Ich bin "nachhaltigen" ETFs ("SRI", "ESG") gegenüber skeptisch. Mir ist das zu viel Zeitgeist und Propaganda. Vieles beruht auf Glaubenssätzen, die zu hinterfragen wären. Über die man auch anders denken könnte. Bei denen ein breiter Diskurs fehlt und - mal wieder - nur eine Einheitsmeinung gewünscht ist. Sind zum Beispiel "erneuerbare" Energien wirklich "grün" und umweltschonend? Oder geht es vielleicht um etwas anderes, was nicht offensichtlich ist?
Und was heißt "gute Unternehmensführung"? Wer definiert das? Heißt das Frauenquote ausreichend?, genug gegendert? Wer hier definiert, übt Macht aus!
Wer also, um das Fazit zu ziehen, "nachhaltige ETFs" kauft, vertraut denjenigen, welche die "ETF-Körbe" nach ihren Kriterien zusammenstellen. Nach Kriterien, die mir zu undurchsichtig sind, zu zeitgeistig sind und welche auch zu hinterfragen wären, wobei der Diskurs nicht ausreichend stattfindet. Mein sauer verdientes Geld stecke ich als Buy- and Hold-Investor da nicht hinein.
Wenn ich investieren möchte und gleichzeitig etwas Gutes tuen möchte, suche ich mir konkrete Projekte aus. Das kostet Zeit und kann renditemäßig auch Verluste bringen. Aber dann weiß ich, was ich tue. So eine Black-Box eines "nachhaltigen ETFs", so einen moderen Ablassbrief gewissermaßen, mit dem ich mein Gewissen vermeintlich beruhigen kann und eine gute Haltung demonstriere, möchte ich nicht haben.
Aber jeder wie er möchte.
