am 16.07.2020 15:24
Der liebe @Rob1995Nord hat ein paar gute Sachen gebracht.
Bei zwei Kindern wäre ein Riester gar nicht mal SO schlecht. Die Person in eurem Haushalt, also deine Partnerin/dein Partner, mit dem geringeren Einkommen könnte daraus gut profitieren (je nach finanzieller Situation).
Was die Zulagen angeht da kann dir nur deine Versicherung was zu sagen.
Es gibt Situationen in denen ein Riester sinnvoll ist. Meine Partnerin zum Beispiel arbeitet nur Teilzeit. Wenn wir Kinder haben wäre es sogar für sie noch sinnvoll einen Riester abzuschließen, da die staatlichen Förderungen DEUTLICH über den Eigenzahlungen liegen werden. Für mich persönlich jedoch ist es nichts (aus diversen Gründen).
Von daher ist es deine Entscheidung und vielleicht für dich auch nichts, aber dafür weiß ich zu wenig zu deiner persönlichen Situation (wie man sieht).
am 16.07.2020 17:21
Ich danke dir für deine Meinung und deinen Input.
ich möchte auch nicht sagen, dass alle Riester grundsätzlich schlecht sind.. und ja, ich bin vollkommen bei dir, dass mein "Berater" alles andere als einen guten Job gemacht hat.. so zumindest meine Meinung.
sicherlich gibt es konstellationen, wo Riester stimmig ist. Ich gehöre wohl eher nicht dazu..
gekündigt habe ich noch nicht. Bin mir aber sehr sicher, dass ich diesen Schritt gehen werde.
zu meiner persönlichen Situation: zwei Kinder (*2005 und *2008) und bin alleinerziehend, Vollzeit berufstätig.
dass die Beiträge komplett bei mir sind, ist mir klar. Allerdings - so sehe ich es bei meinem speziellen Riester- ist das Geld bei meinem ableben eben weg.
darüber hinaus verstehe ich nicht wirklich, wie es angehen soll, dass die Zulagen etc. Nicht von den Gebühren aufgefressen werden können. De facto ist es doch aktuell so, dass ich Jahresgebühren im vergangenen Jahr von rund 240€ hatte. Dagegen standen Zulagen von ca 600€.
je höher das Gesamtkapital wird, desto höher werden die verwaltungsgebühren, so dass ich sehr stark davon ausgehe, dass die 175€ Grundzulage mit der Zeit komplett für die verwaltungsgebühren drauf gehen.
klar habe ich dann vielleicht noch einen steuerlichen Vorteil. Allerdings muss ich doch die Auszahlungen späterhin wieder versteuern, so dass das ganze für mich in meinem speziellen Fall doch recht nach einem nullsummenspiel aussieht...
ja, du hast recht, ich kenne sicherlich nicht alle einzelnen Aspekte, die für oder gegen Riester sprechen. Aber insgesamt bringt dieses Konstrukt für mich eher keinen nennenswerten Mehrwert.
Und zu den Beiträgen: ich habe diese mehrfach geprüft. Auch mit meinen vorjahres-Bruttogehältern. Die Summe stimmt. Aber dennoch nicht die volle Förderung erhalten.
am 16.07.2020 17:29
Dann würde ich sagen wenn du es ausgelotet hast, davon überzeugt bist dass die Verluste nicht zu hoch sind und du durch eine eigene Investition diese wieder reinholen und entsprechend sogar noch mehr Gewinn rausholen kannst - nur zu.
Bei mir war es der Fall und ich bereue es nicht 🙂
am 16.07.2020 17:56
Das die Gebühren höher sind als der erwirtschaftetete Gewinn, dass ist das volle Risiko des Versicherungsunternehmen. Das tritt aber NUR in Kraft, wenn der Vertrag bis zur Rente läuft. Da viele Verträge vorher gekündigt werden und dort absolut überhaupt nix garantiert ist. Wird daraus der "vermeintliche" Verlust finanziert. Bei besonders teuren/gebührenintensiven Riester-Anbietern, würde die Insolvenz in 20-Jahren an der Tür klopfen, wenn wirklich alle Riester-Sparer durchziehen würden 😉
Markaberes Konstrunkt. Wenn du das Risiko der extremen langlebigkeit nicht siehst, fährst du auf alle fälle mit einem ETF besser. Aber hast eben mehr Risiko. Während bei der Riester das größte Risiko ist, dass du nicht 100 wirst 😉
Die ausgewiesene Jahresgebühr ist die Ersten 5 Jahre deutlich höher als die restlichen bis zu Rente.. Warum ? Ganz einfach, die Abschlussprovision wird über 5 Jahre getilgt-> 5 Jahre Storno-Haftung für deinen Berater. also die 240€ Sind keine festen Langzeitkosten p.a.
am 28.07.2020 18:18
Hallo Zusammen,
noch habe ich nicht alle Infos und Verständnis über alles, um eine endgültige Entscheidung treffen zu können, aber vielleicht könnt ihr mir dabei helfen.
Nochmal kurz zusammengefasst, und um neue Infos erweitert:
-Ich habe die Förder Rente invest DWS PREMIUM von Zurich seit 10 Jahren. Die Fondsgesellschaft DWS investiert dabei nach einem finanzmathematischen
Verfahren (lCPPl). Genauer handelt es sich um DWS Vorsorge Rentenfonds XL Duration: WKN DWS0WY.
-Ich gehöre nicht zu denjenigen, die zu mehrfachen Zulagen berechtigt sind (keine Kinder).
-Vor 5 Jahren habe ich die Beiträge erhöht und musste erneut 5 Jahre Vertriebs- und Abschlusskosten zahlen (entsprechend 4% der Beitragssumme bis zum Rentenbeginn). Diese sind aber anscheinend seit Kurzem abgegolten, so dass hierzu keine weiteren Kosten mehr anfallen werden.
- Für die Verwaltung des gebildeten Kapitals in der Ansparphase:
Die 1,5% auf die Beitragssumme die ersten 5 Jahre zzgl. weiteren 5 Jahren nach Beitragserhöhung sollten auch abgegolten sein.
Kosten, die für die Kapitalverwaltung wohl weiterhin anfallen:
---> 2,50 % der eingehenden Regelbeiträge
---> 3,50% der eingehenden Zuzahlungen (Sonderzahlungen) und staatlichen Zulaqen. <-- Heißt das, dass von den staatlichen Zulagen auch etwas abgezwackt wird? ![]()
--> 1,25 EUR monatliche Stückkosten sowie
--> Fondskosten der Fondsgesellschaften
-Das Ergebnis aus Fondsentwicklung aus z.B. letztem Jahr waren laut meiner Vertragsauskunft um die 2500€.
-Zum vereinbarten Beginn der Rente garantieren sie mir: Es stehen mindestens die Summe der gezahlten Beiträge und die staatlichen Zulagen zur Vefügung. Das ist unabhängig von den Kosten des Vertrages und der Wertentwicklung der Fondsanlage.
Was ich noch nicht verstehe: Wie werden die Ergebnisse aus der Fondsentwicklung am Ende verrechnet, sind mir die Ergebnisse aus der Fondsentwicklung aus bisher eingezahlten Beiträgen/Zeiträumen "sicher" oder erfolgt zum Rentenbeginn eine Verrechnung aller Fondsentwicklungen auf die Beitragssumme?
Wird mir von den staatlichen Zulagen etwas abgezwackt?
Das Geld, das jetzt weg ist durch die Kosten, ist jetzt weg. Meine persönliche Präferenz ist es grundsätzlich Vermögen möglichst breit zu streuen, also nicht alles nur auf 1 Karte setzen, selbst wenn die Karte (FTSE) bisher sehr viel Rendite abwarf und voraussichtlich auch abwerfen wird. Auf die Karte setze ich ja bereits, aus voller Überzeugung 🙂
Meine Überlegung ist also: Die Riester-Beiträge weiterlaufen lassen im Sinne der breiten Streuung, da die meisten Kosten ja schon abbezahlt sind, die Performance gar nicht soo schlecht zu sein scheint und die Kosten sich über die lange Vertragslaufzeit vielleicht doch amortisieren? Oder Zahlungen stilllegen und die monatlichen Beiträge lieber komplett auf 1 Karte (in FTSE) setzen? Vielleicht ist auch mein Bild von "FTSE=1 Karte" falsch, FTSE bedingen bereits eine breite Streuung.
Vielen Dank euch im Voraus!
28.07.2020 19:02 - bearbeitet 29.07.2020 06:39
28.07.2020 19:02 - bearbeitet 29.07.2020 06:39
Ja, die zwacken was von deiner Zulage ab. Sage ich doch.
Die Kosten werden sich eher nicht amortisieren.
Denk dran: prozentuale Kosten bedeutet je mehr investiert desto teurer. Edit 2: Beim Fondsvolumen. Edit: bitte wirklich beachten. Je mehr Geld du anhäufst desto teurer wird es, es wird immer so sein dass du alleine 7-8% Rendite haben musst um die Kosten zu decken wie es scheint. Erst dann hast du erste Gewinne. Das ist ne Menge.
Immer noch: garantierte Rente bis du 107 bist, wow, und ersten ca 20 Jahre bis du deine eigenen Einzahlungen rausgeholt hast. Weiterhin Kosten während Auszahlung, das hört da ja nicht auf. Und null Flexibilität. Null.
Bezüglich der Performance entscheide dich mal ob 2500€ aus der puren Entwicklung, sprich Gewinn, oder Gesamtentwicklung inklusive Einzahlungen und so weiter. Bei ersterem wäre das ca. 19%, gegenüber der fast 40% die du hättest haben können, bei Letzterem noch schlechter...
Edit: und was die Ergebnisse angeht die sind nie garantiert, kein save point. Das einzige garantierte sind deine Beiträge.
am 28.07.2020 22:26
Ergänzende Bemerkung: Wie du schon selbst bemerkt hast, FTSE ist nicht "eine Karte", sondern bereits breit gestreut.
am 28.07.2020 23:34
Bitte beachten die prozentualen Kosten werden von den Beiträgen genommen, nicht aus dem angehäuften Kapital, so teuer ist das vergleichsweise nicht (2,5 % von 1925 zzgl. 3,5 % von 175). Ich frage mich aber ernsthaft wie dieser Rentenfonds im letzten Jahr so gut performen konnte, das glaube ich nicht.
29.07.2020 06:33 - bearbeitet 29.07.2020 06:39
29.07.2020 06:33 - bearbeitet 29.07.2020 06:39
@ppjjll schrieb:Bitte beachten die prozentualen Kosten werden von den Beiträgen genommen, nicht aus dem angehäuften Kapital, so teuer ist das vergleichsweise nicht (2,5 % von 1925 zzgl. 3,5 % von 175). Ich frage mich aber ernsthaft wie dieser Rentenfonds im letzten Jahr so gut performen konnte, das glaube ich nicht.
Hängt stark vom Vertrag ab.
Bei meinem WWK Vertrag, welcher als "einer der Günstigsten und Besten" galt, stand explizit im Vertrag dass bestimmte Kosten (eigentlich alle) vom Fondsvolumen abhängen. Die laufenden Fondskosten sind um die 0,55% vom investierten Volumen und nicht von deinen Beiträgen und das ist ganz gewiss überall so.
Je mehr du investiert bist desto "teurer" wird es, die laufenden Kosten der Fondsgesellschaft steigen mit deinem Guthaben mit und fallen mit deinem Guthaben.
Edit: Korrektur, @ppjjll hat in dem Fall hier recht: Ich habe überlesen dass @etf-fee84 dazu schrieb dass die Kosten vom Beitrag abhängen. MY BAD UND SORRY! Die Fondskosten sind aber vom Volumen abhängig, ganz sicher.
am 29.07.2020 11:13
@etf-fee84
-Kurze Antwort zu deinem langen Text
- Fast kein einziger Riester zahlt tatsächlich dein Geld in Fonds ein, sie legen es zu Grunde, aber sie machen es nicht. Das würde auch keine Bafin der welt zulassen, da sie eine Brutto-Beitragsgarantie garantieren müssen.
Du profitierst nicht von diesem Fonds.
Am Ende zur Rente sind
deine Beiträge + alle staatlichen Zulagen z.b. 100.000€
die sind garantiert, auch wenn sie dir überall hinschreiben, dass sie dir 50% der Zulagen wegnehmen un 75% der Beiträge als Kosten. Es ist völlig schnuppe (bei guten Versichern hast du evtl einen Überschuss von 1,9-2,8 % der spielt da noch rein. Bei deinem (alleine die Fondskosten die sich abzwacken) ist eindeutig, spekuliere nur mit dem Garantierten ( also in dem Beispiel 100.000€ ).
Wichtig ist der Rentengarantiefaktor ob der z.B. 19€ beträgt oder 32€ diesen Faktor ( findest du in deinen Vertragsunterlagen) nimmst du für jede 10.000€ also in diesem Beispiel eigentlich 190€ bzw. 320€ ABER von deinem 100.000€ werden zu Beginn je nach Gesellschaft 20-35% als Sicherheitskapital zur Seite gelegt (falls du über 85 Jahre wirst 😉 - DASS WISSEN SELBST 90% DER BERATER NICHT) also hast du dann statt 190-320€ eher Richtung 150-250€ und diese werden voll in deine Einkommenssteuer mit reingenommen.
Fazit: Ist dein Riester
-Altvertrag mit Garantiezins (über 2%) und NICHT auf Fonds-Basis
-Hast du viele Kinder und bekommst die Zulagen
-Hast nichtmal 25€ monatlichfür einen Fondssparplan oder eine Garantierte-LV
- In diesem Szenarien würde ich eine Riester laufen lassen/abschließen
Selbst ein Neuling Namens "Fairriester" der nur im Internet präsent ist- ist A- Teuer und B- haben sie in Corona auch vollkommen versagt, von wegen Sicherung des Garantie-Kapitals.
Meine Empfehlung.
Beitragsfreistellung Da du trotzdem jeden € den du eingezahlt hast und jeden € der Zulage irgendwann mit Rentenbeginn bekommst. Mit deiner Kündigung tust du nur der Versicherungsgesellschaft einen gefallen. Da du dann alle Kosten realisierst.
Falls jetzt neue Fragen entstehen oder ich als Versicherungsfuzzi mal unabhängig drauf schauen soll (per Direktnachricht) kannst du gerne Bescheid sagen.
Liebe Grüße
Rob