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Einschätzung zum Fonds „proud@work“

gaddagah
Autor ★★★
78 Beiträge

Hallo zusammen,

 

durch die die aktuelle Folge des „On the way to new work“ Podcasts bin ich auf den neu aufgesetzten „proud@work“ Fonds gekommen (WKN: A2JF9B). Der wurde von den Gründern der ehemaligen Werbeagentur „Springer&Jacoby“ ins Leben gerufen. Sie sind überzeugt davon, dass die Unternehmen am erfolgreichsten sind (und vor allem Krisen schneller überstehen), deren Mitarbeiter besonders „stolz“ sind, für das Unternehmen zu arbeiten. 

 

Das Konzept finde ich persönlich sehr interessant, z.B als Beimischung zu einem MSCI World / EM Sparplan, allerdings bin ich mir noch nicht ganz sicher, was ich von der Kostenstruktur halten soll: bei einer negativen Entwicklung bzw. einem Wachstum bis zu 3% fallen gar keine Kosten an. Auf alle Erträge über 3% (und so lange der Fonds sich dabei auf einem Höchststand innerhalb der letzten fünf Jahre befindet), werden auf alle weiteren Renditen 50% Provision fällig.

 

Was haltet ihr von diesem Modell?

3 ANTWORTEN

swolpoll
Experte ★★★
727 Beiträge

@gaddagah:

 

Ganz ehrlich? Ich bin der Meinung, dass das ein weiterer verzweifelter Versuch der Fonds-Industrie ist, den Anlegern das Geld aus der Tasche zu ziehen.

 

- Ist das proud@work Konzept so innovativ und ertragreich, dass Du damit eine Überrendite gegenüber deinen klassischen, kostengünstigen, breit gestreuten ETF erzielen wirst? Ich halte das für ausgeschlossen.

- Selbst wenn wir mal annehmen, dass dieser Fonds mehr als die 8% p.a. erzielen wird, die deine ETF langfristig schaffen werden: Alles über 3% wird zu 50% abgeschöpft. Spricht, bei 8% wandern 2,5% an den Fondsmanager, bei 10% Rendite 3,5% usw. Ich halte alles über 2% Kosten bei aktiv gemanagten Fonds für eine gewaltige Frechheit.

- Arbeit hat der Fondsmanager ja nicht wirklich viel: Er kauft einfach die Unternehmen, die den Stempel "great place to work" haben. Die Arbeit, diesen Stempel zu vergeben, hat ein anderer gemacht.

- Viele dieser tollen Unternehmen sind ohnehin nicht börsennotiert, an denen kannst Du Dich nicht beteiligen (z.B. dm)

- Der Fonds ist mit 6 Mio. EUR winzig klein. Ich glaube kaum, dass dieses Nischenprodukt langfristig bestehen wird.

 

Mein Fazit wäre daher: Finger weg.

 

Gruß,

swolpoll

 

gaddagah
Autor ★★★
78 Beiträge

Hallo @swolpoll ,

 

vielen Dank für deine Einschätzung, die letztlich auch genau meine Bedenken widerspiegelt. Auch wenn die geringe Größe des Fonds natürlich auch damit zusammenhängt, dass er erst gestern gestartet ist...

 

Letztlich könnte man auf Basis des Konzepts ja auch einfach einen wesentlich günstigeren ETF aufsetzen (Börsennotierte Unternehmen auf Basis der Daten von "great place to work" aufnehmen). Steckt tatsächlich nicht besonders viel aktives Management dahinter...

swolpoll
Experte ★★★
727 Beiträge

@gaddagah: Ja, oder Du könntest mal in den Fonds-Bericht schauen und Dir Unternehmen raussuchen, in die Du dann selbst direkt investierst. Wenn Dir die Investment-Idee gut gefällt, kannst Du so davon profitieren ohne hohe Gebühren zu zahlen...