25.04.2022 15:39 - bearbeitet 25.04.2022 15:41
Aus gegebenen Anlass. Russland will die ADR´s aufkündigen. Was sagt die Comdirect dazu? Welche Möglichkeiten hat der Anleger?
https://www.adrbnymellon.com/files/al996040.pdf
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 07.09.2022 21:07
es funktioniert mit VPN mit Standort Russland. man kann z.B. Urban Free VPN Proxy Erweiterung für Chrome nutzen
am 07.09.2022 22:59
Könnte vielleicht jemand die Dokumente für Lukoil einstellen bzw. mal schreiben was genau man machen muss ? Braucht man ein zweites C-Konto ?. Habe die Citibank schon vor 2 Wochen angeschrieben aber keine Antwort erhalten.
Nächste Frage: ich kann mir nicht vorstellen, dass nun von allen C-Konto Inhabern eine Legitimation vor Ort notwendig sein wird, es sind ja nicht nur Deutsche die ein C-Konto haben. Wenn man wirklich daran interessiert ist, dass die Aktien auch wieder gehandelt werden und nicht auf diversen C-Konten eingefroren sind, dann sollte es hier doch noch andere Lösungen geben.
08.09.2022 10:49 - bearbeitet 08.09.2022 10:51
Auch mal wieder was neues von mir und meinen Fluchtversuchen:
Der Depotübertrag von der Comdirect zu Maxblue (der Deutschen Bank) wurde heute per E-Mail durch die Comdirect abgelehnt. Jetzt auf einmal heißt es mit Begründung aufgrund der Sanktionen, können meine ADRs nicht übertragen werden. Eine Umwandlung in Aktien selbst oder Verwahrmöglichkeit bietet die Comdirect ja für ihre Kunden nicht an. Das heißt jetzt für mich, ich kann zugucken wie meine Papiere wahrscheinlich wertlos werden.
Am Ende läuft es jetzt für mich auf rechtliches Rumstreiten mit der CoDi hinaus.
am 08.09.2022 12:01
@damundl schrieb:...Steuernummer wird in der Bank auch abgefragt. Möglichst irgend ein offizielles Dokument des Finanzamtes mitnehmen aus dem die Nummer hervorgeht...
muss dieses offizielle Dokument auch übersetzt und begläubigt werden?
am 08.09.2022 12:26
Moin,
bei mir dasselbe im Bezug auf einen Übertrag zu freedom24. Nach Rücksprache über die Hotline, wurde ebenfalls gesagt das ich mir den Antrag für eine erneute Prüfung sparen könne, weil Clearstream das so final entschieden hätte. Ich weiß auch nicht weiter.
Ihren Auftrag zum Wertpapierübertrag haben wir erhalten.
Sie wünschen den Übertrag des Wertpapieres mit der WKN 903276, welches von Sanktionen im Zusammenhang mit dem russischen Angriff auf die Ukraine betroffen ist.
In Folge der Sanktionsmaßnahmen sind die betroffenen Wertpapiere zurzeit nicht mehr handelbar und es ist uns nicht möglich, Aufträge im Zusammenhang mit den betroffenen Wertpapieren auszuführen.
Ein Übertrag der Wertpapiere mit der WKN 903276 ist nicht möglich.
Gerne prüfen wir den Sachverhalt erneut. Erteilen Sie uns hierzu bitte zu einem späteren Zeitpunkt einen neuen Auftrag.
Bei Rückfragen stehen Ihnen unsere Kundenbetreuer unter der oben genannten Telefonnummer gerne zur Verfügung.
08.09.2022 17:58 - bearbeitet 08.09.2022 18:02
Ein informatives Interview zur Sache - Stand 7. September // Problematik Clearstream
www.lbav.de/was-geht-bei-gazprom/
...Es gibt einen Broker namens Freedom Finance, der es sich neben seinem Broker-Alltags-Geschäft auf die Fahnen geschrieben hat, für West-Investoren russische ADRs in Aktien zu tauschen – so auch die von Gazprom. Stellen wir diesem ein paar Fragen, genaugenommen an Mikhail Petrov, Senior Investment Consultant der Freedom Finance Germany GmbH mit Sitz in Berlin.
Mikhail Petrov, wer ist Freedom Finance? Da die meisten in der Leserschaft Ihr Haus nicht kennen dürften, ein paar Daten und Fakten hierzu bitte. Und natürlich wichtig für Institutionelle: Welcher Aufsichtsbehörde unterliegen Sie?
Wir sind eine internationale Holding mit Sitz in den USA und mit NASDAQ-Listing (Freedom Holding Corp. FRHC), ursprünglich 2008 in Kasachstan gegründet und seinerzeit auf die damaligen GUS-Staaten fokussiert. 2018 erfolgte dann das Listing an der NASDAQ. Wir haben unseren europäischen Sitz – die Freedom Finance Europe Ltd – in Zypern und verfügen über Office in Berlin nach § 73 WPIG. Entsprechend werden wir von der SEC und der zypriotischen CySec beaufsichtigt. Wir unterliegen MiFID II.
Am Rande: Wir befinden uns gerade in einem Re-Banding und werden künftig unter „Freedom Broker“ auftreten.
Inwiefern sind Sie derzeit auf den Umgang mit ADRs auf russische Aktien spezialisiert?
Wir sind ein klassischer Broker und bieten direkten Zugang zu den Börsen weltweit. ADR-Umwandlung ist nicht unser Kerngeschäft, aber wir helfen den Kunden, die ADRs in lokale Aktien umzutauschen. Wir habenebenfalls den direkten Zugang zu der Moskauer Börse, der momentan wegen Sanktionen geblockt ist. Wir hoffen auf baldige Entsperrung.
Warum können Sie das – und andere nicht?
Wir verfügen, nach wie vor, über ein „Schließfach” bei der russischen Verwahrstelle NSD, deswegen können wir die besagten Konvertierungen durchführen und anschließend die umgetauschten Aktien bei uns verwahren. Diese sind dann ebenfalls derzeit „eingefroren”, bis es eine positive Entwicklung im Kontext der Sanktionen gibt. Aber man hat dann die Aktien im Depot – und keine ADRs.
Wie ist derzeit die Lage bei Gazprom-ADRs?
Die Lage kann man durchaus als „prekär“ bezeichnen, da die hiesigen Investoren im Regen stehen gelassen wurden. Die Akteure, ohne jetzt Namen zu nennen, weigerten sich des Öfteren, die ADRs im Rahmen der „normalen“ Depotüberträge zu übertragen, damit die Hinterlegungsscheine umgewandelt werden könnten. Es herrschte Verwirrung und, allzuoft, Stille. Die Rahmenbedingungen änderten sich nahezu stündlich, und viele der Kontrahenten wählten, leider, die „Vogel-Strauß-Politik”, sprich: Sie steckten Kopf im Sand und waren nicht kooperativ.
Westliche Anleger könnten also – eigentlich – über Freedom Finance ihre ADRs in Aktien tauschen?
Aktuell würde ich sagen, dass die westlichen Anleger es KONNTEN. Denn mittlerweile geht es ja fast nicht mehr – aufgrund der restriktiven Politik seitens der Clearstream-Verwahrstelle, die alle Bewegungen der ADRs seit kurzem blockiert. Andere Verwahrstellen wie Euroclear transferieren dagegen weiter. Wir hoffen, nach dem 8. September mehr Informationen von Clearstream zu bekommen. Am 7. September, also morgen, endet die automatische Konvertierung, die Russland bei russischen ADR-Holdern unternimmt. Wir hoffen, dass dann der Transfer bei Clearstream weitergeht. Eine Bestätigung haben wir aber noch nicht.
Okay, dann frage ich jetzt nicht, wie so ein Tausch abläuft, sondern wie er ablief und ggf. wieder ablaufen wird.
Man führte eine Depotübertragung zu Freedom Finance durch (nachdem man ein Depot eröffnet hat, falls man noch keines hatte), überwies das Geld für die Kostendeckung, die ADRs wurden umgetauscht und die lokalen Aktien sind dann in der NSD gelandet zur anschließenden Verwahrung.
Warum funktionierte ein Tausch überhaupt, obwohl es doch sehr früh nach Kriegsbeginn schon Sanktionen gegen Russland gab?
Nachdem die Sanktionen verschärft worden sind, funktionierte der Tausch ab Mitte Juni nicht mehr, bis dann der russische Verwahrer NSD erklärt hatte, dass er ab dem 18. Juli keinerlei Gebühren für den Umtausch erhebt, also keinen Profit daraus zieht. Damit wurden die Konvertierungen nicht mehr von den Sanktionen erfasst. Diese Gebührenfreiheit erklärte die NSD seinerzeit erst für die Dauer von zwei Wochen, hat aber diese Frist mittlerweile bis auf den 14. Oktober ausgedehnt. Mögliche weitere Verlängerungen sind völlig unklar.
Also am besten bis 14 Oktober handeln?
Eigentlich ja, aber es gibt derzeit besagte Hürden.
Also hakt es derzeit bei Clearstream, richtig?
Ja, definitiv. Bei manchen Kontrahenten lag das Problem in der technischen/logistischen Umsetzung des Lagerstellenwechsels. Man kann nur hoffen, dass das „Einfrieren” der Überträge seitens Clearstream aufgehoben wird.
Begründet Clearstream denn die plötzliche Verweigerung der Übertragungen?
Clearstream begründet seine Blockade damit, dass Russland ADRs auch ohne Zustimmung der europäischen Verwahrer konvertiert. Daher ja auch die Hoffnung, dass morgen wieder etwas Bewegung in die Sache kommt.
Anm. d. Red: Dazu mehr auf der Seite von Clearstream.
Kann die Politik helfen?
Ich bin mir sicher, dass die Entscheidungen politisch motiviert sind. Die Sanktionen treffen da die Falschen, nämlich die westlichen Anleger, das ist doch nicht Sinn und Zweck der Sanktionen gegen Russland.
Teil der Wahrheit ist, dass es weniger die russische als vielmehr westliche Regulierungen sind, welche westliche Anleger daran hindern, an ihr Geld zu kommen? Die Sanktionen schaden zumindest hier weniger dem Angreifer, sondern vielmehr den Einwohnern der westlichen Staaten, die eben diese Sanktionen verhängt haben, um den Angreifer zu treffen?
Mein Eindruck ist, dass die russische Seite hier stets bemüht ist, eine Lösung zu finden bzw. anzubieten, wie ja auch bei dem erwähnten Verzicht auf Gebühren durch die NSD. Die Schranken werden seitens der EU aufgestellt, und rein subjektiv empfinde ich es auch so, dass manche Banken bzw. Broker von Anfang an nicht zu kooperieren gewillt waren.
Gazprom hat nun just eine Sonderdividende angekündigt. Wie kommen die Aktionäre an diese?
Die möglichen Dividenden werden gesondert verwahrt, bis auf Weiteres. Einen Zugriff darauf hat man derzeit wegen der Sanktionen aber nicht.
Das gilt also für die, die schon ihre Aktien getauscht haben. Und die, die immer noch nur ihre ADRs haben?
Hier kann ich leider keine verbindliche Aussage machen. Die Situation ist unklar. Möglicherweise benötigt man sogar ein Konto in Russland, das auf Rubel lautet. Jedenfalls können wegen der Sanktionen keine Zahlungen nach Europa erfolgen.
Welche Größenordnungen können Sie zu der ADR-Problematik nennen?
Keine genaue, sondern wir können nur sehr grob schätzen, da wir nur einen Ausschnitt des Marktes sehen. Sicher sind mehrere Tausend deutsche Anleger betroffen, und es geht um Assets im Wert von Hunderten von Millionen Euro, eher Milliarden. Es geht ja keinesfalls nur um Gazprom.
Haben Sie auch ADR-Mandate von institutionellen Investoren erhalten?
Selbstverständlich. Aber dafür bitte direkt an mich als Zuständigen wenden, denn wir sind kein ganz kleines Haus, sondern haben über 2.000 Mitarbeiter weltweit in allen Bereichen:
Was passiert, wenn ein Anleger nun gar nichts tut oder gar nichts tun kann?
Hier gibt es bis dato auch keine klare Perspektive, die Einschätzungen reichen von „Enteignung“ über „Zwangsumtausch” bis zu „Spot(t)preis Zwangsverkauf”, wenn die ADRs auslaufen.
Zum Schluss: Sie sagen uns sofort Bescheid, wenn der Tausch via Clearstream wieder möglich ist, ja?
Natürlich!
Anm. d.Red.: LEITERbAV wird auf LbAV–Dynamics über neue Entwicklungen berichten.
am 09.09.2022 15:19
Das kam heute von der Baader Bank / Scalable Capital
Langsam dreh ich am Rad... Für mich heißt das aktuell, dass ich meines Vermögens beraubt werde und keine Handungsspielraum habe meine Aktien zu tauschen. Wenn die "eingefrohren" sind dürften die aber somit auch gar nix aber auch gar nix damit machen. Dann sollen Sie die eben bis zum Tag x halten und zwar die hinterlegten originale die Sie ja haben müssen, wenn ich ein ADR kaufe - dann müssen die da das original auch kaufen...
Guten Tag Hr xxx,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Wir erhielten nun die folgende Stellungnahme der Baader Bank:
Die Verwahrstelle (CACEIS) der Baader Bank hat diese Gattungen eingefroren, um aus ihrer Sicht die verbindliche Vorgabe der Verordnung (EU) Nr. 269/2014 und Verordnung (EU) Nr. 833/2014 in der jeweils aktuellen Fassung im Hinblick auf die EU-Sanktionen gegen Russland zu entsprechen.
Danach sind Wertpapier-Transaktionen nicht möglich, bei denen der russische National Settlement Depository (NSD) - direkt oder indirekt - beteiligt ist.
Ihrer Auffassung nach sieht sich die Verwahrstelle CACEIS durch die EU FAQs vom 12.08.2022 und das Gutachten einer internationalen Rechtsanwaltskanzlei bestätigt.
Die Sorgfaltsanforderungen im Hinblick auf Compliancevorgaben schreiben CACEIS auch vor, eigene Prüfungen anzustellen und sich nicht auf die Überlegungen oder das Vorgehen anderer Häuser zu verlassen.
Dieses Ziel kann laut CACEIS derzeit nur durch das Einfrieren der betreffenden Gattungen mit hinreichender Sicherheit erreicht werden. Über das Einfrieren der Gattungen wurde die Bundesbank als zuständige Behörde durch die CACEIS informiert.
Die Baader Bank ist im regelmäßigen Kontakt mit der CACEIS, um eine Lösung für Ihre Situation zu finden, jedoch kann die Baader Bank leider derzeit keine Einschätzung darüber abgeben, wann dies erreichen werden kann.
Wir bitten auch davon Abstand zu halten, direkt bei der CACEIS anzufragen, da diese keine Geschäftsbeziehung mit Ihnen hat und daher keine Antwort an Sie formulieren wird.
am 09.09.2022 17:21
Bevor du einen Rechtsstreit (u.U. teuer&langwierig) anfängst, kannste mal hier vorbei surfen:
Insgesamt ist ja meine Meinung bekannt:
Bei GAZ-Prom werde ich auf die Abpfindung durch den Emittenten setzen.
Meine Phosagro ADR`s sind noch immer nach ru förderalen Recht zulässig, bloß halt z.Z nicht handelbar.
Aber vllt. sieht die Lage in 3-6 Monaten schon wieder ganz anders aus!
am 09.09.2022 17:24
Wichtig eigentlich:
"
Inwiefern sind Sie derzeit auf den Umgang mit ADRs auf russische Aktien spezialisiert?
Wir sind ein klassischer Broker und bieten direkten Zugang zu den Börsen weltweit. ADR-Umwandlung ist nicht unser Kerngeschäft, aber wir helfen den Kunden, die ADRs in lokale Aktien umzutauschen. Wir habenebenfalls den direkten Zugang zu der Moskauer Börse, der momentan wegen Sanktionen geblockt ist. Wir hoffen auf baldige Entsperrung.
Warum können Sie das – und andere nicht?
Wir verfügen, nach wie vor, über ein „Schließfach” bei der russischen Verwahrstelle NSD, deswegen können wir die besagten Konvertierungen durchführen und anschließend die umgetauschten Aktien bei uns verwahren. Diese sind dann ebenfalls derzeit „eingefroren”, bis es eine positive Entwicklung im Kontext der Sanktionen gibt. Aber man hat dann die Aktien im Depot – und keine ADRs.
"
Also nix Neues im Westen!
am 09.09.2022 17:26
Hät mich echt gewundert, wenn heute noch jemand sich die Finger am Sanktionsherd verbrennen will!