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Gewinn und Verlust bei Aktienverkäufen berechnen: gar nicht so einfach

Bobo
Experte
95 Beiträge

Liebe Anleger,

 

ich habe mal wieder eine Frage aus dem Bereich der allerelementarsten Grundlagen, nämlich wie berechnet man den realisierten Gewinn (bzw. den Verlust) beim Verkauf einer Aktie?

 

Mein Ziel ist es, eine bessere Rendite zu erzielen als mit einer einmaligen Investition in einen ETF auf den MSCI World. Dessen Verlauf ist also meine Benchmark. Dazu muss ich in meinem Depot natürlich auch Zu- und Abflüsse berücksichtigen und Verkäufe richtig in die Gesamt-G/V mit einberechnen.

 

Hier sind meine Überlegungen:

 

Im einfachsten Fall besteht mein Depot aus 5 Aktien des Unternehmes A, die alle auf einmal gekauft wurden,  zum Kurs von 100 €. Nach einer Weile steht der Kurs bei 120 € und ich verkaufe 3 Aktien. Der Gewinn ist nun 3x(120–100) =60 €. (Gebühren und Steuern vernachlässige ich.)

 

Im etwas schwierigeren Fall wurden die 5 Aktien zu drei verschiedenen Kursen gekauft, nämlich 2 zu 100, 2 zu 200 und 1 zu 1000 €. Die Kurse habe ich extrem gewählt, damit man besser erkennen kann, ob meine Überlegungen richtig sind. Wenn ich nun eine Aktie zu 700 verkaufe, dann könnte ich die Perspektive einnehmen, gegenüber dem 1000er Kurs einen Verlust von 300 € gemacht zu haben. Ich könnte aber auch von einem Gewinn von 600 sprechen, wenn ich mich auf die 100er Aktien beziehe. 

Richtig wird es wohl erst, wenn ich mich auf den Mischkurs beziehe, der bei (2x100+2x200+1000)/5=320 € liegt, d.h. mein Depot ist nach dem dritten Kauf genauso aufgestellt, als hätte ich 5 Aktien zu 320 € gekauft. 

Verkaufe ich nun eine Aktie für 700, dann realisiere ich mit ihr einen Gewinn von 700–320 = 380 €. Verkaufe ich zu 200 €, dann ist der Verlust 120 €, obwohl 2 Aktien sich im Wert verdoppelt haben. Offenbar muss man also die Entwicklung aller Aktien berücksichtigen!

 

So weit so gut, aber warum sollte ich diese Rechnung auf ein und dasselbe Unternehmen beschränken? Angenommen, ich habe 4 Aktien des Unternehmens A, 5 des Unternehmens B und 200 des Unternehmens C, die ich mit der Zeit zusammengekauft habe.

Müsste ich beim Verkauf von 2 Aktien des Unternehmens B nicht auch die Wertentwicklung aller anderen Aktien mitbedenken, so wie ich es im zweiten Beispiel mit nur dem einen Unternehmen gemacht habe? Muss nicht die Entwicklung des gesamten Depots bei der richtigen Berechnung des realisierten Gewinns beim Verkauf der zwei Aktien des Unternehmens B eine Rolle spielen? Den Mischkurs aller Aktien auszurechnen (also Kaufwert des Depots geteilt durch die Gesamtaktienanzahl), und dazu den Verkaufskurs einer bestimmten Aktie in Bezug zu setzen, scheint mir aber auch wieder Quatsch zu sein.

 

Irgendwie sollte sich der Gewinn beim Verkauf einer Aktie aus der Differenz zwischen Depot- und Kaufwert errechnen, die ja von der Depotbank ausgewiesen wird. Aber stehe ich mit meinem Depot 1500 € im Plus und verkaufe ich eine Aktie 20 % unter dem Einstandskurs, dann mache ich doch einen Verlust. Wie hoch ist dieser?

 

Ihr seht, ich weiß nicht so genau Bescheid und hoffe auf jemanden, der mir auf die Sprünge hilft.

 

Viele Grüße,

Bobo

20 ANTWORTEN

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

Huhu @Bobo 

 

ich habe diese abwerwitzigen IZF-Werte nur bei Derivaten wie KO-Zertifikaten oder Optionsscheinen. Bei Aktien habe ich "normale" Werte.

 

Die "normale" Performance der einzelnen Positionen, egal ob in Prozent oder Absolut, wird jedoch richtig angezeigt (Menü "Depots" und dort im Depot, zum Beispiel, oder "Berichte" -> "Performance" -> "Wertpapiere").

Von daher weiß ich nicht genau, was bei dir schief gelaufen ist. 

Nähere Infos wären hilfreich.

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Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD