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Hedgefonds (Die Heuschrecken der Branche)

Shane 1
Mentor ★★
1.923 Beiträge

Hedge-Fonds  (Die Heuschrecken der Branche)

 

Woher kommt ihr schlechter Ruf

Hedge Fonds genießen bei Börsianern zumindest einen zweifelhaften Ruf, vor allem als während der Finanzkrise der damalige SPD-Vorsitzende Franz Müntefering diese seit 2004 zugelassene Gattung als Heuschreckenplage bezeichnete.

 

Ein Grund dafür dürfte auch die vorzugweise beliebte Ansiedlung auf den Kaiman–Inseln oder den Bermudas auf Grund geringerer Finanzaufsicht, Steuern und Gebühren sein.                                                                                                                        Ob es nun eine Aufgabe der Politik sein sollte, gewisse Anlagemöglichkeiten zu diskriminieren sei dahingestellt, ich weise aber darauf hin, dass diese doch auch eine wichtige- und seriöse Funktion im Wirrwarr der Kapitalmärkte darstellen (als bekanntes Beispiel der Bauer, welcher seine Ernte vor Sturm und Wetterkapriolen im Vorfeld absichern kann).

 

Die Strategie  

Hedge Fonds verkörpern eben eine Anlagestrategie, welche stark von spekulativen Elementen geprägt ist. Sie bezeichnen sich gerne als die Alleskönner im Investmentgeschäft und sollen spekulativ möglichst rasch eine Vermehrung des Vermögens zu erzielen.

Sie versprechen hohe Rendite in jeglichen Börsenphasen und verschweigen, dass sie im Gegenzug hohe Risiken eingehen müssen.

Wie investieren die Verwalter? Und vor allem: Sind die Anlagen wirklich so lukrativ wie in der Werbung versprochen?

Wie oben erwähnt, hat seit dem Jahr 2004 hatte auch die Zukunft des Investierens in Deutschland begonnen. Seither sind Hedge-Fonds hier offiziell zugelassen. Und nach etwas mehr als einem halben Jahr konnte man bereits sagen: Die neue Anlageform ist ein klarer Erfolg – für die Fondsgesellschaften. Denn die Unternehmen verzeichneten seither Mittelzuflüsse in Höhe von über sagenhaften 3 Billionen Dollar.

Allerdings muss ich fairerweise erwähnen, dass in den letzten zehn Jahren 15% aller Hedge Fonds wieder vom Markt verschwunden sind, die Anleger haben etwa 400 Milliarden Dollar wieder abgezogen.  

 

Der wohl bekannteste Großmeister aller Zeiten
Verluste mit Hedge-Fonds? Das ist doch praktisch unmöglich, wenn man den Werbebroschüren der Gesellschaften glaubt. Oft wird suggeriert, dass Börsenerfolg nichts mit der jeweiligen Börsenphase zu tun hat. Schließlich können Hedge-Fonds sowohl bei steigenden als auch bei fallenden Kursen Geld verdienen. Der bekannteste Hedge Fond Manager dürfte wohl George Soros sein, welcher in den 90 Jahren erfolgreich gegen das britische Pfund spekuliert hatte und die Regierung damit in die Knie zwang.

 

Dass anscheinend derzeit einige dieser Fonds auf einen Kursverfall der Deutschen Bank wetten, könnte den Privatanleger bei kurzfristigem Denken natürlich zu der Idee verleiten, mit Abstauberlimits sich einige Scherflein hinzu verdienen zu können.

Dazu würde ich aber nicht empfehlen. Vorhersagen zu Kursentwicklungen sind immer gewagt, vor allem, wenn sie auch noch die Zukunft betreffen.

 

Wie arbeitet nun so ein Fond eigentlich?

Hoch komplexe Finanzinstrumente können dies ermöglich (man beachte, ich schreibe können und nicht machen). An den Terminbörsen wetten die Fondsmanager auf steigende oder fallende Kurse von Aktien, Devisen oder Rohstoffen.
Die bekannteste Vorgehensweise von Hedge-Fonds heißt „short selling“ oder zu Deutsch leer verkaufen. Hedge-Fonds leihen sich von Versicherungen oder Investmentfonds Aktien, veräußern die Papiere und kaufen sie nach dem Kursrückgang deutlich billiger wieder zurück. Dann werden die Aktien an die Leihgeber zurückgegeben.

 

Was in der Theorie relativ einfach klingt, ist jedoch ein schwieriges Unterfangen. Falls die Rechnung der Manager nicht aufgeht und die Aktien wider Erwarten steigen, drohen hohe Verluste. Da der Kurs einer Aktie theoretisch nach oben keine Grenze hat, sind die Verlustrisiken unbegrenzt.

 

Große Unsicherheitsfaktoren
Für mich sind das hoch riskante Anlagestrategien, ohne Transparenz, mit Firmensitzen an unregulierten Finanzplätzen und das Unbehagen vieler Anleger ist nachvollziehbar. Was die Fonds genau machen, hat mit der ursprünglichen Bedeutung des Begriffs Hedge (to hedge = absichern) nur noch wenig zu tun, denn das oberste Ziel ist eine hohe Rendite. Es ist aber praktisch unmöglich zu erfahren, welche Investitionen die Manager mit dem anvertrauten Kapital tätigen. Dieses Merkmal hatte den Hedge-Fonds auch den Spitznamen „Überraschungseier der Finanzbranche“ eingebracht, seit Müntefering nennt man sie nun abwertend „Heuschrecken“.

Dass die Manager dabei mit ihren Anlagen teils hohe Verluste bis hin zum Totalausfall erleiden, ist nicht erst seit dem Zusammenbruch des milliardenschweren Fonds „Long Term Capital Management“ bekannt. Dieser sorgte 1998 für eine Beschleunigung der Krise an den Aktienmärkten und dürfte älteren Anlegern oder sogar Betroffenen in schlechter Erinnerung sein.

Zusammenfassung

Alles in allem tätigen Hedge-Fonds also Wetten mit Fremdkapital in hoch riskanten und völlig undurchsichtigen Anlageformen, und sie konnten zudem bislang kaum mit einer überdurchschnittlichen Performance auf sich aufmerksam machen konnten.

Der Anleger sollte sich über die Risiken bewusst sein und nicht den Reden der Verkäufer trauen, welche die Börse als Spielcasino benutzen. Die Börse ist aber kein Spielplatz um schwer erarbeitetes Geld zu verschenken, sondern um möglichst risikoarm zu vermehren.

 

Fazit:  Hedgefonds sind nicht für Privatanleger geeignet!

 

Bevor wir aber nun diese Art der Fonds jetzt kategorisch verteufeln, zum Schluß jedoch noch eine Frage an den Leser, welche er sich selbst beantworten sollte; hedgen wir nicht alle selbst auch unser eigenes Depot, wenn auch nur mit einer sehr einfachen Verlustabsicherung, dem allseits beliebten Stopp-Loss?

 

 

 

Damit schließe ich meinen Beitrag heute mal mit einer lustigen, schwäbischen Wortspielerei welche lautet: Hädsch koi hädschfond, hädsch dei Geld noh !

 

Grüße - Shane

 

für Leser aus Gegenden, für welche der Dialekt unverständlich ist im Rahmen der Länderverständigung gleich die Übersetzung, welche in etwa lautet:

(Hättest du keine Hedge Fond gekauft, dann hättest du noch dein Geld).

 

 

 

 

30 ANTWORTEN

Shane 1
Mentor ★★
1.923 Beiträge

@Noxx@EU_1

Hallo Noxx und auch EU1, derzeit bin ich mit meinen Gedanken (wegen Datenverlust) etwas weiter vom Bord entfernt, möchte aber meine Sichtweise zu euren Antworten kurz erläutern. Dass  Politik wichtig ist und auch offen diskutiert werden muß, steht für mich außer Frage. Gerade eure Argumentation zeigt ja, dass die Worte mit Bedacht gewählt wurden. Ob nun dafür gerade in einem Thread über aktiv gemanagte Fonds der richtige Ort ist, wage ich zu bezweifeln.

 

Sicher hat auch Börse mit Politik eng verbunden (der ehemalige Siemens CEO Heinrich von Pierer war ja auch lange Wirtschaftsberater unserer Kanzlerin), nur befürchte ich ein ausufern oder eine Übergewichtung der verschiedenen politischen Meinungen.                                                                                                                               Reifen gehören ebenfalls zu einem Auto, werden aber in einer Werkstatt nicht produziert oder verkauft. Für Politik gibt es eigene Foren, ebenso wie über Fußball  und andere Themen.

 

Ich befürchte, das würde zu hitzigen Wortgefechten führen und dem Bord (und hier geht es im Allgemeinen wirklich respektvoll zu) letztendlich schaden.

Leider habe ich mich selbst einmal hier zu unfairen Wortwechseln hinreißen lassen, welche ich im Nachhinein bedauere. (Insiderfakten).

 

Aber hier herrscht ja Meinungsfreiheit, vielleicht eröffnet ihr einen Thread über die Auswirkungen der Politik auf die Börse, die Parteien haben ja bereits fast alle Stellung zur Aktienkultur in diesem Land genommen ( bis auf die AFD ) und den Linken, welche sich wenigstens, wenn auch distanziert zur Aktienanlage geäußert haben. 

 

Noxx, jetzt wieder zu den Fonds oder den bösen Buben. Eine Waffe allein ist nicht böse, zumal wenn der Benutzer weiß, an welchem Ende derselben der gefährlichere Teil ist. Ich habe doch erwähnt, dass diese Fonds auch eine wichtige und seriöse Funktion erfüllen. 

Nur sind sie für mich zu unduchschaubar in ihren Vorgehensweisen und dadurch für mich als vorsichtiger Investor nicht meine Anlageklasse.

 

Allein im ersten Jahr ihres Erscheinens 2004 haben Hedge Fonds fast ein Fünftel (zwischen 15 und 20 %) ihres vom Anleger verwalteten Kapitals in den Sand gesetzt. Diese Fehlinvestitionen werden natürlich nicht gerne öffentlich gemacht.

Auch werden Diagramme /Charterfolge oft verzerrt dargestellt, oft in überholten  Charts oder es erfolgt ein Vergleich ihrer Erfolge mit dem Weltindex (den zu schlagen ist wahrscheinlich die einfachste Aufgabe eines Managers).

 

Die sachlichen Fakten habe ich so gut es geht recherchiert, meine Erkenntnis ist natürlich subjektiv. Deshalb glaube ich, dass man an der Börse nicht unbedingt im Sturm spielen muss um Tore zu schießen (Mats Hummels als Verteidiger spielt auch gefährliche Flanken), also Hedge Fonds für uns Privat/Kleinanleger nicht notwendig sind.

 

Da ich auch noch einen verständlichen Beitrag zu passiven Fonds (ETFs) verfassen möchte und dieser einige ETF-Besitzer eventuell aus ihren rosaroten Träumen reißen dürfte, werde ich meine Sätze bei so aufmerksamen Lesern jedenfalls mit Bedacht wählen müssen.

 

Dennoch danke für eure Antworten, vielleicht trauen sich auch noch andere Leser ihre Meinung offen mitzuteilen.

Grüßle - Shane

Noxx
Legende
7.051 Beiträge

Shane-Zitat:

 

Ich befürchte, das würde zu hitzigen Wortgefechten führen und dem Bord (und hier geht es im Allgemeinen wirklich respektvoll zu) letztendlich schaden.

Leider habe ich mich selbst einmal hier zu unfairen Wortwechseln hinreißen lassen, welche ich im Nachhinein bedauere. (Insiderfakten).

 

Meine Haltung: Shane, Dein Büßertum ehrt Dich aber man darf hier auch ab und zu mal einen "raushauen", das ist manchmal auch Salz in der Suppe, so eine ganz weichgespülte "Ich will Dir ja bloß nicht zu nahe treten"- Diskussion schärft keine Gedankenprofile, schafft keine Markanz, hat oft keinen Erinnerungswert und regt Leser nicht an, sich selbst zu positionieren. "Hau drauf"-Diskussionen halte ich auch für deplaziert und nicht wünschenswert, es sei man kann an der Formulierung die Ironie oder Satire erkennen. Aber wir sind hier doch nicht im Mädchenpensionat und erstaunlicherweise haben die Mentoren/SMTs dieses Forums das sogar erkannt (Achtung nmh: Kompliment meinerseits) und fahren da in die Dispute nicht regide rein. Also von mir aus darfst Du Dein Büßerhemd ruhig ausziehen.

 

Noxx, jetzt wieder zu den Fonds oder den bösen Buben. Eine Waffe allein ist nicht böse, zumal wenn der Benutzer weiß, an welchem Ende derselben der gefährlichere Teil ist. 

 

...schönes Bild, ich mag Wortspiele

 

...noch ein paar Gedanken zu Hedgefonds und Politik

...ja, Du hast die Hedgefond schon weit differenzierter beleuchtet als meine Antwort vermuten ließ

...nein, die strikte Warnung an Privatanleger, dort nicht einzusteigen teile ich nicht, den unbestreitbaren Verlusten stehen nach meiner Wahrnehmung weit höhere Gewinne gegenüber, sonst hätten die auch niemals ein derartig hohes anvertrautes vermutlich "billionäres" Kapital zur Verfügung

...das viel größere Problem ist nicht "Watt isch denn e Hätchfon", sondern Wer ist ein Hedgefond und wer nicht

 

...bei Fragen zur Politik im Forum, haue ich (völlig unabhängig von welchem Autor) immer nen Haken rein, ich habe die große Befürchtung, dass wie bei der "unendlichen Geschichte" (Michael Ende) sich das "Nichts" zwischen den Menschen ausbreitet. Die unsägliche, nicht rechtsstaatlich gemanagte Migrantenkrise des Herbstes 2015 hat in so vielen bundesdeutschen Bekannten-, Vereins- und Freundeskreisen die Menschen gespalten und ob der ganzen Moralvorwürfe für soviel politisches Schweigen gesorgt, das selbst bei Einladungen unter Freunden der Gastgeber an der Tür sagt, aber heute wird nicht über Politik geredet. Genau diese Sprachlosigkeit, das Nichtaushalten einer konträren Meinung, das ständige Werten tötet erst den Disput und dann die Demokratie

 

 

 

 

nmh
Legende
9.960 Beiträge

@Noxx:

 

... Danke für das Kompliment. Inzwischen kenne ich ja Deine Art zu schreiben und rege mich nicht mehr drüber auf. Ich hoffe, das war jetzt nicht zuviel Weichspüler. Und denke an den Elektrozaun um meine Herde!  😉

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

Noxx
Legende
7.051 Beiträge

....schmunzel, schmunzel

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Hallo zusammen,

 

mir fällt zum Thema "Hedgefonds" nur die Wette ein, die Warren Buffet mit einem Hedgefond-Manager eingegangen ist.

 

Hier ein Artikel dazu, hier ein Beitrag von @nmh dazu.

 

Grüße aus Dresden

Sonni

Shane 1
Mentor ★★
1.923 Beiträge

Liebe Leser des Threads,

ich habe mich über eure Antworten gefreut und es hat Spass gemacht, über unser Hobby zu diskutieren. Inzwischen scheint das Thema ausreichend gewürdigt zu sein und ich möchte hier auschecken. 

Ich habe heute Abend "sturmfreie Bude" und werde die Zeit nutzen um meinen letzten angekündigten Beitrag über ETFs zu erstellen und denke, dass ich gegen Mitternacht alle Fakten zusammen habe um dann gleich einen lesenswerten Beitrag  mit viel Weißraum und Absätzen hier einzustellen zu können. Hoffe, wir sehen uns dort wieder.

Schönes Wochenende

Shane

Dietus
Experte ★★★
760 Beiträge

Dann möchte ich noch @Shane 1 und @nmh für ihre anschaulichen Beiträge danken. 

Ich kann mit dem Begriff "Hedgefond" jetzt deutlich mehr anfangen, als das bisher der Fall war (Münte's Heuschrecken).

 

Dies nochmal als kleines Feedback.

Die Mühe die, sich hier Viele machen, sind also nicht "ins Leere" verfasst.

 

Dass bei unterschiedlichen Meinungen mal zu kontroversen Debatten kommt, finde ich wünschenswert und hilfreich. Das sehe ich ähnlich wie @Noxx.

Klartext ist ein gutes Kontrastmittel. 

 

Jetzt bin ich gespannt auf den von @Shane 1 angekündigten Beitrag zu den ETFs.

Ich habe gestern gerade gelesen, dass ETFs gefährlich sind...

(ist an den Befürchtungen etwas dran, oder wird da wieder mal "eine Sau durchs Dorf getrieben"?)

 

Erstmal

Holz nachlegen,

Weinflasche öffnen...

 

 

(Schietwedder blevt buten! Smiley (fröhlich))

 

Grüße

Dietus

 

nmh
Legende
9.960 Beiträge

@Dietus:

 

Dann lass Dir den Wein schmecken. Es freut mich, daß meine Beiträge hilfreich für Dich sind. Danke!

 

Warnungen vor ETF sind tatsächlich eine Sau, die durchs Dorf getrieben wird. In der Regel läuft hinter der Sau die Lobby der aktiven Fondsmanager her, die nicht wahrhaben will, daß die meisten aktiven Fonds keine Überrendite bringen und Anleger daher das bequeme und vor allem billige Mittel der ETFs schätzen.

 

Es gibt einige kleinere Gefahren bei ETFs, vor allem bei den synthetischen ETFs, die nicht die Aktien enthalten, die eigentlich durch den Titel des ETF versprochen sind. Aber das Risiko ist (entgegen der landläufigen Meinung) begrenzt, da deutsche Privatanleger nur solche ETF kaufen können, bei denen diese sogenannten Swaps nur in sehr kleinem Umfang enthalten sind.

 

Das zweite Problem ist, daß inzwischen gerne auch teure, aktive Strategien als ETF verpackt werden. Das ist dann eben ein ETF auf einen neuen, innovativen, selbst erfundenen "Index". Darüber hat @dg2210  in dieser Community vor einigen Monaten einen sehr schönen Text geschrieben, den ich aber nicht mehr gefunden habe.

 

Aber Einigkeit besteht darüber, daß ETF, die

1.  auf einen bekannten Index aufgelegt werden, z.B. DAX, EuroStoxx, MSCI World, SP 500

2.  voll replizieren, also tatsächlich die auch im Index enthaltenen Aktien enthalten (keine "Swaps")

nach wie vor das beste Mittel für Aktienanleger sind, die langfristig anlegen und sich nicht jede Woche um ihre Geldanlage kümmern wollen. Einfacher und billiger als mit einem ETF kann man nicht am Aktienmarkt teilnehmen.

 

All das wird @Shane 1  bestimmt in seinem Beitrag ansprechen. Sind wir gespannt, was er schreibt.

 

nmh

 

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Noch ein Nachtrag zu dem Godmode-Trader-Artikel, den @Dietus  zitiert hat. Dazu ist zunächst festzustellen, daß Godmode von Aktientips lebt und daher in gewisser Konkurrenz zu ETF steht. Godmode richtet sich eher an kurzfristige Trader. Im übrigen ist Godmode auch nicht unbedingt für gut recherchierten Journalismus bekannt. Das zeigt sich schön in dem zitierten Beitrag.

 

In dem Beitrag wird beschrieben, wie "einzelne (?) ETF" um "bis zu 20%" gefallen sind, während der S&P 500 nur um 5 Prozent nachgegeben hat. Belege bleibt der Artikel freilich schuldig.

 

Je nun. Kurzfristig kann es mangels Preisstellung durchaus zu solchen Ausschlägen kommen. Das ist aber auch bei Aktien durchaus der Fall. Der ETF ist auch nicht wie in dem Beitrag behauptet wird "abgestürzt", sondern es hat sich lediglich mangels Handelbarkeit der Spread ausgeweitet.

 

Fazit: Der in Godmode beschriebene Effekt mag für einige Stunden oder allenfalls Tage bei einzelnen ETF bestehen. Für den langfristigen ETF-Anleger spielt der in dem Text beschriebene Effekt keinerlei Rolle.

 

Viele Grüße aus einem trüb-kalten München

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Und noch was zu dem Godmode-Trader-Text muß unbedingt raus.

 

Am Anfang zitiert der Autor Warren Buffett. Journalisten tun das gerne (und ich auch!); einerseits setzen sie sich damit selbst in die Nähe des Börsengurus, und andererseits entsteht der Eindruck, was folgt sei Buffetts Ansicht.

 

Ja, Buffett hat mal von Massenvernichtungswaffen im Zusammenhang mit Derivaten gesprochen. Gemeint waren verbriefte Immobilienkredite.

 

Wenn dann aber der Autor so tut, als ob Buffetts Zitat auch für ETF gilt, dann ist das einfach nur unseriös und falsch. Im Gegenteil, Warren Buffett ist ein erklärter Fan von ETF. Mehr dazu habe ich hier geschrieben. Wer es nicht glaubt, liest einfach den jährlichen Börsenbrief von Buffett nach.

 

Fazit: die Lektüre von Godemode kann man sich sparen. Fundiertes liest man auch hier in dieser Community.

 

Viele Grüße

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.