@Erko:
Je länger ich nachdenke, desto besser gefällt mir Deine Frage. Die Frage ist gar nicht dumm.
Zunächst: Ja, wenn die Aktie an der Börse 1000 Euro kostet und Du spart mit 25 Euro, dann bist Du nach der ersten Ausführung des Sparplans stolzer "Besitzer" von 0,025 Stück dieser Aktie. Also gehört Dir ein Bruchteil der "echten" Aktie.
Als Aktionär hat man Rechte. Ein wichtiges Recht ist die Dividendenzahlung. Du hast ein Anrecht auf 0,025 der Dividende, die die Aktie pro Stück auszahlt. Wenn beispielsweise eine Dividende von 50 Euro pro Stück gezahlt wirst, hat Du das Recht, 1,25 Euro (= 0,025 mal 50 Euro) zu erhalten. Die Dividende bucht die Bank automatisch auf Dein Konto.
Und jetzt kommt der interessante Teil Deiner Frage: Als Aktionär habe ich auch das Recht auf Teilnahme auf der Hauptversammlung, ein Rede-, Frage- und Auskunftsrecht und ein Abstimmungsrecht. Dieses Recht entsteht aber erst, wenn Dein Sparplan so oft ausgeführt wurde, daß Du mindestens 1 volles Stück besitzt.
Aus juristischer Sicht wäre die Frage sehr interessant, ob jemand, der 0,025 Stück einer Aktie besitzt, als "Aktionär" gilt und Aktionärsrechte geltend machen kann. Bei Namensaktien wäre die Frage interessant, wer für die Bruchteile im Aktienregister eingetragen ist und der Gesellschaft gegenüber als "Aktionär" gilt.
Ja, ein Aktiensparplan lohnt sich, wenn man nur wenig Geld anlegen kann oder will. Ich würde aber dringend empfehlen, als Sparplan nicht nur eine einzelne Aktie zu wählen, sondern stattdessen einen breiten weltweiten (!) Aktienindex wie den MSCI World. Wenn man nur eine einzelne Aktie besitzt und bespart, ist das Risiko sehr hoch, daß irgendwas passiert. Bei einem breiten Index dagegen, der viele Aktien enthält, kann man sicher sein, daß er in den nächsten Jahren und Jahrzehnten steigt. Bei einer Einzelaktie nicht.
Ich hoffe, das hilft ein wenig.
Viele Grüße aus München
nmh
Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.
