ich mit meiner Intuition bisher immer richtig gelegen habe. Ja, Intuition, denn ich bin ein Bauchmensch; zumindest sinnbildlich. Bisher habe ich noch kein Tool, geschweige denn Literatur oder Tutorials gefunden, die mir die wirklich Chartanalyse verständlich gemacht haben. Das Negative ist, dass ich mich bisher nicht getraut habe, einfach mal meine Ideen umzusetzen. Hier "hätte" ich mit den vier Mustertrades knapp 2.000 Euro Gewinn gemacht.
Nun meine Fragen:
1. Mit welchen Tools / Literatur / Tutorials kann ich mir die Charttechnik leicht selber aneignen?
2. Wie findet Ihr unter den enormen Mengen an Hebelzertifikaten das eine, für das Ihr Euch entscheidet? Klar, ich kann Knockouts bestimmen, Spreads definieren, nach Hebeln suchen, 3,90 Euro Aktionen filtern, etc. Letzlich bleiben immer noch hunderte Alternativmöglichkeiten über.
Ich freue mich auf Eure Anregungen und gerne auch auf einen persönlichen Austausch im Großraum Köln/Bonn.
Viele Grüße
MMJ
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28.05.2019 22:44 - bearbeitet 28.05.2019 22:46
@MMJ: Zu 1. habe ich keine Ahnung. Zu 2. kann ich Dir sagen, was ich mache. Keine Ahnung ob das richtig oder "state of the art" ist aber es funktioniert und hat sich so entwickelt aus Erkenntnissen die ich mit erfolgreichen/erfolglosen Trades hatte:
- Ich nutze den comdirect Informer
- Hebelzertifikat
- 3,90 EUR Aktion (warum mehr zahlen wenn es das Angebot gibt?)
- Bull oder Bear
- Bei Aktien setze ich die KO-Schwellen so, dass ich etwa mit 5 heble, bei Indizes etwa mit 30. Da ist dann Musik drin, ohne dass es halsbrecherisch wird
- Ich mache das nur mit liquiden Standard-Werten, dann sorgt der Wettbewerb unter den Emittenten für gute Preise (d.h. geringe Spreads von wenigen Cent)
- Ich bevorzuge Scheine mit fester Laufzeit (die Anpassung der KO-Schwellen bei den Endlos-Scheinen finde ich ziemlich undurchsichtig)
- Unmittelbar nach Kauf setze ich einen SL so, dass ich max. einen bestimmten Geldbetrag verlieren kann;
- potenzielle Gewinne lasse ich per Trailing SL mitlaufen
Wenn Du das machst bleiben in aller Regel nur noch wenige KO-Scheine übrig. Welchen der drei 3,90 EUR Anbieter Du nimmst ist dann egal, die nehmen sich nichts. Momentan hat BNP sogar die No-Fee Aktion die werden daher natürlich bis Ende Mai bevorzugt.
Hoffe, das hilft ein wenig.
Gruß,
swolpoll
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am 28.05.2019 22:44
Hallo @MMJ,
für den Einstieg empfehle ich gerne das Buch "Professioneller Börsenhandel" von Erdal Cene, zu finden z.B. hier: https://www.amazon.de/dp/3898798410
Es gibt abgesehen davon noch viele tausend Bücher speziell zur Charttechnik. Ehrlich gesagt habe ich davon noch keins gelesen. Ziemlich viel kann man auch hier in der Community mitnehmen.
Für den persönlichen Austausch mit Börseninteressierten kann ich dir empfehlen, vielleicht mal nach der bei dir nächstegelegenen "autonomen Zelle" des Finanzwesirs zu suchen. Ich bin ab und zu bei den Treffen dabei und finde diese meist recht interessant. Es geht (zumindest hier vor Ort) fast überhaupt nicht um ETFs, wie die Seite des Finanzwesirs vermuten lassen würde 😉 Die Zellen haben meist einen Mailverteiler, in den man sich aufnehmen lassen kann. Mehr dazu hier, die Terminliste getrost ignorieren, es läuft das meiste per Mail: https://www.finanzwesir.com/autonome-zellen
Grüße aus Stuttgart
baha
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am 29.05.2019 09:52
Morgen,
zu 1.)
Jack Schwager, Technische Analayse
und/oder
John Murphy, (heißt auch) Technische Analyse
Zum Einstieg und zur Vertiefung geeignet.
Tools:
Gute Charttools sind der nanotrader von WH Selfinvest
und Ninja Trader ( persönliche Meinung)
Zu 2 ) kann ich nichts sagen, ich halte nichts von KO- Zertifikaten.
Gruß
Kepler
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29.05.2019 14:35 - bearbeitet 29.05.2019 15:22
Hi @MMJ und willkommen im Club
KO-Zertifikate sind die Kartoffelschälmesser in der komplizierten Küche der Zertifikate: Supereinfach zu benutzen, aber falsch angewandt leicht ins Auge oder den Gehörgang zu stechen...
M.E. brauchst du Null Literatur für diese Teile, wenn du sie vernünftig berechnest und genug vom Underlying verstehst, welches eine ganz andere Baustelle ist.
Ich habe mir eine Excel-Tabelle erstellt, mit den Eingaben:
Aktueller Kurs Underlying, KO-Grenze des Scheins, Bezugsverhältnis.
Daraus errechnest du (bzw. Excel) den "fairen Preis" des Zertis. Vergleiche dies mit dem tatsächlichen Preis des Zertis.
Dann musst du selbst eingeben, bzw. für dich selbst entscheiden:
1. Wieviel will ich maximal verlieren?
2. Bei welchem Kurs (des Underlyings!) springe ich ab?
Der Rest ist dann automatisiert und folgt zwangsläufig.
Nebenbei kannst du dir ausrechnen (lassen) wieviel Gewinn du bei welchem Kurs des Underlying machen wirst.
All diese Werte sind dann allerdings nur theoretisch, da ist noch "Schwund" durch Angleichung der KO-Grenze oder/und Aufgeld drin.
Hier mal ein altes Beispiel:
Für mich bastel ich noch einen Screenshot der Aktie und die Begrenzungslinien selbst rein, um das Ganze schön visuell zu haben
Ich persönlich nutze KOs nur zum Shorten, sonst kaufe ich die Aktie selbst.
Zu 2:
Ich filtere nach
- Spread (klein),
- 3,90-Aktion
- wie weit sind "fairer Wert" und echter Preis voneinander entfernt
- absoluter Preis möglichst groß (Bezugsverhältnis, also lieber 5,95€ als 0,59 €) weil ich denke, dass immer zu Ungunsten des Kunden gerundet wird,
- KO-Schwelle = Basispreis, d.h. kein künstliches Stop Loss
(Ich habe bis heute nicht begriffen, was das für einen Sinn hat)
- KO-Schwelle großzügig entfernt
- Lieber begrenzte Laufzeit als endlos
Für mich ist der absolute Gewinn wichtiger, als der prozentuale.
Lieber investiere ich etwas mehr, als nachher Trouble mit der KO-Schwelle zu haben und ob aus 1000 € dann 1100 € werden, oder aus 100 € eben 200 € ist mir völlig Wurst.
Mit einer g'scheiten Excel-Tabelle kannst du mit dem von dir gewählten Risiko und dem angestrebten Gewinn den Hebel so wählen, dass gerade die absolute 1000 € Grenze überschritten wird, um die 3,90 auszunutzen. *
Spannende Sache, die KOs, wenn man weiß was man riskiert.
Am Anfang habe ich extrem viel gewonnen und dann aber noch wesentlich mehr verloren
Dauert etwas, bis es sich einpendelt.
Viel Spaß Kollega
hx
* Edit: Wenn du diesen 3,90 Trick ausnutzen willst, dann probierst du eine KO-Grenze in der Excel-Tabelle, die so viele Scheine für dich bei deinem vorgegebenen Maximalverlust (rote Zahl, hier 200 €) berechnet, dass deine absoluten Kosten (im Beispiel die 1.190 €) genau so hoch ist, dass der Einsatz ./. möglicher Verlust > 1.000 € ist.
Danach erst suchst du dir den passenden Schein aus.
Edit II: Ich setze bei Hebel-Zertifikaten bewusst kein Stop Loss, damit habe ich zweimal unnötig Geld verloren, wenn die Dinger gerade in den Morgenstunden immens und superkurzfristig schwanken. Lieber ein klassisches Auge drauf werfen und sich im Musterdepot (Limit) per Mail "warnen" lassen.
(Prof. Dr. A. Celentano, Universität Mailand, 1967, Finanzprognostiker)
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am 30.05.2019 08:38
Vielen Dank für Eure Beiträge 👍🏻
Ich werde die nächsten Tage mal Eure Tipps ausprobieren und mein Musterdepot zum glühen bringen 😀
Jetzt muss ich allerdings erst einmal den „Schock“ verdauen, dass meine Wireless gestern ausgestoppt (Trailing Stopp Loss) worden sind. Ok, +57%, aber trotzdem ärgerlich.
Euch ein schönes langes Wochende und maximalen Erfolg 👋🏻
Beste Grüße
MMJ
