am 22.08.2022 11:39
Hallo Drilling,
Newmont hat in 2021 einen Gewinn von 10% des Umsatzes gemacht
und rund 3,5% Dividende gezahlt.
Wenn in 2022 der Goldpreis um 10% zurückgeht, ist der Gewinn von Newmont
komplett futsch = 0
Ergebnis:
Die Aktionäre fürchten um ihre Dividende und die Aktie fällt um 50%
Gruß
Salli
am 23.08.2022 13:23
@Salli , wo hast du denn diese Information, bzw. den Folgeschluss her? Das frage ich gänzlich ironiefrei.
Der Gewinn eines Unternehmens hat (fast) Null mit dem Verkaufspreis zu tun, sonst wären Telekomunternehmen schon lange pleite.
Klar, dass Rohstoffunternehmen weniger Spielräume bzgl. Verbesserung der Produktionsmethoden oder Produktinnovationen haben als die Halbleiterindustrie, aber 10% Preisverfall gleich 10% Umsatzrendite futsch, halte ich doch für etwas gewagt. ![]()
hx.
am 23.08.2022 21:32
@haxo schrieb:Der Gewinn eines Unternehmens hat (fast) Null mit dem Verkaufspreis zu tun, sonst wären Telekomunternehmen schon lange pleite.
Also im Rohstoffsektor hat der Gewinn eines Unternehmens schon sehr viel mit den Rohstoffpreisen zu tun. Nicht umsonst beschäftigen sich in großen Bergwerksunternehmen ganze Abteilungen mit der Prognose der Rohstoffpreise.
Je nachdem wie ein Bergwerk aufgestellt ist, lässt sich durch das Gewinnen von Erzen mit höheren Metallgehalten auf extreme Preisschwankungen reagieren. Allerdings kann man das auch nicht endlos machen ohne dass das einen negativen Einfluss auf die zukünftig noch gewinnbaren Reserven hat.
Es passiert auch schon mal, dass ganze Bergwerke temporär stillgelegt werden ("Mothballing" oder "Care and Maintenance" genannt), wenn die Produktionskosten höher liegen oder nur marginal geringer sind als der gegenwärtig zu erzielende Preis, man kann ja so eine Tonne Erz immer nur einmal abbauen. Wenn Lagerstätte leer, dann leer.
Newmont ist auch nicht vollständig abhängig vom Goldpreis. Das Unternehmen produziert noch eine Reihe anderer Metalle, insbesondere Kupfer und Silber. Der Anteil von anderen Metallen am Umsatz lag 2021 bei ca. 17,8 %.
Einige große Goldproduzenten versuchen ihr Metallportfolio zu diversifizieren und einen größeren Anteil an Kupfer oder anderen industriell wichtigen Metallen zu produzieren. Das liegt daran, dass Gold insbesondere in Krisenzeiten sehr hoch bewertet wird, während in wirtschaftlich starken Zeiten die für die Industrie essentiellen Metalle durch Preissteigerungen auffallen. Diese gegenläufigen Trends mildern die Umsatzschwankungen durch Preisveränderungen ab.
am 24.08.2022 06:20

Meine Aussage war nicht gewagt, sondern salopp und kurz formuliert.
Trotzdem ist da sehr viel Wahres dran.
Goldproduzenten geht bei einem um 1 Dollar fallenden Goldpreis
auch 1 Dollar Gewinn flöten.
Einen 10% sinkenden Goldpreis kannst Du nicht mit Reduktion von Betriebskosten auffangen.
In den vergangenen Jahren sind die Abbaukosten stark gestiegen. Teurere Arbeitskräfte, zunehmende
Energiekosten – für Lastwagen und zur Stromerzeugung wird in der Regel sehr viel Diesel benötigt –
und teilweise höhere Abgaben an die Regierungen treiben die Kosten.