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REIT und ETF-Verluste mit Dividenden verrechnen

Azerion
Autor ★
7 Beiträge

Hallo liebes Forum,

 

ich habe eine steuerliche Frage.

 

Angenommen, ich habe dieses Jahr bislang 30.000€ Dividenden erhalten. Einige Positionen sind kurstechnisch im Minus. Unter Verwaltung steht, dass 6000€ an Kapitalertragssteuer abgeführt wurde und 2500€ unter anrechenbare Quellensteuer.

 

Die 6000€ kamen aus Dividendenerlösen, also Verlusttopf "sonstige".

 

Wenn ich jetzt REITS und ETFs mit insgesamt 30.000€ Verlust verkaufe, dann kriege ich mehr oder weniger direkt eine Steuererstattung, oder? Ich frage mich nur, wie hoch sie ist.

 

Kriege ich nur die 6000€ zurück, da ja auch nur die an das deutsche Finanzamt geflossen sind? Wie kriege ich die 2500€ Quellensteuer zurück? Meine Vermutung gerade: es gibt keine Rückerstattung, allerdings wird der Quellensteuertopf berücksichtigt bei zukünfitgen Dividenden, also ich zahle erst Steuern, wenn sowohl der Quellensteuertopf, also auch der Gewinntopf "sonstige" leer ist, oder? Die abgeführte Kapitalertragssteuer (6500€) werden aber direkt ausgeschüttet, oder?

 

Ich hoffe, jemand hatte das schonmal und sich darüber gedanken gemacht, ich habe erst vor Kurzem überhaupt rausgefunden, dass man REITS und ETFs mit Dividenden verrechnen kann.

 

Liebe Grüße

15 ANTWORTEN

Silver_Wolf
Legende
4.610 Beiträge

Nun bring doch nicht alles durcheinander.

Was du im Ausland an QuSt zahlst spielt erstmal keine Rolle. Egal ob 18, 25 oder 35 Prozent.

In Deutschland anrechenbar sind maximal 15 Prozent.

 

Für 100 Euro anrechenbare QuSt werden dann 400 Euro Erträge steuerfrei gestellt.

Wenn du dann 500 Gewinn machst sind noch 100 zu versteuern.

Azerion
Autor ★
7 Beiträge

Also so ganz raff ichs einfach nicht.

 

Insgesamt soll man in Deutschland 25% Steuern ca zahlen auf Kapitalerträge. Ein Teil dieser 25% sind ggf. Quellensteuern, diese werden bis 15% angerechnet. Die Steuerlast soll also insgesamt bei 25% liegen. Bislang wurde ich mit 25% besteuert, weil ich 30k€ Dividenden erhalten habe. Wenn ich aber auf +-0 bin, fallen keine Steuern an, weil ich ja keinen Gewinn habe. Die Quellensteuer wird natürlich trotzdem mit jeder Dividende anfallen, in den USA zB 10%. Aber im QuSt-Topf steht ja, wie viele Steuern ich gezahlt habe.

 

Wenn ich also +- 0 wäre und im angerechneten QuSt-Topf 2500€ sind. Dann erhalte ich 1000€ aus USA als Dividende. Jetzt habe ich 1000€ Gewinn, aber 2500€ Steuer bereits gezahlt. Und meiner Ansicht nach, bzw. ich vermute, dass es so ist, berücksichtigt das Finanzamt, dass ich ja dann eine Steuerlast von 250% gehabt hätte und wird nichts abziehen, bis das Verhältnis aus Gewinnen und bezahlter Steuern inkl. angerechneter QuSt wieder stimmt. Das heißt doch "angerechnet". Es wird auf die 25% angerechnet und wenn die gezahlte QuSt nicht berücksichtigt wird, dann würde es eben nicht angerechnet, was aber ja nicht der Fall ist, oder wo ist mein Denkfehler?

 

edit: Ich vermute, wenn meine Salden im Minus sind, weil ich Verluste realisiert habe und dann Dividenden aus USA kommen, wird der QuSt der anrechenbaren, aber nicht angerechneten QuSt steigen oder nicht? Die QuSt kann ja dann nicht angerechnet werden, weil ich ja keine Steuern an Deutschland zahle in diesem Fall.

paej
Mentor ★★★
3.157 Beiträge

@Azerion  schrieb:

Also so ganz raff ichs einfach nicht.

 

 


Stimmt.

 

Es wurde bereits alles geschrieben, deshalb hier mein letzter Hinweis.

Vergiss mal deine konkreten Zahlen/ Beträge.

 

GEZAHLTE QS ist völlig egal !

( die zahlst du im Ausland und die ist definitiv weg)

 

ANRECHENBARE QS bewirkt bei Gewinnen, dass über diesen Betrag keine Kap Steuer abgeführt wird.

Bei Verlusten wird der Betrag aber NICHT ausgezahlt.

 

Ergebnis:

Du kannst Verluste produzieren bis deine gezahlte Kap Steuer wieder auf Null ist.

Mehr ist nicht empfehlenswert.

 

 

Azerion
Autor ★
7 Beiträge

Also, falls irgendwann nochmal jemand das Forum nach der gleichen Frage durchsucht. Unter Depotübersicht gibt es den Punkt "Steuersimulation". Da kann man die Effekte simulieren.

 

Es hätte genau den Effekt, welchen ich genannt habe. Wenn ich in meinem Fall die Verluste über 30k realisiere, kriege ich die 6500€ Steuererstattung. Gleichzeitig wird die "angerechnete" Quellensteuer zu "anrechenbare Quellensteuer". Wenn ich dann noch weitere Gewinne Realisiere, werden diese erst besteuert, wenn ich die besagte Steuerlast von 2500€ ausgelöst hätte.

 

Vielleicht handelte es sich ja nur um Missverständnisse. Gut, dass es die Steuersimulation gibt.

NordlichtSH
Mentor ★★
1.947 Beiträge

Die Steuersimulation wollte ich auch gerade empfehlen. 

 

Da das Jahr sich dem Ende zuneigt, gebe ich zu bedenken: soweit ich weiß, verfällt die "anrechenbare Quellensteuer" ebenso wie ein nicht genutzter Sparerfreibetrag am Jahresende (bzw. kann je nach Einzelfall ggf. im Rahmen der Steuererklärung noch berücksichtigt werden). 

CurtisNewton
Legende
3.847 Beiträge

Richtig, den Fall hatte ich 2022

 

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"Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance." - Victor Hugo