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Hust, hust, keuch, keuch: Geld verdienen mit CO2-Zertifikaten

nmh
Legende
9.962 Beiträge

Liebe Diesel-Fahrer (m/w),

 

in Zeiten wie diesen, wenn die meisten Euer Lieblingsaktien müde, traurig und verprügelt in der Ecke liegen, dann suchen wir Instrumente, die wenig Korrelation zum breiten Aktienmarkt aufweisen und die auch jetzt noch im Aufwärtstrend liegen.

 

Und da habe ich etwas für Euch gefunden, das möglicherweise noch nicht jeder kennt. Es geht um Kohlendioxid-Emissionsrechte. Ich zitiere die Wikipedia: "Der Emissionsrechtehandel ist ein Instrument der Umweltpolitik mit dem Ziel, Schadstoffemissionen mit möglichst geringen volkswirtschaftlichen Kosten zu verringern."

 

Unternehmen müssen also CO2-Emissionsrechte kaufen, wenn sie mehr Kohlendioxid in die Luft blasen möchten. Da umweltfreundliche Unternehmen häufig weniger CO2-Emissionsrechte benötigen, als sie zugeteilt bekommen, andere Unternehmen jedoch deutlich mehr Rechte brauchen, können die Emissionsrechte an speziellen Börsen gehandelt werden. Diese Zertifikate gibt es in der EU seit 2005; damals wurden freilich viel zu viele davon ausgegeben, was zu einem Preisverfall geführt hat. Der Markt wurde förmlich mit Emissionsrechten geflutet.

 

Inzwischen hat allerdings das Niveau der Emissionsrechte einen Boden gefunden, und seit Jahresanfang steigen die CO2-Zertifikate deutlich. Der CO2-Preis im EU-Emissionsrechtehandel kletterte im Januar 2018 seit Herbst 2012 erstmals wieder über 9 Euro pro Tonne; inzwischen gut 13 Euro.

 

Die EU-Kommission und im Februar 2018 das Parlament haben nun beschlossen gegenzusteuern und das wichtigste Instrument ihrer Klimapolitik zu reformieren. Neue Zertifikate werden jetzt seltener ausgegeben, um die Emissionsrechte zu verknappen: die EU hat ein "Abschmelzen" der CO2-Gesamtemissionen ab 2021 jährlich um gut 2 % beschlossen. Ein weiterer Grund für den Preisanstieg ist die sogenannte Marktstabilisierungsreserve, die zum 1. Januar 2019 erst noch in Kraft tritt: Bis zu 25 % der Zertifikate können dadurch aus dem Markt genommen werden. Daß die Maßnahmen nachhaltig wirken sieht man an der Preissteigerung der letzten Monate. Und die europäische Wirtschaft befindet sich auf Wachstumskurs. Das erhöht den Energieverbrauch und somit auch die Nachfrage nach den Emissionsrechten. Viele Industriebetriebe, die ursprünglich auf fallende CO2-Preise gesetzt haben, mußten jetzt Zertifikate nachkaufen, als sie feststellten, dass die Preise nach oben gehen, wie beispielsweise die "Energie & Management"-Nachrichten melden. Die von einigen Politikern geforderten CO2-Preise in Höhe von 30 Euro pro Zertifikat und Tonne werden allmählich realistisch.

 

Nicht nur die betroffenen Unternehmen handeln Emissionsrechte. Auch Hedgefonds, Investmentbanken, die nmh-Gruppe und andere mehr oder weniger üble Zocker sind dabei.

 

Je nun, und Ihr könnt jetzt auch mitspielen. Ein Zertifikat der Commerzbank mit der WKN CV3Q5L ist seit Herbst 2017 am Markt und in dieser Zeit von 1,50 Euro auf 8 Euro gestiegen. Ein gesunder (trotz Abgasen) Aufwärtstrend, immer wieder unterbrochen durch leichte Korrekturen - so wie heute: minus 3 Prozent.

 

Das Endlos-Zertifikat setzt mit einem leichten Hebel von 1,8 auf den ECX-EUA-Future an der Intercontinental Exchange (übrigens ein Unternehmen der nmh-Gruppe). Ein echtes Trendinvestment, das nicht zum Aktienmarkt korreliert ist. Der Spread ist mit etwas über 1 % fair für ein solches eher exotisches Produkt. Wenn Ihr ein wenig Spielgeld in diese Zertifikate investiert und den Stopkurs nicht vergesst, dann sehe ich gute Chance für Gewinne.

 

Übrigens ist das Commerzbank-Zertifikat im Rahmen der 3,90 Euro-Aktion bei comdirect handelbar.

 

Ich wünsche Euch, dass dieses Zertifikat Eure nächsten Diesel-Tankfüllungen finanziert. Indes: ich war heute das erste Mal dieses Jahr wieder emissionslos (emotionslos?) mit dem Rad im Büro - ein echter Gutmensch halt, jawohl, das bin ich!

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.
199 ANTWORTEN

nmh
Legende
9.962 Beiträge

@SirWayne :  Deine Frage hat @slobology  (danke!) richtig beantwortet. Perfekt wäre ein Anstieg, aber wer gerne "billig" kauft, darf auch mit einem Abstauberlimit arbeiten. Dann bitte aber Stoppkurs beachten!

 

@Boernie : Gute Frage! Da die grossen Anbieter den Daimler-Chart nicht um die Abspaltung bereinigen (Ausnahme ist der Informer von Factset; es gibt aber keinen offiziellen R-Faktor von den Terminbörsen; wenn man mal nachrechnet, kommt man auf einen relativ hohen R-Faktor von ungefähr 1 - 0,50 x 30,5 / 86 = 0,823), orientieren sich die Profis weiterhin am unbereinigten Chart. Und da Stoppkurse eine selbsterfüllende Prophezeiung sind, empfiehlt es sich, dem zu folgen. Aus diesem Grund meine Empfehlung. Aber wie immer gilt: Stoppkurse sind keine Wissenschaft; wenn Du Dich mit 60 Euro besser fühlst, geht das natürlich auch in Ordnung.

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

SirWayne
Autor ★★
26 Beiträge

Auf jeden Fall ging es ratz fatz heute

marcus_mit_c
Experte ★
196 Beiträge

@SirWayne  schrieb:

@nmh 

Gibt es Meinungen zu CU3RPS, ob der Kurs gerade günstig ist einzusteigen oder noch warten?


Gibt es Gründe, warum kaum von dem von @SirWayne erwähnten (ungehebelten) Endlos-Zertifikat CU3RPS die Rede ist? Liegt es nur am Hebel, oder spricht sonst noch etwas gegen dieses Papier?

 

Danke.

hmg
Experte ★★
494 Beiträge

@CurtisNewton  schrieb:

Gibt es hier eigentlich sparplanfähige CO2 Zertifikate? Wisdom Tree ist hier ja generell sparplanfähig (sogar der Petroleum Preis ist sparplanfähig), aber ausgerechnet das CO2  ETP ist es nicht.


Ich würde mir hier auch einen Sparplan wünschen. Beim Neobroker JustTRADE ist jetzt der A3GTR6 sparplanfähig - dann müsste das bei Comdirect doch auch gehen!

Bergjung
Experte
87 Beiträge

Aktuell entwickelt sich der CO2-Preis mal deutlich nach oben.  Was denkt ihr wie weit es in den nächsten 1-2 Jahren gehen kann? 
Deutlich über 100 Euro kann ich mir kaum vorstellen. Würde dann nicht die Politik eingreifen um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen/europäischen Industrie zu gewährleisten?
Wie sind eure Einschätzungen dazu?

Mr_Swot
Autor ★★
17 Beiträge

Hallo Zusammen, der CO2 Preis hat gut abgegeben, in welchem Zusammenhang ich bei SD1Q1Q ausgestoppt wurde.

 

@nmh  Wie schätzt du die Situation hier ein, macht es Sinn nach dem starken Fall jetzt langsam wieder einzusteigen?

 

Beste Grüße aus dem kalt, klaren Frankfurt.

Bergjung
Experte
87 Beiträge

Hallo @Mr_Swat

 

ich bin nicht @nmh, aber kurz meine Meinung dazu. 

Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass der CO2-Preis nicht unter 60 Euro fallen soll um die Anreize für die erneuerbaren hoch zu halten. 
Das hatte die Ampel beschlossen. Ich habe aber keine Ahnung ob sich das direkt auf den europäischen Emissionshandel und den Preis auswirkt. 

Mit Beginn des Krieges in der Ukraine hat sich die Lage geändert. Wenn die Versorgung gefährdet ist wird man die Kohle-Kraftwerke länger laufen lassen. Andererseits steigt der Druck schneller auf erneuerbare umzustellen. Sollte der CO2-Preis unter 60 Euro fallen werde ich wieder einsteigen.
Ich wurde auch letzte Woche ausgestoppt (bei 69 Euro). 

Nusser
Experte
76 Beiträge

Der CO2-Preis ist seit drei Wochen auf Talfahrt und hat heute die 60 € unterschritten. Meiner Einschätzung nach sollte er sich eher bei 80-90 € aufhalten, Tendenz steigend.

Mit dem SB3T89 (Faktor 2) habe ich vor einem halben Jahr den Aufzug nach oben ganz gut erwischt und bin vor zwei Tagen übermütig in den dreimal so schnell fahrenden SB37KX Paternoster (gibt's die eigentlich noch?) eingestiegen. Dass der gerade auf den Weg in den ganz tiefen, dunklen Keller ist, ist mir erst heute aufgefallen. Naja, wird schon wieder hochgehen und hoffentlich nicht so böse enden, wie der MC3SF5. An dem sieht man übrigens ganz gut, wie schnell Faktorzertifikate in Abwärtsphasen "zerstört" werden können und wie wichtig der Ausstieg mit trailing SL ist.

SirWayne
Autor ★★
26 Beiträge

@Nusser aus meiner Sicht (vielleicht übersehe ich was) eine nachvollziehbare Reaktion. Gründe:
1. CO2 Abgabe wird ausgesetzt für 1 Jahr

2. Kohlekraftwerke werden mehr ausgelastet

3. Durch die Übergewinnsteuer werden die EE geschwächt

 

und @Bergjung kann endlich wieder einsteigen, hat ja lange genug gewartet 🙂

Nusser
Experte
76 Beiträge

@SirWaynebin mir nicht sicher, ob's damit zu tun hat.

Die Aussetzung der Abgabe bezieht sich jedenfalls nur auf die nationalen Emmissionsrechte (Heizöl und Treibstoff). Die hier gehandelten sind die Europäischen. Wenn ich mir die Futures anschaue, zeigen die alle nach oben:

https://www.eex.com/en/market-data/environmental-markets/future-styled-options 

 

Ich schätze der Preisverfall hat eher mit der heraufkommenden Rezession zu tun: Weniger Wirtschaft, weniger Treibhausgase. Aber was wirklich dahinter steckt und den Preis bewegt (etwa Spekulanten😎?), das weiß ich auch nicht.

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