am 13.05.2021 11:16
@all:
Ich kann mich eigentlich nur immer und immer wieder wiederholen. Wie eine Schallplatte, die einen Kratzer hat. Oder für Euch hippe junge Menschen: Wie eine CD mit einem Hänger.
Leute, lasst die Kirche im Dorf. Ihr orientiert Euch an meinen Stopkursvorschlägen, und die sind bei den meisten Aktien nicht in Gefahr. Wer durch "Intraday-Schwankungen" ausgestoppt wird, hat seinen Stopkurs zu knapp gesetzt. Obwohl das natürlich auch mir immer wieder passiert - sehr ärgerlich.
Und die Höhe der Verluste in Prozent ist völlig egal. Ihr habt VOR dem Kauf über die Money-Management-Formel die Stückzahl errechnet, die Ihr kaufen dürft. Folglich kann Euch der Verlust in Euro nicht überraschen.
Also einfach weiter stur die Stopkurse beachten und keine Panik. Es ist lästig, aber alles im Rahmen.
Ich schreibe immer wieder dasselbe, aber offenbar muss das sein. Bevor ich Euch aber langweile, höre ich auf.
Schönen Feiertag, beste Grüße aus einem verregneten München
nmh
am 13.05.2021 11:16
So ergeht es mir auch. Seit drei Monaten dabei und nun seit gestern in der Gesamtbetrachtung und Minus gerutscht...
Bzgl Stopkurse bei Sternenaktien: ich habe keine gesetzt, da ich diese über Sparpläne bespare. Ich meine, wenn man sich die Titel anschaut, dann sind das in der Regel richtig gute gesunde Firmen mit einem hervorragenden Ausblick. Auch wenn es stark jetzt runter geht, glaube ich, dass die sich erholen (auch wenn es Monate dauert...)
Am Montag werde ich in
Tyler Technologies
Exponent
Esker
L'Oreal
Wohl einsteigen
Ich glaub, ganz wichtig ist, dass man nicht täglich und Depot schaut (hab es jetzt schon zwei Tage geschafft 🙂
Einmal die Woche sollte reichen
am 13.05.2021 11:28
Mir geht es derzeit wie den anderen Anfängern auch. Ich habe Anfang des Jahres zunächst ETFs und im März meine ersten Einzelaktien gekauft, kurz nachdem es eine Korrektur bei den Techwerten gegeben hatte. Im April hat sich das Depot zunächst sehr positiv entwickelt und alle Positionen liefen mehr oder weniger steil nach oben. Inzwischen hat sich das bei den meisten Werten wieder gedreht. Am besten hält sich derzeit Hermes, aber z.B. Sartorius hat von einem deutlich zweistelligen Plus inzwischen wieder ins Minus gedreht, Nvidia von 18% auf aktuell knapp 2% verloren oder ASML von über 22% auf immerhin noch 10,5%. Mehr als die Hälfte meiner Aktien steht im Minus und bei den anderen laufen die Kurse kontinuierlich Richtung Süden. Selbst meine Basis-ETFs (Vanguard All World und seit Ende März Global All Cap, in den künftig der Sparplan laufen soll) sind derzeit leicht im Minus, was auch nicht wirklich schön aussieht.
Natürlich weiß ich, dass es an der Börse immer wieder Schwankungen gibt und diese auch heftig sein können. Es ist aber etwas ganz anderes, wenn man diese in seinem echten Depot beobachtet und nicht nur in einem Musterdepot oder einer Watchlist beobachtet. Ganz besonders, wenn es das allererste Mal ist. Ich reagiere jetzt nicht panisch, sondern lasse alles erst einmal weiterlaufen, denn auch ich bin langfristig orientiert und keine Traderin. Die vielfach empfohlenen Stopkurse für langfristige Anleger habe ich gesetzt und schaue mal, was passiert. Bisher ist noch kein Stop gerissen worden, aber angesichts des aktuellen Trends könnte sich da noch einiges ändern.
Ansonsten betrachte ich die derzeitige Situation auch als eine Art Lehrzeit, insbesondere was den Umgang mit Turbulenzen angeht. Denn ich denke mir, wenn ich das nicht kann und jetzt schon alle meine Entscheidunge anzweifle, bin ich an der Börse falsch. Meine grundsätzliche Aktienauswahl, die ich ja bewusst getroffen habe, stelle ich auch nicht in Frage, aber trotzdem überlege ich, wie ich mein Depot weiter ausbauen will und was ich in Zukunft besser machen kann.
Derzeit merke ich, dass ich im Laufe dieser Woche ruhiger geworden bin. Heute beobachte ich den fallenden Trend schon deutlich entspannter als noch vor drei Tagen. Das hat mir auch nochmal deutlich gemacht, wie wichtig es ist, keine überstürzten Entscheidungen zu treffen, sondern sein Depot wohlüberlegt zu gestalten und an meinem Plan festzuhalten.
Es hilft mir auch, mir immer wieder deutlich zu machen, dass ich langfristig orientiert bin und nicht die Kurse von heute entscheidend sind, sondern die, die wir in zehn oder zwanzig Jahren sehen. Und ich bin überzeugt davon, dass ich dann über die turbulenten Anfänge meiner Zeit an der Börse lachen kann.
am 13.05.2021 11:39
@Litinho schrieb:Ich glaub, ganz wichtig ist, dass man nicht täglich und Depot schaut (hab es jetzt schon zwei Tage geschafft 🙂
Einmal die Woche sollte reichen
Das ist bestimmt richtig; es wird ja auch immer wieder empfohlen, seltener ins Depot zu schauen. Kurioserweise merke ich aber, dass mir der Blick ins Depot eher dabei hilft, ruhiger zu werden. Ich schaue derzeit sogar bewusst, mehrfach täglich hinein, weil das bei mir zu einer Art Gewöhnung führt. Irgendwie hilft es mir dabei, mir vor Augen zu führen, wie die Börse tickt. Oder ich bin einfach leicht masochistisch veranlagt und habe es bisher nicht bemerkt. 😉
am 13.05.2021 11:41
Hier ist ja was los… 😄
Ich halte meine Aktien einfach mit Stopkurs stur weiter. Klar bin ich etwas wehmütig, wenn ich den derzeitigen Stand meines Depots sehe (und dran denke, wo er vor ein, zwei Wochen war), aber ich hab ja vorher meine Verluste bestimmt.
Hoffen wir auf ruhigere Zeiten und in diesem Sinne: Schönen freien Tag und schon mal ein schönes Wochenende 🙂
13.05.2021 11:54 - bearbeitet 13.05.2021 12:00
13.05.2021 11:54 - bearbeitet 13.05.2021 12:00
@Zilch schrieb:@ehemaliger Nutzer die Leute in diesem Thread sparen meistens Einzelaktien, und wenn auch noch die Tipps aus diesen Listen 14% verlieren dann fängt man an, sich zu sorgen. Die großen Indizes sind ja eben groß und wenn das Geld innerhalb des Indizes von A nach B geht macht es sich nicht so groß bemerkbar.
Ich denke gegen dieses Problem hilft nur Diversifikation. Wenn der Großteil des Geldes in Tech investiert ist, siehts eben aktuell eher schlecht aus. Ich habe in meinem Depot auch Tech und habe damit auch die meisten Gewinne erzielt. Aber eben auch Allianz, Gazprom, Reply, Fresenius, Domino's Pizza, Unilever oder Sixt. Das sind jetzt per se keine Super-Aktien, aber federn ein wenig, wenns bei Tech anderen Aktien runtergeht. Und Aktien, die jetzt gerade fallen habe ich auch im Depot.
Ich verkaufe aber keine Aktien, nur weil sie fallen.
@Zilch schrieb:Das Schwierigste ist einfach am Anfang, wenn man gerade mal im Depot die ersten 10% Gewinn hat und plötzlich sind es nur noch 2% oder so. Oder es dreht schon wieder ins Minus. Da verliert man schnell mal die Hoffnung und überlegt, ob das alles so richtig war und ob die Aktien sich nach solch starken Einbrüchen wirklich wieder erholen. Anfänger sein in Corona und nun diesen ganzen Korrekturen und Rotationen ist psychisch sehr sehr schwer.
Zur Wahrheit gehört dazu, dass Aktien steigen oder fallen können. Das muss jedem Anleger bewusst sein. Wenn Börse fällt stört mich das nicht, weil ich mir immer das langfristige Renditedreieck in Gedanken rufe.
@Zilch schrieb:Übrigens: Ich bin immer noch fasziniert wie gut dein Wiki sich schlägt. Mein eigenes Depot ist wesentlich stärker betroffen (obwohl nicht so viel Tech enthalten) und auch das andere Forumswiki hat wesentlich stärker gelitten (und leidet permanent seit Auflage durch irgendwelche Korrekturen und Rotationen). Glückwunsch dazu! 🙂
Danke für Dein Kompliment. Das freut mich, dass es so läuft. 🙂
@KeepMovingschrieb:ja genauso ist eben, weshalb man doch mal unruhig werden kann. Wenn ich mein Einzelaktien-Depot ansehe, gestartet vor ~11 Monaten, und ich bewusst auf Zockerpapiere verzichtet habe (ausser eine kleine Position Square, was für mich schon ein bisschen Zockerei ist), war ich schon fast bei +25%, dann mal runter im Herbst auf etwa +4%, dann wieder hoch Richtung 20%, jetzt mit voller Fahrt Richtung minus.
Ich weiss nicht, ob das wirklich die "normale" Börse ist. Wenn ja, muss man sich doch wirklich noch mehr daran gewöhnen.
Ich glaube die "normale Börse" sind Indizes. Je mehr man davon abweicht, desto mehr Abweichung hat man auch in der Performance. Das kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben.
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Ohne direkten Bezug: Ich glaube das Börse auch viel mit Erfahrung zu tun hat. Ich habe in den letzten Jahren ein paar Erfahrungen gesammelt, mit denen ich Stück für Stück meine Anlagestrategie konkretisiert habe. In meiner Fortbildung habe ich mal gelernt, dass es die sogenannte Szenarioplanung gibt. Ich versuche mir vor einer Investition (und zur Not lieber jetzt als nie) für jedes mögliche Szenario eine Handlungsmöglichkeit zu überlegen. Was mache ich, wenn der Kurs steigt, wenn er fällt und so weiter. So hat man immer eine Orientierung, ähnlich wie ein Kapitän auf einem Schiff, der auch nicht in Panik verfällt, wenn die See mal rauer wird. Das vermittelt mir auch Sicherheit.
Edit:
@nmhschrieb:
Ich kann mich eigentlich nur immer und immer wieder wiederholen. Wie eine Schallplatte, die einen Kratzer hat. Oder für Euch hippe junge Menschen: Wie eine CD mit einem Hänger.
+1. Wir bleiben beide unserer Strategie treu, egal was passiert. Das ist das Entscheidende. Ich glaube weder @nmh noch ich zweifeln an unserer Anlagestrategie, auch wenn es wie im Corona-Crash oder jetzt mal runtergeht. Und mit dieser coolness ziehen wir die Achterbahnfahrten an der Börse durch. Erst wenn Börsenkurse einen Looping drehen, wird's gefährlich. 😉
Grüße aus Dresden
Sonni
am 13.05.2021 12:05
@ehemaliger Nutzer schrieb:
+1
Ts. Das ist jetzt ja das Neueste. Einfaches Deutsch ist doch keine Raketenwissenschaft. Krieg mal Deinen Akt zusammen und liefere. Am Ende des Tages macht das Sinn. Kurz und schwanger. Nur meine zwei Cents.
My dear Mr. Singing Club! Now I make myself me nothing you nothing out of the dust.
nmh
am 13.05.2021 12:18
@Amelia schrieb:Kurioserweise merke ich aber, dass mir der Blick ins Depot eher dabei hilft, ruhiger zu werden.
Hallo @Amelia
ist bei mir auch so. Ich sitze jetzt nicht den ganzen Tag vor meinem Depot, aber ich schaue schon fast täglich mal rein, schon allein aus Neugier.
Und weil auch dauernd irgendwelche Stopkurse gecancelt werden und ich neue Orders anlegen muss.
Ich fühle ebenso eher eine gewisse Gewöhnung und finde den kurzen Schock viel schlimmer, wenn ich mal eine Zeit lang nicht rein gucke und dann das Schlachtfeld erst nach der Schlacht sehe. 😁
Ich merke, dass aus Beunruhigung mit der Zeit eher eine Art "Genervtheit" wird, wenn schon wieder alles brodelt.
Aus einem "aaahhh, hilfeee, was mach ich jetzt?!" wird eher ein "Och nee, geht das schon wieder los..."
Wie bei seinem Fussballverein, der immer 2 Tore schiesst um dann 3 zu kassieren. 😆
am 13.05.2021 12:20
@nmh srsly?
am 13.05.2021 12:29