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Meine Anfängerfehler im ersten Börsenjahr / Ein persönlicher Rückblick

Matthias_com
Autor ★★
37 Beiträge

Nach einigen Jahren ohne Börse (Riester mit Fondssparplan zähle ich nicht mit) bin ich im September 2018 wieder eingestiegen.

 

Meine ersten Investments sind auch gleichzeitig die größten Fehler gewesen. Die ersten Einzelkäufe:

 

September         Daimler

Oktober              Frosta, SAP, Fuchs Petrolub

November          Kraft Heinz

 

Welche Fehler habe ich konkret gemacht?

 

  • Ich bin mit zu großen Summen in Einzelaktien eingestiegen (Daimler & Frosta)
  • Ich bin mit einem absoluten Nebenwert eingestiegen (Frosta)
  • Ich habe ins fallende Messer gegriffen und auf den Turnaround gehofft (Kraft Heinz, trifft auch teilweise bei Frosta zu)
  • Ich habe mich nicht ausreichend mit den Unternehmen – der Branche beschäftigt (Daimler, Kraft Heinz)
  • Ich war nicht ausreichend diversifiziert
  • Kein Stopkurs (bei ETF's meist nicht sinnvoll, aber bei Einzelaktien eine Überlegung wert)

 

Aufgrund der Börsenlage / Korrektur Ende 2018 war mein Depot zu dieser Zeit tief rot. Bis zu minus 18% waren es in der Comdirect Depotübersicht bestimmt.

Ich konnte es zwar aushalten (keine Verkäufe), aber schön war es trotzdem nicht. Im Frühjahr 2019 habe ich meine Käufe kritisch hinterfragt.

Ich habe feststellen müssen, dass ich nicht schlauer bin als der Markt und meine Aktienauswahl für einen Anfänger absolut ungeeignet war.

Daher habe ich auch seit Mitte Januar keine Einzelaktien mehr gekauft. Zudem habe ich mich weitergebildet (Bücher, Podcasts & Blogs).

Erfreulich waren die Dividenden und der gewinnbringende Verkauf von der eher kleinen Position SAP.

 

Parallel habe ich von Anfang an mit niedrigen Sparraten in ETF’s investiert. Darunter überwiegend Brot und Butter ETF’s (World, Nasdaq, S&P 500, EM), sowie Robotik & Automation.

 

Die ETF Sparpläne laufen monatlich und entwickeln sich zu meiner Zufriedenheit. Aufgrund der Depotgewichtung (Einzelaktien sind noch immer klar übergewichtet) bin ich immer noch im roten Bereich.

 

Was würde ich heute anders machen?

 

Mit kleinen Beträgen starten, dann tun die Fehler nicht so weh.

Wenn man sich ein Depot aufbauen möchte, zuerst mit marktbreiten ETF’s beginnen, damit man eine ordentliche Diversifikation erreicht. Aufgrund der Tatsache, dass ich mich nicht täglich mit Aktien beschäftigen möchte, fällt das Gegenteil (Spezialisierung auf wenige Werte) aus.

 

Aufgrund meiner Erfahrungen und vor allem dem besseren Finanzwissen kann ich über meine Fehler heute nur den Kopf schütteln. Vielleicht hilft mein Beitrag dem einen oder anderen Anfänger.

 

Viele Grüße,

Matthias

3 ANTWORTEN

chairman_1
Experte ★★
335 Beiträge

...ein sehr offener und deutlicher Bericht.

Das ist freundlich und kann sicher manchem Anfänger helfen.-

Aber, aber...alles, was Du geschrieben hast, hättest auch Du hier lesen können. Entweder hast Du es getan und nicht daran "geglaubt" oder Du hast es eben, wie auch künftig es viele Anfänger tun werden, einfach nicht gelesen.

Ich bin der Auffassung, dass jeder seine Anfängerfehler selbst machen und im eigenen Portemonnaie spüren muss...so sind die Menschen.

LG Chairman
-expert for nothing-

Matthias_com
Autor ★★
37 Beiträge

Ich denke besonders Männer sind anfällig dafür ins Risiko zu gehen und zu glauben, dass sie besser sind als (...) der Markt. Letztes Jahr wollte ich vor allem anfangen und loslegen. Das würde ich auch wieder tun, nur mit kleineren Summen und Indexorientiert.

 

Foren (egal ob Comdirect oder soziale Netwerke) taugen nur bedingt als Informationsquelle für Entscheidungen. Die Absichten der anonymen Beiträge sind nicht immer klar. Allein das Thema Stopkurse oder Einzelaktien vs. ETF wird hier zwar diskutiert, aber es gibt kontroverse Ansichten dazu. Ich würde mich als Anfänger lieber an Büchern orienitieren. Eine lobende Ausnahme bildet der Beitrag zum ETF Thema von Joerg /t5/Wertpapiere-Anlage/FAQ-zu-ETFs/td-p/70732

 

Wahr ist aber auch, dass ich es erst spüren musste um eine andere Investmentstrategie zu verfolgen. Bisher ist es nur verlorenes Buchgeld. Vielleicht geht Frosta oder Daimler 2020 / 2021 durch die Decke Smiley (fröhlich), es ist nur eine Momentaufnahme.

Bluefire87
Experte ★
150 Beiträge

@Matthias_com  schrieb:

Ich denke besonders Männer sind anfällig dafür ins Risiko zu gehen und zu glauben, dass sie besser sind als (...) der Markt. Letztes Jahr wollte ich vor allem anfangen und loslegen. Das würde ich auch wieder tun, nur mit kleineren Summen und Indexorientiert.

 

Foren (egal ob Comdirect oder soziale Netwerke) taugen nur bedingt als Informationsquelle für Entscheidungen. Die Absichten der anonymen Beiträge sind nicht immer klar. Allein das Thema Stopkurse oder Einzelaktien vs. ETF wird hier zwar diskutiert, aber es gibt kontroverse Ansichten dazu. Ich würde mich als Anfänger lieber an Büchern orienitieren. Eine lobende Ausnahme bildet der Beitrag zum ETF Thema von Joerg /t5/Wertpapiere-Anlage/FAQ-zu-ETFs/td-p/70732

 

Wahr ist aber auch, dass ich es erst spüren musste um eine andere Investmentstrategie zu verfolgen. Bisher ist es nur verlorenes Buchgeld. Vielleicht geht Frosta oder Daimler 2020 / 2021 durch die Decke Smiley (fröhlich), es ist nur eine Momentaufnahme.


Zunächst einmal Danke für deine Ehrlichkeit! 

 

Deine Aussagen würde ich so aber nicht unterschreiben. 

Kennst du das tolle Inhaltsverzeichnis von @nmh

Link: 

/t5/Wertpapiere-Anlage/das-Allerschlechteste-von-nmh-neues-Inhaltsverzeichnis/m-p/64317#M39203

 

Ich selbst bin auch noch relativer Börsenneuling und bin erst vor ca. 2 Jahren eingestiegen. Ingesamt halte ich jedoch schon eine schöne Anzahl an Aktien in meinem Depot, wobei ich insgesamt satt im Plus liege. 

Bei Büchern kann man auch anderer Ansicht sein. 

Die Autoren wollen logischerweise auch nur, dass ihre Bücher verkauft werden und kommen häufig mit den tollsten Startegien und Versprechungen um die Ecke. 

Mir haben sie nicht viel gebracht... 

 

Ich halte nahezu ausschließlich Aktien aus @nmh "Sternelisten", welche alle einen nachhaltigen und langfristen Trend nach oben aufweisen.

Verluste begrenze ich strikt durch Stopkurse, Gewinne lasse ich laufen.

Eine Anpassung der Stopkurse nach oben ist natürlich obligatorisch, wenn der Wert entsprechend gestiegen ist.

Wieviele Papiere ich von einem einzelnen Wert kaufe, rechne ich mir vorher über die "Money Management Formel" aus. 

Somit habe ich nahezu ausschließlich positive Erfahrungen gemacht. 

Wenn ich doch mal ausgestoppt werde, dann geht es halt mit einem anderen Papier weiter.

 

Daran zu glauben/ zu hoffen, dass Werte (Daimler/ Frosta etc.) wieder steigen, ist meiner Ansicht nach ein Fehler.  

 

Der Text sollte keinesfalls besserwisserisch klingen. Ich kann nur von meinem postitiven Erfahrungen, in der zugegebenermaßen kurzen Zeit, berichten. 

 

Ich wünsche Dir trotzallem viel Erfolg bei Deinen weiteren Entscheidungen!