Muss ich Calls verkaufen um Verluste zu realisieren?

[Dilaudid]

Ich habe leider einige Calls mit Totalverlust. 

Muss ich diese nun verkaufen, oder kann ich darauf warten, dass sie wertlos ausgebucht werden? 

Ich möchte nicht, dass mir die Verluste für die Verlustverrechnung verloren gehen. 

[Zilch]

Um das sagen zu können müsste man nun wissen, was du genau mit "Calls" meinst, weil der Begriff recht durcheinander gewirbelt wird.

Sprichst du von Optionsscheinen? Sprichst du von Knock-Out-Zertifikaten? Sprichst du von Optionen?

Das wäre gut zu wissen 🙂

[Dilaudid]

Optionsscheine 

[Dilaudid]

Ich bräuchte in den nächsten 3 Tagen eine Antwort 

[Zilch]

Ich hatte diesen Fall noch nicht (Stopkurse). Bei Knock Outs hat man einen Restwert um den steuerlichen Totalverlust zu vermeiden und keine Probleme bei der Verrechnung zu haben. Bei Optionsscheinen kann ich das nicht sagen. Eigentlich haben die einen inneren Wert wenn du nicht total welche aus dem Geld gekauft hast, welcher entsprechend bei auslaufen des Scheins als Restwert verbucht wird.

Da ich nichts falsches sagen will verlinke ich mal @nmh und hoffe, dass er kurz Zeit findet dir diese Frage zu beantworten. 

[Dilaudid]

Die Optionsscheine sind komplett wertlos, von daher würde ich mir die Ordergebühren lieber sparen. 

[Zilch]

Eine kurze Suche hat mich hierhin geführt. Das ist doch dein Fall oder?

Ansonsten ergaben weitere Suchen auch weitere Treffer 

[SMT_Jan-Ove]

Hallo @Dilaudid,

aufgrund der Neuregelung bzgl. der Verlustverrechnung in 2021 musst du diese Papiere verkaufen, solange dies noch möglich ist. Unabhängig davon, ob der Verkaufserlös positiv oder aufgrund der Kosten negativ wurde. Dann wird der Verlust auch für die Verlustverrechnung auf Bankebene berücksichtigt.

Sollte ein Verkauf nicht mehr möglich sein und nur noch eine wertlose Ausbuchung in Betracht kommen (automatisch oder mit entsprechenden Kundenauftrag bspw. für die Ausbuchung wertloser Aktien), erfolgt keine Anrechnung der Verluste auf Bankebene. In diesen Fällen werden die Verluste ab Steuerjahr 2021 in der Jahressteuerbescheinigung ausgewiesen. Eine Verrechnung dieser Verluste ist dann nur noch auf Ebene des Finanzamts und bis zur Höhe von 20.000 EUR pro Kalenderjahr möglich.

Diese Verluste sind aber nicht mit denjenigen gleichzusetzen, die im Rahmen einer Verlustauskehr aufgrund der Bestellung einer Verlustbescheinigung ausgewiesen werden.

Beste Grüße

Jan-Ove

[Dilaudid]

@SMT_Jan-Ove Vielen Dank für deine Antwort. 

Was genau meinst du mit letztem Satz, könntest du das genauer erklären?

"Diese Verluste sind aber nicht mit denjenigen gleichzusetzen, die im Rahmen einer Verlustauskehr aufgrund der Bestellung einer Verlustbescheinigung ausgewiesen werden."

Ich möchte die Verluste sowieso nicht 2021 gegenrechnen, sondern als Verlustvortrag in ein späteres Jahr schieben. Ändert das irgendetwas an meiner Situation? 

[Zilch]

@Dilaudid nein an deiner Situation ändert sich nichts.

Optionsschein aktiv verkaufen, Verluste ganz normal über die Bank regeln lassen.

Der letzte Absatz ist in Zusammenhang mit dem Absatz davor zu sehen.

Wenn du nicht mehr selber verkaufen kannst, dann sind die Verluste in deiner Jahresbescheinigung ausgewiesen, bis 20.000€ anrechenbar und werden weiter über das Finanzamt geführt.

Das ist aber was anderes als die Verlustbescheinigung, die du separat bestellen kannst und deine Töpfe Nullen.