am 16.11.2019 19:31
Hallo @nmh und Freunde.
Lese gerade deinen Beitrag und habe den Eindruck, hier wird oft etwas verwechselt. Warum ich das vermute versuche ich einmal in meiner bekannt knappen Art zu verdeutlichen.
Obwohl wir beide im Ergebnis das gleiche Ziel anstreben, beschreiten wir den Weg dorthin mit strategisch unterschiedlichen Mitteln. Das heißt:
Du verfolgst diesen Weg mit stabilen Wachstumsaktien, welche mit hohen Wachstumsraten und hohen Gewinnmargen dominieren (deine berühmt-berüchtigten Sternelisten), also Aktien, welche sich durch hohe Bewertungen auszeichnen (z.B. KGV oder KUV), korrekt, da Anleger ja hohes Wachstum in den kommenden Jahren erwarten und die Bewertungen durchgehend als ambitioniert bezeichnet werden können. Die großen Gewinnmöglichkeiten erfordern aber auch diszipliniertes und zeitintensiveres Vorgehen, das ist nicht zu bestreiten (Buy and Hold funktioniert mit dieser Methode leider nicht, ansonsten hätte ich nur Sterneaktien im Depot), das habe ich aber auch nie behauptet.
Ich dagegen plädiere stets auf Value-Aktien mit niedrigen KGVs und hohen Dividendenrenditen und nutze Unsicherheiten im Markt um längerfristig dadurch große Kurschancen auszunutzen. Meine Aktien sind zum Traden nicht geeignet, da es eben sinnvoller ist, diese einige Jahre liegen zu lassen. Nur so entfaltet der Zinseszins seine volle Wirkung.
Kaufen und vergessen funktioniert aber bei deiner Strategie leider nicht, denn wenn ich 10 deiner Wachstumsaktien mit hohemr RSI kaufen würde und in mein Depot packe, würde ich mit meiner Methode, einfach liegen lassen, schlecht abschneiden.
Diese Beobachtungen sind auch durch empirische Auswertungen belegt.
Mehr wie die Hälfte dieser Aktienraketen würde wahrscheinlich bitter enttäuschen, da viele der Konzerne die erhofften Wachstumsraten nicht halten können und bei schlechter Marktlage oder weniger erfreulichen Quartalszahlen von den Anlegern bitter abgestraft und auf den Boden der Tatsachen gebracht werden.
Mit deiner Strategie ist daher eine ständige Beobachtung der Aktien (ob manuell oder über Programm) unbedingt erforderlich und die Überwachung (Stopp-Loss) eigentlich unerläßlich.
Jetzt zum Kern meines Beitrages:
Sonnenbrille investiert oder versucht in seinem Wikifolio in Qualitätsaktien zu investieren, er hat also bewusst oder vielleicht auch unbeabsichtigt glücklicherweise eine gesunde Mischung beider dieser Aktien im Depot, welche von beiden dieser Strategien profitieren, (Buffetts sogenannte Burggrabenaktien - Growth und Value).
Das heißt, ein Teil der im Depot befindlichen Aktien müßten rational gedacht stets vor unliebsamen Verlusten abgesichert werden, und einem Teil der Aktien im Depot würde eine Stop-Variante wahrscheinlich Performance kosten.
Auch wenn es jetzt zufällig von Vorteil war, hätte dein Rat (zumindest bei dieser Aktie) konsequent umgesetzt werden müssen. Also lobst du eigentlich einen fehlerhaften Vorgang deshalb, weil er zufällig einen positiven Effekt hat.
Ich hoffe, diese Zeilen werden von dir als konstruktiver Beitrag betrachtet, zumal ich befürchte, dass nach einigen Wochen fröhlich steigender Kurse so langsam das Ende der Fahnenstange näher kommt und der Wind sich wieder drehen könnte.
Doch nun genug der kleinen Nadelstiche, wünsche ein schönes und sonniges Wochenende.
Grüßle - Shane
am 16.11.2019 19:41
@Shane 1 schrieb:
Auch wenn es jetzt zufällig von Vorteil war, hätte dein Rat (zumindest bei dieser Aktie) konsequent umgesetzt werden müssen. Also lobst du eigentlich einen fehlerhaften Vorgang deshalb, weil er zufällig einen positiven Effekt hat.
Nein, nein, ich wollte eigentlich nur andeuten, dass auch meine Ratschläge nicht immer der Weisheit letzter Schluss sind. Aber @ehemaliger Nutzer hat im Moment privat ohnehin anderes zu tun als hier zu schreiben ...
Schönes Wochenende nach Pforzheim und an alle anderen Leser!
nmh
17.11.2019 15:25 - bearbeitet 17.11.2019 15:28
17.11.2019 15:25 - bearbeitet 17.11.2019 15:28
mich freut es, das sich die Reply Aktie wieder positiv entwickelt. Die Entwicklungen aus der Vergangenheit und im aktuellen Quartal sehen gut aus, deshalb habe ich an der Aktie festgehalten.
Quelle: finanzen.net
Wenn mir etwas am Unternehmen oder am Unternehmensumfeld nicht mehr gefällt, verkaufe ich Aktien. So habe ich daran geglaubt, dass die Deutsche Bank einen Turnaround schafft, bis das Management in den Ergebnissen meine Erwartungen enttäuscht hat. Um live dabei zu sein, war ich sogar einmal auf der Hauptversammlung. Ich habe die Aktien deshalb kurze Zeit später verkauft. Nachlesen kann man das ganze sogar hier in der community.
Ein anderer Verkaufsgrund, ist der Wegfall der Kaufgründe bzw. eine Verschiebung des Chance-Risiko-Verhältnisses. Ich wollte von der Übernahme von Monsanto durch Bayer profitieren. Das Angebot in US-Dollar war höher als der Preis in Euro, sodass ich einen Gewinn hätte machen können. Im Laufe der Zeit hat sich jedoch das EUR/USD-Verhältnis gegen mich gewendet, die 128 USD entsprachen ungefähr meinem Kaufkurs in Euro. Also die Chance ist weggefallen, das Risiko ist übrig geblieben. Also habe ich die Aktien von Monsanto mit kleinem Verlust verkauft. Dafür habe ich auch einen Thread in der community eröffnet.
@Shane 1hat geschrieben, dass ich in Qualitätsaktien investiere. Dem stimme ich zu: Sobald eine Aktie ihre Qualität verliert, wird sie verkauft.
Grüße aus Dresden
Sonni
am 24.11.2019 15:20
am 24.11.2019 17:04
Hallo Sonni,
ich hab ja auch 2 wikifolios gemacht und wollte Dich mal fragen, wie Du es mit den US-Dividenden hältst, die dem wikifolio ja nicht gutgeschrieben werden wegen irgendwelcher Steuerproblematik? Verkaufst Du vor dem Ex-Tag und kaufst dann wieder ex-Dividende neu ein und zahlst den Spread oder ignorierst Du die Dividenden einfach?
Ich bin mir selber da noch nicht ganz schlüssig was besser wäre.
am 25.11.2019 18:55
So, ich bin ja noch neu hier.
Aber ich habe gelernt, dass ich @ehemaliger Nutzer in dieses "Internet" eingeben muss, damit Du das mitbekommst. Das hab ich nun getan ... in der Zukunft brauch ich da kein extra Posting mehr für ...
am 25.11.2019 20:01
Ist das bei allen US-Wertpapieren der Fall? Langfristig dürfte das ordentlich auf die Performance drücken, vor allem wenn in dem jeweiligen Wikifolio viele US-Werte mit hoher Dividendenrendite vertreten sind. Die Dividenden fließen dann trotzdem an Lang & Schwarz, nehme ich mal an?
Viele Grüße
Weinlese
am 25.11.2019 21:24
Ich habe ja auch nur Die FAQs gelesen, aber das klingt schon hart:
>>Für US-Aktien, die im wikifolio gehalten werden, können keine Dividendenzahlungen gebucht und gutgeschrieben werden.<<
Wer die dann einstreicht, keine Ahnung ob das L&S oder wikifolio ist, aber, irgendwo werden die schon hinwandern, irgendeiner hat die Aktien ja.
Ein echtes Problem.
am 25.11.2019 21:35
@A_J_L schrieb:Hallo Sonni,
ich hab ja auch 2 wikifolios gemacht und wollte Dich mal fragen, wie Du es mit den US-Dividenden hältst, die dem wikifolio ja nicht gutgeschrieben werden wegen irgendwelcher Steuerproblematik? Verkaufst Du vor dem Ex-Tag und kaufst dann wieder ex-Dividende neu ein und zahlst den Spread oder ignorierst Du die Dividenden einfach?
Ich bin mir selber da noch nicht ganz schlüssig was besser wäre.
Hallo @A_J_L,
vielen Dank für diesen extrem wichtigen Hinweis.
Ich werde zukünftig die Aktien vor dem Ex-Tag verkaufen und nach dem Dividendenabschlag wieder ins wikifolio einkaufen. So ist der Schaden durch den Spread weitaus geringer, als wenn ich auf die Dividende verzichte. Sollte der Spread größer sein, als die entgangene Dividende, werde ich das ganze lassen.
Einen entsprechenden Dividendenkalender hat mir der gute @nmh bereits geschickt. Ich werde mir die Termine in meinen Börsenkalender eintragen. Ich möchte ehrlich sein: Ich versuche das ganze so gut wie es geht umzusetzen und kann nicht ausschließen, dass ich es aufgrund von anderen Terminen nicht schaffe, jede Dividende zu umkurven.
Grüße aus Dresden
Sonni
25.11.2019 23:24 - bearbeitet 25.11.2019 23:25
25.11.2019 23:24 - bearbeitet 25.11.2019 23:25
Hallo @ehemaliger Nutzer ,
falls das wirklich so sein sollte, dass die Dividenden nicht den Anteilseigner, sondern lachenden Dritten zufließen:
Du willst doch nicht wirklich vor jedem EX-Tag einen Verkauf und später wieder einen Kauf tätigen?
Wenn ich mir das bei meinen Depots vorstellen würde mit Werten, die quartalsweise teilweise auch monatlich mir ein hübsches Sümmchen zur Wiederanlage überweisen, das wäre ja ganz grausig. In 5 Jahren hättest du dann, ohne, dass sich die Ursprungssumme deines Investments erhöht, 4 (Quartal) x 2 (Verkauf und Kauf) x 5 (Jahre) = insgesamt 40x Orderkosten zu zahlen?
Alleine die Arbeit und die Kosten würde ich nicht tragen wollen. Möglicherweise kommen dann noch Sonderausschüttungen an einem weiteren Termin.
Oder habe ich da einen Gedankenfehler gemacht?
Gruß zwiebelstein