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Money Management: Die geheime Gewinnformel

179 ANTWORTEN

nmh
Legende
9.962 Beiträge

Liebe Freunde des Money-Managements: Ich habe einen großen Grundlagenartikel über Dividenden gepostet: Hier entlang.

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

ENDLICH! Vielen lieben Dank!!!! 🙂

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Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

m.w.77
Autor ★
6 Beiträge

Hallo liebe community und ein besonders nettes hallo und danke an @nmh,

 

ich habe jetzt tagelang viele Beiträge (insbesondere die von nmh) hier im Forum gelesen und bin baff, wieviel man hier lernen kann. Ganz herzlichen Dank für all dieses Wissen.

Bisher bin ich  (mit kleineren Summen) in ETF´s (70/30 all world/em) und einigen Einzelwerten investiert. Dabei habe ich  eher auf "Dividenden-Aristokraten" gesetzt, weil ich die Idee eines passiven Einkommens ganz charmant finde.

Nun möchte ich doch mal anfangen, in Werte aus den Sternelisten zu investieren.

Ich habe mir jetzt folgende Werte rausgesucht: Caterpillar, Dell, International Paper, Old Dominion Freight, Pentair, Texas Road., Deutsche Grundstücksauktion.

Wie im Artikel vorgeschlagen habe ich mir überlegt, wieviel Verlust ich maximal machen möchte und bin auf 400 pro Wert gekommen. Was ich noch nicht verstanden habe ist folgendes...ich kaufe also quasi heute und setze sofort den entsprechenden Stopp-Kurs , aber wie ermittele ich diesen? Und wie oft passe ich diesen an? Und wie? Einfach nach Gefühl oder bleibe ich immer beim gleichen prozentualen Abstand zum aktuellen Kurs? Und so lange diese Werte steigen, bleibe ich auch immer investiert? Also Gewinne werden erst mitgenommen, wenn irgendwann (die hoffentlich hochgesetzten) Stoppkurse greifen?

Vielen Dank vorab für eure Antworten

 

nmh
Legende
9.962 Beiträge

@m.w.77 

 

Herzlich willkommen in dieser Community und vielen Dank für Dein tolles Feedback. Ich freue mich sehr, dass meine Artikel Dir so gut gefallen.

 

Leider stellst Du eine sehr schwierige Frage. Wo liegt der perfekte Stopkurs? Das hat viel mit Erfahrung zu tun, in meinem Fall über 30 Jahre an der Börse. Ich könnte ohne weiteres mehrere Bücher über Stopkurse schreiben. Drei Buchtitel fallen mir dazu ein: 1. So setzt man Stopkurse richtig, 2. Ungewollt ausgestoppt werden, 3. Dann steige ich halt wieder ein.

 

Als sehr grobe Faustregel kann man Stopkurse einige Prozent unterhalb der 200-Tage-Linie (Durchschnitt der letzten 200 Tagesschlusskurse) setzen. Das ist besser als nichts. Außerdem berücksichtigt man bei Stopkursen die "Atembewegungen" der Aktie in den letzten zwei Jahren. Auch markante Tiefpunkte und Trendbewegungen der Aktie spielen eine wichtige Rolle. Es kommt zusätzlich darauf an, ob Du ein langfristiger Anleger oder ein Trader bist, der die Aktien nur wenige Tage oder Wochen halten möchte.

 

Für Privatanleger genügt es, wenn sie ihre Stopkurse einmal im Monat überprüfen. Je öfter, desto besser. Wenn die Aktie steigt, wandert der Stopkurs nach oben.

 

Auf Deine Frage kann ich Dir also keine gute Antwort geben. Aber immerhin liefere ich Dir (als Dank für Dein Lob) gerne professionelle Stopkurse für die Aktien, die Du ausgewählt hast, geeignet für langfristige Anleger:

 

Caterpillar: 158 Euro

Dell: 69 Euro

International Paper: 42 Euro

Old Dominion Freight: 178 Euro

Pentair: 43 Euro

Texas Road House: 66 Euro

Deutsche Grundstücksauktion: 17 Euro

 

Bei allen genannten Werte habe ich mich für die Stopkurse an der 200-Tage-Linie orientiert, aber das ist Zufall. Wie gesagt, für andere Aktien sind andere Kriterien besser geeignet.

 

Bitte verwende nicht genau die empfohlenen Werte, sondern variiere nach eigenem Ermessen ganz leicht. Für Caterpillar also nicht exakt 158 Euro, sondern zum Beispiel 158,17 oder 157,86 Euro.

 

Und hier findest Du eine große Tabelle mit Stopkursen und Kurszielen für mehrere hundert Aktien.

 

Ja, technisch orientierte Anleger verkaufen Aktien niemals aktiv, sondern warten immer, bis sie ausgestoppt werden. Das ist die Goldene Regel, mit der Du an der Börse sehr erfolgreich bist: Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen.

 

Viel Erfolg, und beste Grüße aus einem sommerlichen München

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

Hey @m.w.77 und Willkommen! 

 

Da hat @nmh eine tolle Erklärung geliefert. Ich warte immer noch auf andere Bücher von ihm, sowas wie: Geld drucken leicht gemacht, oder: Keine Angst vor Börse - es ist leichter als du denkst.

Ich arbeite gerade an einem eigenen Buch: wie wird man ganz schnell Millionär? Als Sneak Preview gebe ich exklusiv hier den Inhalt preis: indem man ein Buch schreibt in dem es darum geht schnell Millionär zu werden.

 

Aber Spaß beiseite. Ich möchte gerne ergänzen, hoffentlich ohne jemanden auf die Füße zu treten oder was falsches zu sagen, dass du bei jeder Anpassung den Stopkurs auf's neue bestimmst. Du könntest natürlich mit Trailing arbeiten, aber das halte ich persönlich eher gut ein Instrument der Trader.

Wenn du dich mit Charttechnik und entsprechender Analyse beschäftigst, zum Beispiel Fibonacci Level, dann findest du weitere Anhaltspunkte für Stops. Auch gängige Magazine und Briefe können helfen, denn es ist hilfreich zu wissen was die "Masse" empfohlen bekommt. Das ist aber schon over the top. Am Anfang kannst du dich sehr gut an die Stops von @nmh halten. Und über die Jahre selber Erfahrungen sammeln.

 

Zum Thema Gewinnmitnahmen:  ich habe mir mal aus Interesse die Mühe gemacht und Aktien aus Sternelisten angeschaut. Hierbei habe ich analysiert, wann man nach Empfehlung eingestiegen und welchen Stopkurs man gewählt hätte. Gemäß des in seinem Beitrag zur Hub Methode beschriebenen Systems habe ich dann Nachziehkurse festgelegt und dann das Aktienleben simuliert. Das heißt ich habe geschaut wann Stops nachgezogen worden wären und wo diese gelegen hätten. Und am Wichtigsten natürlich ob die Stops ausgelöst worden wären. Ergebnis war, dass viele Aktien im Crash mit gutem Gewinn ausgestoppt worden wären und man nach Corona 2020 wieder einsteigen konnte, nur um jetzt auf einem Haufen Vermögen im Depot zu sitzen. Man sieht: Sterne sind langfristig gedacht um Trends mitzugeben und Vermögen aufzubauen. Konservative Stops halten kleine Korrekturen aus, deswegen am Anfang nicht entmutigen lassen wenn die Position bei 5 oder 10% im Minus steht. Es gibt nämlich nur zwei Möglichkeiten: entweder du hast den vorher festgelegten Verlust oder aber, und das ist häufiger, die Aktie setzt den Trend fort und du hast irgendwann ein schönes Plus.

 

Viel Erfolg! 

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Sparer123
Autor ★★
22 Beiträge

Ich lese hier auch mit Interesse mit und gerade die letzten Beiträge haben mir nochmal sehr geholfen.

 

Ich habe mich bei meinen Stoppkursen an die großartige Liste von nmh gehalten.

 

Nun eine ergänzende Frage: Ich investiere seit kurzem auch in Discount-Zertifikate. Wie setzt man hier die Stoppkurse? Ich dachte daran, den Stoppkurs der dem Zertifikat zugrunde liegenden Aktie zu nehmen und den Discount, den ich beim Kauf erhalten habe, abzuziehen. Ist das aus eurer Sicht ein gutes Vorgehen oder gibt es eine bessere Vorgehensweise?

nmh
Legende
9.962 Beiträge

@Sparer123 : Danke für Dein Feedback und Gratulation zur Entscheidung, auch Discountzertifikate zu verwenden.

 

Dein Vorschlag ist eine gute, pragmatische, einfache Lösung: Schau Dir die Differenz zwischen dem Discountzertifikat und der Aktie an und zieh diese Differenz vom Stopkurs für die Aktie ab. Das funktioniert in der Regel recht gut, hat aber zwei Haken: Erstens nimmt der Discount bis zum Laufzeitende ab, und - vor allem - zweitens hängt der Discount auch von der Volatilität der Aktie ab. Mit anderen Worten, wenn die Aktie "durchgerüttelt" wird (leichter Absturz), dann nimmt der Discount schlagartig überproportional zu, und Du wirst ungewollt ausgestoppt. Das ist dann halt einfach Pech.

 

Profis setzen für Derivate (Zertifikate, Optionsscheine, ...) keine fixen Stopkurse an der Börse, sondern beobachten ständig den Kurs des Basiswertes (Aktie). Wenn die Aktie unter den Stopkurs fällt, verkaufen sie das Discount-Zertifikat. Leider lässt sich das mit "Bordmitteln" nicht automatisieren. Und gerade Anfänger sollten ihre Stopkurse aktiv an der Börse (besser: Livetrading) setzen, um einen psychologischen "Ach was, die steigt schon wieder"-Effekt zu vermeiden.

 

Also mach es so, wie Du vorgeschlagen hast, und lass noch einen kleinen Sicherheitsabstand zwischen dem um den Discount reduzierten und dem tatsächlichen Stopkurs. Wie immer: Erfahrungssache. Viel Erfolg dabei!

 

Nachtrag: Hier findet Ihr eine aktuelle Einkaufsliste mit Discount- und Bonuszertifikaten.

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

nmh
Legende
9.962 Beiträge

Aktueller Marktkommentar gefällig? Klicki-di-klick!

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

PMS
Autor ★★
26 Beiträge

@nmh 

Super Artikel! Besten Dank!

Kleine Anmerkung zu Deinem Artikel:
"Das ist für den Hobby-Anleger völlig ungewohnt: Wieviel man investiert (z.B. 1.900 Euro) ergibt sich erst nach der Wahl des Stopkurses! Die meisten Privaten investieren einfach immer z.B. 5.000 Euro in eine Aktie.* Und das ist falsch! Bei Aktien, die stark schwanken, sollte man weniger kaufen als bei eher ruhigen Aktien. Denn bei ruhigen Aktien darf der Stopkurs näher am Kaufkurs liegen, wodurch sich eine größere Stückzahl und ein größeres Investitionsvolumen ergibt."

Eine Erklärung für dieses Verhalten könnte sein:

Szenario 1: Ich bin Angsthase und möchte maximal € 500,- Verlust in Kauf nehmen und lege den Stoppkurs 10% unter den Kaufkurs.

Szenario 2: Ich bin Draufgänger mit maximalem Verlust von € 1.000,- und Stoppkurs 20% unter Kaufkurs.

Beide Szenarien führen immer zu € 5.000,- Kaufsumme.

Hinzu kommt, dass diese Summe für viele noch ein überschaubarer Betrag ist. Aber natürlich ist Deine Methode exakter und insbesondere für größere Anlagesummen absolut sinnvoll. Aber Hauptsache man setzt überhaupt Stoppkurse!

Gruß in den Süden

PMS

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

@PMS Szenario 3: ich habe nur 500€ oder 1.000€ die ich anlegen kann, also investiere ich diese Summe einfach 😉 daher kommt wohl eher das zitierte Verhalten, weil der Hobbyanleger Money Management gar nicht kennt 😉

 

Mit MM hat das Verhalten nichts zu tun, weshalb er ja sagte es sei falsch. Deine Szenarien kommen aber durch MM zustande, was ja richtig ist und gemacht werden soll, mit dem falschen Handeln nichts zu tun hat. Wo dein Stopkurs und deine Verlustgrenze liegt ist ja individuell. 

 

Ich hoffe es wird klar was ich sagen will 😄

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