Hilfe
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Optionsscheine nur für Kursentwicklung kaufen, nicht für die Ausübung

Bobo
Experte
95 Beiträge

Hallo zusammen,

 wer meine letzten Beiträge gelesen hat, könnte glauben, ich sei ein Wahnsinniger, der zusammenhangslose Fragen stellt. Ich habe nur zufällig gerade Zeit, mir Wissen über den Wertpapierhandel anzueignen und stelle euch parallel zum Lesen und Notieren Fragen, wenn man da schon mal so eine nette Community hat …

 

Also: Wenn ich über OS lese, dann ist viel von Laufzeitende und Ausübung und dann bloß-im-Geld-sein-müssen die Rede. Verstehe ich, wenn ich einen OS im Sinne des Erfinders nutzen möchte, nämlich bis zum Laufzeitende halten und dann den inneren Wert einstreichen.

 

ABER: Für mich wäre ein OS eher durch seine Kursentwicklung interessant. Relativ unabhängig von der Moneyness steigt/fällt der Wert eines Calls wenn sein Basiswert steigt/fällt – nur eben mit stärkeren Ausschlägen. Wenn ich nun also glaube, dass eine Aktie steigt, dann könnte ich mir doch auch Calls auf diese Aktie kaufen, die noch eine schön lange Restlaufzeit haben, und mich freuen, dass die Calls 80 % steigen, während die Aktie nur 25 % nach oben klettert. Und dann verkaufe ich den Call wieder, anstatt ihn bis zum Ende zu halten. Der abnehmende Zeitwert fällt bei dem Kursanstieg doch kaum ins Gewicht. Wäre dieser Umgang mit Optionsscheinen nicht schlauer als sie bis zum Schluss zu halten (was natürlich auch geht, wenn der Call dann im Geld ist und es keinen Grund gibt, ihn vorher zu verkaufen)?

 

Um meinen Punkt zu illustrieren, vergleicht mal die Kursentwicklung der Apple-Aktie mit jener des Optionsscheins im Zeitraum Juni 19 bis Februar 20. Die Aktie legt hübsche 90 % zu, aber der Kurs des Calls versechstfacht sich!

 

 

 

 

Vielen Dank im Voraus, Bobo

6 ANTWORTEN

Chrissel
Mentor
950 Beiträge

Wenn du das so machen willst, dann würde ich dir empfehlen Hebel-Zertifikate zu handeln die kein Laufzeitende haben. Da ist die Preisgestaltung auch Transparenter.

Als kleine info dazu noch, die meißten Anleger (ca. 85%) verlieren beim Handel mit Zertis und OS, besonders am Anfang. Ohne intensive recherche und ein gutes Verständnis für die eigene psyche geht man damit baden.

TeePee
Mentor ★
1.035 Beiträge

@Bobo  schrieb:

ABER: Für mich wäre ein OS eher durch seine Kursentwicklung interessant. Relativ unabhängig von der Moneyness steigt/fällt der Wert eines Calls wenn sein Basiswert steigt/fällt – nur eben mit stärkeren Ausschlägen.


Diese Erkenntnis ist soooo neu jetzt nicht. Die wenigsten Leute dürften Optionsscheine kaufen, um sie am Ende der Laufzeit auszuüben Mann (zwinkernd)

 

Sehr wichtig dabei ist aber, dass Dir klar ist, dass dies alles nicht nur bei steigenden Kursen gilt, sondern auch bei fallenden. Was blöd ist, weil es Dir bei einer groben Fehleinschätzung das Wichtigste beim Spekulieren, nämlich Dein Kapital, ratzfatz vernichtet, Du das also nach einem Fehlschlag nicht mal eben wieder aufholen kannst. Klar, ein 50% in wenigen Minuten oder Stunden ist verlockend, ein Verlust in gleicher Höhe aber nicht so sehr (und es braucht einen 100% Gewinn, um wieder auf Dein ursprüngliches Kapital zu kommen).

Bobo
Experte
95 Beiträge

Hallo TeePee,

 

dass der schnelle Aufstieg sich genauso gut in einen schnellen Fall verwandeln kann, aus dem man sich mit Mühe wieder berappeln muss, was oft nicht gelingt, bedenke ich. Deshalb würde ich sofort nach dem Kauf einen Stop-Loss setzen. Geht's aufwärts bin ich dabei, geht's abwärts, dann ohne mich. Sollte man überwiegend steigende Optionsscheine oder Hebel-Zertifikate oder was auch immer im Depot habe, dann müsste dies netto zu Gewinnen führen.

Bobo
Experte
95 Beiträge

 

 

 

Bobo
Experte
95 Beiträge

@Chrissel  schrieb:

Wenn du das so machen willst, dann würde ich dir empfehlen Hebel-Zertifikate zu handeln die kein Laufzeitende haben. Da ist die Preisgestaltung auch Transparenter.

Als kleine info dazu noch, die meißten Anleger (ca. 85%) verlieren beim Handel mit Zertis und OS, besonders am Anfang. Ohne intensive recherche und ein gutes Verständnis für die eigene psyche geht man damit baden.


Danke für den Tipp. 

Was die Psyche angeht, würde ich versuchen, wie eine Maschine nur nach Regeln zu handeln, so wie in meinem Beitrag Simples Risikomanagement sikizziert. 

 

TeePee
Mentor ★
1.035 Beiträge

@Bobo  schrieb:

Deshalb würde ich sofort nach dem Kauf einen Stop-Loss setzen.


Das stellst Du Dir ein bisschen zu einfach vor. Wenn Du mit Derivaten handeln willst, weil diese vielleicht große Kurssprünge machen, musst Du auch damit leben, dass diese vielleicht große Kurssprünge machen. Das Problem ist, dass das - selbst bei richtiger Einschätzung der Gesamtentwicklung - nicht nur in eine Richtung passiert, sondern dass der Kurs schwankt. In beide Richtungen. Setzt Du einen knappen Stop Loss, wirst Du regelmäßig abgefischt werden, setzt Du einen großzügigeren Stop Loss, verlierst Du beim Auslösen entsprechend viel Kapital.

 


Geht's aufwärts bin ich dabei, geht's abwärts, dann ohne mich. Sollte man überwiegend steigende Optionsscheine oder Hebel-Zertifikate oder was auch immer im Depot habe, dann müsste dies netto zu Gewinnen führen.

Du wirst lachen, ich unterhalte seit Wochen ein komplettes Depot mit derartigen Scheinen. Optionsscheine mit langer Laufzeit (mindestens 1 Jahr) , mäßigem Hebel (um die 4) und relativ geringem Kapitaleinsatz pro Position. Gerade gestern habe ich eine Position (auf BNP), die ich erst wenige Tage hatte, mit sattem Gewinn verkauft.