am 16.03.2019 10:50
Scholz lässt seine Beamten untersuchen, ob der derzeit gültige Steuersatz von 25 Prozent für alle Kapitalerträge wegfallen kann. Dann müssten nicht nur, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, Zinseinnahmen zum meist höheren persönlichen Steuersatz veranlagt werden, sondern auch Dividenden und andere Ausschüttungen.
Denke so ziemlich jeder hat einen höheren persöhnlichen Steuersatz >25%
Nächstes mal daran denken, wenn Wahlen anstehen...
am 16.03.2019 11:17
Da wird schon aus rechtlichen Gründen nichts draus werden (verfassungswidrige Doppelbesteuerung). Möglich wäre eine Rückkehr zum Halbeinkünfteverfahren wie vor 2009: Nur die Hälfte ist steuerpflichtig, die aber zum persönlichen Steuersatz.
Die SPD haut im Moment reihenweise Vorschläge raus (z.B. „Respektrente“), die – vor allem für ihre potentiellen Wähler – gut klingen, aber sehr schlecht ankommen würden, wenn sie tatsächlich umgesetzt würden und die Ergebnisse zu sehen wären. Sie muß also darauf hoffen, daß ihre Vorschläge scheitern (Zusatznutzen dann: Schuld am Scheitern auf den politischen Gegner schieben).
16.03.2019 15:19 - bearbeitet 16.03.2019 17:47
16.03.2019 15:19 - bearbeitet 16.03.2019 17:47
Frage an die Steuerprofis hier in der Community:
Wenn Zinseinkünfte künftig nicht mehr pauschal mit der Abgeltungssteuer abgegolten sind, ist man ja wieder berechtigt Werbungskosten gelten zu machen.
Wenn man Unternehmensanleihen im Depot hat ist es ja durchaus sinnvoll sich über die Märkte und die Unternehmen zu informieren denen man Geld geliehen hat. Das kann man sowohl auf Börsentagen (Reisekosten und Verpflegungsmehraufwand) als auch mit allgemeiner Börsenliteratur (z.B. Der Aktionär) tun, oder?
Frage für einen Freund.
am 16.03.2019 18:37
Sicherlich unterliegen normal verdienende Arbeitnehmer mit etwas Aktienbesitz einem höheren persönlichen Steuersatz als diese 25 %. Deshalb würde die Abschaffung der 25 % Abgeltungssteuer für Kapitalerträge nicht nur Großaktionäre bzw. "Reiche" treffen, sondern wieder einmal die breite "Mittelschicht". Für Kleinrentner und Geringverdiener mit Aktienbesitz ändert sich dadurch ggf. nichts, sofern man eine Einkommensteuererklärung abgibt und auf die "Günstigerprüfung" pocht. Das sollte man zumindest als Rentner, wenn im März/April alle Einkommensbelege vorliegen, nicht vergessen.
am 16.03.2019 20:21
am 16.03.2019 20:21
Einkünfte aus Kapitalvermögen sollten eine wesentlich höhere Freigrenze bekommen, da sie aus bereits versteuertem Einkommen resultieren. Ich würde den Freibetrag auf EUR 20.000 p.a. festsetzen und Kursgewinne generell nicht besteuern.
am 17.03.2019 00:45
Generell keine Kursgewinne zu besteuern, würde wohl ein falsches Signal setzen ("Zocken lohnt sich steuerlich"). Die Wiedereinführung einer Spekulationsfrist würde ich hier als sinnvoller erachten. Über Aktien privat vorzusorgen, würde sich damit langfristig mehr lohnen als kurzfristige Spekulationen.
Warum man nicht einfach den Sparerpauschbetrag kräftig nach oben schraubt, verstehe ich allerdings auch nicht. Jedem, der Geld zum Ansparen hat, würde es damit leichter bei der Altervorsorge gemacht werden, für die Großverdiener dagegen alles beim Alten bleiben.
Viele Grüße
Weinlese
am 17.03.2019 18:40
Hallo zusammen,
bin auch dagegen, die Steuerschraube bei der Abgeltungssteuer nach oben zu drehen.
Grüße aus Dresden
Sonni
am 18.03.2019 11:48
@ehemaliger Nutzer schrieb:Frage an die Steuerprofis hier in der Community:
Wenn Zinseinkünfte künftig nicht mehr pauschal mit der Abgeltungssteuer abgegolten sind, ist man ja wieder berechtigt Werbungskosten gelten zu machen.
Wenn man Unternehmensanleihen im Depot hat ist es ja durchaus sinnvoll sich über die Märkte und die Unternehmen zu informieren denen man Geld geliehen hat. Das kann man sowohl auf Börsentagen (Reisekosten und Verpflegungsmehraufwand) als auch mit allgemeiner Börsenliteratur (z.B. Der Aktionär) tun, oder?
Frage für einen Freund.
Müsste dann eigentlich so sein.
Aber wenn die Abgeltungssteuer abgeschafft werden sollte, dann hoffe ich auch auf deutlich höhere Freibeträge.
Das nützt gerade den kleinen Sparern mehr als die Abgeltungssteuer.
am 18.03.2019 12:25
Je schlechter geht es dem Land, desto höher treibt der Populismus!
am 18.03.2019 14:26
@ehemaliger Nutzer schrieb:Frage an die Steuerprofis hier in der Community:
Wenn Zinseinkünfte künftig nicht mehr pauschal mit der Abgeltungssteuer abgegolten sind, ist man ja wieder berechtigt Werbungskosten gelten zu machen.
Wenn man Unternehmensanleihen im Depot hat ist es ja durchaus sinnvoll sich über die Märkte und die Unternehmen zu informieren denen man Geld geliehen hat. Das kann man sowohl auf Börsentagen (Reisekosten und Verpflegungsmehraufwand) als auch mit allgemeiner Börsenliteratur (z.B. Der Aktionär) tun, oder?
Frage für einen Freund.
Hallo @ehemaliger Nutzer,
das kann Dir aus heutiger Sicht wahrscheinlich niemand beantworten - nicht einmal die SPD.
Denn: Dort herrscht anscheinend aufgrund der aktuellen Umfragewerte eine Art "Torschlusspanik" und jeder Vorschlag scheint willkommen, der Schlagzeilen bringt.
Da wird sogar das Grundgesetz ganz neu interpretiert, nämlich: Die stärkste Fraktion dürfe innerhalb der Legislaturperiode den Bundeskanzler nicht wechseln.
Das ist eine sehr undurchsichtige Gemengelage.
Du kannst aber davon ausgehen, dass die Besteuerung mit dem persönlichen Steuersatz in aller Regel zu einem weniger an Netto führen wird. Macht ja sonst keinen Sinn, eine gerade erst eingeführte Regel wieder zu kippen.
Liebe Grüße
Glücksdrache