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Underperformende Aktienfonds

titz
Autor ★★
17 Beiträge

Es ist allgemein bekannt, dass die meisten Aktienfonds gegenüber dem Vergleichsindex underperformen (nach meinen Informationen sind es rund 80%).

 

Underperformance müsste als Fondsmanager eigentlich einfach zu vermeiden sein, wenn man einen Kollegen hat, dessen Aktivitäten man in Echtzeit verfolgen kann, und dann genau das Gegenteil macht. So wird man mit 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit Outperformer, gebietet die Logik.

 

Beispiel: Der Index enthält die 26 Aktien A bis Z. Der Kollege kauft nun die Aktien A bis F. Ich reagiere, indem ich entweder die Aktien A bis F verkaufe oder die Aktien G bis Z dazukaufe.

 

Warum macht das niemand?

11 ANTWORTEN

Krügerrand
Experte ★
260 Beiträge

@titz Schön das du dir dazu ein paar Gedanken machst. Die Idee ist nicht neu, scheitert aber wie bereits erwähnt an vielen Dingen:

1. Die Kosten (Dazu zählen die Transaktionskosten, aber auch die Managementkosten)

2. Informationsstand

3. Falscher Vergleichsindex

 

Außerdem würdest du ja auch nicht einen Fonds nehmen, der ein Jahr lang vom Vergleichsindex geschlagen wurde, sondern nachhaltig über mehrere Jahre. Aber was ist denn mit diesen Fonds? Die tauschen nach ein paar Jahren entweder den Fondsmanager aus oder verschmelzen den Fonds mit einem anderen.

 

Folgendes solltest du Dir bei Interesse einmal ansehen/lesen: Portfolio Performance Evaluation | AnalystPrep - FRM Part 2

Ich finde das ist ein guter Überblick zu dem Thema und soll keine Werbung sein. 

 

Viel Vergnügen!

FakeAccount
Mentor
755 Beiträge

Eine schöne Diskussion! @GetBetter  hat absolut recht: tatsächlich ist die Mehrheit der "aktiven" Manager vor Abzug ihrer Gebühren etwas (!) besser als ihre Benchmark. Dafür gibt es etliche Studien. Die Begründung ist leicht zu verstehen: es liegt daran, dass die meisten Aktienindizes relativ "dumm" sind und durch die Gewichtung i.d.R. nach Marktkapitalisierung nur sehr träge reagieren. Konkret

 

Wenn ich als Fondsmanager die Aufgabe habe, den DAX zu schlagen, dann lasse ich im Idealfall Bayeraktien ganz weg und kaufe stattdessen doppelt so viel SAP. Beides ist ein Nobrainer. Bayer ist einzig und allein aufgrund der immer noch extrem hohen Marktkapitalisierung Mitglied im DAX, und das ändert sich auch nicht, wenn sich Bayer noch viermal halbiert. Da ich aber die Vorgabe habe, mich nahe an meiner Benchmark zu bewegen, kann ich SAP nur leicht übergewichten und Bayer nur leicht untergewichten. Im Ergebnis erziele ich eine leichte Outperformance gegen den DAX, die freilich nach Abzug meiner Gebühren verschindet. In der Tat werden die meisten aktiven Fonds genau so gesteuert, wenngleich meine Erklärung etwas vereinfacht ist.

 

Was Fondsgesellschaften allerdings schon immer getan haben ist mehrere unterschiedliche Fonds mit teilweise gegenläufigen Strategien aufzulegen. Nach einigen Jahren kann ich die Fonds, die am besten gelaufen sind, mit ihrer Outperformance bewerben, während ich meine Rohrkrepierer tunlichst verschweige. Das ist dann eine Aufgabe für mein Marketing.

 

Genau so wie nmh mit seinen Sterneaktien.

 

Hochachtungsvoll

der Nachbar von nmh