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am 21.05.2020 11:56
Die meisten AGs stellen einen Teil ihrer Gewinne (oder den gesamten Gewinn) nicht zur Ausschüttung zur Verfügung, sondern behalten sie ein.
In den Vorschlägen zur Verwendung des Bilanzgewinns findet man Sätze wie:
"Vortrag (des Restbetrags) auf neue Rechnung",
"Gewinnvortrag" oder "Einstellung in die anderen Gewinnrücklagen".
Meine Frage an die Community: wie wirkt sich der Gewinnvortrag auf den Bilanzgewinn der/des Folgejahre(s) aus?
Wird der Gewinnvortrag in den Gewinn des nächsten Geschäftsjahres mit einfließen und somit zur Ausschüttung zur Verfügung stehen, oder "verfällt" er sozusagen dem Eigenkapital der Gesellschaft?
Mit anderen Worten, partizipiert man als Aktionär in den Folgejahren von den Gewinnrücklagen durch evtl. höhere Ausschüttungen ?
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
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am 21.05.2020 14:35
Das ist eine Sehr gute Frage, die sich an die Fundamental- und Bilanzspezialisten hier richtet, also an @ehemaliger Nutzer , an @Shane 1 , an @hvd oder vieleicht sogar an den/Die/das Allrounder @nmh . Kann einer von Euch die Frage beantworten ode vieleicht mal einen UeBerblick ueber Bilanzgewinn, Gewinnvortrag, Gewinnruecklage, Kapitalruecklage, Jahresueberschuss und vor allem die Unterschiede zwischen diesen Positionen gbene?
Sorry auf virtueller Tasstatur getippt. Klppt nicht so recht. 🙂
VIelen Dannk!!!!
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21.05.2020 15:20 - bearbeitet 21.05.2020 15:21
Ich erlaube mir mal zu antworten, da ich grundsätzliche Kenntnisse im (Bilanz)-Steuerrecht habe und das Thema somit im Wesentlichen beherrsche, bin aber auch immer für Verbesserungen oder Ergänzungen zu haben, denn niemand ist unfehlbar und ich stecke noch im Studium.
Der Bilanzgewinn wird im Wesentlichen wie folgt ermittelt.
JÜ
+/- etwaiger Gewinn- oder Verlustvortrag
+ Entnahmen aus der Rücklage
- Einstellung in die Gewinnrücklage
= Bilanzgewinn
Im Gewinnvortrag stecken nicht verwendete, aber bereits versteuerte Gewinne der Vorjahre.
Der JÜ ermittelt sich aus Gegenüberstellung der Erträge und Aufwendungen. Sind die Aufwendungen höher, ergibt sich ein negativer Überschuss, also ein Fehlbetrag.
Bei der Gewinnrücklage handelt es sich ebenfalls um bereits versteuerte, nicht ausgeschüttete Gewinne, die in die jeweilige Rücklage eingestellt worden sind (sei es wegen gesetzlichen Gründen, aus Satzungsgründen oder anderweitig freiwillig). Also quasi "interne Finanzierung".
Die gesetzliche Rücklage darf nur genutzt werden, um Verluste auszugleichen. Andere Rücklagen können dagegen frei verwendet werden, z.B. wenn der JÜ für die angestrebte Dividende nicht ausreicht.
In der Kapitalrücklage stecken Einzahlungen in das Eigenkapital von außen (Gesellschafter). Also quasi "externe Finanzierung".
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am 21.05.2020 15:44
@Calling . Vielen Dank für Deine Antwort.
Wenn das so ist, wie Du das beschreibst, müssten einiger Gesellschaften über immense Gewinnrücklagen verfügen, die zumindest theoretisch für zukünftige Ausschüttungen zur Verfügung stehen.
Ich denke da z.B. an AGs wie Deutsche Post, United Internet oder zuletzt auch Freenet. Gerade United Internet war in der Vergangheit doch sehr zurückhaltend mit der Ausschüttungshöhe, die in den meisten Fällen weniger als 10% des ausgewiesenen Bilanzgewinns betrug.
Auch vielen Dank an hd11 für Deinen Kommentar.
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am 21.05.2020 17:34
Lektüreempfehlung: Die shareholder-letters von Warren Buffet in den letzten Jahren. Das Thema Gewinnausschüttung/Rücklagenbildung wird da ausgiebig diskutiert.
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am 21.05.2020 17:57
@dg2210 Vielen Dank für Deine Empfehlung
Wahrscheinlich kann man Vieles in Veröffentlichungen von Warren Buffet oder sonstigen Größen der Finanzwelt finden.
Ist es aber nicht Sinn einer Community wie z.B. dieses, eigenes Wissen und Erfahrungen unkompliziert und schnell auszutauschen ?
Wer hat schon die Zeit, sich mit umfangreichen Werken diverser Autoren zu befassen .
21.05.2020 18:17 - bearbeitet 21.05.2020 19:18
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21.05.2020 18:17 - bearbeitet 21.05.2020 19:18
@Merowech schrieb:@dg2210
Ist es aber nicht Sinn einer Community wie z.B. dieses, eigenes Wissen und Erfahrungen unkompliziert und schnell auszutauschen ?
Wer hat schon die Zeit, sich mit umfangreichen Werken diverser Autoren zu befassen .
Eben weil es so viele Werke gibt, liegt der große Wert der Communuity darin, daß man (stets/oft/meistens) schnell Informationen über die Primärquelle oder zumindest zuverlässige Sekundärquellen bekommt.
