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Value-Strategie: Was fehlt?

33 ANTWORTEN

Ghosty

@ehemaliger NutzerDanke! Das schaue ich mir gerne an.

Ghosty
Experte
132 Beiträge

Mir hat sich noch eine Frage ergeben.

Und zwar: Da Unternehmen mit sehr großen Summen arbeiten, fehlt mir das Vorstellungsvermögen. KGV wird ja meistens angezeigt und da kann ich grobe Richtwerte anliegen: unter 10 ist eher bescheiden, 20 aufwärts ist eher gut. Zumindest ist das mein aktueller Kenntnisstand.

 

Mich würde aber noch interessieren, wie ich die Zahlen von Eigenkapital und Verschuldung einsortieren kann. Da es sich hier oft um Millionen- und Milliardenbeträge handelt, übersteigt das mein Vorstellungsvermögen. Woher kann ich wissen, was gute und schlechte Werte sind? Also: Welche Referenzpunkte gibt es dafür?

Und wie ist mit den Verhältnissen umzugehen? Sind hohe Schulden "automatisch" schlecht? Wenn ein Unternehmen gute Produkte hat und auch sonst strategisch gut positioniert ist, müssten sich doch die Schulden als Maßstab relativieren, oder?

Weinlese
Mentor ★
1.457 Beiträge

Ich habe gerade einen längeren Beitrag verfasst, den die #!*&ene Nutzernamenvervollständigung, beim Versuch den Beitrag in die Zwischenablage zu koperen, am Ende komplett zerschossen hat (und dankenswerterweise auch sofort automatisch gespeichert hat). 😠

 

Dann gibt es diesmal eben nur eine stichpunktartige Antwort, als Ansatz für die weitere Recherche:

  • KGV = Kurs-Gewinn-Verhältnis. Je höher der Gewinn, desto niedriger das KGV. Niedrigere KGVs sind also besser als höhere.
  • Das KGV allein reicht zur Bewertung nicht aus, da es zum Beispiel durch stark schuldenfinanzierte Gewinne verfälscht/künstlich nach unten gedrückt werden kann.
  • Sondereffekte können das KGV auch verzerren, weshalb die Gewinne um diese Effekte bereinigt werden sollten.
  • Absolute Schulden- und Eigenkapitalwerte sagen relativ wenig aus. Wichtiger ist das Verhältnis zueinander (Stichwort Eigenkapitalquote).
  • Diese Quote ist auch stark branchenabhängig. Industrieunternehmen benötigen typischerweise mehr "Startkapital" als IT-Unternehmen, weshalb die Sculdenquote in diesen Branchen auch deutlich höher ist. Hier ist ein Vergleich innerhalb der Branche vorzunehmen.
  • Zu beachten sind auch die Kosten für die Schuldentilgung im Verhältnis zu den Gewinnen, da hohe Schulden weniger problematisch sind, wenn die Gewinne nur einen Bruchteil der Tilgungskosten ausmachen.

 

Viele Grüße

Weinlese

Ghosty
Experte
132 Beiträge

Ich denke, in vielen Depots wird es gerade ähnlich aussehen. Meines ist innerhalb weniger Tage ziemlich abgerutscht. Da wir hier schon das Gespräch über Stopp-Loss hatten, haben sich mir dazu weitere Fragen ergeben.

 

Mein Depot stand bei + 45 % und aktuell ist es bei + 35 %.

Hätte ich Stopp-Loss gesetzt, wäre ich vermutlich bei vielen Positionen schon rausgeflogen.  Daher stellt sich mir die Frage, zum Umgang mit Stopp Loss im Kontext der Gesamtbilanz. Mein aktueller Stand ist, solange das Depot irgendwie im + ist, brauche ich nichts zu machen. Sollte es mal im Gesamten ins - rutschen, würde ich aktiver werden.

Ist es ungünstig, sich so auszurichten, also auch zu halten, solange man gesamt noch im + ist? Oder wäre es wichtiger, auf die einzelnen Positionen zu schauen und jede als Einzelfall zu betrachten?

Jetzt, wo gerade viele Kurse fallen, auch zu verkaufen, find ich nicht logisch, abgesehen vom Punkt der Verlustbegrenzung. Und da komme ich auf das Obige zurück: Solange ich gesamt noch im + bin, ist doch alles gut, oder?

Oder ist es ökonomischer, bei fallenden Kursen rasch zu verkaufen, um später wieder reinzugehen?

Man könnte ja mit Bear-Zertifikaten oder Ähnlichem die aktuellen Verluste ein wenig kompensieren.

Dami stellt sich eine umfassendere Frage: Ist es vom Grundsatz überhaupt gut, zu re-agieren, statt zu agieren?
Ich meine, wenn ich jetzt verkaufen würde, würde ich reagieren, nämlich auf die Beobachtung der fallenden Kurse und im Rahmen meiner Bedenken, Verluste zu begrenzen. Re-Aktion heißt aber zwangsweise, dass ich nicht agiere, sondern sozusagen der Wirklichkeit hinterherhinke und mich nur um das kümmere, was eh schon passiert ist. Was vorbei ist, ist seiner Natur nach unwirksam. Warum sich also auf etwas beziehen, was unwirksam ist? Wäre es nicht besser, unabhängig von Kursen zu agieren, also seine eigene Strategie "kompromisslos" durchzusetzen, statt auf jeden Reiz anzuspringen?