05.03.2023 00:03 - bearbeitet 05.03.2023 00:09
05.03.2023 00:03 - bearbeitet 05.03.2023 00:09
@Shane 1 schrieb:
Noch 2020 hat die Commerzbank satte 3 Milliarden Verlust ausgewiesen, nun die Geschäftsergebnisse in einer Nacht-und Nebelaktion vorgezogen und Rheinmetall damit eine lange Nase gezeigt.
Damit steht sie nun seit 2018 erstmals wieder im DAX und sonnt sich heimlich als größter Geldvernichter im deutschen Bankensystem. Der Kurs steht noch immer 95 Prozent unter dem Kurs vor der Finanzkrise und ohne die helfende Hand des Staates gäbe es die Bank (zur Erinnerung) ja gar nicht mehr.
Und schon denken sicher wieder viele Anleger: die gelbe Bank ist ja im DAX, die muss doch was ganz solides sein.
Außer der Commerzbank dürften nicht so viele vor Freude nun schreien.
Oder hat beim IPO der Ferdinand Porsche AG hier jemand klar und ohne langes Nachlesen und aufwendiges Einarbeiten verstanden, wer oder welche Teil-Konstrukte von Porsche da an die Börse gebracht wurden?
An der Börse zählt doch wohl die Zukunft und nicht die Vergangenheit?
Warum sollte es mich jucken daß die Commerzbank vor 15 Jahren mal bei 200 stand? (bereinigt)
Die haben nach vielen Jahren mit Verlusten nun den Turnaround geschafft. Erst 300 Mio Gewinn und nun 1 Mrd.
In den schlechten Jahren habe ich die Aktie ordentlich akkumuliert und sitze nun auf 140% Gewinn. 🙂
Was sollte bei Porsche unklar gewesen sein? Klare Erfolgsstory.
Für 82,50 gekauft und mit 40% Gewinn realisiert und in VW getauscht.
Dann nochmal 15% Sonder-Dividende abgegriffen die inzwischen locker aufgeholt wurde. 🙂
Und dann nochmal 7 Euro reguläre Dividende demnächst.
Da gibt es wohl nichts zu klagen.
am 05.03.2023 02:29
Weil ich über Qualität schreibe und nicht von kurzfristigen Erfolgen bei einer ausgebombten Aktie!
Es kommt eben immer auf den Blickwinkel an. Wer nur fünf Flaschen Wein im Keller hat, hat relativ wenig Flaschen, wer 5 Flaschen im Ministerkabinett hat, hat relativ viel Flaschen.
Gerade das zweite Jahr in Folge hat die Commerzbank nun einen Gewinn erwirtschaftet und das hältst du für einen tollen Erfolg?
Warum liegt das überwiegende Kursziel bei Analysten aber weiter unter 10 Euro? (da fehlen noch ein paar Euro zum Hoch bei etwa 225)
Weshalb sind von über 230 Erfahrungsberichten von Kunden so viel negative darunter (63%). Allein in Hamburg wurden 2022 über 25.000 Kunden das Konto gekündigt. Sparmaßnahmen erfolgen auf Kosten der Mitarbeiter, über Filialschließungen und Personalabbau.
Nur um nicht aneinander vorbei zu reden, ich habe keine Befürchtung eines Unterganges dieses Dampfers und war auch jahrelang selbst zufriedener Kunde bei der Commerzbank. Zumal der Staat als Ankeraktionär doch eine sichere Bank ist.
Aber um einigermaßen die von dir angepriesene Zukunft einschätzen zu können rentiert sich ein Blick in die Vergangenheit.
Und da finden sich im direkten Vergleich doch eindeutig bessere Kandidaten, denen man sein Geld für längere Zeit anvertrauen möchte.
Wir fangen an, Äpfel mit Birnen zu vergleichen (Langzeitanlage VS kurzfristige Spekulation). Es geht primär nicht um Geldgewinne auf Grund eines passenden Einstiegszeitpunktes bei irgendeinem Konzern, sondern um die Auswahlkriterien der Konzerne für die Aufnahme im deutschen Leitindex, in welchem sich eben etliche schwache Kandidaten versammeln, welche bei seinem Antipoden, dem amerikanischen DOW von vornherein wahrscheinlich nicht einmal in Erwägung gezogen würden.
Wenn für dich die Bank aber ein klarer Kaufkandidat ist, steht dir die Tür natürlich offen.
Grüßle - Shane
am 05.03.2023 02:47
@Shane 1 schrieb:Weil ich über Qualität schreibe und nicht von kurzfristigen Erfolgen bei einer ausgebombten Aktie!
Gerade das zweite Jahr in Folge hat die Commerzbank nun einen Gewinn erwirtschaftet und das hältst du für einen tollen Erfolg?
Warum liegt das überwiegende Kursziel bei Analysten aber weiter unter 10 Euro? (da fehlen noch ein paar Euro zum Hoch bei etwa 225)
Weshalb sind von über 230 Erfahrungsberichten von Kunden so viel negative darunter (63%). Allein in Hamburg wurden 2022 über 25.000 Kunden das Konto gekündigt. Sparmaßnahmen erfolgen auf Kosten der Mitarbeiter, über Filialschließungen und Personalabbau.
Wenn für dich die Bank aber ein klarer Kaufkandidat ist, steht dir die Tür natürlich offen.
Grüßle - Shane
Ich hatte nicht gesagt daß die Aktie nun ein Kaufkandidat sei.
Sondern daß ich da demnächts Gewinne mitnehmen werde.
Die Entwicklung war jetzt gut, aber so schnell geht das nicht weiter.
Bei 12,20 fliegt die erste Position hinaus. 🙂
am 05.03.2023 09:51
In letzter Zeit wird in diesem Thread viel geschrieben.
Mir gefällt , dass man sich vor allem über Aktien austauscht und das dies in sehr sachlicher Weise geschieht.🤗🤗🤗
Ich habe schlimmere Zeiten erlebt und nicht vergessen. siehe Intel Thread.
Ich schaue zuversichtlich in die Zukunft. Das betrifft auch den Aktienmarkt.
Bei Kaufentscheidungen ist der Blick in die Zukunft gerichtet.
Ich orientiere mich an den fundamentalen Daten und dem Geschäftsmodell des Unternehmens, um die Qualität zu messen.
Schlechte Chartverläufe blockieren mich nicht, sondern regen mich eher an, das Unternehmen näher zu untersuchen.
Der Kursverlauf gibt fast nie den richtigen Wert, den fair value, wieder.
Ich setze auf unterbewertete Qualitätsaktien und habe viel Geduld und Leidensfähigkeit, um größere "Durststrecken" zu bewältigen.
Wie heißt es so schön : Erst kommt der Schmerz, dann das Geld.
Viele kennen den Satz, befolgen ihn aber nicht.
Gerade in letzter Zeit sind die Kurse vieler Qualitätsaktien eingebrochen : Intel, 3M, Basf, Dt. Post, Microsoft und zuletzt viele Aktien aus der Gesundheitsbranche.
Wer diese im Depot hatte, hat sie meist verkauft. Ich habe zu tiefen Kursen immer nachgekauft.
Im letzten Jahr haben viele Wachstumswerte riesige Kursverluste erlitten. Für mich war das Gelegenheit, viele davon neu ins Depot zu legen. Zum Börsenerfolg gehört auch Glück. Die meisten Käufe haben sich in kurzer Zeit prächtig entwickelt.
Ich habe auch Aktien länger im Depot, die immer noch darauf warten, "wachgeküsst" zu werden.
Eon und RWE z.B.
Dafür macht in letzter Zeit GE eine tolle Performance.
Ich kenne die Geschichte des Konzerns nur zu gut. Unter dem besten Manager "Neutronen Jack" war GE das größte Unternehmen der Welt. Danach ging es aber so was von bergab.
Nach tiefem Fall habe ich erste Anteile gekauft, im Nachhinein noch viel zu früh.
Die Erfolge des neuen CEO Culp (früher Ceo Danaher) zeigen im Kurs Wirkung. GE und der SPin off GEHC notieren auf Jahreshoch.
Das wird aber noch besser . Da bin ich mir sicher. Der CEO hat einen Vertrag unterschrieben , der am Kurserfolg orientiert ist und ihm ein riesigen Millionenbetrag zusichert.
Ob jeder "Tiefflieger" ein "fallen angel" ist, wage ich zu bezweifeln.
Commerzbank, Dt. Bank , Tui, Lufthansa haben kein tragfähiges Zukunftsmodell.
Mann muss nicht alles kaufen, auch keine Aktien aus der Automobil - und Modebranche (viel zu zyklisch)
Bei Pharma/Gesundheit und Konsum nicht zyklisch kauft mann bei tiefen Kursen immer nach.
Noch einen schönen Sonntag
am 05.03.2023 10:50
da pflichte ich dir bei, endlich mal ein Thread, in welchem man sich sachlich auseinandersetzt. Mitunter wohl auch ein Grund, dass mir die viele Zeit nicht zu schade ist, um hier ellenlange Beiträge zu senden oder inhaltlich ausführlich zu antworten. Hoffentlich bleibt das auch weiter so.
wenn du hier auf kurzfristige Gewinne gesetzt hast, ist das in Ordnung, gegen ab und zu mal eine durchdachte Spekulation ist ja nichts einzuwenden.
Dann habe ich deine Antwort falsch ausgelegt. Die Sorgen der Bank begannen ja schon nach Kohlhaussens Ägide bei der Übernahme der ehemaligen Dresdner von der Allianz). Persönlich habe ich den damaligen Aktienschnitt selber mitgemacht, der damals (Aktienkurs war nach meiner Erinnerung noch rund 70 Cent) stattfinden musste (eine Aktie unter einem Euro ist ein Pennystock und durfte nicht im DAX vertreten sein), nachdem es fast so viele Aktien von der Bank gab, wie Menschen auf dem Globus lebten. Theoretisch hatte jeder Mensch auf der Welt eine Aktie der Bank.
Damals wie heute fragt man sich doch, wie hochbezahlte Wirtschaftsprüfer vor den Übernahmen die Leichen im Keller der Dresdner nicht gefunden haben, weder von der Allianz, noch von der Commerzbank.
Aber auch bei Wirecard zeigen sich noch heute die Lücken im System und spiegeln so für jeden ersichtlich die angebliche Qualität der im DAX enthaltenen Konzerne wieder.
Damit wären wir wieder beim Ursprungsthema - dem Abschied von Linde, einem Weltkonzern aus diesem hochgelobten Index mit all seinen
Nachteilen.
Jetzt aber wirklich genug gescholten, lassen wir es gut sein, ändern können wir es sowieso nicht - o.k.?
Grüßle - Shane
am 05.03.2023 14:16
@Shane 1 schrieb:Hallo Keep Moving,
du fragst mich weiter oben, ob meine Glaskugel dir einen Kauf der MÜRÜ vorschlägt (ernsthaft ?).
Jetzt wird es hart für dich, setze dich lieber hin !
Hallo @Shane 1 ,
ja ernsthaft! Aus Langeweile stelle ich hier keine Fragen. Und es geht doch nicht um Glaskugel...
Dass die MüRü ein solides Unternehmen ist und die Aktie nahezu allseits beliebt ist bei Anlegern, die was "solides vernünftiges" im Depot haben wollen ist ja kein großes Geheimnis.
Dennoch braucht man ja nicht die Kurse oder gleichbedeutend die (ach so bösen) Charts völlig zu ignorieren.
Denn trotz aller schönen inneren Werte der MüRü schwankt der Aktienkurs ja doch beständig erheblich.
Ob jetzt die Branche mitunter zyklisch ist oder nur der Kurs des Papierchens sei dahingestellt.
Da stell ich mir die Frage, ob jetzt gerade nach dem fulminanten Aufstieg ein so toller Einstiegszeitpunkt ist und fragte einfach nach deiner Meinung. That's it.
Ich weiss ehrlich gesagt nicht, was bei einer Frage zu ausgerechnet dieser Aktie der Querverweis auf "utopische Kursgewinne wie mit den allseits beliebten Trendaktien hier" andeuten soll und es passt auch nicht zur neuerdings gerne ausgerufenen Sachlichkeit hier im Thread.
Ginge es mir in dem Fall um solche Papiere, wie käme ich dann auf die MüRü???
Aber ja, im Kern hast du es getroffen. Es geht mir um eine grundsolide Aktie mit (im Verhältnis) überschaubarem Risiko, der man auch noch für u.U. viele Jahre zutrauen kann ein stabiler Anker im Depot zu sein. Das Stichwort Altersvorsorge trifft es gut.
Ich bin in der Tat dabei mir etwas aus dem Versicherungsbereich rauszusuchen. Da ist bei mir noch nicht viel und ich habe das Gegenteil von Home-Bias, nämlich so gut wie keine deutschen Aktien.
Da passen die Evergreens wie MüRü oder Allianz doch ganz gut. In diesem Bereich braucht sich der DAX ja nicht zu verstecken, im Gegenteil zu vielen anderen Sektoren, in denen es m.M.n. meistens interessantere Aktien gibt.
Grüße aus dem i.d.R. höchst unsachlichen aber sehr offenherzigen Kölle,
KM
am 05.03.2023 15:46
Grüße aus dem i.d.R. höchst unsachlichen aber sehr offenherzigen Kölle,
KM
👍 ...sehr sympathisch 😉
Daniel hu.
05.03.2023 15:55 - bearbeitet 05.03.2023 15:57
05.03.2023 15:55 - bearbeitet 05.03.2023 15:57
Dennoch braucht man ja nicht die Kurse oder gleichbedeutend die (ach so bösen) Charts völlig zu ignorieren.
Denn trotz aller schönen inneren Werte der MüRü schwankt der Aktienkurs ja doch beständig erheblich.
Ob jetzt die Branche mitunter zyklisch ist oder nur der Kurs des Papierchens sei dahingestellt.
Da stell ich mir die Frage, ob jetzt gerade nach dem fulminanten Aufstieg ein so toller Einstiegszeitpunkt ist und fragte einfach nach deiner Meinung. That's it.
Ich bin völlig deiner Meinung, vor allem was die Volatilität des Kurses betrifft. Ich würde zum aktuellen Kurs nicht zum Kauf raten.
Im vorigen Jahr konnte man die Aktie ganz gut zu Kursen um 220€ kaufen.
Für beide Aussagen hier zwei Charts:
1 Jahreschart
Langfrist ab 1990
Hast recht. Die unsachlichen Beiträge aus Kölle sind in letzter Zeit weniger geworden. 🤔
Oder doch nicht?😀
Dein Beitrag passt aber gut zur neuen Sachlichkeit.🤗
am 05.03.2023 16:10
Hallo @KeepMoving
Ich kann deine Überlegung gut nachvollziehen. Ich habe mich letztes Jahr für die Allianz und den ishare Insurance zum Thema entschieden, obwohl die Mürü die bessere Performance zeigte.
Wenn man sich für einen Einzelwert nicht entscheiden möchte, sollte man mal auf den ishare Insurance einen Blick werfen.
iShares STOXX Europe 600 Insurance ETF WKN: A0H08K
Gewicht der größten Positionen
von insgesamt 32
ALLIANZ 15,96%
ZURICH INSURANCE 13,31%
AXA SA 10,20%
MUNICH RE 8,33%
(Zahlen aus just.etf.com)
Grüße
am 05.03.2023 16:43
Ich finde es gut, wenn man sich vernünftig über verschiede Investmentstrategie austauscht, sei es Trend oder Value, sei es lang- oder kurzfristig.
Ich suche mir z.B. teils Firmen im frühen Stadium aus, mit denen ich mich zuvor beschäftigt habe, und denen ich nach Ländern, Branchen, Perspektivbetrachtungen und Prüfung der Zahlen einiges zutraue.
Natürlich zahle dort ich keine Phantasiekurse, selbst wenn das eine angebliche Must-Have-Aktie ist, denn hochbewertet kann tief abstürzen, wenn mal ein kleiner Firmenschnupfen auftritt.
Es gibt also Aktien der Kategorie Zukunftsvalue, andere sind Gegenwartsvalue, wieder andere sind reiner Growth und wieder andere solide Dividendenaristokraten.
Jeder hat andere Erwartungen an sein Investment, und natürlich sind wir alle Spekulanten, denn wir spekulieren über die Entwicklung einer Firma in der Zukunft und die Kursentwicklung ihrer Aktie.
Und selbst wenn man völlig richtig liegt, muß sich das nicht zwingend streng im Kurs wieder spiegeln, denn es gibt Moden, psychologische Faktoren, Marktturbulenze , Pleiten, Konjunkturschwächen, Kriege oder Zinsanpassungen.
Trotz aller klugen Annahmen und Analysen, es bleibt unvorhersehbar, d.h. Spekulation bei unterschiedlichen Risikoeinstufungen, nicht umsonst hat Kostolany sich immer als Spekulant bezeichnet.
Investor oder Anleger klingt im Deutschen allerdings seriöser und herrlich rational.😜
Wer möchte schon mit Subjektivität und Intuition sein Investment rechtfertigen?
Dabei ist das immer ein Teil von allem, gut bei Intuition wird es recht schwammig, das kann man nicht vermitteln und ist auch unterschiedlich ausgeprägt.
Dann doch lieber streng mathematisch und gar pseudowissenschaftlich, selbst dort wo man offensichtlich an Grenzen stößt, denn am Markt ist man schließlich völlig rational und emotionslos unterwegs.🥳
Und das gilt für alle Marktteilnehmer.