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Hebelzertifikat vs. Optionsschein

MMJ
Mentor
921 Beiträge

Ich beschäftige mich derzeit ein wenig mit Zertifikaten und Optionsscheinen. Aus diesem Grund hatte ich heute folgende Idee.

 

Call auf Facebook

Knockout bzw. 220 USD

 

Daraufhin habe ich mir zwei Scheine in mein Musterdepot gelegt.

 

Warum bitte ist der Optionsschein im Vergleich zum Hebelzertifikat so schlecht. Was habe ich bei der Auswahl falsch gemacht? Worauf habe ich nicht geachtet?

 

Beste Grüße

MMJ 

14 ANTWORTEN

swolpoll
Experte ★★★
729 Beiträge

@MMJ : Der Link zum Musterdepot funktioniert leider nicht, sodass die WKN nicht ersichtlich sind. Hätte mir das sonst mal angesehen.

 

Gruß,

swolpoll

MMJ
Mentor
921 Beiträge

@swolpoll 

 

Vielen Dank für Dein Angebot. Hier nochmal die Links zu den beiden Papieren. Hoffe das funktioniert jetzt.

 

Bildschirmfoto 2020-08-26 um 21.04.39.png

 

Morgan Stanley & Co. Intl PLC TurboL 18.09.20 Facebook 220

 

BNP Paribas Em.-u.Handelsg.mbH DiscC 19.03.21 Facebook 220

 

Beste Grüße

MMJ

swolpoll
Experte ★★★
729 Beiträge

@MMJ : Danke. Du hast bei BNP einen Discount Call rausgesucht, der ist gedeckelt (max. 230 USD) und sehr deutlich im Geld. Da geht nix mehr. Solange Facebook nicht abstürzt, ist das quasi "Festgeld". 

 

Du müsstest einen nicht gedeckelten Call raussuchen zum Vergleich. Aber direkt vergleichen lassen sich OS und Hebelzertifikate nicht. Bei den Hebelzertifikaten ist die Volatilität ausgeschaltet, dafür hast Du KO-Schwellen. Sie sind aber viel einfacher zu verstehen als OS.

 

Gruß,

swolpoll

MMJ
Mentor
921 Beiträge

 

@swolpoll  schrieb:

@MMJ : Danke. Du hast bei BNP einen Discount Call rausgesucht, der ist gedeckelt (max. 230 USD) und sehr deutlich im Geld. Da geht nix mehr. Solange Facebook nicht abstürzt, ist das quasi "Festgeld". 

 

Du müsstest einen nicht gedeckelten Call raussuchen zum Vergleich. Aber direkt vergleichen lassen sich OS und Hebelzertifikate nicht. Bei den Hebelzertifikaten ist die Volatilität ausgeschaltet, dafür hast Du KO-Schwellen. Sie sind aber viel einfacher zu verstehen als OS.

 


 

@swolpoll 

 

OK, das CAP hatte ich tatsächlich übersehen. Alternativ habe ich mir diesen hier mal rausgepickt. Mir geht es einfach darum, zwei verschiedene Produkte über einen bestimmten miteinanander zu vergleichen. Aber ich merke schon, dass es mit den Hebelzertifikaten deutlich einfacher ist.

 

Beste Grüße

MMJ


Zilch
Legende
8.174 Beiträge

Je nach Haltedauer sind beide Produkte einfach. Man tendiert nur dazu alles übermäßig zu überdenken und lässt OS schwer erscheinen weil man sie nicht berechnen kann, aber wenn man die Spielregeln einhält kann man mit OS sehr gut arbeiten ohne Angst zu haben von jetzt auf gleich einen Totalverlust zu erleiden weil ein crash kommt und man ausgeknockt wird. 

 

Ich schreibe dir gern mehr dazu weil ich beides gerne handel, bin jetzt aber praktisch schon im Bett und am Handy. Du findest im großen Derivatethread aber auch eine ausführliche Abhandlung über Optionsscheine die ich da mal verfasst habe, einfach in der Forumsuche "große Derivate Thread" suchen und durcharbeiten.

 

Grundsätzlich noch: Laufzeit bei der Suche nach OS bitte mindestens ein Jahr. Bei OS spielt nicht nur die implizierte Vola eine Rolle sondern auch der Zeitwertverfall. Grob gesagt selbst wenn der Basiswert steigt kann der Wert deines Scheins fallen weil die Restzeit zu gering ist. Deswegen immer mindestens ein Jahr auswählen und du bist good to go. 

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Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

Soooooooooo guten Abend liebe Leute!

 

Ich habe es versprochen, nun komme ich dazu. Ich habe im vorherigen Beitrag von "Spielregeln" gesprochen, diese jedoch nicht in Gänze benannt. Dies hole ich jetzt nach und ich versuche auch vorweg ein wenig auf die Vor- und Nachteile von den jeweiligen Produkten einzugehen, bzw. Unterschiede und Gemeinsamkeiten.

 

Bitte beachtet: So sehe ich die Dinge, ich breche es vereinfacht runter. Dies bedeutet nicht, dass ihr es genauso sehen müsst oder genauso handeln müsst wie ich. Ich selber bin kein jahrelanger Profi, sondern mache das auch erst seit ein paar Monaten. Ich mag diese Instrumente einfach sehr und habe ein ganzes Depot nur mit den Dingern, das ist alles. 

 

Was möchte man als Kleinanleger (m/w/d), der (m/w/d) wir ja alle sind, mit solch einem Produkt bewirken? Man möchte übermäßig an der Kursentwicklung partizipieren (mir hat mal ein bekannter User mit drei Buchstaben gesagt er sei überrascht dass jemand vom Bau mit solchen Worten um sich schmeißt, mal sehen ob er das hier jemals lesen wird, hehe). 

Dies tun beide Möglichkeiten, Hebelzertifikate und Optionsscheine, sehr gut.

Hebelzertifikate sogar noch etwas besser, aber dazu gleich mehr.

 

Nun, die Gemeinsamkeit ist also: Ein Hebel.

Aber bei Optionsscheinen gibt es mehrere  Hebelangaben, griechische Buchstaben und so weiter (da wird von Hebel, Leverage, Omega, und so weiter gesprochen), welche ist wichtig? 

Omega!

 

Hier haben wir schon Spielregel #1 für Optionsscheine: Lasst euch nicht von hohen Hebelangaben verleiten, das Omega ist am Ende der Wert der aussagt um wie viel euer Schein gehebelt wird.

 

Eine weitere Gemeinsamkeit ist: dass es ein Bezugsverhältnis gibt. Ist das wirklich wichtig für euch? Eigentlich nicht. Meiner Meinung nach. Wir möchten die Optionsscheine nicht ausüben und die Hebelzertifikate laufen auf endlos (zumindest bei mir). Also sagt das Bezugsverhältnis nur aus ob ihr 10€ oder 1€ für das Derivat bezahlt und bestimmt somit die Anzahl, die prozentuale Rendite kann man damit aber nicht beeinflussen da das Bezugsverhältnis Teil der Preisbildung ist. 

 

Gemeinsamkeit #3 ist: Es gibt einen Basiswert, welcher die Grundlage ist. Die Kursentwicklung an der Heimatbörse ist hier wichtig, da diese die Grundlage für KO-Angaben oder Kursziele darstellt. Also bei Derivaten ganz wichtig: Kursentwicklung an der Heimatbörse im Auge behalten.

 

Das war es dann auch mit wichtigen Gemeinsamkeiten und wir können direkt zu Unterschieden gehen:

 

Optionsscheine sehe ich als "Wette" an. Man sagt voraus, dass ein bestimmter Basiswert zu einem bestimmten Zeitpunkt einen bestimmten Wert hat.

Ein Hebelzertifikat dagegen sagt nur "Kurs wird steigen" oder "Kurs wird fallen". Bei Optionsscheinen kommen hier die Begrifflichkeiten "im Geld", "aus dem Geld" oder "am Geld" ins Spiel. Bitte im Beitrag von mir nachlesen oder googlen.

 

Hier kommt Spielregel Nummer 2 für Optionsscheine: Wenn ihr gerade mit diesen Produkten anfangt so sucht einen Schein dessen Basispreis im Bereich des aktuellen Kurses oder niedriger liegt, niemals aber wesentlich höher. Lasst euch nicht von einem hohen Omega verleiten. Damit seid ihr direkt im Geld, am Geld oder maximal leicht aus dem Geld. Was das bedeutet bitte im Derivate-Thread in meinem Beitrag nachlesen oder Googlen.

 

Dies verbinden wir mit Spielregel Nummer 3 für Optionsscheine: Nehmt eine Laufzeit von MINDESTENS einem Jahr. Mindestens. Zum jetzigen Zeitpunkt zum Beispiel nehme ich nur Optionsscheine die erst im Dezember 2021 auslaufen oder später. 

Das hängt damit zusammen, dass der Optionsschein mit der Zeit an Wert verliert, und das asymptotisch. Das heißt die letzten drei bis vier Monate vor Laufzeitende verliert der Schein stark an Wert und der Wert müsste exorbitant steigen um das wieder einzuholen.

Mit einem Optionsschein der Dezember 2021 ausläuft könnt ihr ohne Probleme bis Juli 2021 halten.

 

Es geht aber noch weiter. Die Berechnung von Optionsscheinen ist für uns Otto-Normal-Anleger ohne großes Rechenzentrum, wie es ein bekanntes Mitglied dieser Community besitzt, praktisch unmöglich. Da spielen viele Werte mit rein, aber der wohl wichtigste ist die implizite Volatilität. Bedeutet: Der Emittent impliziert die möglichen Schwankungen bzw. die Volatilität des Basiswertes, was den Preis des Scheins beeinflusst.

Wenn die implizite Volatilität steigt, so wird der Schein teurer. Dies ist zum Beispiel derzeit im Crash so. Wenn die implizite Volatilität sinkt, so wird der Schein günstiger. Wenn der Basiswert also ruhig vor sich hin steigt, ohne großen Schwankungen, so sinkt diese i.Vola und der Preis des Scheins sinkt ebenfalls. 

Hierfür gibt es einen Wert, Vega. Dieser gibt an um wie viel € sich der Preis des Scheins ändert, wenn die i.Vola steigt oder fällt. Pro Prozentpunkt in der Regel ca. 0,17€ (schaut es nach, ist meistens 0,17 bzw. nahe dran). 

Dies hat folgenden Effekt auf zum Beispiel derzeitig gekaufte Scheine:

Der Basiswert steigt, ihr habt einen Call-Optionsschein, also müsste der Wert steigen. Tut er aber nicht: Die i.Vola sinkt, der Wert des Scheins fällt somit stärker als der Kursgewinn das ausgleichen kann. 

Auch dies ist ein Nachteil von Optionsscheinen.

 

Deshalb Spielregel Nummer 4 für Optionsscheine: achtet auf eine geringe implizite Volatilität. Definitiv sollte sie nicht höher als die anderen Scheine sein, je niedriger desto besser. 

 

Und das war's im Wesentlichen auch schon. Ich suche mir Scheine leicht aus dem Geld, Omega um die 4, und warte. Mit leicht aus dem Geld meine ich: wirklich nur leicht aus dem Geld. Adobe zum Beispiel steht bei $505. Meinen Schein würde ich also mit einem Basispreis zwischen $495 und $515 suchen. 

 

Doch was ist mit Hebelzertifikaten? Viel einfacher. Theoretisch könnt ihr euch eine Excel basteln die den Wert des Scheins bei erreichen eines bestimmten Wertes angibt. Ich kaufe bevorzugt Endloszertifikate mit Hebel um die 4 bis 5 bzw. einem KO-Abstand von ca. 25%. Bedenkt dass bei Endloszertifikaten die KO-Schwelle immer weiter mit hochgezogen wird, und daran bemisst sich der Hebel.

 

Vorteile Hebelzertifikate: Man muss auf weniger achten. Nur auf die KO-Schwelle wenn man ehrlich ist. Dadurch ist es einfacher das Risiko einzuschätzen und kann mit größeren Hebeln arbeiten.

Nachteile gegenüber Optionsscheinen: Einmal zu hoch gezockt und einen Mini-Crash gehabt und schon ist der Totalverlust da weil die 10% Abstand doch zu wenig waren.

 

Mit beiden Derivaten kann man sehr viel Geld verdienen, aber auch verlieren. Mit beiden kann man gut schlafen. Bei Hebelzertifikaten drauf achten dass die KO-Schwelle weit genug gewählt wurde, bei Optionsscheinen eigentlich nur dass die Laufzeit lang genug ist. Bei kurzfristigen Anlagen, also sagen wir mal zwei Monate und weniger, und selbst bei mittelfristigen Spekulationen sind beide relativ gleichwertig meiner Meinung nach. Ob man mit Optionsscheinen oder mit Hebelzertifikaten mehr Geld verdient lässt sich nicht sagen. Auch wenn Hebelzertifikate leichter zu berechnen sind können bei Optionsscheinen Faktoren wie i.Vola dafür sorgen dass der Preis des Scheins stärker steigt als bei einem Hebelzertifikat.

 

Am besten zum üben mit kleinen Hebeln anfangen, ca. 1,5 oder 2 maximal. Gefühl für die Materie gewinnen. Ich empfehle auch die Seite von Finanztreff, welche "Basiswissen"-Seiten dazu hat. Da lässt sich alles wichtige noch mal nachlesen, einfach und gut rübergebracht.

 

Und wenn noch Fragen da sind einfach in der Community stellen.

 

Edit: und wer wissen möchte wie ich bei der Suche vorgehe kann mich gerne fragen.

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MMJ
Mentor
921 Beiträge

@Zilch 

 

Vielen Dank!
Habe mir heute auch nochmal die Derivate-Beiträge angeschaut. Ebenso die Excel-Datei von @haxo, die sich mir aber aber immer noch nicht zu 100% erschlossen hat. Ich werde jetzt einfach ein paar Scheine in mein Musterdepot legen und schauen, wie sich die Scheine entwickeln. Der einzige echte Schein, den ich aktuell habe ist ein Call auf Adobe (PP2L4T), den ich seit 14 Tagen halte und der sich prächtig entwickelt hat.


Nutzt wer die Funktion Knock-Out-Rechner bei Guidants und kann Erfahrungswerte beisteuern?

 

Beste Grüße 

MMJ

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

Ich schreibe morgen früh beim Kaffee mal was zur Berechnung von Hebelzertifikaten und wie ihr daraus in Excel eine eigene Rechenmaschine bastelt 🙂 

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Chris81
Experte
80 Beiträge

Guten Morgen @Zilch ,

Wie immer ein sehr interessanter Beitrag von dir. Mich würde es interessieren, wie du nach deinen Scheinen suchst, als Anfänger verliert man da schnell die Übersicht. Also würde ich gerne dein Angebot wahr nehmen und mehr von dir darüber erfahren. 

Wie setzt du deinen Stop Loss bei Hebelzertifikaten? Gibt es da eine Regelung, dass dieser eine bestimmte Entfernung vom Knockout haben sollte ? 

Danke schon Mal,viele Grüße & lass dir deinen Kaffee schmecken 🙂

PS: ist das ein Schein zum üben : MC8DTY ?

Kleiner Hebel, Knockout weit entfernt & endlose Laufzeit.

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