am 09.02.2024 22:40
Vorziehen ist vielleicht die falsche Formulierung. Dass die beiden erfolgreicher sind, steht außer Frage. Aber so ist Linde (knapp 390) auch bereits bestens gelaufen und nun war die Nummer drei Air P. plötzlich fast für die Hälfte billiger zu haben.
Und Air Products ist vom Marktgewicht ebenfalls ein Riese mit Ideen (der Konzern war der erste, welcher die benötigten Gase im Vor-Ort-Prinzip direkt beim Kunden produzierte (das wurde von Linde und A.L. abgekupfert, so etwas fördert die Kundenbindung und verhindert gleichzeitig den vorschnellen Wechsel zur Konkurrenz).
Ich hatte jedoch mehr die erfolgte Reaktion auf die - mir eigentlich nicht so katastrophal vorkommenden Zahlen - vor Augen. An einem Tag von 243,60 auf 198,20 € abzuschmelzen (45,40 Euro) ist schon beachtlich und waren beim Gau sogar 18,64%.
So wie von @cestmoi erwähnt wird, kann es zwar passieren, genau so können im nächsten Quartal schon kleine Erfolge ausreichen und der erwähnte Raketentreibstoff sprudelt wieder zurück in den Aktienkurs.
Hatte mich bei meiner Fragestellung nur gewundert, dass zu diesem Zeitpunkt kaum Infos zu erhalten waren und alle sich bedeckt hielten.
Der frühe Vogel frisst den Wurm, aber es heißt auch, Vögel die früh zwitschern, holt am Abend die Katze.
Wir können ja nach den nächsten Quartalszahlen nochmals zurückblicken, dann wissen wir alle mehr.
Grüßle - Shane
am 10.02.2024 09:33
@Shane 1 schrieb:.........
Der frühe Vogel frisst den Wurm, aber es heißt auch, Vögel die früh zwitschern, holt am Abend die Katze.
Wir können ja nach den nächsten Quartalszahlen nochmals zurückblicken, dann wissen wir alle mehr.
Treffendes Bild für den Einstieg an der Börse.!
Ich stimme dir zu, nach dem Kursrücksetzer ist das Kursniveau für Air Products wieder deutlich attraktiver geworden, um einzusteigen.
Chartenisch ist jedoch der sehr volatile Aufwärtstrend seit 2020 nach dem Kursrutsch im Februar unterlaufen worden. Die Frage wird aber sein, ob die Aktie wieder in einen langfristigen Aufwärtstrend wechseln kann, den diese von 2010 bis 2020 zeigte und dabei einen Anstieg um 600% generierte. Das volatile Auf und Ab der letzten Jahre dürfte den langfristig orientieren Anleger nicht überzeugen. Diese Entwicklung böte nur mittelfristige Renditechancen.
Die Unternehmenszahlen sind solide, auch wenn die Erwartungen mal wieder etwas höher liegen. Die Branche ist langfristig, mal abgesehen vom Wasserstoff, mit Industiegasen sehr aussichtsreich aufgestellt. Besonders das Industriegas Helium ist für die Kühlung der Festplatten in Rechenzentren sehr wichtig. Ich persönlich werde Air Products im Blick halten und zunächst warten, ob die Unterstützung bei 200€ hält. Könnte eine interessante Ergänzung zu Linde werden. Denn wie schon erwähnt, die Aussichten dieser Unternehmen bieten in Verbindung mit einem Ausbau der KI und einer zukünftiger Wasserstofftechnik als Energieträger viel Potenzial.
Grüße
am 10.02.2024 12:01
Besonders das Industriegas Helium ist für die Kühlung der Festplatten in Rechenzentren sehr wichtig
Das Argument ist über kurz oder lang hinfällig, da sicherlich auch Rechenzentren mehr und mehr auf SSDs umstellen werden. Und da braucht es keine Kühlung mit Helium. Im privaten Sektor spielen klassische Festplattenlaufwerke schon heute beim PC-Neukauf kaum noch eine Rolle.
am 10.02.2024 13:38
...eigentlich habe ich meine Haltung zu Air Produkts schon dargelegt und auch begründet. Du bist jedoch stets ein fairer Diskussionspartner und deshalb antworte ich auch noch einmal hier zu deinem Beitrag.
Zuvor:
die Frage hatte ich gar nicht wahrgenommen oder registriert. Wie ich das meine ? Nun, die Aktie des Industriegasriesen musste auf Grund der veröffentlichten Quartalszahlen am 06.02 den größten Tagesverlust seit Oktober 1987 von 243,60 auf 198,20 Euro (- 45,40 Euro) verbuchen und wurde die ersten Stunden kaum mit einer Schlagzeile bedacht. Das sind immerhin 18,6 Prozent.
wenn ich gerade dabei bin der Konzern vertriebt nicht nur Helium, das Unternehmen mit sitz in Pennsylvania bietet seine Kunden Sauerstoff, Stickstoff, Helium, Wasserstoff oder Argon für Medizin und Lebensmittel - z.B. zum Sprudeln von Getränken - an. Es darf also nicht nur wegen dem Satz von Klimaprima auf Helium oder Wasserstoff beschränkt werden.
doch jetzt zu deiner Idee als A.P. als Ergänzung zu betrachten (habe ich genau so geplant, nur als Gegenstück zu A. Liquide). Air Products ist nach diesem Rutsch sogar interessanter wie Linde.
A.P. kostet 220 USD (L. kostet dagegen 420 USD)
A.P. besitzt jetzt ein KGV von 16,9 (L. hat ein doppelt so hohes KGV von 31,4)
A.P. schüttet jetzt kursbezogen bei einem Kauf eine Divid.Rend. von 3,3 % aus (L. aber nur 1,3 %)
A.P. erwartet 12,07 € Gewinn/Aktie/Jahr (L. erwartet 12,24 €/Aktie/Jahr)
Daraus resultiert bei A.P. ein geschätztes (e) Gewinnwachstum von 25,7 % , während bei Linde nur 7,8 % veranschlagt werden.
Und das Beste, A.P hat somit ein Price-Earning to-Growth-Ratio von 2024 (e) in Höhe von 1,6 während Linde mit einem Price-Earning to-Growth-Ratio von 3,1 als eindeutig überteuert einzuschätzen ist.
Und auch für einen Weltmarktführer wie Linde ist das eindeutig zu hoch.
Rechne ich das um in ein vertretbares KGV würde ich A.P. im Vergleich mit Linde Zahlen ein KGV von 50 zubilligen (liebes Mitglied Thorsten, wenn du das liest, gehe bitte nicht zu streng mit mir um!).
Das soll aber nun wirklich genug zu A.P. gewesen sein, die Aktie liegt ein Drittel unter dem Höchstkurs und ich fand und finde weiterhin den Kurs einfach günstig für einen Einstieg, oder wer die Aktie bereits im Depot hat für einen Nachkauf.
Endlich wurde auch mal wieder über Aktien geredet und ich habe mich über jeden Beitrag oder einen erhaltenen Daumen gefreut.
Bis demnächst also, sicher werde ich auch wieder mal meinen Hut in den Ring werfen!
Grüßle - Shane
am 18.02.2024 15:36
Hallo in die Runde!
Ich staune über die enormen Kurszuschläge bei einigen Technologieaktien. Diese Kurse halte ich zwar für langfristig nicht unberechtigt aber in der kurzen Zeit für überkauft.
Sorge macht mir zusätzlich eine wieder mögliche Immobilienkrise, die aufgrund eines Preisverfalls insgesamt bei Immobilien (aber nicht bei Wohnungsmieten) und besonders stark bei gewerblichen Immobilien mit sinkender Nachfrage nach Büroflächen. Ein recht rapider Preisverfall, der schon zunehmend US Regionalbanken in Bedrängnis bringt, wie die New York Community Bank, die nach einem sehr schlechten Quartalsergebnis einen Kurssturz von über 60% zeigte.
Auch hier zu Lande könnten Banken von den Ausfällen der gewerblichen Immobilienkredite betroffen sein. Auch die Signapleite ist noch in der Büchern, auch bei einigen Reginalbanken. Die Pbb schon mit entsprechenden Kurskorrekturen und jene wird immer öfters als tickende Zeitbombe genannt und steht wohl auch massiv im Blick von Leerverkäufern.
.......
19.02.2024 12:49 - bearbeitet 19.02.2024 12:59
19.02.2024 12:49 - bearbeitet 19.02.2024 12:59
@Klimaaprima schrieb:
Besonders das Industriegas Helium ist für die Kühlung der Festplatten in Rechenzentren sehr wichtig.
Ähem... Ich störe mich manchmal an Details. Helium zur Kühlung von Festplatten? Und das, um die Bedeutung von Helium als Industriegas zu unterstreichen? Ich weiß, dass HDDs mit Helium befüllt werden - das hat aber (hauptsächlich) einen anderen Grund... Die gesamten Kinder-Geburtstage auf der Welt "verbrauchen" sicher mehr Helium als die Befüllung von HDDs.
Habe nach einigem Suchen eine Quelle gefunden. Ist leider nur von 2019... dennoch brauchbar, finde ich.
Diagramm über die Verwendung von Helium
Da steht für "Hard Drives & other applications" -> 14 %.
Für Kühlzwecke allgemein wird Helium hauptsächlich zum Erreichen tiefster Temperaturen verwendet - also wohl nicht, um große Räume zu kühlen...
Ich hoffe, du verzeihst mir 😉 meinen Einwand.
edit: Habe tatsächlich eine Quelle bezüglich "Party Balloons" gefunden. 8 %. Liegt leider hinter einer Pay-Wall, so dass ich sie hier nicht nennen kann.
am 19.02.2024 19:45
Bereits nach dem Urknall befindet sich Helium im Überfluss auf der Erde. Wir kennen es hauptsächlich als ungefährliches Spaß-Gas durch die beim Einatmen kurze Zeit erhöhte Stimme. Bedarf an Helium wird als Kühlmittel (Magneten, Atemgeräten, der Altersbestimmung von Gesteinen, oder als Füllgas bei Ballonen und Luftschiffen) benötigt. Ebenso beim Schweißen von Metallen oder jetzt kam auch der Hinweis bei der Herstellung von Siliziumwafern.
Das ist meiner Ansicht aber alles Nebensache, ebenso möglich fehlende Nachfrage nach Immobilienfläche oder Goodwillabschreibungen bei Banken.
Warum eigentlich - einfach deswegen, weil wohl keiner hier im Bord sich vor einem Kauf oder Verkauf von Aktien mit solchen Nebenkriegsschauplätzen ernsthaft beschäftigen wird oder will, denn das versteht sowieso niemand richtig bis ins Detail.
Erinnert sich noch jemand an das kaum beendete letzte Jahr, in welchem Black Rock schmerzhafte Kursverluste bei Aktien voraussagte? Die Banken fast unisono auf chaotische Zustände einstimmten, die Börsenstimmung nach Corona am Boden war, die Öltanker vollbeladen auf dem Meer herumschipperten, weil niemand ihr Öl abkaufen wollte und alle düster in die Zukunft blickten?
Und, war 2023 trotz dieser Prophezeiungen so katastrophal. Der Nikkei erklomm in Japan neue Höhen, IT-Aktien marschierten ungebremst von einem Hoch zum Nächsten, Dow und DAX sind trotz Zinsanhebungen nicht abgestürzt und der DAX schaut trotz EZB ebenfalls vom Gipfel aufs Tal, und auch über die Schuldenobergrenze der USA spricht derzeit auch niemand mehr. War also das letzte Jahr wirklich so schlimm?
Fazit:
Auch dieses Jahr geht es in bekannter Manier weiter. Das ganzen Börsengazetten sind ihr Geld für ihr Geschreibe nicht wert, der bestehende Ukrainekrieg wird schon zur täglichen Routine, der Präsident der USA wird nach derzeitigem Stand wohl wieder Trump werden, Scholz wird weiter einfältig grinsen und lügen und die Inflation ist noch nicht überstanden. Es wird sicher noch viel passieren, ich kann mich nicht erinnern, dass es je einmal anders war, aber:
Investiert bleiben, sich nicht von diesen Schlagzeilen verrückt machen lassen, an seinen guten Aktien festhalten, und bei Kursschwäche nachkaufen! Dann stellt sich der Erfolg früher oder später von alleine ein.
Und vielleicht in diesem Thread wieder einfach mal öfter über einzelne Aktien und deren Chancen schreiben und diskutieren, denn ein Blick zusätzlich zur Monumentalstrategie (Trendfolge) kann bestimmt nicht schaden.
Grüßle -Shane
am 19.02.2024 22:54
@Shane 1 schrieb:Und vielleicht in diesem Thread wieder einfach mal öfter über einzelne Aktien und deren Chancen schreiben und diskutieren, denn ein Blick zusätzlich zur Monumentalstrategie (Trendfolge) kann bestimmt nicht schaden.
Volle Zustimmung! (Ich kann manchmal nicht anders und schreibe was ziemlich bedeutungsloses [wie zuvor: Helium in Festplatten]. Sollte vielleicht immer scnr dazuschreiben. Versuche, das zu minimieren - ganz abstellen kann ich es leider wohl nicht...).
Auch kann Dich wohl niemand dazu bewegen, eigene Threads aufzumachen - ist halt so.... (Mir geht es dabei um die Wiederauffindbarkeit von Informationen - die ist mMn in eigenen Threads besser.
Glückwunsch zur Formulierung des Begriffes in blau! 😉
am 20.02.2024 01:12
Glückwunsch, Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung (lustig ist, dass gerade du in meinen Beiträgen schon mehr Content gefordert hast).
Die hier im Bord inzwischen durch die Vorarbeit von nmh beliebte Trendfolgestrategie ist eigentlich ein Zweig der Monumentalstrategie. Bereits in den 1960er-Jahren wurde beobachtet, dass sich Preise auf den Kapitalmärkten nicht vollkommen zufällig ergeben, sondern einem bestimmten Preistrend folgen. (die Momentum-Strategie geht davon aus, dass Bewegungen, die sich einmal in Gang setzen, tendenziell fortsetzen. Dabei kann das Herdenverhalten der Marktteilnehmer eine zentrale Rolle spielen.
Der Amerikaner Robert Levy verfeinerte diese Strategie, denn er erkannte, dass Aktien im Aufwärtstrend über eine gewisse Zeit besser abschnitten als der Markt und suchte nach einem Indikator, diese zu messen ( er fand ihn in der „relativen Stärke“ der Papiere – eigentlich dem Momentum). Dabei setzte er den aktuellen Schlusskurs einer Aktie ins Verhältnis zum durchschnittlichen Schlusskurs des Titels innerhalb des zurückliegenden halben Jahres, also 26 Wochen.
Es gibt inzwischen etliche weitere Feinheiten wie z.B. unterschiedlich gemessene Zeiträume. Da das Risiko dieser Strategie höher ist, werden Verlustsicherungen (Stopp-Loss) eingebaut und es ist bekannt, je länger dabei der Zeitraum, desto aussagekräftiger ist das Momentum.
Ich schweife schon wieder zu ausführlich ab, die Strategie widerspricht komplett der Anlagestrategie - tief kaufen, hoch verkaufen!
Im Gegenteil, für Anfänger welche über keine fundamentalen Auswertungskenntnisse verfügen, eigentlich eine verbotene Strategie, da diese mit gefährlichen Klippen bestückt ist.
Um mich kurz zu fassen (vielleicht gibt es nachlesbare bekannte Studien dafür im Internet):
die erfolgreichste Methode ist angeblich die Dividendenstrategie, welche allerdings viel Geduld verlangt, danach folgt die Trendfolgestrategie für aktiver handelnde Börsianer, die Buy and hold Strategie (kennen alle Kosto-Freunde - Aktien kaufen und Schlaftabletten nehmen) und kaufe tief, verkaufe hoch (eigentlich mehr eine Handlungsmöglichkeit) taucht in der Studie erst weiter hinten auf.
Jedem Leser muss und sollte aber klar sein, es gibt keine Methode oder Strategie, welche zuverlässig die besten und erfolgreichsten Aktien erkennen und aus der Masse herausfiltern kann.
Gäbe es solch eine eierlegende Wollmilchsau würde im Zeitalter des Internets morgen schon jede Bank, Pensionskasse, Versicherung und jeder Aktienanalyst auf der Welt ihre superschnellen Rechner mit so einer App füttern um Geld zu scheffeln.
Somit würde so eine Strategie sich selbst abschaffen, denn es muss Gewinner und Verlierer an der Börse geben.
Somit werden dann wohl auch zukünftig noch Jahre lang der Aktionär, Fokus Money oder Börse Online ihre Druckerzeugnisse an der Tanke verkaufen, Börsenbriefe weiterhin ihre oft vollkommen überteuerten Abos abschließen und pickelgesichtige Jüngelchen mit erstem zarten Flaum auf der Oberlippe auf YouTube ihre selbst gedrehten Videos abspielen.
Ein alter Irrtum hat meistens immer mehr Freunde als eine neue Wahrheit.
Grüßle - Shane
am 20.02.2024 15:20
@Shane 1 Schon wieder: "Monumental-Strategie"... Ich dachte, das wäre ein Gag gewesen... Diese Strategie gibt es meines Wissens in genau dieser Formulierung nicht. Momentum-Strategie - ja. Aber Monumental-....
Hast Du dazu einen Link?