am 12.07.2022 18:11
Hallo @ehemaliger Nutzer und liebe community
Die politisch und wirtschaftlich zunehmend prekären Lagen verbunden mit den fossilen Energieträgern und der Klimawandel wird ein enormer Wachstumsschub für erneuerbare Energien und deren Weiterentwicklung werden. Ohne Frage, einige Lösungsansätze der erneuerbare Energie müssen ihre Profitabilität und Relevanz noch beweisen, wie der Wasserstoff oder die Geothermie, andere sind bzw. haben es schon, die Windkraft und Photovoltaik.
Die Kosten der Stromerzeugung aus Kohlekraftwerken und Atomkraftwerken werden in der öffentlichen Wahrnehmung eher unterschätzt, während die Kosten der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien tendenziell überschätzt werden. Dabei ist die Stromerzeugung aus Stein- und Braunkohle und Atomenergie im Jahr 2021 mit deutlich mehr gesamtgesellschaftlichen Kosten verbunden als die Stromerzeugung aus Wind- und Solarenergie.
Unter den konventionellen Kraftwerken sind Braunkohleanlagen am kostengünstigsten, aber nur wenn man die Kosten der Stromproduktion betrachtet. Sie liegen nur zwischen 4,59 bis 7,98 Cent pro Kilowattstunde.
Betrachtet man aber zusätzlich die Umwelt- und Gesamtgesellschaftlichenkosten, die z.B. Kohlekraftwerke verursachen, so sieht es im Vergleich ziemlich schlecht aus. Laut Umweltbundesamt liegen sie aktuell bei rund 21 Cent pro Kilowattstunde für Braunkohle und bei fast 19 Cent pro Kilowattstunde für Steinkohle. Der Großteil der Kosten ergibt sich aus Treibhausgasen – fast 19 Cent pro Kilowattstunde bei den Kohlekraftwerken. Rund 17 Cent pro Kilowattstunde sind es bei der Steinkohle.
(Infos und Zahlen aus: quarks.de / Forum Ökologische-Sozial Marktwirtschaft: Gesellschaftliche Kosten von Kohlestrom heute bis zu dreimal so teuer wie Kosten von Strom aus erneuerbaren Energien)
Basis einer Untersuchung des Fraunhofer-Institut. Demnach ist Strom aus Gasturbinen und Steinkohlekraftwerke am teuersten in der Produktion. Hier liegen die Kosten zwischen 11 und 29 Cent pro Kilowattstunde. Am preiswertesten kann Energie hingegen durch Onshore-Windanlagen und Photovoltaikanlagen (PV) in Strom verwandelt werden. Die große Bandbreite bei den Stromkosten aus PV-Anlagen ergibt sich laut Quelle durch hohe Kostenunterschiede zwischen den verschiedenen Batteriesystemen.
Die aufzeigten Energieformen und Kraftwerke unterscheiden sich ihrem Wesen nach auch deutlich bei der Emission von Treibhausgaben. Wie diese Statista-Grafik zeigt, emittieren konventionelle Kraftwerke auf ihre Lebenszeit gerechnet deutlich mehr CO2 als Windkraft- oder Solaranlagen. Experten erwarten, dass die steigenden Kosten für CO2-Zertifikate die erneuerbaren Energien in den kommenden Jahren noch wettbewerbsfähiger machen werden. Potenzielle neue konventionelle Kraftwerke dagegen kommen in Deutschland wegen höherer CO2-Kosten nicht unter Stromgestehungskosten von 7,8 Cent pro Kilowattstunde.
Grafik: Gesamtkosten
Link:
Die Kosten für die Stromerzeugung mit Windenergie sind deutlich gefallen. Sie kann inzwischen in vielen Regionen der Welt mit konventionell erzeugtem Strom konkurrieren. Windanlagen an Standorten mit guten Windverhältnissen können Energie sogar schon günstiger produzieren als neue Kohlekraftwerke oder moderne Gas-und Dampfturbinen-Kraftwerke.
Aber insgesamt geht es bei der Entscheidung erneuerbare Energien versus fossile Energiegewinnung nicht nur um Rentabilität, sondern meines Erachtens auch um eine Zukunftsfähigkeit und der Frage, wie viel Spielraum haben die nachfolgenden Generationen aufgrund des Klimawandels. Was für Konflikte und welche Verwerfungen werden folgen, die deren Alltag und Zukunft entscheidend bestimmen, sollten wir nicht sehr bald im großen Umfang Lösungen schaffen, die sich als wirksam erachten.
Sicherlich, wer den Klimawandel für überwiegend irrelevant oder wenig bedrohlich hält und in wirtschaftliche Abhängigkeiten von Staaten wie Russland oder anderer Autokratien kaum Problemlagen sieht, wird hier keinen Handlungsbedarf erkennen oder einfordern und weiterhin mehr auf Ölmultis, konventionelle Energien oder Rüstung setzen. Ich persönlich möchte damit meine Renditen nicht generieren und setze auf erneuerbare Energien. Aus wirtschaftlichen und moralischen Gründen.
Grüße
am 13.07.2022 12:55
"Obwohl der weltweite Windmarkt boomt, schreiben Turbinenhersteller rote Zahlen. Aktuell brauchen etwa die Windkonzerne Enercon und Nordex eine Kapitalspritze. Der norddeutsche Turbinenhersteller Enercon beantragte Anfang Juli staatliche Hilfen in Höhe von einer halben Milliarde Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF)", verkündete das Handelsblatt heute.
Nordex ließ in einer Meldung verlauten, in der jüngsten Kapitalerhöhung gehe es darum, die „Kapitalstruktur im zurzeit volatilen Marktumfeld für den Windenergiesektor zu stärken“. Die frische Kapitalmaßnahme sei „ein Schutz gegen kurzfristige, branchenspezifische Risiken“ und verbesserten die Position von Nordex bei den Kunden.
UKA, einer der Top-3 Windparkentwickler Deutschlands und Nordex verkündeten heute, dass sie die Zusammenarbeit fortsetzen. Die Kooperation umfasst derzeit ein geplantes Volumen von 80 Windenergieanlagen, die der Leistung von etwa 500 Megawatt entsprechen wird.
Die Bank of America reduzierten nach der Kapitalmaßnahme das Ziel von 15,00 auf 14,00 Euro. Angesichts des Potenzials von rund 50 Prozent lautet das Votum aber weiter „Buy“.
Auch Siemens Gamesa leidet unter dem rückläufigen Ausbau der Windenergietechnik der vergangenen Jahre, einem "fossilen Dornröschenschlaf" in Deutschland und Europa. Um konkurrenzfähig zu bleiben, mussten zunehmend mit Zugeständnisse die Preise in Form einer Reduzierung angepasst werden, die Gewinnmargen sind somit gering bis negativ ausgefallen.
Die aktuelle Energiedebatte und der geplante Ausbau der Windenergie könnte eine spürbare Belebung bringen. Bis die tatsächlichen Umsätze und Gewinne daraus generiert werden, dauert es sicherlich noch eine gewisse Zeit. Zuversicht für die Branche, nach Angabe des Handelsblatt gehen zum ersten Mal seit 20 Jahren die Preise nun nicht runter, sondern wieder rauf. Teilweise um bis zu 20 Prozent.
Grüße
am 26.07.2022 20:05
Die Nordex Aktie könnte bei 8€ aktuell zumindest eine Bodenbildung erreichen. Am Dienstag meldet der Konzern nun einmal mehr einen neuen Auftrag.
Ein Konsortium bestehend aus dem finnischen Energieversorger Helen Oy und dem Ålandsbanken Wind Power Fund hat die Nordex Group mit der Lieferung und Errichtung von 25 Anlagen des Typs N163/5.X für denWindpark “Karahka” beauftragt. Der Auftrag beinhaltet zusätzlich einen Service der Turbinen mit einer Laufzeit von 35 Jahre.
Patxi Landa (Vertriebsvorstand der Nordex): “Besonders erwähnenswert bei diesem neuen Projekt ist, dass hier mit einer Nabenhöhe von 168 Metern unser höchster Hybridturm erstmals zum Einsatz kommt."
Ein positiver Impuls für die Aktie ist bisher nicht erkennbar, mal abwarten und im Blick behalten. Sparplan einrichten?
https://www.comdirect.de/inf/aktien/detail/uebersicht.html?SEARCH_REDIRECT=true&REDIRECT_TYPE=WHITEL...
Grüße
am 02.08.2022 10:11
Guten Morgen
Der Windturbinenhersteller Siemens Gamesa schraubt seine Renditeziele noch weiter herunter. Das Unternehmen erklärt, für das laufende Jahr sei mit einer Rendite von minus 5,5 Prozent zu rechnen. Der Umsatz dürfte um neun Prozent zurückgehen.
Im abgelaufenen Quartal schrumpfte der Umsatz nach Unternehmensangaben auf 2,44 Milliarden Euro von 2,7 Milliarden im Vorjahr. Der Nettoverlust weitete sich auf 446 Millionen Euro von 314 Millionen Euro aus.
Im dritten Quartal 2021/22 litt Siemens Gamesa einmal mehr unter den hohen Rohstoffkosten, Lieferkettenproblemen
Siemens Energy bietet für die 33 Prozent an Siemens Gamesa, die es noch nicht hält, gut vier Milliarden Euro und will den Windanlagenbauer von der Börse nehmen.
(Notizen aus ntv)
Vestas und Nordex müssen wohl ebenfalls weiterhin mit Verlusten rechnen, weil auch bei ihnen anhaltende Profitabilitätsprobleme und hohe Rohstoffpreise belasten.
Die meisten Unternehmen der Windenergie wartet weiterhin auf bessere Margen und lässt bisher nur einen vorsichtigen Einstieg zu. Die sehr guten Wachstumaussichten aber bleiben m. E. bestehen und sollten noch zulegen.
Grüße
am 02.08.2022 10:16
Im Gegensatz dazu die PNE AG WKN: A0JBPG
Das Unternehmen ist international aufgestellt und einer der profiliertesten Projektierer von Offshore und Onshore- Windparks.
Die strategische Ausrichtung von PNE umfasst mittlerweile die gesamte Wertschöpfungskette.
Von der ersten Standorterkundung, die Genehmigungsverfahren und einer Finanzierung und Fertigstellung+Betrieb. Somit umfasst das Leistungsspektrum alle Phasen der Projektierung und des Betriebs von Windparks.
Zusätzlich zur Windenergie investiert PNE noch in die Photovoltaik, Speicherung und die Power-to-Gas-Technologie beim Wasserstoff.
Mit dieser Erweiterung der Geschäftsfelder setzt PNE auch auf eine regionale Ausweitung über die etablierten Märkten hinaus und entwickelt zunehmend in Schwellenländer, Lateinamerika, Afrika und dem Mittleren Osten.
Seit drei Jahren kontinuierlich im Aufwärtstrend (+450%) im letzten Jahr gab es kaum Korrekturen mit einer Rendite von über 120%.
Chart PNE:
https://www.comdirect.de/inf/aktien/DE000A0JBPG2
Grüße
02.08.2022 10:20 - bearbeitet 02.08.2022 10:27
02.08.2022 10:20 - bearbeitet 02.08.2022 10:27
ich bin jetzt mal gemein!😎
Also meine hier vorgestellte Greencoat U.K. Wind Aktie macht sich ganz gut im Depot! Langsam, aber stetig am steigen.
Gruss aus Berlin und einen sonnigen Dienstag
Nachtrag: Als ich meinen Beitrag geschrieben hatte, konnte ich, den deinen zu PNE AG WKN: A0JBPG noch nicht sehen 😜
Da hätte ich mir das vielleicht noch überlegt und meinen Beitrag lieber nicht gesendet.
am 02.08.2022 10:51
Hallo @ehemaliger Nutzer ,
langfristig bleibe ich auch bei der Windenergie optimistisch, bzw. bei den Herstellern der Windräder. Da knirscht es aber immer noch gewaltig und die Probleme bleiben bestehen. Hier sind mittelfristig weniger Renditen zu erwarten, mehr Rückschläge, aber langfristig auf jeden Fall was möglich.
Anders eben schon aktuell die Projektieren wie PNE oder die Windkraftbetreiber wie Encavis oder Energiekontor. Die sind schon ganz anders aufgestellt und zeigen schon jetzt was möglich sein wird. Die haben auch die Solarbranche mit dabei, und die läuft schon richtig gut an.
Abr auch Orsted kommt langsam in Fahrt!
Die Windenergie wird folgen... 😀
Grüße
am 02.08.2022 11:12
am 02.08.2022 11:12
an deinen Beiträgen hier, vermag ich zu erkennen wie wichtig für dich das Thema ist und das Du dich dafür engagierst (wird das überhaupt so geschrieben??)
Wenn ich jetzt ehrlich sein soll, bin ich da leider nicht ganz so konsequent. Wobei ich mich, wie ich selber finde, schon ganz schön verändert habe, was das Thema betrifft. Auto abgeschafft und verschiedene andere Sachen, die für mich vor geraumer Zeit noch undenkbar gewesen wären!
Gruss
am 03.08.2022 02:14
Ich mache solche Vergleiche ja zu gerne: Greencoat U.K. Wind / PNE Wind / Encavis / Energie-Kontor => Vergleichender Chart
Bei PNE Wind fallen die einzelnen Jahre ja recht unterschiedlich aus:
| 2021 | 2020 | 2019 | 2018 | 2017 | |
| Umsatz | 117,7 Mio. | 109,7 Mio. | 132,8 Mio. | 91,4 Mio. | 100,3 Mio. |
| Jahresüberschuss | 25,1 Mio. | 1,6 Mio. | 692.000,00 | -1,0 Mio. | 17,1 Mio. |
| Ergebnisse je Aktie netto | 0,33 | 0,02 | 0,01 | -0,01 | 0,22 |
Da wäre ein Ausblick für das Jahr 2022 nicht schlecht...
03.08.2022 09:51 - bearbeitet 03.08.2022 09:56
03.08.2022 09:51 - bearbeitet 03.08.2022 09:56
ja, da ist schon ein gewaltiger Unterschied zu erkennen.
Der Unterschied ist aber z. B. zur PNE Wind Aktie, dass hier keine eigenen Projekte konzipiert, sondern fertiggestellte Windparks mit Netzanschluss gekauft werden. So werden Projektrisiken ausgeschlossen und auch die Vorlaufkosten vermieden.
Ich hatte das vorher ja auch schon in diesem Beitrag erwähnt:
Und deshalb habe ich ja auch, in meinem letzten Beitrag nur von langsam aber stetig am steigen gesprochen .
Es macht halt auch wirklich ein Unterschied in diesem Bereich, ob ich von der ersten Standorterkundung und der Durchführung der Genehmigungsverfahren, über die Finanzierung und die schlüsselfertige Errichtung bis zum Betrieb, also das gesamte Leistungsspektrum alle Phasen in einer Aktie haben möchte. Oder, ob ich hier vielleicht „viel „ weniger Risiko tragen möchte und dann vielleicht die Greencoat U.K. Wind dafür wähle. Außerdem erhält man ganz nebenbei noch Quartalsweise ein Dividende, die übers Jahr auch noch einmal für eine 5% Rendite sorgt.
Ich schreibe das jetzt auch nur, weil man so etwas natürlich bei einer Betrachtung auch immer mit einfließen lassen sollte.
Ich hoffe, dass ich hier jetzt keinen Mist fabriziert habe, da ich das alles schnell mit dem Handy geschrieben habe.
Gruss aus Berlin