am 29.09.2025 19:15
IPO Ottobock
https://investors.ottobock.com/de
Die Zeichnungsfrist beginnt voraussichtlich am 30. September 2025 und endet voraussichtlich am 7. Oktober 2025. Der erste Handelstag an der Frankfurter Wertpapierbörse wird voraussichtlich der 9. Oktober 2025 sein.
Die Preisspanne für das Angebot wurde auf 62,00 EUR bis 66,00 EUR pro Aktie festgelegt. Der endgültige Angebotspreis je Aktie wird am Ende der Angebotsfrist festgelegt. Die Angebotsfrist endet voraussichtlich am 7. Oktober 2025.
Vielleicht ist ja wieder ein Zeichnungsgewinn drin? 😀
Grüße
Klever
am 01.10.2025 19:53
Isch guet 😉
am 01.10.2025 20:32
Die Wirtschaftswoche äußert sich ebenfalls zum Ottobock-IPO:
Ich habe in 2019 einen Thread zum Thema "Medizintechnik" mit dem verheißungsvollen Titel
"Medizintechnik-Aktien - ein lukratives Investment" hier in der Community gestartet.
Ich hatte damals auch ein Musterdepot mit Medizintechnik-Aktien erstellt.
Die Performance der dort aufgeführten Titel seit 2019 ist - bis auf ein paar wenige Ausnahmen - eher unterdurchschnittlich.
Als Fazit könnte man sagen: Ein Investment in einem MSCI-World-ETF wäre in 2019 lukrativer gewesen.
Nachdem ein Gros der Einnahmen aus dem IPO von Ottobock an die Eigentümerfamilie Näder und nicht ins Unternehmen fließt,
kann ich für mich sagen:
Kein Bock auf Ottobock.
Gruß, Pramax
am 02.10.2025 12:14
am 05.10.2025 04:03
Von dem Börsengang bleiben nur 100 Mio. € im Unternehmen. Der Rest geht an die Familie Näder.
Diese hat EQT die Anteile zunächst zu einer Bewertung von 3,17 Mrd. € verkauft und dann zu einer Bewertung von 5,5 Mrd. € wieder abgekauft (20 % der Anteile für 1,1 Mrd. €). Das war kein guter Deal. Aktuell wird eine Bewertung von maximal 4,2 Mrd. € angepeilt. Die Familie Näder möchte nun durch den Börsengang ihren Kredit ablösen.
Zum Jahresende 2023 belief sich die Nettoverschuldung von Ottobock auf etwa 1,75 Milliarden Euro. Dies stellt einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den rund 1,14 Milliarden Euro Ende 2022 dar. Aktuellere Zahlen habe ich nicht gefunden.
Für mich ist die hohe Nettoverschuldung der große Knackpunkt. Der Abschlag zur letzten Bewertung löst in mir kein Wohlgefühl aus.
Laut IPO-Unterlagen ist die Verschuldung (Halbjahresbericht zum 30. Juni 2025) weiter bei 1,8 Mrd. € und die EK-Quote bei 11.9%
| Verschuldungsgrad (D/E) |
| 7,41 |
am 05.10.2025 19:19
@Inkognito schrieb:Zeichnungsgewinn möglicherweise.
Längerfristig sehe ich eine Markt-Bewertung mit über 4 Mrd. bei aktuellem EBITDA von 180 Mio. als zu hoch.
Das ist ein unbereinigtes KGV von über 22;
Ich halte die Bewertung damit für ausgereizt.
Die gefährlichste Kennzahl der Finanzwelt?
Charlie Munger hatte darauf eine klare Antwort: EBITDA.
„Jedes Mal, wenn Sie das Wort EBITDA sehen, ersetzen Sie es durch Bull**piep**gewinne.“
(Poor Charlie’s Almanack)
Warum?
EBITDA blendet all das aus, was Unternehmen real bezahlen müssen:
Steuern (kein Staat verzichtet freiwillig)
Zinsen (Kredite sind nicht gratis)
Abschreibungen (Maschinen verschleißen)
Amortisation (Anschaffungen müssen finanziert werden)
Munger knurrte:
„Abschreibung ist kein nicht zahlungswirksamer Posten. Sie sind echte Kosten. Man muss die Ausrüstung ersetzen.“
Und trotzdem machte die Wall Street EBITDA zur Religion.
Private Equity verehrte es.
CEOs predigten es in Earnings Calls.
- Doch EBITDA zahlt keine Rechnungen.
- EBITDA finanziert keine Dividenden.
- EBITDA kauft keine Aktien zurück.
Mungers Maßstab waren Owner Earnings:
Das Geld, das am Ende tatsächlich auf dem Konto landet – nachdem das Unternehmen am Leben erhalten wurde.
Seine Botschaft bleibt zeitlos:
Bargeld ist real. EBITDA nicht.
am 05.10.2025 19:36
Ich hatte bereits darauf hingewiesen, dass das aus dem aktuellen EBITDA ermittelte KGV m.E. mit ca 22 recht hoch ist.
Das EBIT oder das EBT liegt mir nicht vor bzw. ich bin zu faul zu recherchieren.
Das KGV aus dem EBT ist aber zwangsläufig noch höher.
Was möchtest du uns nun mit deinem Munger-Exkurs zum EBITDA konkret mitteilen ?
am 06.10.2025 12:32
Bücher gehen vorzeitig zu:
am 06.10.2025 13:45
@Inkognito schrieb:Ich hatte bereits darauf hingewiesen, dass das aus dem aktuellen EBITDA ermittelte KGV m.E. mit ca 22 recht hoch ist.
Das EBIT oder das EBT liegt mir nicht vor bzw. ich bin zu faul zu recherchieren.
Das KGV aus dem EBT ist aber zwangsläufig noch höher.
Was möchtest du uns nun mit deinem Munger-Exkurs zum EBITDA konkret mitteilen ?
Ottobock hat in einer Pressemitteilung bekanntgegeben, dass man 2024 bei Umsatz über 1,6 Mrd. € ein adjusted EBITDA von über 325 Mio. erreicht hat. Außerdem spricht Ottobock von einer verbesserten Marge von etwa 20,5 % (bei 2024).
H1 2025: Underlying (adjusted) EBITDA = 180 Mio. €
Für das erste Halbjahr 2025 meldet das Unternehmen ein underlying EBITDA von 180 Mio. €, mit einer Marge von 22,5 %. Ich konnte nicht verifizieren, welche spezifischen Posten Ottobock typischerweise aus dem „reported“ EBITDA herausrechnet (z. B. Restrukturierungskosten, Einmalaufwendungen, Bewertungsanpassungen, Abschreibungen, Währungseffekte etc.).
Das heißt: der Bewertungs-Multiple hängt massiv davon ab, welche Version des EBITDA man benutzt und wie verlässlich die Bereinigungen sind.
Quelle: Ottobock H1/2025-Update.
Ich persönlich halte von der EBITDA-Bewertung genauso wenig wie Charlie. Gerade die hohe Verschuldung und die hohen Zinskosten werden dabei völlig außer Acht gelassen, wodurch die Zahlen mehr als geschönt werden.
am 07.10.2025 12:56
@Frankomat schrieb:Bücher gehen vorzeitig zu:
Zeichnung ist inzwischen nicht mehr möglich.
Ich bin übrigens dabei. "Schaun mer mal"
am 07.10.2025 13:03