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Immobilienfonds in Liquidation - Steuererstattung?

swolpoll
Experte ★★★
727 Beiträge

Werte Community, werter @SMT_Service ,

 

ich halte eine Position am SEB Immoinvest (WKN 980230), einem ehemals offenen Immobilienfonds in Abwicklung/Liquidation. 

 

Der Fonds verkauft seine Restimmobilien Stück für Stück und schüttet regelmäßig seine freiwerdende Liquidität aus. Irgendwann wird der Fonds komplett liquidiert sein. Bis Ende 2017 waren diese Ausschüttungen in aller Regel steuerfrei. 

 

Nun ist es so, dass im Zuge der Steuerreform seit 01.01.2018 die regelmäßigen Ausschüttungen mit Abgeltungsteuer belastet werden. Da es Substanzausschüttungen sind (keine echten Erträge), soll die depotführende Stelle die Abgeltungsteuer dann in einem zweiten Schritt am Anfange des Folgejahres "erstatten". Das behauptet zumindest der abwickelnde Fondsmanager auf seiner Website. Nach Aussage des Fondsmanagers hätte es beim SEB Immoinvest im Februar 2019 zur Erstattung der voll besteuerten Juli 2018-Ausschüttung kommen müssen (s. Link).

 

Nun habe ich zumindest noch keine Erstattung von der comdirect bekommen. Wird das noch passieren und wenn ja, bis wann?

 

Besten Dank für erhellende Antworten.

 

Gruß,

swolpoll

 

 

94 ANTWORTEN

SMT_Philipp
ehemaliger Mitarbeiter
1.562 Beiträge

Hallo @swolpoll,

 

interessante Frage. Ich gebe die mal an die in steuerlich besser als ich bewanderten Kollegen weiter und melde mich.

 

Viele Grüße

Philipp

 

 


In der Kürze liegt die Wü

SMT_Philipp
ehemaliger Mitarbeiter
1.562 Beiträge

Hallo @swolpoll,

 

da bin ich wieder.

 

Deine Informationen sind korrekt. Mit der Investmentsteuerreform wurde auch die steuerliche Behandlung von Fondsausschüttungen aus der Substanz geändert, sofern sich dieser Fonds in Liquidation befindet. Diese Ausschüttungen sind zum Zeitpunkt des Zuflusses nun zunächst steuerpflichtig. Anhand eines vom Gesetzgeber definierten Vorgehens findet im Folgejahr eine steuerliche Neubewertung dieser Ausschüttungen statt, woraus unter Umständen Steuererstattungen resultieren können.

Gegenwärtig können wir noch nicht mit Bestimmtheit sagen, wann es zu einer steuerlichen Neubetrachtung auf Bankenebene kommen wird. Bitte habe daher noch etwas Geduld.

 

Viele Grüße

Philipp

 


In der Kürze liegt die Wü

swolpoll
Experte ★★★
727 Beiträge

@SMT_Philipp: Danke für die rasche Antwort. Ich warte also einfach ab und hoffe, dass die Erstattungen kommen, bevor ich meine Steuererklärung für 2018 mache...

 

Gruß,

swolpoll

Allesverwert

"Gegenwärtig können wir noch nicht mit Bestimmtheit sagen, wann es zu einer steuerlichen Neubetrachtung auf Bankenebene kommen wird."

 

Hm... "Bankenebene", soso... ;  wieso konnten denn dann die Sparkassen, die Targobank, die Volksbanken, , die DKB, die ING usw. diese "Neubetrachtung" bereits Anfang Januar berücksichtigen? Liegt deren "Bankenebene" ggf. auf einem anderen IT- oder Service- oder Kompetenzlevel?

 

Nur die Comdirect ist nach Monaten nicht in der Lage, die Abrechnungen korrekt durchzuführen.

 

In der Antwort an @swolpoll  aber so zu tun, dass das Problem/Fehler bei anderen liegt und nicht im eigenen Haus, ist unverschämt, SocialMediaPhilipp / @SMT_Philipp  ! Do your homework!

swolpoll
Experte ★★★
727 Beiträge

@Allesverwert : Danke für deine Schützenhilfe, aber als "unverschämt" hab ich das jetzt nicht empfunden.

 

Ich wäre aber in der Tat dankbar, wenn das jetzt recht schnell (am Besten noch vor Erstellung meiner Steuerbescheinigung für 2018) gemacht werden würde. Zumal wenn andere Banken das schon gemacht haben sollten.

 

Beste Grüße,

swolpoll

SMT_Philipp
ehemaliger Mitarbeiter
1.562 Beiträge


Hallo @Allesverwert,

 

unsere Antwort war lediglich als Hinweis gemeint, dass wir als Bank die Korrektur vornehmen werden und nicht das Finanzamt. Wir schieben da nichts auf andere Banken.

 

@swolpoll: Einen Zeitpunkt der Korrektur können wir im Moment leider immer noch nicht nennen, aber wir arbeiten daran.

 

Viele Grüße

Philipp

 


In der Kürze liegt die Wü

swolpoll
Experte ★★★
727 Beiträge

@SMT_Philipp : Danke!

 

Ich möchte ergänzen, dass ich noch neben dem SEB Immoinvest (980230) noch weitere Fonds dieser Art im Depot habe:

 

- AXA Immoselect (984645)

- CS Property Dynamic (975135)

- Kanam Grundinvest (679180)

- P2 Value (A0F6G8)

 

Bei allen stehen diese Steuererstattungen an. Es geht also durchaus um substanzielle Beträge, auf die ich seit Monaten warten muss. Es wäre daher wirklich schön, wenn die comdirect das bald erledigen kann.

 

Kurz zum Hintergrund: Im Wesentlichen habe ich durch meine Investition Investoren, die diese Fonds loswerden wollten an der Börse Liquidität mit einem Abschlag gegeben. Ich kann ja warten, bis die Fonds in aller Seelenruhe fertig liquidiert sind und das Fondsvermögen peu a peu an mich ausschütten. Nur ist mir jetzt leider diese Änderung der Besteuerung seit 2018 dazwischengekommen, jetzt muss ich selbst ewig auf mein Geld warten...

 

Gruß,

swolpoll

 

Gruß,

swolpoll

Allesverwert
Autor ★
6 Beiträge

Natürlich, da es hier um Substanzausschüttung geht, in der Höhe bis zur Häfte des Fondswertes, sind die Beträge der Steuerabzüge erheblich.

 

Comdirect ist die Thematik der notwendigen Erstattung seit 1,5 Jahren bekannt, gemacht wurde nichts.

Sie können nicht mal einen Termin nennen.

 

Ich befürchte, der Kunde bleibt aus dem Fehlbetrag sitzen und darf die aufwändigen Diskussionen mit dem Finanzamt selbst führen.

 

Ich habe darus Konsequenzen gezogen und mein Depot zu einer anderen Bank verlagert.

Merowech
Autor ★★
13 Beiträge

Zu diesem interessanten Thema möchte ich gerne meine eigenen Erfahrungen weitergeben.
Ich bin auch Betroffener und zwar besitze ich Fondsanteile des CS Euroreal.
Der Fonds hat im letzten Jahr 2 Substanzausschüttungen durchgeführt (Nr. 13 am 19.6.18 und Nr. 14 am 19.12.18).
Wie bereits zuvor geschildert, waren die Ausschüttungen voll steuerpflichtig.
Zum Zeitpunkt der Ausschüttungen war mein Freistellungsvolumen bereits ausgeschöpft, sodass tatsächlich Abgeltungssteuer abgeführt wurde.
Meine Depotbank (in dem Fall nicht die Comdirect) hat gegen Ende Januar 2019 eine Steuerneuberechnung durchgeführt und mir die ursprünglich einbehaltenen Steuerbeträge zurückerstattet. Anschließend hat die Bank allerdings einen geringen Teil wieder einbehalten.
Der neue Steuerabzugsbetrag bezog sich anscheinend auf den buchmäßigen Wertzuwachs ! pro Fondsanteil.
In diesem Jahr hat der CS Euroreal erneut eine Ausschüttung aus der Substanz vorgenommen (Nr. 15 am 20.3.19).
In diesem Fall war mein Freistellungsvolumen noch nicht ausgeschöpft, sodass der steuerpflichtige Betrag zu Lasten meines Freistellungsvolumens ging und somit keine Steuern abgezogen wurden.
Ich denke (und befürchte), dass die Steuernachberechnung für diese Ausschüttung erst in 2020 erfolgen wird und ich dann quasi eine Gutschrift auf mein Freistellungsvolumen für 2019 erhalte.
Nur das wird mir und allen Betroffenen wenig nutzen, es sei denn, man kann und will diese Gutschrift dann bei der Steuererklärung 2019 verwenden.
Um zukünftig diesem Dilemma zu entgehen, denke ich über einen Verkauf der Anteile an der Börse nach, wenn auch mit Verlust.