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Geld verdienen, egal ob die Kurse fallen oder steigen: Options-Strategien für die aktuelle Marktlage

62 ANTWORTEN

Zilch
Legende
7.853 Beiträge

Sobald wieder attraktive vorhanden sind. 

Derzeit halte ich nur PD6CDU als DPP und DCP sind alle schon ohne Rendit für die kommenden Monate. Erst mit Laufzeit März gibt's wieder etwas Rendite, aber für mich ist das zu lange. Da kann so viel passieren, positiv als auch negativ. Vor der ersten Berichtsaison nun im Januar würde ich nichts dahingehend machen. 

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Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

Bergjung
Experte
78 Beiträge

Ich hatte gestern bei Kurs 23,50 überlegt noch mal in den PD6CDU einzusteigen. Man kann den Schein aber weder im LT noch an den Börsen kaufen, nur noch verkaufen.  Weiß jemand warum das so ist und kann man irgendwo einsehen ab wann kein Kauf mehr möglich ist. 
Im BIB finde ich dazu nichts außer den letzten Handelstag 20.01.2023.  Tage an denen man nur verkaufen kann gelten somit wohl auch als Handelstage.  

Zilch
Legende
7.853 Beiträge

@Bergjung das ist nicht einfach zu erklären und ich kann es auch nur rudimentär dank @nmh (der das ziemlich gut und genau weiß).

 

Kurzfassung: die Produkte existieren so eigentlich nicht. Du kaufst einen Schein von der Emittentin, welche diesen Schein an der Terminbörse absichert. Da es den Schein dort so nicht gibt muss sie das über verschiedene Produkte konstruieren. Aber nicht nur, es können auch verschiedene Transaktionen verschiedener Leute direkt von der Emittentin miteinander verknüpft werden.

 

Wenn die Volatilität an der Terminbörse hoch geht und die Emittentin das angebotene Produkt nicht mehr absichern/konstruieren kann, so ist es für uns nicht mehr käuflich. Die Emittentin kann diese Konstrukte nur noch auflösen, sodass wir verkaufen können.

 

Das ist nur ganz rudimentär und bestimmt auch nur halb richtig, der Kern dürfte aber richtig sein. Du kannst im Übrigen nicht wissen, wann der Kauf nicht mehr möglich ist. Ich habe zum Beispiel PD2K0C gekauft (10% Rendite in zweieinhalb Wochen? Nehme ich), dann von hoher Volatilität an den Terminbörsen gelesen und zehn Minuten später war Kauf nicht mehr möglich. Glück gehabt, oder Pech wenn der DAX nun auf über 15000 klettert 😉

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FakeAccount
Mentor
758 Beiträge

@Bergjung: Die Antwort von @Zilch  ist nicht nur "im Kern" richtig, sondern völlig korrekt.

 

Das von Dir beschriebene Verhalten, dass man Derivate nur noch verkaufen und nicht mehr kaufen kann (es werden nur noch Geld- und keine Briefkurse mehr gestellt) nennt man "Sold Out". Das Derivat ist "ausverkauft", und es gibt unterschiedliche Ursachen dafür.

 

Warum stellt der Emittent ein Derivat auf "Sold Out"? Einerseits wird normalerweise vorab nur eine bestimmte Stückzahl aufgelegt. Es kommt also durchaus vor, dass ein bestimmtes Zertifikat tatsächlich "ausverkauft" ist. Das kann beispielsweise passieren, wenn eine Zeitschrift (oder mein Nachbar nmh) ein Zertifikat empfehlen und dann viele Leute kaufen. Dieser Fall ist aber selten.

 

Zweitens werden Zertifikate auf "Sold Out" gestellt, deren Erwerb für Anleger nicht mehr attraktiv ist. Das betrifft zum Beispiel

- Discount-Zertifikate, die fast die Obergrenze erreicht haben

- Bonus-Zertifikate mit durchbrochener Barriere

- andere Zertifikate/Optionsscheine (z.B. Inline) mit durchbrochener Barriere

- Derivate mit einem "krummen" Bezugsverhältnis wegen einer Kapitalmaßnahme

 

Diese werden auf "Sold Out" gestellt, weil jemand, der kaufen möchte, vielleicht falsche Erwartungen an das Papier hat, und dann enttäuscht wird.

 

Das Papier PD6CDU hat eine Restlaufzeit bis 26. Januar und eine Barriere bei 14800 Punkten. Es ist reines Glückspiel, ob der DAX im Januar noch über 14800 klettert oder nicht. Solche Derivate sind daher schwierig zu hedgen, da auch die entsprechenden digitalen Optionen sehr hoch volatil sind. Das Ergebnis wäre weder für den Anleger noch für die Emittenten attraktiv. Da Derivate, die im Prinzip nur noch auf Glück beruhen (hier: kurze Restlaufzeit, nahe Barriere), auch nicht gut für den "Ruf" verbriefter Produkte sind, werden solche Optionsscheine in aller Regel auf "Sold Out" gestellt.

 

Tipp: Einfach mal bei BNP nachfragen! Telefon +49 (0) 69 7193 - 3111 oder Mail derivate@bnpparibas.com

 

Ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, dass sie ein Produkt auf ausdrücklichen Wunsch wieder handelbar (Briefkurse) machen.

 

Übrigens hat man keinen Rechtsanspruch darauf, ein Derivat jederzeit handeln zu können! Ein Rechtsanspruch ergibt sich nur auf die Einlösung bei Fälligkeit. Allerdings stellen die Emittenten in aller Regel ununterbrochen Geld- und Briefkurse, denn sonst wären sie schnell aus dem Geschäft raus, wenn Anleger nicht mehr handeln können und nicht mehr aus einem Produkt rauskommen.

 

Hochachtungsvoll

in Vertretung von nmh

 

Bergjung
Experte
78 Beiträge

Ich bin immer wieder begeistert wie schnell man hier fundierte Antworten bekommt. 
Vielen Dank an @Zilch und @FakeAccount für die einleuchtenden und ausführlichen Erklärungen. 

Was den Glücksfaktor angeht so sehe ich das aber etwas anders. Meines Erachtens kann man doch viel besser die DAX-Entwicklung der kommenden beiden Wochen abschätzen als 3-6 Monate im Voraus. Da kann so viel passieren. 

Bis zum 26.01.2023 hingegen steht z.b. keine Entscheidung der Notenbanken mehr aus. Daher sehe ich durchaus eine gute Chance das der DAX die 14.800 bis dahin nicht erreicht.


Schade, hätte ich den CDU-Schein gestern für 23,50 kaufen können ständen aktuell schon 20% Rendite zu buche. 

So habe ich den PD6CDY genommen. Gleiche Bedingungen, läuft aber einen Monat länger. 

Michael192
Autor ★★
31 Beiträge

Auch von mir danke für die beiden Erklärungen, was durchaus einleuchtet!

 

Das ist mir bereits vor einiger Zeit aufgefallen, dass man einige Optionsscheine bspw. von BNP Paribas teilweise 4 Wochen vor dem Fälligkeitstermin schon nicht mehr kaufen konnte, was mich doch etwas gewundert hat. Solche Scheine nahe der Barriere mögen tatsächlich Glücksspiel sein, aber hin und wieder reizt es halt schon ein wenig zu zocken 😉

Zilch
Legende
7.853 Beiträge

Nun wisst ihr zumindest, dass die emittentin BNP euch nicht ärgern will. Sie verdient ja mit euch, wenn ihr verdient.

 

@Bergjung hättest vielleicht heute kaufen sollen, 30% Minus tun schon weh 😕

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Zilch
Legende
7.853 Beiträge

Für all die Zocker unter euch alles Scheine bis 17.02.23:

 

PD2K0L: mein Favorit. 13% wenn der DAX nicht über 15500 geht. Floor bei 15000! 

PD2K0K: 66% wenn der DAX nicht über 15000 geht. Floor bei 14500.

PD2K0V: 4% bzw 40% p.a wenn der DAX nicht über 16000 geht. Floor bei 12000. 

PD2K0U: 110% bei einem DAX unter 15000. Floor bei 11000.

PD6CDY: der gewagteste Schein. 230% wenn der DAX unter 14800 bleibt. Floor 10800.

 

Ihr wisst nicht was der Floor bedeutet? Dann lest euch die vielen Beiträge von @nmh noch mal durch. 

Zum Beispiel hier oder hier oder hier oder in vielen weiteren, leicht zu findenden Beiträgen. Sucht auch nach Discount Put Optionsscheine, weil sich das Produkt in ein solches wandelt wenn die Barriere verletzt wird.

 

Natürlich alles keine Empfehlung, kaufen auf eigene Gefahr und nur wenn man versteht was man da kauft.

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Bergjung
Experte
78 Beiträge

Ich bin beim PD6CDY per SL schon wieder raus. Ich sichere immer relativ eng ab, es waren also keine 30% Verlust. 
Dennoch nicht schön, aber man muss auch verlieren können. 

Grundsätzlich finde ich das Chance-Risiko Verhältnis ganz gut wenn sicher der Basiswert der Barriere nähert. 
Wenn man eng absichert ist der Verlust relativ gering, bei einer kurzen technischen Gegenbewegung die Rendite aber sehr hoch. 
Von daher überlege ich ob ich Montag noch mal was zocke wenn der DAX nicht noch heute die 14.800 knackt. 

Zilch
Legende
7.853 Beiträge

Warum DPP für eine Rendite bei einer Gegenbewegung, wenn ein normaler Put besser geeignet wäre? 😉 

 

Gut aber die Absicherung. Ein Beispiel aus meinem Leben und Umfeld:

selber habe ich einen 14800er DPP für Januar schon längst verkauft und dafür einen 15000er gekauft. Selber schätzte ich die Möglichkeit nicht hoch ein, dass 15000 erreicht werden. Nun sieht es natürlich anders aus. Aber zur Absicherung habe ich gelernt Hebel Bull Zertifikate nebenher laufen zu lassen. Im letzten Jahr habe ich ca 1.700 Euro verloren, einfach verzockt als der DAX von 13600 auf 14200 stieg (an einem Tag!). Hat mir gleich zwei DPP rausgekickt. Das schult. 

Deswegen lasse ich nebenher Zertifikate laufen. Derzeit bin ich vielleicht 300 Euro im Minus, aber durch die Zertifikate reden wir über 50 Euro. Selbst wenn ich bei 14800 die Reißleine ziehe und irgendwo um die 500 Euro Verlust habe kann ich die Long Positionen auflösen und wir reden von vielleicht 100 Euro. Klingt doch schon mal deutlich besser als 1700 oder 500, und wir dürfen nicht vergessen, dass wir hier nicht von Geldanlage reden sondern Spekulationen. Uns fehlen jede Menge Informationen um wirklich abschätzen zu können wie der DAX sich verhält. Und er verhält sich irrational. Bei @nmh gibt's bestimmt für solche Fälle eine kleine Bar im Rechenzentrum um Casinofeeling zu erhalten wenn er sowas in solchen Tagen handelt 😉

 

Mein Kumpel hingegen hat deutlich mehr Euro als ich verloren. Und sitzt jetzt auf einem Schein der bis Januar läuft, Barriere bei 14800 hat und im dicken Verlust sitzt. Den, den ich verkauft habe, was er nicht wollte. Seine Long Position hat er mit kleinem Gewinn verkauft weil er gierig auf die 110% war und hat somit PD2K0U gekauft. Nun verzweifelt er gerade weil er keine Gegenposition hat und auch mit dem Schein, wie kann es anders sein, fett im Minus ist. Zusätzlich hat er versucht einen Stop zu setzen um zumindest Montag, wenn er kaum Zeit hat, nicht mit Totalverlust dazustehen. Leider hat er in der Eile die Gültigkeit auf tagesgültig gesetzt.

 

Selber halte ich von engen Stops bei DPP nichts. Der DPP ist nicht dafür da um auf stark fallende Kurse zu setzen, sondern Rendite in Seitwärtsphasen zu generieren falls einem Inliner zu riskant sind oder DPP einfach angenehmer findet. Man muss denen auch Raum geben die Rendite zu bekommen, die Wette zu gewinnen. Deswegen halte ich mehr davon den Verlust über ein zusätzliches Zertifikat zu begrenzen. Im besten Fall hat man die Rendite aus dem DPP und immer wieder Gewinne aus der Long Absicherung. 

 

Nun, was soll die Geschichte sagen? Ganz einfach: egal wie, wenn ihr mit Derivate handelt sichert ihr euch bitte ab! Egal wie sicher ihr euch seid. 

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