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Russische Papiere - was passiert jetzt?

81 ANTWORTEN

Tarulia
Mentor ★
1.112 Beiträge

@paej  schrieb:

 

wäre mal interessiert, was dies in der Praxis für die "steuerliche" Betrachtung für Auswirkungen hat

Die werden als wertlos erklärt und damit gegenwertlos ausgebucht. Die Verluste werden also nicht in den Verlusttopf geschoben (weil wir du schon sagst kein Verkauf erfolgt), sondern auf der JStB ausgewiesen und können dann beim FA geltend gemacht werden (20k pro Jahr beachten).

Weinlese
Mentor ★
1.385 Beiträge

@Xr2D2  schrieb:

Das absurde ist jetzt, dass nicht Russland, sondern die EU einen Strich durch diese Rechnung gemacht hat und asngeordnet hat, dass ich bestraft werden soll zum nutzen der Finanzgesellschaften.


Politische Risiken gehen eben immer von beiden Seiten aus, das ist jetzt noch einmal deutlich geworden. Ich bin auch unglücklich darüber, mit welcher Gleichgültigkeit die EU hier an die Verluste insbesondere der Kleinanleger geht, zumal Russland aus dieser Situation eventuell noch Profit schlagen könnte, indem die betroffenen Aktien irgendwann zu absoluten Schnäppchenpreisen zurückgekauft oder die Anteilseigner direkt enteignet werden. Aber die Situation ist nun einmal wie sie ist.

 

Was eine Rückzahlung der Fondsanteile angeht: in der Regel sind Fonds nicht komplett investiert, sondern halten noch eine kleine Cash-Reserve, selbst wenn die nur im Bereich von 0,1 Prozent oder ähnlich liegt. Theoretisch könnte da also noch genug Liquidität bei den Fondsgesellschaften liegen, um die Anteile mit einem Wert echt größer Null zu liquidieren.

 

Viele Grüße

Weinlese

paej
Mentor ★★
1.909 Beiträge

@Tarulia  schrieb:

@paej  schrieb:

 

wäre mal interessiert, was dies in der Praxis für die "steuerliche" Betrachtung für Auswirkungen hat

Die werden als wertlos erklärt und damit gegenwertlos ausgebucht. Die Verluste werden also nicht in den Verlusttopf geschoben (weil wir du schon sagst kein Verkauf erfolgt), sondern auf der JStB ausgewiesen und können dann beim FA geltend gemacht werden (20k pro Jahr beachten).


genau, die Theorie ist klar.

Ich hatte die Praxis angesprochen.

Meine Vermutung ist, dass viele Anleger von Ihren Banken eben nicht entsprechend informiert werden und nach Ausbuchung das Frage- und Antwortspiel beginnt…

Die entsprechende Bestätigung der Bank wird mithin ja erst zum Jahresende erstellt.

 

Henne1505
Autor ★
6 Beiträge

Hallo, ich bekam heute von der Comdirect die Nachricht (23.2.2023), dass der ETF LYX0XV am 15.2.2023 von Lyxor liquidiert wurde. Hast Du diesbzgl etwas unternommen, damals im September 2022 oder gegenwärtig?

MartinETF
Autor
3 Beiträge

@Xr2D2  schrieb:

Ich habe in meinem Depot für knapp 2000,- gekauft, den ETF: Lyxor MSCI Russia UCITS ETF - EUR ACC ETF WKN: LYX0XV

 

Laut Beschreibung ist er eine Abbildung, d.h. er enthält keine russichen Papiere im eigentlichen Sinne, oder?

 

Beim Fonds handelt es sich um einen Index nachbildenden OGAW mit passiver Verwaltung. Das Anlageziel ist die Nachbildung der Auf- und Abwärtsbewegungen des MSCI Russia IMI Select GDR Net Total Return Index (mit Wiederanlage der Nettodividenden)

 

Da dieser aber trotzdem nicht gehandelt werden darf ist er von knapp 50,-€ auf jetzt 3,54€ gesunken. Da aber der tatsächlich dahinter stehende Index nicht so tief gefallen ist und der Anbieter auch gar nicht diese handelt, frage ich mich was jetzt weiter damit passiert?

 

Ich habe ja Lyxor Geld gegeben, das nicht weg ist und mit dem sie im "Freiverkehr gehandelte Swapkontrakte" kaufen. Bzw. wenn ich das auf der amundie Seite richtig verstehe sogar zahlreiche Aktien französicher Firmen besitzen.

 

Ist das in diesem Markt normal das man Geld weggenommen bekommt, weil die Politik es einfach mal so entscheidet? Oder was kann ich tun, dass nicht Amundi/Lyxor jetzt nicht einfach mein Geld behält und  weiter fröhlich damit spekuliert?

 

 

Im Anhang ein paar Links wo ich versucht habe mehr Infos zu bekommen:

https://www.msci.com/search?keywords=MSCI+Russia+IMI+Select+GDR - der Index

https://www.finanzen.net/index/moex - der tatsächliche russsische Leitindex ist nur um ca. 1/3 gefallen

https://www.amundietf.fr/professional/product/view/LU1923627092  - die genaue Beschreibung des Anbieters



Ich sehe das genauso so die Du. Mit dem sigifikanten Kursrückgang kann ich leben, aber nicht mit dem Totalverlust. Am Ende wird irgendjemand (ETF-Emittent oder Smap-Partner) in der Kette diese Werte in russische Aktien besitzen und davon profitieren (oder?), wenn die Sanktionen bei einem Regimewechsel o.ä. wieder wegfallen. Davon sollten dann die ETF Anteilsinhaber profitieren. Diese Chance wurde mir mit der Ausbuchung zu 0 Euro jetzt genommen. Damit kann ich nicht leben? Wie sehr ihr das? 

 

paej
Mentor ★★
1.909 Beiträge

@MartinETF  schrieb:

@Xr2D2  schrieb:

Ich habe in meinem Depot für knapp 2000,- gekauft, den ETF: Lyxor MSCI Russia UCITS ETF - EUR ACC ETF WKN: LYX0XV

 


.......Davon sollten dann die ETF Anteilsinhaber profitieren.

Diese Chance wurde mir mit der Ausbuchung zu 0 Euro jetzt genommen. 

 


Wurde Dir der o.g. ETF aus dem Depot ausgebucht ?

Wenn ja, wie lautet der Buchungsbeleg ?

Xr2D2
Autor ★★★
65 Beiträge

@MartinETF  schrieb:

Ich sehe das genauso so die Du. Mit dem sigifikanten Kursrückgang kann ich leben, aber nicht mit dem Totalverlust. Am Ende wird irgendjemand (ETF-Emittent oder Smap-Partner) in der Kette diese Werte in russische Aktien besitzen und davon profitieren (oder?), wenn die Sanktionen bei einem Regimewechsel o.ä. wieder wegfallen. Davon sollten dann die ETF Anteilsinhaber profitieren. Diese Chance wurde mir mit der Ausbuchung zu 0 Euro jetzt genommen. Damit kann ich nicht leben? Wie sehr ihr das? 

Witzigerweise habe ich an dem Tag als ich das letzte Posting geschrieben habe einen Brief von Comdirect bekommen (und hatte danach einen Unfall, daher erst jetzt eine Antwort).

 

Comdirect hat die Mitteilung verschickt, dass das Papier aufgelöst wird. Es ist zwar viel Fachsprache oder Kauderwelsch, aber für mioch klingt das so, als ob die Werte verkauft werden und dann dementsprechend ausgezahlt werden. Natürlich steht da noch keine Zahl, aber bei mir ist dadurch die Hoffnung entstanden, dass es nicht so ist, dass die Werte mit Null ausgebucht werden.

 

Wobei ich aber noch mal dazu schreiben muss, weil du es so formulierst, in dem ETF von mir waren eben keine russischen Papiere. Der war nur eine Abbildung eines Index der auf den russichen Index basiert und mittels "swapkontrakte" abgebildet wurde. D.h. in der Realität hat die Bank Papiere auf dem europäischen Markt gekauft. Das war auch der Grund meiner Fragen hier, was mit diesen realen Papieren passiert, wenn ein Index "per Politik" abgeschaltet wird. So wie es aussieht, bekomme ich aber diese Werte (natürlich abzüglich fürstlicher Kosten, aber da ich die Papiere vor vielen Jahren gekauft habe, hoffe ich doch das es zumindest keinen grossen Verlust bedeutet)

Xr2D2
Autor ★★★
65 Beiträge

@Henne1505  schrieb:

Hallo, ich bekam heute von der Comdirect die Nachricht (23.2.2023), dass der ETF LYX0XV am 15.2.2023 von Lyxor liquidiert wurde. Hast Du diesbzgl etwas unternommen, damals im September 2022 oder gegenwärtig?


Man muss was unternehmen?

Ich hab den Brief jetzt zweimla durchgelesen, ich sehe nicht was ich unternehmen sollte.

paej
Mentor ★★
1.909 Beiträge

Da gibt es auch nichts zu tun.

 

Irgendwann werden die Anteile ausgebucht und der Restwert wird ausgezahlt.

Wenn der Wert grösser Null  (davon ist aktuell auszugehen, da der Emittent von Liquidation spricht) 

gibt es bankseitig zusätzlich eine entsprechende Steuerabrechnung/Steuergutschrift in Abhängigkeit vom Anschaffungspreis.

 

Einfach abwarten….

MartinETF
Autor
3 Beiträge

Interessant. Habe auch einen swap basierten ETF: 

 

Xtrackers MSCI Russia Capped Swap UCITS ETF 

 

Habe xtrackers gerade nochmal angeschrieben und insb folgende Fragen gestellt: 

 

- Was ist mit dem Wertpapierkorb/Cash passiert, der an die Smap-Gegenpartei gegangen ist? Index-Auflösung kann ja nicht Totalverlust bedeuten, sondern mindestens letzter Indexstand. Ferner habe ich verstanden, dass auch bei unfunded ETF bei Ausfall des Swap‑Partners ein Verlustrisiko von maximal 10 Prozent besteht (bzgl Emittentenrisiko).

- Könnten Sie mir bitte die Berichterstattung zukommenlassen, was mit dem Nettoinventarwert passiert ist, inkl Prüfungsvermerk o.ä. der luxemburgischen Aufsichtsbehörde, Prüfungsbericht des Wirtschaftprüfers, etc.