@ChiRho schrieb:Mit Indexzertifikaten / Faktorzertifikaten habe ich mich noch nicht so wirklich beschäftigt, kann Dir daher auch auf Anhieb nicht sagen, was das "bringt", außer vielleicht, dass Du wegen des Bezugsverhältnis mit geringerem Kapitaleinsatz einsteigen kannst.
Dem Emittent bringt es zumindest schnell etwas mehr Geld in die Kasse. 
Viele Anleger haben die Tendenz, auf aktuelle Trends aufspringen zu wollen. Diesen Wunsch kann eine Bank relativ einfach durch ein Index-/Tracker-Zertifikat erfüllen. Solche Zertifikate richten sich normalerweise an eher längerfristige ausgerichtete Anleger, die sich durch die Pfadabhängigkeit bei gehebelten Faktorzertifikaten auch in Seitwärtsphasen nicht die Performance zerstören lassen wollen. Für den Emittenten dürfte es sehr viel einfacher, günstiger und schneller umsetzbar sein, mal eben ein neues Zertifikat auf den Markt zu werfen, als einen ETF zu bauen, der denselben Index abbildet. Lässt das Kundeninteresse nach, kann das Zertifikat zeitnah wieder eingezogen und gekündigt werden. Das Prozedere dürfte bei ETFs auch deutlich aufwendiger sein.
Sofern für einen bestimmten Index also kein ETF zu erhalten ist, sind solche Zertifikate eine brauchbare, relative günstige Alternative. Man muss sich aber immer vor Augen führen, dass der Emittent sie auch jeder Zeit wieder vom Markt verschwinden lassen kann. Viele Zertifikate, die im Boom vor der Finanzkrise emittiert wurden, sind heute nicht mehr erhältlich. Ich würde daher ungehebelte Zertifikate nur so lange halten, bis ein gleichwertiger ETFs auf dem Markt ist, wenn man auf eine langfristige Anlage abzielt.
Viele Grüße
Weinlese
